1Saulus aber war mit seiner Ermordung einverstanden. An jenem Tag brach eine schwere Verfolgung über die Kirche in Jerusalem herein. Alle wurden in die Gegenden von Judäa und Samarien zerstreut, mit Ausnahme der Apostel.2Fromme Männer bestatteten Stephanus und hielten eine große Totenklage für ihn.3Saulus aber versuchte, die Kirche zu vernichten; er drang in die Häuser ein, schleppte Männer und Frauen fort und lieferte sie ins Gefängnis ein. (Apg 9,1; Apg 22,4; Apg 26,10; 1Kor 15,9; Gal 1,13; Phil 3,6)4Die Gläubigen, die zerstreut worden waren, zogen umher und verkündeten das Wort. (Apg 11,19)
DIE KIRCHE IN JUDÄA UND SAMARIEN
Philippus als Missionar in Samaria
5Philippus aber kam in die Hauptstadt Samariens hinab und verkündete dort Christus. (Apg 6,5)6Und die Menge achtete einmütig auf die Worte des Philippus; sie hörten zu und sahen die Zeichen, die er tat.7Denn aus vielen Besessenen fuhren unter lautem Geschrei die unreinen Geister aus; auch viele Lahme und Verkrüppelte wurden geheilt. (Mk 16,17)8So herrschte große Freude in jener Stadt.9Ein Mann namens Simon hatte schon länger in der Stadt Zauberei getrieben und das Volk von Samarien in Staunen versetzt; er gab sich als etwas Großes aus.10Alle achteten auf ihn, Klein und Groß, und sie sagten: Dieser ist die Kraft Gottes, die man die Große nennt.11Sie achteten aber deshalb auf ihn, weil er sie lange Zeit durch Zaubereien in Staunen versetzt hatte.12Als sie jedoch dem Philippus Glauben schenkten, der das Evangelium vom Reich Gottes und vom Namen Jesu Christi verkündete, ließen sie sich taufen, Männer und Frauen. (Apg 1,3; Apg 19,8; Apg 28,23)13Auch Simon wurde gläubig, ließ sich taufen und schloss sich dem Philippus an; und als er die großen Zeichen und Machttaten sah, geriet er außer sich vor Staunen.
Petrus und Johannes in Samaria
14Als die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samarien das Wort Gottes angenommen hatte, schickten sie Petrus und Johannes dorthin.15Diese zogen hinab und beteten für sie, dass sie den Heiligen Geist empfingen.16Denn er war noch auf keinen von ihnen herabgekommen; sie waren nur getauft auf den Namen Jesu, des Herrn.17Dann legten sie ihnen die Hände auf und sie empfingen den Heiligen Geist. (Apg 2,4; Apg 4,31; Apg 10,44; Apg 15,8; Apg 19,2)18Als Simon sah, dass durch die Handauflegung der Apostel der Geist verliehen wird, brachte er ihnen Geld19und sagte: Gebt auch mir diese Vollmacht, damit jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfängt!20Petrus aber sagte zu ihm: Dein Silber fahre mit dir ins Verderben, wenn du meinst, die Gabe Gottes lasse sich für Geld kaufen.21Du hast weder einen Anteil daran noch ein Recht darauf, denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott. (Eph 5,5)22Wende dich von deiner Bosheit ab und bitte den Herrn, dass dir das Ansinnen deines Herzens vergeben werde!23Denn ich sehe dich voll bitterer Galle und in Unrecht verstrickt.24Da antwortete Simon: Betet ihr für mich zum Herrn, damit mich nichts von dem trifft, was ihr gesagt habt!25Nachdem sie so das Wort des Herrn bezeugt und verkündet hatten, machten sie sich auf den Weg zurück nach Jerusalem und verkündeten in vielen Dörfern der Samariter das Evangelium.
Die Taufe des Äthiopiers
26Ein Engel des Herrn sagte zu Philippus: Steh auf und geh nach Süden auf der Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt! Sie führt durch eine einsame Gegend.27Und er stand auf und ging. Und siehe, da war ein Äthiopier, ein Kämmerer, Hofbeamter der Kandake, der Königin der Äthiopier, der über ihrer ganzen Schatzkammer stand. Dieser war gekommen, um in Jerusalem anzubeten,[1]28und fuhr jetzt heimwärts. Er saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja.29Und der Geist sagte zu Philippus: Geh und folge diesem Wagen!30Philippus lief hin und hörte ihn den Propheten Jesaja lesen. Da sagte er: Verstehst du auch, was du liest?31Jener antwortete: Wie könnte ich es, wenn mich niemand anleitet? Und er bat den Philippus, einzusteigen und neben ihm Platz zu nehmen. (Joh 16,13)32Der Abschnitt der Schrift, den er las, lautete: Wie ein Schaf wurde er zum Schlachten geführt; / und wie ein Lamm, das verstummt, / wenn man es schert, / so tat er seinen Mund nicht auf. (Jes 53,7)33In der Erniedrigung wurde seine Verurteilung aufgehoben. / Seine Nachkommen, wer wird von ihnen berichten? / Denn sein Leben wurde von der Erde fortgenommen. (Jes 53,8)34Der Kämmerer wandte sich an Philippus und sagte: Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet das? Von sich selbst oder von einem anderen?35Da tat Philippus seinen Mund auf und, ausgehend von diesem Schriftwort, verkündete er ihm das Evangelium von Jesus. (Lk 24,27; Apg 5,42)36-37Als sie nun weiterzogen, kamen sie zu einer Wasserstelle. Da sagte der Kämmerer: Siehe, hier ist Wasser. Was steht meiner Taufe noch im Weg?[2] (Apg 10,47)38Er ließ den Wagen halten und beide, Philippus und der Kämmerer, stiegen in das Wasser hinab und er taufte ihn.39Als sie aber aus dem Wasser stiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus. Der Kämmerer sah ihn nicht mehr und er zog voll Freude auf seinem Weg weiter. (1Kön 18,12)40Den Philippus aber sah man in Aschdod wieder. Und er wanderte durch alle Städte und verkündete das Evangelium, bis er nach Cäsarea kam. (Apg 21,8)
Apostelgeschichte 8
Hoffnung für alle
Die Gemeinde in Jerusalem wird verfolgt
1Saulus war mit der Steinigung von Stephanus völlig einverstanden. Noch am selben Tag setzte eine schwere Verfolgung der Gemeinde in Jerusalem ein. Alle außer den Aposteln flohen und zerstreuten sich in die Landbezirke von Judäa und Samarien.2Stephanus wurde von einigen frommen Männern begraben, die für ihn eine große Totenklage hielten.3Saulus aber setzte alles daran, die Gemeinde auszurotten. Er ließ die Häuser durchsuchen, Männer und Frauen fortschleppen und ins Gefängnis werfen.
Die rettende Botschaft in Samarien
4Die aus Jerusalem geflohenen Gläubigen verkündeten überall die rettende Botschaft von Jesus.5Einer von ihnen war Philippus. Er kam in eine Stadt in Samarien[1] und verkündete den Menschen dort, dass Jesus der von Gott gesandte Retter ist.6Die Einwohner hörten ihm aufmerksam zu. Alle waren beeindruckt von seinen Worten und von den Wundern, die er wirkte.7Böse Geister wurden ausgetrieben und verließen mit lautem Geschrei ihre Opfer. Es wurden auch viele Menschen geheilt, die gelähmt waren oder andere körperliche Gebrechen hatten.8Darüber herrschte große Freude in der ganzen Stadt.
