1Jesus antwortete und erzählte ihnen ein anderes Gleichnis: (Lk 14,15)2Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete.3Er schickte seine Diener, um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen. Sie aber wollten nicht kommen.4Da schickte er noch einmal Diener und trug ihnen auf: Sagt den Eingeladenen: Siehe, mein Mahl ist fertig, meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit!5Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden,6wieder andere fielen über seine Diener her, misshandelten sie und brachten sie um. (Mt 21,35)7Da wurde der König zornig; er schickte sein Heer, ließ die Mörder töten und ihre Stadt in Schutt und Asche legen.8Dann sagte er zu seinen Dienern: Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren nicht würdig.9Geht also an die Kreuzungen der Straßen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein!10Die Diener gingen auf die Straßen hinaus und holten alle zusammen, die sie trafen, Böse und Gute, und der Festsaal füllte sich mit Gästen.11Als der König eintrat, um sich die Gäste anzusehen, bemerkte er unter ihnen einen Menschen, der kein Hochzeitsgewand anhatte.12Er sagte zu ihm: Freund, wie bist du hier ohne Hochzeitsgewand hereingekommen? Der aber blieb stumm.13Da befahl der König seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. (Mt 8,12; Mt 13,42; Mt 24,51; Mt 25,30; Lk 13,28)14Denn viele sind gerufen, wenige aber auserwählt.
Die Frage nach der kaiserlichen Steuer
15Damals kamen die Pharisäer zusammen und beschlossen, Jesus mit einer Frage eine Falle zu stellen. (Mk 12,13; Lk 20,20)16Sie veranlassten ihre Jünger, zusammen mit den Anhängern des Herodes zu ihm zu gehen und zu sagen: Meister, wir wissen, dass du die Wahrheit sagst und wahrhaftig den Weg Gottes lehrst und auf niemanden Rücksicht nimmst, denn du siehst nicht auf die Person.17Sag uns also: Was meinst du? Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht?18Jesus aber erkannte ihre böse Absicht und sagte: Ihr Heuchler, warum versucht ihr mich?19Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt! Da hielten sie ihm einen Denar hin.20Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das?21Sie antworteten ihm: Des Kaisers. Darauf sagte er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!22Als sie das hörten, staunten sie, ließen ihn stehen und gingen weg.
Die Frage nach der Auferstehung der Toten
23Am selben Tag kamen zu Jesus einige von den Sadduzäern, die behaupten, es gebe keine Auferstehung. Sie fragten ihn: (Mk 12,18; Lk 20,27; Apg 23,8)24Meister, Mose hat gesagt: Wenn ein Mann stirbt, ohne Kinder zu haben, dann soll sein Bruder dessen Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen verschaffen. (1Mo 38,8; 5Mo 25,5)25Bei uns lebten einmal sieben Brüder. Der erste heiratete und starb, und weil er keine Nachkommen hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder,26ebenso der zweite und der dritte und so weiter bis zum siebten.27Als letzte von allen starb die Frau.28Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt.29Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt euch; ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes.30Denn nach der Auferstehung heiratet man nicht, noch wird man geheiratet, sondern die Menschen sind wie Engel im Himmel.31Habt ihr im Übrigen nicht gelesen, was Gott euch über die Auferstehung der Toten mit den Worten gesagt hat:32Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs? Er ist nicht der Gott von Toten, sondern von Lebenden. (2Mo 3,6)33Als das Volk das hörte, geriet es außer sich vor Staunen über seine Lehre. (Mt 7,28)
Die Frage nach dem wichtigsten Gebot
34Als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie am selben Ort zusammen. (Mk 12,28; Lk 10,25)35Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn versuchen und fragte ihn: (Mt 16,1; Mt 19,3; Mt 22,18)36Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?37Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken. (5Mo 6,5)38Das ist das wichtigste und erste Gebot.39Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. (3Mo 19,18; Mt 5,43; Röm 13,9; Gal 5,14)40An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. (Mt 7,12)