Gottes Geschenk lässt sich nicht kaufen
9In jener Stadt lebte auch Simon, ein Mann, der seit vielen Jahren Zauberei getrieben und durch seine Künste viele in Erstaunen versetzt hatte. Er behauptete, etwas Besonderes zu sein,10und wurde von allen, ob jung oder alt, bewundert. »Dieser Mann ist die große Kraft Gottes in Person!«, sagten die Leute.11Sie standen ganz in seinem Bann, weil er sie jahrelang mit seinen Zauberkünsten beeinflusst hatte.12Aber nun glaubten sie Philippus, der ihnen die rettende Botschaft von Gottes Reich und von Jesus Christus verkündet hatte. Männer und Frauen ließen sich taufen,13unter ihnen auch der Zauberer Simon. Nach seiner Taufe begleitete er Philippus überallhin und sah dabei voller Staunen die großen Zeichen und Wunder, die geschahen.14Als nun die Apostel in Jerusalem davon hörten, dass die Leute in Samarien Gottes Botschaft angenommen hatten, schickten sie Petrus und Johannes dorthin.15Die beiden Apostel kamen in die Stadt und beteten für die Gläubigen, dass Gott ihnen seinen Heiligen Geist schenken möge.16Denn bisher hatte keiner von ihnen den Geist empfangen; sie waren nur auf den Namen des Herrn Jesus getauft worden.17Als ihnen die Apostel nach dem Gebet die Hände auflegten, empfingen sie den Heiligen Geist.18Simon hatte dies alles gesehen. Da bot er Petrus und Johannes Geld an19und sagte: »Verhelft auch mir dazu, dass jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist bekommt.«20Doch Petrus wies ihn zurecht: »Fahr zur Hölle mit deinem Geld! Denkst du wirklich, dass man Gottes Geschenk kaufen kann?21Für dich gibt es Gottes Gaben nicht, denn du bist ihm gegenüber nicht aufrichtig.22Bereu deine Bosheit und kehr um zu Gott! Bitte ihn, dass er dir diese abscheulichen Absichten vergibt.23Denn ich sehe, dass dein Denken ganz vergiftet ist. Du bist in deiner Schuld gefangen.«24Da rief Simon erschrocken: »Betet ihr für mich zum Herrn, damit mir erspart bleibt, was ihr mir angedroht habt!«25Nachdem sie in jener Stadt bezeugt und gepredigt hatten, dass Jesus der Herr ist, kehrten Petrus und Johannes nach Jerusalem zurück. Unterwegs verkündeten sie auch in vielen Dörfern Samariens die rettende Botschaft von Jesus.
Philippus und der äthiopische Hofbeamte
26Ein Engel des Herrn forderte Philippus auf: »Geh in Richtung Süden, und zwar auf der Straße, die von Jerusalem nach Gaza führt und nur selten genutzt wird.«27-28Philippus machte sich sofort auf den Weg. Zur selben Zeit war auf dieser Straße auch ein Mann aus Äthiopien mit seinem Wagen unterwegs. Er war ein Hofbeamter der Königin von Äthiopien, die den Titel Kandake führte, ein Eunuch, der ihr Vermögen verwaltete. Eben kehrte er von Jerusalem zurück, wo er als Pilger im Tempel Gott angebetet hatte. Während der Fahrt las er im Buch des Propheten Jesaja.29Da sprach der Heilige Geist zu Philippus: »Geh zu diesem Wagen und bleib in seiner Nähe.«30Philippus lief hin und hörte, dass der Mann laut aus dem Buch Jesaja las. Er fragte den Äthiopier: »Verstehst du eigentlich, was du da liest?«31»Nein«, erwiderte der Mann, »wie soll ich das denn verstehen, wenn es mir niemand erklärt!« Er bat Philippus, einzusteigen und sich neben ihn zu setzen.32Gerade hatte er die Stelle gelesen, wo es heißt: »Er war stumm wie ein Schaf, das man zur Schlachtung führt. Und wie ein Lamm, das sich nicht wehrt, wenn es geschoren wird, hat er alles widerspruchslos ertragen.33Er wurde gedemütigt, nicht einmal ein gerechtes Urteil war er seinen Peinigern wert. Niemand glaubte, dass er noch eine Zukunft haben würde. Denn man hat sein Leben auf dieser Erde ausgelöscht.« (Jes 53,7)34Der Äthiopier fragte Philippus: »Von wem spricht hier der Prophet? Von sich selbst oder von einem anderen?«35Da begann Philippus, ihm die rettende Botschaft von Jesus ausgehend von diesem Prophetenwort zu erklären.36-37Als sie schließlich an einer Wasserstelle vorüberfuhren, sagte der äthiopische Hofbeamte: »Dort ist Wasser! Spricht etwas dagegen, dass ich jetzt gleich getauft werde?«[2]38Er ließ den Wagen anhalten. Gemeinsam stiegen sie ins Wasser, und Philippus taufte ihn.39Nachdem sie aus dem Wasser gestiegen waren, wurde Philippus vom Geist des Herrn an einen anderen Ort versetzt. Der Äthiopier sah ihn nicht mehr, aber er reiste mit frohem Herzen weiter.40Philippus wurde danach in Aschdod gesehen. Von da aus zog er nach Cäsarea und verkündete auf dem Weg dorthin in allen Städten die rettende Botschaft von Jesus.
Apostelgeschichte 8
Schlachter 2000
Verfolgung in Jerusalem. Zerstreuung der Jünger
1Saulus aber hatte seiner Ermordung zugestimmt. Und an jenem Tag erhob sich eine große Verfolgung gegen die Gemeinde in Jerusalem, und alle zerstreuten sich in die Gebiete von Judäa und Samaria, ausgenommen die Apostel. (Joh 16,2; Apg 1,8; Apg 11,19; Apg 22,20)2Und gottesfürchtige Männer begruben den Stephanus und veranstalteten eine große Trauer um ihn. (1Mo 50,10; 1Thess 4,13)3Saulus aber verwüstete die Gemeinde, drang überall in die Häuser ein, schleppte Männer und Frauen fort und brachte sie ins Gefängnis. (Apg 26,9; Gal 1,13)4Diejenigen nun, die zerstreut worden waren, zogen umher und verkündigten das Wort des Evangeliums. (Apg 4,29; Phil 1,12)
Philippus in Samaria. Simon der Zauberer
5Und Philippus kam hinab in eine Stadt von Samaria[1] und verkündigte ihnen Christus. (Apg 6,5; Apg 8,35)6Und die Volksmenge achtete einmütig auf das, was Philippus sagte, als sie zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat. (Hebr 2,4)7Denn aus vielen, die unreine Geister hatten, fuhren diese mit großem Geschrei aus; es wurden aber auch viele Gelähmte geheilt und solche, die nicht gehen konnten. (Mk 16,17)8Und es herrschte große Freude in jener Stadt. (Apg 13,48; Apg 13,52)9Aber ein Mann namens Simon hatte zuvor in der Stadt Zauberei getrieben und das Volk von Samaria in seinen Bann gezogen, indem er sich für etwas Großes ausgab. (5Mo 18,10; Apg 5,36; Apg 13,6)10Ihm hingen alle an, Klein und Groß, indem sie sprachen: Dieser ist die große Kraft Gottes. (Jer 6,13)11Sie hingen ihm aber an, weil er sie so lange Zeit durch seine Zaubereien in seinen Bann gezogen hatte. (Mt 24,11; Eph 4,14)12Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evangelium vom Reich Gottes und vom Namen Jesu Christi verkündigte, ließen sich Männer und Frauen taufen. (Mk 16,16; Apg 28,23; 1Petr 3,21)13Simon aber glaubte auch und hielt sich, nachdem er getauft war, beständig zu Philippus; und als er sah, dass Zeichen und große Wunder geschahen, geriet er außer sich. (Joh 2,23)
Petrus und Johannes in Samaria
14Als aber die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samaria das Wort Gottes angenommen hatte, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen. (Joh 21,15; Apg 11,21; 1Thess 2,13)15Diese kamen hinab und beteten für sie, dass sie den Heiligen Geist empfingen; (Apg 2,38)16denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren nur getauft auf den Namen des Herrn Jesus. (Apg 10,48)17Da legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist. (Apg 6,6; Apg 9,17; Apg 19,5)18Als aber Simon sah, dass durch die Handauflegung der Apostel der Heilige Geist gegeben wurde, brachte er ihnen Geld (1Kor 2,14; 1Tim 6,5)19und sprach: Gebt auch mir diese Vollmacht, damit jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfängt! (Jak 4,3)20Petrus aber sprach zu ihm: Dein Geld fahre mit dir ins Verderben, weil du meinst, die Gabe Gottes mit Geld erwerben zu können! (2Kön 5,15; Mt 10,8; Apg 10,45; Apg 11,17)21Du hast weder Anteil noch Erbe an diesem Wort; denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott! (Ps 18,27; Hes 14,3; Mt 6,24)22So tue nun Buße über diese deine Bosheit und bitte Gott, ob dir die Tücke deines Herzens vielleicht vergeben werden mag; (Jes 55,7; 2Tim 2,25)23denn ich sehe, dass du in bitterer Galle steckst und in Fesseln der Ungerechtigkeit! (Spr 5,22; Jer 4,18; Joh 8,34)24Da antwortete Simon und sprach: Betet ihr für mich zum Herrn, dass nichts von dem, was ihr gesagt habt, über mich komme! (2Mo 10,17; 4Mo 21,7; 1Kön 13,6)25Sie nun, nachdem sie das Wort des Herrn bezeugt und gelehrt hatten, kehrten nach Jerusalem zurück und verkündigten dabei das Evangelium in vielen Dörfern der Samariter. (Apg 1,8)
Philippus verkündigt dem Kämmerer aus Äthiopien das Evangelium
26Ein Engel des Herrn aber redete zu Philippus und sprach: Steh auf und wandere nach Süden auf der Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt; diese ist einsam. (Zef 2,4; Hebr 1,14)27Und er stand auf und machte sich auf den Weg. Und siehe, [da war] ein Äthiopier, ein Kämmerer und Gewaltiger der Kandake[2], der Königin der Äthiopier, welcher über ihren ganzen Schatz gesetzt war; dieser war gekommen, um in Jerusalem anzubeten,[3] (2Chr 6,32; Ps 68,32; Ps 87,4; Jes 56,3; Zef 3,10)28und nun kehrte er zurück und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja. (Ps 1,2; 1Tim 4,13)29Da sprach der Geist zu Philippus: Tritt hinzu und halte dich zu diesem Wagen! (Jes 65,24; Apg 11,12)30Da lief Philippus hinzu und hörte ihn den Propheten Jesaja lesen; und er sprach: Verstehst du auch, was du liest? (Mt 13,51)31Er aber sprach: Wie kann ich denn, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen. (Jes 29,11; Mt 10,40; Röm 10,14; 2Kor 3,14)32Die Schriftstelle aber, die er las, war diese: »Wie ein Schaf wurde er zur Schlachtung geführt, und wie ein Lamm vor seinem Scherer stumm ist, so tut er seinen Mund nicht auf.33In seiner Erniedrigung wurde sein Gericht aufgehoben. Wer will aber sein Geschlecht beschreiben? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen!«[4] (Jes 53,7)34Da wandte sich der Kämmerer an Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet dies? Von sich selbst oder von einem anderen?35Da tat Philippus seinen Mund auf und begann mit dieser Schriftstelle und verkündigte ihm das Evangelium von Jesus. (Lk 24,27; Apg 5,42; Apg 8,5)36Als sie aber auf dem Weg weiterzogen, kamen sie zu einem Wasser, und der Kämmerer sprach: Siehe, hier ist Wasser! Was hindert mich, getauft zu werden? (Joh 6,37; Apg 10,47)37Da sprach Philippus: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so ist es erlaubt! Er antwortete und sprach: Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist! (Mk 16,16; Joh 11,27; Röm 10,9; 1Joh 4,15)38Und er ließ den Wagen anhalten, und sie stiegen beide in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn. (Joh 3,22; Joh 4,1)39Als sie aber aus dem Wasser heraufgestiegen waren, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; denn er zog voll Freude seines Weges. (1Kön 18,12; Ps 119,14; Hes 3,14; Lk 24,52; 1Petr 1,8)40Philippus aber wurde in Asdod gefunden, und er zog umher und verkündigte das Evangelium in allen Städten, bis er nach Cäsarea kam. (Apg 21,8)
Apostelgeschichte 8
Zürcher Bibel
1Saulus war einverstanden mit dieser Hinrichtung. An jenem Tag nun kam eine grosse Verfolgung über die Gemeinde in Jerusalem. Alle wurden versprengt über das ganze Land, über Judäa und Samaria, nur die Apostel nicht. (Apg 8,4)2Fromme Männer bestatteten den Stephanus und hielten eine grosse Totenklage für ihn. (Apg 6,5)3Saulus aber fügte der Gemeinde grosses Leid zu: Er drang in ihre Häuser ein, schleppte Männer und Frauen fort und liess sie ins Gefängnis werfen. (Lk 21,12; Apg 9,1; Apg 22,4; Apg 26,10; Gal 1,13)
Philippus in Samaria
4Die Vertriebenen nun zogen umher und verkündigten das Evangelium. (Apg 8,1; Apg 11,19)5Philippus ging hinab in die Hauptstadt Samarias und verkündigte den Leuten dort den Christus. (Apg 6,5)6Und sie kamen in Scharen und folgten aufmerksam den Ausführungen des Philippus; und sie stimmten ihm zu, als sie seine Worte hörten und die Zeichen sahen, die er tat.7Viele hatten unreine Geister, die laut brüllend ausfuhren, viele waren verkrüppelt oder gelähmt und wurden geheilt.[1] (Apg 5,16)8Und es kehrte grosse Freude ein in jener Stadt.9Ein Mann aber mit Namen Simon war zuvor in der Stadt als Magier aufgetreten und hatte die Bevölkerung von Samaria in Bann geschlagen mit der Behauptung, er sei etwas ganz Grosses,10und alle, Gross und Klein, hingen ihm an und sagten: Dieser Mann ist die Kraft Gottes, die man 'die Grosse' nennt.11Sie hingen ihm an, weil sie lange Zeit gebannt waren von seinen Künsten.12Als sie nun Philippus Glauben schenkten, der das Evangelium verkündigte vom Reich Gottes und vom Namen Jesu Christi, liessen sie sich taufen, Männer und Frauen. (Apg 19,8)13Auch Simon selbst kam zum Glauben; er liess sich taufen und hielt sich fortan an Philippus; und er war fassungslos angesichts der grossen Zeichen und Wunder, die da geschahen.14Als aber die Apostel in Jerusalem vernahmen, dass Samaria das Wort Gottes angenommen hatte, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen. (Apg 1,8; Apg 11,1)15Die kamen herab und beteten für sie, dass sie den heiligen Geist empfangen möchten (Apg 1,8; Apg 2,33; Apg 10,47; Apg 19,2)16- er war nämlich noch auf keinen von ihnen herabgekommen, sie waren erst auf den Namen des Herrn Jesus getauft. (Apg 19,2)17Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den heiligen Geist. (Apg 6,6)18Als nun Simon sah, dass durch die Handauflegung der Apostel der Geist gegeben wurde, bot er ihnen Geld an19und sagte: Gebt auch mir diese Vollmacht, dass jeder den heiligen Geist empfängt, dem ich die Hände auflege.20Petrus aber sprach zu ihm: Ins Verderben mit dir und deinem Geld! Du hast wohl gemeint, die Gabe Gottes mit Geld erwerben zu können. (Mt 10,8)21Du hast weder Anteil an dieser Sache noch ein Anrecht darauf, denn deine Gesinnung gegenüber Gott ist nicht lauter.22Wende dich ab von deiner Bosheit und bete zum Herrn; vielleicht wird dir dieses Ansinnen vergeben werden. (Apg 17,30)23Denn ich sehe dich hineingeraten in bittere Galle und in die Fänge des Unrechts. (5Mo 29,17)24Simon entgegnete: Betet ihr für mich zum Herrn, dass nichts von dem, was ihr gesagt habt, über mich komme.25Nachdem sie Zeugnis abgelegt und das Wort des Herrn verkündigt hatten, kehrten sie nach Jerusalem zurück; unterwegs verkündigten sie in vielen Dörfern Samarias das Evangelium.