Die Frage nach dem Davidssohn
41Danach fragte Jesus die Pharisäer, die versammelt waren: (Mk 12,35; Lk 20,41)42Was denkt ihr über den Christus? Wessen Sohn ist er? Sie antworteten ihm: Der Sohn Davids.43Er sagte zu ihnen: Wie kann ihn dann David im Geist Herr nennen? Denn er sagt:44Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten, bis ich dir deine Feinde unter die Füße lege. (Ps 110,1)45Wenn ihn also David Herr nennt, wie kann er dann sein Sohn sein?46Niemand konnte ihm darauf etwas erwidern und von diesem Tag an wagte keiner mehr, ihm eine Frage zu stellen. (Mk 12,34; Lk 20,40)
Matthäus 22
Neues Leben. Die Bibel
Das Gleichnis vom großen Festmahl
1Jesus erzählte ihnen noch viele andere Gleichnisse, um ihnen das Reich Gottes begreiflich zu machen. Er sagte:2»Man kann sich das Himmelreich auch am Beispiel eines Königs vorstellen, der ein großes Hochzeitsfest für seinen Sohn vorbereitete.3Viele Gäste waren eingeladen, und als alles fertig war, schickte er seine Diener, um ihnen zu sagen, dass es Zeit wäre zu kommen. Doch keiner wollte kommen! (Mt 21,34)4Also schickte er andere Diener, die ihnen sagen sollten: ›Das Festmahl ist angerichtet, und das beste Fleisch wurde dafür gebraten. Alles ist bereit, beeilt euch!‹ (Mt 21,36)5Doch die Gäste, die er eingeladen hatte, beachteten die Abgesandten gar nicht und gingen ihrer Arbeit nach. Der eine ging auf seinen Acker, ein anderer kümmerte sich um seine Geschäfte.6Wieder andere packten die Boten und misshandelten sie, einige von ihnen töteten sie sogar. (Mt 21,35)7Da wurde der König zornig. Er schickte seine Soldaten aus. Sie sollten die Mörder umbringen und ihre Stadt in Brand setzen. (Lk 19,27)8Und zu seinen Dienern sagte er: ›Das Hochzeitsmahl ist bereit, und die Gäste, die ich eingeladen hatte, sind es nicht wert, dass ihnen diese Ehre zuteilwird. (Apg 13,46)9Deshalb geht hinaus an die Straßenecken und ladet jeden ein, dem ihr begegnet.‹10Also brachten die Diener alle, die sie finden konnten, gute und schlechte Menschen, und der Festsaal war voller Gäste. (Mt 13,47)11Aber als der König hereinkam, um seine Gäste zu begrüßen, bemerkte er einen Mann, der nicht für eine Hochzeit gekleidet war.12›Mein Freund‹, fragte er ihn, ›wie kommt es, dass du hier bist, ohne feierlich gekleidet zu sein, wie es sich für eine Hochzeit gehört?‹ Der Mann wusste keine Antwort darauf. (Mt 20,13; Mt 26,50)13Da sagte der König zu seinen Dienern: ›Fesselt ihn an Händen und Füßen und werft ihn hinaus in die Dunkelheit, wo Weinen und Zähneknirschen herrschen.‹ (Mt 8,12; Mt 25,30)14Denn viele sind eingeladen, aber nur wenige sind auserwählt.« (2Petr 1,10; Offb 17,14)
Steuern für den Kaiser
15Da kamen die Pharisäer zusammen, um ein Komplott zu schmieden. Sie wollten Jesus zu einer Äußerung verleiten, die ihnen einen Vorwand liefern würde, ihn unter Anklage zu stellen.16Sie beschlossen, einige ihrer Schüler zusammen mit Anhängern des Herodes zu ihm zu schicken und ihm folgende Frage zu stellen: »Meister, wir wissen, wie ehrlich und wahrhaftig du bist. Du lehrst Gottes Weg ohne jede Furcht – auch nicht vor Menschen. Du lässt dich von niemandem beeinflussen und bevorzugst niemanden.17Nun sage uns, was du darüber denkst: Ist es richtig, an den Kaiser Steuern zu zahlen?« (Mt 17,25)18Doch Jesus durchschaute ihre böse Absicht und sagte: »Ihr Heuchler! Warum versucht ihr, mich mit euren Fangfragen in eine Falle zu locken?19Zeigt mir eine römische Münze, mit der die Steuern zu bezahlen sind.« Als sie ihm die Münze[1] reichten, fragte er sie:20»Wessen Bild und Titel sind hier eingeprägt?«21»Das Bild und der Titel des Kaisers«, antworteten sie. »Nun«, sagte er, »dann gebt dem Kaiser, was ihm gehört. Und gebt Gott, was Gott gehört.« (Röm 13,7)22Seine Antwort machte sie sprachlos, und sie gingen weg.