Philippus und der äthiopische Hofbeamte
26Ein Engel des Herrn aber sprach zu Philippus: Mach dich auf und geh nach Süden auf die Strasse, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt; sie ist menschenleer. (Apg 6,5)27Und er machte sich auf und ging. Da kam ein äthiopischer Hofbeamter vorüber, ein Eunuch der Kandake,[2] der Königin der Äthiopier; er war ihr Schatzmeister. Der war nach Jerusalem gereist, um dort zu beten. (Ps 68,32; Jes 56,6)28Nun befand er sich auf dem Heimweg; er sass auf seinem Wagen und las im Propheten Jesaja.29Da sprach der Geist zu Philippus: Geh und folge diesem Wagen. (Apg 10,19)30Philippus holte ihn ein und hörte, wie er im Propheten Jesaja las, und sagte: Verstehst du, was du da liest?31Der sagte: Wie könnte ich, wenn niemand mich anleitet? Und er bat Philippus, auf den Wagen zu steigen und sich zu ihm zu setzen.32Der Abschnitt der Schrift, den er las, war folgender: Wie ein Schaf wurde er zur Schlachtbank geführt; und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer verstummt, so tut er seinen Mund nicht auf. (Jes 53,7)33In seiner Erniedrigung wurde aufgehoben das Urteil gegen ihn; doch von seinem Geschlecht, wer wird davon erzählen? Denn weggenommen von der Erde wird sein Leben.34Der Eunuch sagte nun zu Philippus: Ich bitte dich, sage mir, von wem spricht hier der Prophet? Von sich oder von einem anderen?35Da tat Philippus seinen Mund auf und begann, ihm von dieser Schriftstelle ausgehend das Evangelium von Jesus zu verkündigen.37Als sie weiterzogen, kamen sie zu einer Wasserstelle, und der Eunuch sagte: Schau, hier ist Wasser; was steht meiner Taufe noch im Weg?[3] Er sagte zu ihm: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, ist es möglich. Er antwortete: Ich glaube, dass der Sohn Gottes Jesus Christus ist. (Apg 10,47)38Und er liess den Wagen anhalten, und sie stiegen beide ins Wasser hinab, Philippus und der Eunuch, und er taufte ihn.39Als sie aber aus dem Wasser stiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Eunuch sah ihn nicht mehr; doch er zog voll Freude seines Weges. (1Kön 18,12; 2Kön 2,16; 2Kor 12,2)40Philippus aber wurde in Asdod gesehen. Und er zog durch alle Städte und verkündigte das Evangelium, bis er nach Cäsarea kam. (Apg 6,5; Apg 8,4)
Apostelgeschichte 8
Neue Genfer Übersetzung
Verfolgung der Gemeinde in Jerusalem
1Saulus aber war mit dieser Hinrichtung voll und ganz einverstanden. Noch am selben Tag brach über die Gemeinde in Jerusalem eine schwere Verfolgung herein. Alle, die an Jesus glaubten, flohen und zerstreuten sich über das ganze Gebiet von Judäa und Samarien; nur die Apostel blieben in Jerusalem zurück.2Einige fromme Männer bestatteten Stephanus und hielten eine feierliche Totenklage.3Saulus jedoch setzte alles daran, die Gemeinde auszurotten. Er durchsuchte Haus für Haus, und wo er Christen fand, ließ er sie abführen[1] – Männer wie Frauen – und ließ sie ins Gefängnis bringen.
Die Botschaft von Jesus Christus kommt nach Samarien
4Die Christen, die aus Jerusalem geflohen waren, machten überall, wo sie hinkamen,[2] das Evangelium bekannt.5Unter ihnen war auch Philippus[3]. Er ging in die bedeutendste Stadt von Samarien[4] und verkündete dort, dass Jesus der Messias ist[5].6Scharen von Menschen hörten ihm mit ungeteilter Aufmerksamkeit zu; sie waren beeindruckt von dem, was er sagte, und das umso mehr, als sie die Wunder miterlebten, die durch ihn geschahen.[6]7Bei vielen Besessenen fuhren die bösen[7] Geister aus; sie verließen ihre Opfer mit lautem Geschrei. Auch zahlreiche Gelähmte und Verkrüppelte wurden geheilt.8In der ganzen Stadt herrschte große Freude.
Der Magier Simon
9Schon seit längerem hatte ein Magier namens Simon diese Stadt zum Schauplatz für sein Wirken gemacht. Er trat mit dem Anspruch auf, ein Meister der Magie zu sein[8], und seine okkulten Fähigkeiten setzten die Einwohnerschaft von Samarien in Erstaunen.10Auf ihn richtete sich die Aufmerksamkeit der gesamten Bevölkerung. »Dieser Mann ist die Kraft Gottes in Person«, sagten die Leute und nannten ihn »Die Große Kraft«[9].11Sie standen völlig unter seinem Bann, so sehr hatte er sie immer wieder[10] mit seinen Zauberkünsten fasziniert.12Doch jetzt, als Philippus ihnen die Botschaft vom Reich Gottes verkündete und über Person und Werk[11] von Jesus Christus sprach, wandten sie sich Philippus zu und schenkten ihm Glauben, und Männer und Frauen ließen sich taufen.13Auch Simon kam zum Glauben und ließ sich taufen. Von da an wich er Philippus nicht mehr von der Seite. Die Wunder, die er miterlebte und in denen sich Gottes große Kraft zeigte[12], ließen ihn nicht mehr aus dem Staunen herauskommen.
Petrus und Johannes in Samarien: Die Gläubigen erhalten den Heiligen Geist
14Als die Apostel in Jerusalem hörten, dass die Samaritaner[13] Gottes Botschaft angenommen hatten, schickten sie Petrus und Johannes zu ihnen.15In der betreffenden Stadt angekommen, beteten die beiden für sie und baten Gott, ihnen den Heiligen Geist zu geben.16Denn bis zu diesem Zeitpunkt war der Heilige Geist noch auf keinen Einzigen von ihnen herabgekommen; sie waren nur auf den Namen[14] von Jesus, dem Herrn, getauft.17Nach dem Gebet legten Petrus und Johannes ihnen die Hände auf, und jetzt bekamen auch sie den Heiligen Geist.
Auseinandersetzung der Apostel mit Simon: Den Heiligen Geist bekommt man nicht für Geld
18Als Simon sah, dass der Heilige Geist denen gegeben wurde, denen die Apostel die Hände auflegten, bot er Petrus und Johannes Geld an19und sagte: »Gebt mir Anteil an dieser Kraft, damit auch bei mir jeder den Heiligen Geist bekommt, dem ich die Hände auflege!«20»Zur Hölle mit dir und deinem Geld![15]«, fuhr Petrus ihn an. »Zu denken, was Gott schenkt, könne man kaufen!21Nein, du hast keinen Anteil an dieser Kraft[16] und hast kein Anrecht auf sie. Denn in deinem tiefsten Innern bist du nicht aufrichtig vor Gott.22Bereue doch deine Verschlagenheit[17] und bete zum Herrn! Vielleicht findest du Vergebung für deine üblen Absichten.23Ich sehe nämlich, dass dein Denken durch und durch vergiftet ist[18] und dass das Böse dich fest in seinem Griff hat[19].« (5Mo 29,17)24Simon erwiderte: »Betet ihr für mich zum Herrn! Betet, dass nichts von dem eintrifft, was ihr mir angedroht habt!«25Nachdem Petrus und Johannes Jesus als den Herrn bezeugt und seine Botschaft bekannt gemacht hatten[20], kehrten sie nach Jerusalem zurück. Unterwegs verkündeten sie das Evangelium noch in vielen anderen Ortschaften Samariens.
Philippus und der äthiopische Finanzminister
26Philippus aber bekam von einem[21] Engel des Herrn folgenden Auftrag: »Mach dich auf den Weg in Richtung Süden![22] Benutze die einsame Wüstenstraße, die von Jerusalem nach Gaza hinunterführt.[23]«27Philippus machte sich auf den Weg; und als er diese Straße entlangging, kam dort in seinem Reisewagen ein Äthiopier gefahren, ein Eunuch[24]. Es handelte sich um einen hohen Würdenträger, den Finanzminister der Kandake, der äthiopischen Königin.[25] Der Mann war in Jerusalem gewesen, um den Gott Israels anzubeten, (5Mo 23,2)28und befand sich jetzt auf der Rückreise. Er saß in seinem Wagen und las im Buch des Propheten Jesaja.29Der Heilige Geist sagte zu Philippus: »Geh zu dem Wagen dort und halte dich dicht neben ihm!«30Philippus lief hin, und als er neben dem Wagen herging, hörte er den Mann laut aus dem Buch des Propheten Jesaja lesen. »Verstehst du denn, was du da liest?«, fragte er ihn.31»Wie kann ich es verstehen, wenn niemand es mir erklärt?«, erwiderte der Mann. Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.32Der Abschnitt der Schrift, den er eben gelesen hatte, lautete: »Man hat ihn weggeführt wie ein Schaf, das geschlachtet werden soll. Und wie ein Lamm[26] beim Scheren keinen Laut von sich gibt, so kam auch über seine Lippen kein Laut der Klage.33Er wurde erniedrigt und all seiner Rechte beraubt. Niemand wird über Nachkommen von ihm berichten können[27], denn sein Leben auf der Erde wurde ihm genommen.[28]«34Der Äthiopier wandte sich an Philippus: »Bitte sag mir, von wem ist hier die Rede? Spricht der Prophet von sich selbst, oder spricht er von jemand anders?«35Da ergriff Philippus die Gelegenheit[29] und erklärte ihm, von dieser Schriftstelle ausgehend, das Evangelium von Jesus.36-37Als sie nun, ins Gespräch vertieft, die Straße entlangfuhren, kamen sie an einer Wasserstelle vorbei. »Hier ist Wasser!«, rief der Äthiopier. »Spricht etwas dagegen, dass ich getauft werde?«[30]38Und er befahl, den Wagen anzuhalten. Beide, Philippus und der Äthiopier, stiegen ins Wasser, und Philippus taufte den Mann.39Als sie wieder aus dem Wasser stiegen, wurde Philippus plötzlich vom Geist des Herrn ergriffen und an einen anderen Ort versetzt, und der Äthiopier sah ihn nicht mehr. Trotzdem erfüllte ihn eine tiefe Freude, als er nun seine Reise fortsetzte.40Philippus fand sich in Aschdod wieder. Er zog nordwärts und verkündete in allen Städten das Evangelium, bis er schließlich nach Cäsarea kam.
Apostelgeschichte 8
Gute Nachricht Bibel 2018
Die Gemeinde wird verfolgt
1Saulus aber war völlig einverstanden mit dieser Hinrichtung. An diesem Tag begann für die Gemeinde in Jerusalem eine harte Verfolgung. Alle, die zu ihr gehörten, zerstreuten sich über Judäa und Samarien; nur die Apostel blieben in Jerusalem zurück. (Apg 8,4; Apg 11,19)2Ein paar fromme Männer begruben Stephanus und hielten eine große Totenklage für ihn.3Saulus aber wollte die Gemeinde vernichten. Er durchsuchte die Häuser und ließ Männer und Frauen ins Gefängnis werfen. (Apg 9,1; Apg 9,13; Apg 9,21; Apg 22,4; Apg 26,9; 1Kor 15,9; Gal 1,13; Phil 3,6; 1Tim 1,13)
Die Botschaft kommt nach Samarien
4Die über das Land zerstreuten Christen zogen umher und verkündeten die Botschaft Gottes.5Unter ihnen war auch Philippus. Er kam nach Samaria, der Hauptstadt von Samarien, und verkündete, dass in Jesus der versprochene Retter gekommen sei.[1] (Apg 5,42; Apg 6,5)6Die Menge schenkte dem, was Philippus sagte, durchweg die größte Aufmerksamkeit; denn alle hörten von den Wundern, die er vollbrachte, und wurden auch selbst Augenzeugen davon.7Mit lautem Geschrei fuhren aus vielen Besessenen böse Geister aus, und viele Gelähmte und Verkrüppelte wurden geheilt. (Mk 16,17; Lk 9,1)8In der ganzen Stadt herrschte große Freude.9Nun lebte dort in der Stadt seit einiger Zeit ein Mann namens Simon, der sich mit Magie befasste und mit dem Anspruch auftrat, ein ganz Großer zu sein. Das ganze Volk von Samaria war von ihm hellauf begeistert.10Bis jetzt war er es gewesen, der alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, und alle Leute, von den einfachsten bis zu den gebildetsten, sagten von ihm: »Er ist die Kraft Gottes, die die Große genannt wird!«11Dass er so im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand, hatte seinen Grund; denn durch seine Zauberkünste hatte er die Menschen im Lauf der Zeit regelrecht um den Verstand gebracht.12Als nun Philippus die Botschaft von der anbrechenden Herrschaft Gottes verkündete und von Jesus Christus und der Macht seines Namens, glaubten die Leute ihm und ließen sich taufen, Männer wie Frauen. (Apg 28,23)13Auch Simon kam zum Glauben. Nach seiner Taufe schloss er sich eng an Philippus an und konnte nicht genug staunen über die großen, machtvollen Wunder, die durch ihn geschahen.
Die Getauften empfangen den Heiligen Geist
14Die Apostel in Jerusalem hörten, dass die Leute in Samarien die Botschaft Gottes angenommen hatten. Deshalb schickten sie Petrus und Johannes dorthin. (Apg 3,1)15Die beiden kamen in die Stadt Samaria und beteten zu Gott, dass er den Getauften seinen Geist schenke.16Denn die Menschen waren zwar im Namen von Jesus, dem Herrn, getauft worden, aber der Heilige Geist war noch auf keinen von ihnen herabgekommen. (Apg 19,1)17Nach dem Gebet legten Petrus und Johannes den Getauften die Hände auf, und sie wurden vom Heiligen Geist erfüllt.
Der Magier Simon wird zurechtgewiesen
18Als Simon sah, dass die Menschen den Heiligen Geist empfingen, wenn die Apostel ihnen die Hände auflegten, bot er Petrus und Johannes Geld an (Apg 6,6)19und sagte: »Verleiht doch auch mir diese Fähigkeit! Ich möchte, dass jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfängt!«20Aber Petrus sagte zu ihm: »Zur Hölle mit dir und deinem Geld! Meinst du vielleicht, du könntest kaufen, was Gott schenkt?21Du gehörst nicht mehr zu uns, für dich ist kein Platz in der Gemeinde, weil du dich Gott nicht aufrichtig zuwendest.22Kehr um und gib deine Falschheit auf! Bete zum Herrn, dass er dir vielleicht deine bösen Absichten verzeiht!23Ich sehe, du bist voller Verkehrtheit und ganz ins Böse verstrickt!«24Da bat Simon die Apostel: »Betet ihr für mich zum Herrn, dass die Strafen nicht über mich kommen, die ihr mir angedroht habt!« (2Mo 9,27)25Petrus und Johannes blieben noch in Samaria, bezeugten Jesus als den Herrn und sagten den Menschen die Botschaft Gottes; dann kehrten sie nach Jerusalem zurück. Unterwegs verkündeten sie die Gute Nachricht in vielen Dörfern Samariens.
Philippus und der Eunuch aus Äthiopien
26Der Engel des Herrn aber sagte zu Philippus: »Mach dich auf den Weg und geh nach Süden, zu der Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt!« Diese Straße wird kaum von jemand benutzt.[2]27Philippus machte sich auf den Weg und ging dorthin. Da kam in seinem Reisewagen ein Äthiopier gefahren. Es war ein hochgestellter Mann, der Finanzverwalter der äthiopischen Königin, die den Titel Kandake führt, ein Eunuch.[3] Er war in Jerusalem gewesen, um den Gott Israels anzubeten. (Jes 18,7)28Jetzt befand er sich auf der Rückreise. Er saß in seinem Wagen und las im Buch des Propheten Jesaja.29Der Geist Gottes sagte zu Philippus: »Lauf hin und folge diesem Wagen!«30Philippus lief hin und hörte, wie der Mann laut aus dem Buch des Propheten Jesaja las. Er fragte ihn: »Verstehst du denn, was du da liest?«31Der Äthiopier sagte: »Wie kann ich es verstehen, wenn mir niemand hilft!« Und er forderte Philippus auf, zu ihm in den Wagen zu steigen.32Die Stelle, die er gerade gelesen hatte, lautete: »Wie ein Lamm, wenn es zum Schlachten geführt wird, wie ein Schaf, wenn es geschoren wird, so duldete er alles schweigend, ohne zu klagen. (Jes 53,7)33Er wurde aufs Tiefste erniedrigt; aber mitten in seiner Erniedrigung wurde das Urteil gegen ihn aufgehoben. Wer wird je seine Nachkommen zählen können? Denn von der Erde weg wurde sein Leben emporgehoben.«34Der Mann aus Äthiopien fragte: »Bitte, sag mir doch: Um wen geht es hier eigentlich? Meint der Prophet sich selbst oder einen anderen?«35Da ergriff Philippus die Gelegenheit und verkündete ihm, von dem Prophetenwort ausgehend, die Gute Nachricht von Jesus. (Lk 24,27)36-37Unterwegs kamen sie an einer Wasserstelle vorbei, und der Äthiopier sagte: »Hier gibt es Wasser! Spricht etwas dagegen, dass ich getauft werde?«[4] (Mt 28,19)38Er ließ den Wagen anhalten. Die beiden stiegen ins Wasser hinab, Philippus und der Äthiopier, und Philippus taufte ihn.39Als sie aus dem Wasser herausstiegen, wurde Philippus vom Geist des Herrn gepackt und weggeführt, und der Äthiopier sah ihn nicht mehr. Von Freude erfüllt setzte er seine Reise fort. (1Kön 18,12)40Philippus tauchte danach in Aschdod auf. Von dort zog er nach Cäsarea und verkündete unterwegs in allen Städten, durch die er kam, die Gute Nachricht. (Apg 21,8)