Gespräch über die Auferstehung
23Am selben Tag meldeten sich einige Sadduzäer zu Wort. Diese jüdische Gruppierung vertritt die Auffassung, dass es keine Auferstehung nach dem Tod gibt. Sie stellten ihm folgende Frage: (Apg 23,8; 1Kor 15,12)24»Meister, Mose hat gesagt: ›Wenn ein Mann kinderlos stirbt, soll sein Bruder die Witwe heiraten und ein Kind mit ihr haben. Dieses Kind soll dann der Erbe des verstorbenen Bruders sein.‹[2] (5Mo 25,1)25Nun waren da sieben Brüder. Der älteste heiratete und starb kinderlos. Also heiratete der zweite Bruder die Witwe. (Mk 7,4)26Auch dieser Bruder starb kinderlos, und der nächste Bruder heiratete die Frau. So ging es immer weiter, bis sie mit allen sieben Brüdern verheiratet gewesen war.27Schließlich starb auch sie.28Nun sage uns: Wessen Frau wird sie nach der Auferstehung sein? Denn sie war ja mit allen sieben verheiratet!«29Jesus erwiderte: »Ihr irrt euch, weil ihr die Schrift nicht kennt und auch nicht die Macht Gottes! (Joh 20,9)30Denn wenn die Toten auferstehen, werden sie nicht verheiratet sein. Sie werden sein wie die Engel im Himmel.31Doch nun zu der Frage, ob es überhaupt eine Auferstehung der Toten gibt: Habt ihr nie in der Schrift davon gelesen? Lange nachdem Abraham, Isaak und Jakob gestorben waren, sagte Gott[3]:32›Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.‹[4] Also ist er der Gott der Lebenden und nicht der Toten.« (2Mo 3,1; Apg 7,32)33Als die Menschen das hörten, waren sie tief beeindruckt von seinen Worten. (Mt 7,28; Mt 13,54; Mk 11,18)
Das wichtigste Gebot
34Als die Pharisäer hörten, dass er den Sadduzäern mit seiner Antwort den Mund gestopft hatte, dachten sie sich eine neue Frage aus, die sie ihm stellen wollten.35Einer von ihnen, der sich im Gesetz besonders gut auskannte, versuchte, ihm mit der folgenden Frage eine Falle zu stellen: (Lk 10,25)36»Meister, welches ist das wichtigste Gebot im Gesetz?«37Jesus antwortete: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken!‹[5] (5Mo 6,1)38Das ist das erste und wichtigste Gebot.39Ein weiteres ist genauso wichtig: ›Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.‹[6] (3Mo 19,1; Mt 5,43; Mt 19,19; Mk 12,31; Lk 10,27; Röm 13,9)40Alle anderen Gebote und alle Forderungen der Propheten gründen sich auf diese beiden Gebote.« (Mt 7,12; Lk 10,25; Röm 13,10)
Wessen Sohn ist der Christus?
41Jesus stand mitten unter den Pharisäern. Er richtete eine Frage an sie:42»Was denkt ihr über den Christus? Wessen Sohn ist er?« Sie antworteten: »Er ist der Sohn Davids.«43Jesus erwiderte: »Warum hat ihn David, geleitet vom Heiligen Geist, dann Herr genannt? Denn David sagte: (2Sam 23,2; Apg 2,30; 2Petr 1,20)44›Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich auf den Ehrenplatz zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde demütige und sie zum Schemel unter deinen Füßen mache.‹[7] (Ps 110,1; Apg 2,34; Hebr 1,13)45Wenn David ihn Herr nannte, wie kann er dann gleichzeitig sein Sohn sein?«46Niemand konnte seine Frage beantworten. Danach wagte niemand mehr, ihm weitere Fragen zu stellen. (Mk 12,34; Lk 20,40)