Apostelgeschichte 8
Neues Leben. Die Bibel
Die Gläubigen werden verfolgt und zerstreut
1Saulus aber hatte Gefallen an seinem Tod. Mit diesem Tag setzte eine große Welle der Verfolgung ein, von der die ganze Gemeinde in Jerusalem erfasst wurde, und außer den Aposteln flohen alle Gläubigen nach Judäa und Samarien. (Apg 7,58)2Einige gottesfürchtige Leute kamen und bestatteten Stephanus unter lautem Klagen.3Saulus zog durch die ganze Stadt und versuchte, die Gemeinde mit allen Mitteln zu vernichten. Er ging von Haus zu Haus und zerrte Männer und Frauen heraus und ließ sie ins Gefängnis werfen. (Apg 9,1; Apg 22,4; Apg 26,9; 1Kor 15,9; Gal 1,13)
Die Predigt des Philippus in Samaria
4Doch die Gläubigen, die aus Jerusalem geflohen waren, zogen umher und verkündeten die Botschaft von Jesus. (Apg 8,1; Apg 11,19)5Philippus ging in die Stadt Samaria und erzählte den Bewohnern von Christus. (Apg 6,5; Apg 21,8)6Die Menge hörte ihm bereitwillig zu, und sie sahen auch die Wunder, die er tat.7Viele böse Geister wurden ausgetrieben und fuhren mit lautem Geschrei aus. Außerdem wurden viele Menschen geheilt, die gelähmt oder verkrüppelt gewesen waren. (Mt 10,1; Mk 6,7; Mk 16,17)8Darüber herrschte große Freude in der Stadt.9Schon seit vielen Jahren lebte in dieser Stadt Simon, ein Magier, der sich für etwas Besonderes hielt. Mit seiner Zauberei zog er die Leute in seinen Bann. (Apg 5,36; Apg 13,6)10In Samaria nannte ihn jeder, den man fragte, nur »den Großen – die Kraft Gottes«.11Durch die Zauberkünste besaß er großen Einfluss, denn er hatte viele Anhänger.12Doch nun glaubten die Menschen an die Botschaft vom Reich Gottes und vom Namen Jesus Christus, die Philippus predigte. Viele Männer und Frauen ließen sich taufen. (Apg 2,38)13Auch Simon wurde gläubig und empfing die Taufe. Er begann, Philippus auf Schritt und Tritt zu folgen, und staunte über die großartigen Wunder und Zeichen, die dieser vollbrachte. (Apg 19,11)14Als die Apostel in Jerusalem hörten, dass das Volk in Samaria die Botschaft Gottes angenommen hatte, schickten sie Petrus und Johannes. (Apg 8,1)15In Samaria angekommen, beteten die beiden für die neuen Gläubigen, damit sie den Heiligen Geist empfingen. (Apg 2,38; Apg 19,2)16Bis dahin war der Heilige Geist noch auf keinen von ihnen herabgekommen; sie waren nur auf den Namen von Jesus, dem Herrn, getauft worden. (Apg 10,44)17Petrus und Johannes legten den Gläubigen nun die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist. (Apg 6,6; Apg 19,6)18Als Simon sah, dass der Heilige Geist gegeben wurde, wenn die Apostel den Leuten die Hände auflegten, bot er ihnen Geld19und sagte: »Gebt auch mir diese Macht, damit die Menschen den Heiligen Geist auch empfangen, wenn ich ihnen die Hände auflege!«20Doch Petrus erwiderte: »Dein Geld soll zusammen mit dir verderben, weil du glaubst, du könntest Gottes Geschenk kaufen! (Mt 10,8; Apg 2,38)21Du hast kein Recht darauf, weil dein Herz vor Gott nicht aufrichtig ist. (Ps 78,37)22Kehre dich ab von deiner Verdorbenheit und bete zum Herrn. Vielleicht vergibt er dir deine bösen Gedanken, (Apg 2,38)23denn ich sehe, dass du voll Bitterkeit bist und gefangen in der Ungerechtigkeit.« (5Mo 29,17; Jes 58,6)24»Betet für mich zum Herrn«, rief Simon, »dass mir nichts von dem Schrecklichen zustoße, wovon ihr gesprochen habt!« (2Mo 8,4; 4Mo 21,7)25Nachdem Petrus und Johannes in Samaria das Wort des Herrn bezeugt und gelehrt hatten, kehrten sie nach Jerusalem zurück. Unterwegs machten sie in vielen Städten Samariens Halt, um auch dort die Botschaft zu verkünden.
Philippus und der äthiopische Schatzmeister
26Zu Philippus aber sagte ein Engel des Herrn: »Geh nach Süden[1] auf der einsamen Straße, die von Jerusalem nach Gaza führt.« (Apg 5,19; Apg 6,5)27Philippus ging und begegnete auf dem Weg dem Schatzmeister Äthiopiens, einem Eunuchen der äthiopischen Königin[2], der großen Einfluss hatte. Er war nach Jerusalem gekommen, um dort anzubeten, (1Kön 8,41; Ps 68,32; Jes 56,3; Zef 3,10)28und befand sich nun auf dem Heimweg. Er saß in seinem Wagen und las im Buch des Propheten Jesaja.29Der Heilige Geist sagte zu Philippus: »Lauf hinüber und geh neben dem Wagen her.«30Da lief Philippus hin und hörte, wie der Mann aus dem Propheten Jesaja las. Er fragte ihn: »Verstehst du auch, was du da liest?«31Der Mann erwiderte: »Wie soll ich es verstehen, wenn es mir niemand erklärt?« Und er bat Philippus, einzusteigen und sich neben ihn zu setzen.32Er hatte gerade folgende Schriftstelle gelesen: »Er wurde wie ein Schaf zum Schlachten geführt. Und wie ein Lamm vor dem Scherer verstummt, so machte er den Mund nicht auf. (Jes 53,7)33Er wurde gedemütigt und erfuhr kein gerechtes Urteil. Wer kann von seinen Nachkommen sprechen? Denn sein Leben wurde von der Erde fortgenommen.«[3]34Der Hofbeamte fragte Philippus: »Von wem spricht der Prophet? Von sich selbst oder von jemand anderem?«35Da begann Philippus bei dieser Schriftstelle und erklärte ihm die gute Botschaft von Jesus. (Lk 24,27; Apg 18,28)36-37Unterwegs kamen sie an einem Gewässer vorbei, und der Hofbeamte meinte: »Sieh, da ist Wasser! Kann ich mich nicht hier taufen lassen?«[4] (Apg 10,47)38Er ließ den Wagen anhalten. Sie stiegen in das Wasser, und Philippus taufte ihn.39Als sie wieder aus dem Wasser herauskamen, nahm der Geist Gottes Philippus fort und der Hofbeamte sah ihn nicht mehr. Aber er setzte seine Reise voller Freude fort. (1Kön 18,12; 2Kön 2,16; Hes 3,12)40Philippus fand sich in der Stadt Aschdod wieder. Er verkündete die Botschaft Gottes dort und in jeder Stadt auf dem Weg, bis er nach Cäsarea kam.
Apostelgeschichte 8
Neue evangelistische Übersetzung
Die erste Christenverfolgung
1Saulus war mit dieser Hinrichtung völlig einverstanden. Und von diesem Tag an wurde die Gemeinde in Jerusalem schwer verfolgt, sodass sich – mit Ausnahme der Apostel – die Gläubigen über ganz Judäa und Samarien zerstreuten.2Einige fromme Juden bestatteten den Stephanus und veranstalteten eine große Trauerfeier.3Aber Saulus verwüstete die Gemeinde. Überall durchsuchte er die Häuser der Gläubigen und ließ Männer wie Frauen gewaltsam abführen und ins Gefängnis bringen.
Verfolgung als Missionsstrategie Gottes
4Die zerstreuten Gläubigen aber machten das Evangelium bekannt.5Philippus zum Beispiel ging in eine Stadt von Samarien[1] und predigte, dass Jesus der Messias ist. (Joh 4,5; Joh 4,39)6Die Menge hörte Philippus mit großer Aufmerksamkeit zu. Sie nahmen ja auch die Zeichen wahr, die durch ihn geschahen.7Denn bei vielen Besessenen hatten sie miterlebt, wie Dämonen laut schreiend ausfuhren, und hatten gesehen, wie viele Gelähmte und Verkrüppelte geheilt wurden.8Es herrschte große Freude in der Stadt.9Nun hatte schon vorher ein Mann namens Simon in der Stadt gelebt, der sich mit okkulten Dingen befasste. Er behauptete, ein großer Magier zu sein, und hatte das Volk von Samarien in Begeisterung versetzt.10Alle waren von ihm eingenommen, Groß und Klein. "Dieser Mann ist die Kraft Gottes", sagten sie und nannten ihn deshalb "Die Große Kraft".11Sie standen ganz in seinem Bann, weil er sie lange Zeit mit seinen okkulten Machenschaften beeindruckt hatte.12Aber nun glaubten viele der wunderbaren Botschaft, die Philippus ihnen von Gottes Reich und ‹der Macht› des Namens Jesus, des Messias, verkündigt hatte. Da ließen sich Männer und Frauen taufen.13Sogar Simon selbst kam zum Glauben. Auch er wurde getauft und schloss sich eng an Philippus an. Die großartigen Zeichen und Wunder versetzten ihn in höchstes Erstaunen.14Als nun die Apostel in Jerusalem hörten, dass die Leute in Samarien die Botschaft Gottes angenommen hatten, schickten sie Petrus und Johannes zu ihnen.15Nach ihrer Ankunft beteten beide für sie, dass Gott ihnen den Heiligen Geist geben möge,16denn er war noch auf keinen von ihnen herabgekommen. Sie waren nur auf den Namen des Herrn Jesus getauft worden.17Nach dem Gebet legten Petrus und Johannes ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist.18Als Simon sah, dass der Heilige Geist denen gegeben wurde, denen die Apostel die Hände auflegten, bot er ihnen Geld an19und sagte: "Gebt auch mir diese Macht, dass jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist bekommt."20"Zur Hölle mit dir und deinem Geld!", fuhr Petrus ihn an. "Glaubst du wirklich, du kannst die Gabe Gottes kaufen?21Nein, du hast keinen Anteil daran und kein Recht darauf, denn du bist nicht aufrichtig vor Gott!22Ändere deine Einstellung, wende dich von deiner Bosheit ab und bete zum Herrn. Vielleicht vergibt er dir deine bösen Absichten.23Ich sehe ja, dass deine Gedanken völlig vergiftet sind und du im Bösen verstrickt bist."24Da bat Simon die Apostel: "Betet ihr für mich zum Herrn. Betet bitte, dass nichts von dem eintrifft, was ihr gesagt habt."25Nachdem Petrus und Johannes den Herrn bezeugt und seine Botschaft bekannt gemacht hatten, kehrten sie nach Jerusalem zurück. Auf dem Weg durch Samarien verkündigten sie das Evangelium noch in vielen Dörfern.
Der erste Nichtjude wird Christ
26Philippus aber wurde von einem Engel des Herrn beauftragt: "Geh Richtung Süden[2] auf die selten benutzte Straße, die von Jerusalem nach Gaza[3] hinunterführt."27Philippus machte sich sofort auf. Unterwegs traf er einen Äthiopier. Der war ein Eunuch, ein hoher Würdenträger: der oberste Finanzverwalter der Kandake, der äthiopischen Königin.[4] Er war nach Jerusalem gekommen, um dort Gott anzubeten,28und befand sich jetzt auf der Rückreise. Der Mann saß auf seinem Wagen und las in der Schriftrolle des Propheten Jesaja.29Gottes Geist sagte zu Philippus: "Lauf hin und folge diesem Wagen!"30Philippus lief hin und hörte den Mann halblaut aus Jesaja lesen. Er fragte: "Verstehst du denn, was du liest?"31"Wie soll ich das können", erwiderte dieser, "wenn es mir niemand erklärt." So bat er Philippus aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.32Er hatte gerade folgenden Abschnitt gelesen:
"Er wurde wie ein Schaf zum Schlachten weggeführt, und wie ein Lamm, das beim Scheren stumm ist, kam kein Klagelaut aus seinem Mund.33In seiner Erniedrigung wurde das Strafgericht über ihm aufgehoben. Wer wird seine Nachkommen zählen können? Denn sein Leben wurde von der Erde weg emporgehoben."[5] (Jes 53,7)34Der Eunuch wandte sich an Philippus: "Sag mir bitte, von wem hier die Rede ist! Spricht der Prophet von sich selbst oder von einem anderen?"35Da begann Philippus zu reden. Er knüpfte an dieses Schriftwort an und erklärte dem Äthiopier das Evangelium von Jesus.36-37Als sie nun so auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein Gewässer. "Hier gibt es Wasser", sagte der Eunuch, "was steht meiner Taufe noch im Weg?"[6]38Er ließ den Wagen anhalten, und beide, Philippus und der Äthiopier, stiegen ins Wasser, und Philippus taufte ihn.39Als sie wieder aus dem Wasser kamen, wurde Philippus vom Geist des Herrn entrückt. Der Eunuch sah ihn nicht mehr, trotzdem setzte er voller Freude seine Reise fort.40Und Philippus fand sich in Aschdod wieder. Er zog von Stadt zu Stadt und verkündigte überall Gottes gute Botschaft. Schließlich kam er nach Cäsarea.[7]
Apostelgeschichte 8
Menge Bibel
B. Die Ausbreitung der Heilsbotschaft in Samarien und Syrien; Beginn der Heidenbekehrung (Kap. 8-12)
1An jenem Tage kam es aber zu einer schweren Verfolgung der Gemeinde in Jerusalem. Da zerstreuten sich alle mit Ausnahme der Apostel in die Landbezirke von Judäa und Samaria.2Den Stephanus aber bestatteten gottesfürchtige Männer und veranstalteten eine feierliche Trauerfeier um ihn.3Saulus aber wütete gegen die Gemeinde, indem er überall in die Häuser eindrang, Männer und Frauen fortschleppte und sie ins Gefängnis werfen ließ.4Die Versprengten nun zogen im Lande umher und verkündigten die Heilsbotschaft.5Dabei kam Philippus in die Hauptstadt von Samarien hinab und predigte ihren Bewohnern den Gottgesalbten[1].6Die Volksmenge zeigte sich allgemein für die Predigt des Philippus empfänglich, indem sie ihm zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat;7denn aus vielen fuhren die unreinen Geister, von denen sie besessen waren, mit lautem Geschrei aus, und zahlreiche Gelähmte und Verkrüppelte wurden geheilt.8Darüber herrschte in jener Stadt große Freude.9Nun hatte schon vorher ein Mann namens Simon in der Stadt gelebt, der sich mit Zauberei abgab und die Bevölkerung von Samaria dadurch in Staunen versetzte; denn er behauptete von sich, er sei etwas Großes.10Alle waren für ihn eingenommen, klein und groß, und erklärten: »Dieser Mann ist die Kraft Gottes, welche die große heißt.«11Sie waren aber deshalb für ihn so eingenommen, weil er sie lange Zeit durch seine Zauberkünste in Erstaunen gesetzt hatte.12Als sie jetzt aber dem Philippus Glauben schenkten, der ihnen die Heilsbotschaft vom Reiche Gottes und vom Namen Jesu Christi verkündigte, ließen sie sich taufen, Männer wie Frauen.13So wurde denn Simon ebenfalls gläubig; er schloß sich nach seiner Taufe eng an Philippus an und kam nicht aus dem Staunen heraus, als er die Zeichen und großen Wunder sah, die da geschahen.14Als nun die Apostel in Jerusalem vernahmen, daß Samaria das Wort Gottes angenommen habe, entsandten sie Petrus und Johannes zu ihnen.15Diese beteten nach ihrer Ankunft für sie, daß sie den heiligen Geist empfangen möchten;16denn dieser war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren lediglich auf den Namen des Herrn Jesus getauft worden.17Infolgedessen legten sie (die beiden Apostel) ihnen die Hände auf, und sie empfingen den heiligen Geist.18Als nun Simon sah, daß durch die Handauflegung der Apostel der heilige Geist verliehen wurde, bot er ihnen Geld an19und bat: »Verleiht doch auch mir diese Kraft, daß jeder, dem ich die Hände auflege, den heiligen Geist empfängt.«20Petrus aber gab ihm zur Antwort: »Dein Geld fahre samt dir ins Verderben, weil du gemeint hast, die Gabe Gottes durch Geld erkaufen zu können!21Du hast keinen Anteil und kein Anrecht an dieser Sache; denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott.22Darum bekehre dich von dieser deiner Bosheit und bete zum Herrn, ob dir vielleicht das Trachten deines Herzens vergeben werden mag;23denn ich sehe, daß du in ›Galle der Bitterkeit‹ und in ›Bande der Ungerechtigkeit‹ geraten bist.« (5.Mose 29,17; Jes 58,6)24Da antwortete Simon: »Betet ihr für mich zum Herrn, daß nichts von dem, was ihr ausgesprochen[2] habt, mich treffen möge!«25Als sie nun (die beiden Apostel) das Wort des Herrn bezeugt und gepredigt hatten, machten sie sich auf die Rückreise nach Jerusalem und verkündigten (dabei noch) in vielen samaritischen Ortschaften die Heilsbotschaft.26Ein Engel des Herrn aber gebot dem Philippus: »Mach dich auf und begib dich um die Mittagszeit auf die Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt und einsam ist!«27Da machte er sich auf und ging hin. Und siehe, ein Äthiopier, ein Hofbeamter und Würdenträger der äthiopischen Königin Kandace, der ihren gesamten Schatz zu verwalten hatte, war nach Jerusalem gekommen, um dort anzubeten.28Jetzt befand er sich wieder auf der Heimreise und saß auf seinem Wagen, indem er den Propheten Jesaja las.29Da gebot der Geist dem Philippus: »Tritt hinzu und halte dich nahe an diesen Wagen!«30So lief denn Philippus hinzu, und als er hörte, wie jener den Propheten Jesaja las, fragte er ihn: »Verstehst du auch, was du liest?«31Er antwortete: »Wie sollte ich das können, wenn mir niemand Anleitung gibt?« Dann bat er Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.32Der Wortlaut der Schriftstelle nun, die er gerade las, war dieser (Jes 53,7-8): »Wie ein Schaf wurde er zur Schlachtbank geführt, und wie ein Lamm vor seinem Scherer stumm bleibt, so tat er seinen Mund nicht auf.33In seiner Erniedrigung wurde das Strafgericht über ihn aufgehoben, und wer wird seine Nachkommenschaft berechnen? Denn erhoben wird sein Leben von der Erde hinweg.«34Da wandte sich der Hofbeamte an Philippus mit der Frage: »Ich bitte dich: von wem redet hier der Prophet? Von sich selbst oder von einem andern?«35Da tat Philippus seinen Mund auf und verkündigte ihm, indem er an dieses Schriftwort anknüpfte, die Heilsbotschaft von Jesus.36Als sie nun so auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein Gewässer; da sagte der Hofbeamte: »Hier ist ja Wasser! Was steht meiner Taufe noch im Wege?«37[Philippus antwortete ihm: »Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so darf es wohl geschehen.« Jener antwortete: »Ich glaube, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist.«]38Er ließ also den Wagen halten, und beide stiegen in das Wasser hinab, Philippus sowohl wie der Hofbeamte, und er taufte ihn.39Als sie dann wieder aus dem Wasser heraufgestiegen waren, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Hofbeamte sah ihn nicht mehr; denn freudig zog er auf seiner Straße weiter.40Philippus aber befand sich in Asdod; er zog dort von Ort zu Ort und verkündigte die Heilsbotschaft in allen Städten, bis er nach Cäsarea kam.
Apostelgeschichte 8
Lutherbibel 2017
Die Verfolgung der Gemeinde in Jerusalem
1Saulus aber hatte Gefallen an seinem Tode. Es erhob sich aber an diesem Tag eine große Verfolgung über die Gemeinde in Jerusalem; da zerstreuten sich alle übers Land, über Judäa und Samarien, nur die Apostel nicht. (Apg 1,8; Apg 11,19; Apg 22,20)2Es bestatteten aber den Stephanus gottesfürchtige Männer und hielten eine große Klage über ihn.3Saulus aber suchte die Gemeinde zu zerstören, ging von Haus zu Haus, schleppte Männer und Frauen fort und ließ sie ins Gefängnis werfen. (Lk 21,12; Apg 9,1; Apg 22,4; 1Kor 15,9; Gal 1,13)
Philippus in Samarien
4Die nun zerstreut worden waren, zogen umher und predigten das Wort.5Philippus aber kam hinab in die Stadt Samariens und verkündigte ihnen Christus. (Apg 6,5)6Und das Volk neigte einmütig dem zu, was Philippus sagte, als sie ihm zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat.7Denn die unreinen Geister fuhren aus vielen Besessenen aus mit großem Geschrei, auch viele Gelähmte und Verkrüppelte wurden gesund gemacht; (Mk 16,17; Apg 5,16)8und es kam große Freude auf in jener Stadt.9Es war aber ein Mann mit Namen Simon, der zuvor in der Stadt Zauberei trieb und das Volk von Samarien in seinen Bann zog, weil er vorgab, er wäre etwas Großes.10Und alle hingen ihm an, Klein und Groß, und sprachen: Dieser ist die Kraft Gottes, die die Große genannt wird.11Sie hingen ihm aber an, weil er sie lange Zeit mit seiner Zauberei in seinen Bann gezogen hatte.12Als sie aber den Predigten des Philippus von dem Reich Gottes und von dem Namen Jesu Christi glaubten, ließen sich taufen Männer und Frauen.13Da wurde auch Simon gläubig und ließ sich taufen und hielt sich zu Philippus. Und als er die Zeichen und mächtigen Taten sah, die geschahen, geriet er außer sich vor Staunen.14Als aber die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samarien das Wort Gottes angenommen hatte, sandten sie zu ihnen Petrus und Johannes. (Apg 1,8)15Die kamen hinab und beteten für sie, dass sie den Heiligen Geist empfingen.16Denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesus.17Da legten sie die Hände auf sie und sie empfingen den Heiligen Geist.18Als aber Simon sah, dass der Geist gegeben wurde, wenn die Apostel die Hände auflegten, bot er ihnen Geld an19und sprach: Gebt auch mir diese Macht, dass jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfange.20Petrus aber sprach zu ihm: Dein Geld fahre mit dir ins Verderben, weil du meinst, Gottes Gabe werde durch Geld erlangt. (Mt 10,8)21Du hast weder Anteil noch Anrecht an dieser Sache; denn dein Herz ist nicht rechtschaffen vor Gott.22Darum tu Buße für diese deine Bosheit und bitte den Herrn, ob dir vergeben werden möge das Trachten deines Herzens.23Denn ich sehe, dass du voll bitterer Galle bist und verstrickt in Ungerechtigkeit.24Da antwortete Simon und sprach: Bittet ihr den Herrn für mich, dass nichts von dem über mich komme, was ihr gesagt habt.25Als sie nun das Wort des Herrn bezeugt und geredet hatten, kehrten sie wieder um nach Jerusalem und predigten das Evangelium in vielen Dörfern Samarias.
Der Kämmerer aus Äthiopien
26Aber der Engel des Herrn redete zu Philippus und sprach: Steh auf und geh nach Süden auf die Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt und öde ist. (Apg 6,5)27Und er stand auf und ging hin. Und siehe, ein Mann aus Äthiopien, ein Kämmerer[1] und Mächtiger am Hof der Kandake[2], der Königin von Äthiopien, ihr Schatzmeister, war nach Jerusalem gekommen, um anzubeten. (Jes 56,3)28Nun zog er wieder heim und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja.29Der Geist aber sprach zu Philippus: Geh hin und halte dich zu diesem Wagen!30Da lief Philippus hin und hörte, dass er den Propheten Jesaja las, und fragte: Verstehst du auch, was du liest?31Er aber sprach: Wie kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.32Die Stelle aber der Schrift, die er las, war diese: »Wie ein Schaf, das zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer verstummt, so tut er seinen Mund nicht auf.33In seiner Erniedrigung wurde sein Urteil aufgehoben. Wer kann seine Nachkommen aufzählen? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen.«34Da antwortete der Kämmerer dem Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem redet der Prophet das, von sich selber oder von jemand anderem?35Philippus aber tat seinen Mund auf und fing mit diesem Schriftwort an und predigte ihm das Evangelium von Jesus.36-37Und als sie auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein Wasser. Da sprach der Kämmerer: Siehe, da ist Wasser; was hindert’s, dass ich mich taufen lasse?[3]38Und er ließ den Wagen halten und beide stiegen in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn.39Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; er zog aber seine Straße fröhlich. (1Kön 18,12)40Philippus aber fand sich in Aschdod wieder und zog umher und predigte in allen Städten das Evangelium, bis er nach Cäsarea kam. (Apg 21,8)
Apostelgeschichte 8
Elberfelder Bibel
1Saulus aber willigte in seine Tötung mit ein. An jenem Tag entstand aber eine große Verfolgung gegen die Gemeinde[1] in Jerusalem; und alle wurden in die Landschaften von Judäa und Samaria zerstreut, ausgenommen die Apostel. (Apg 11,19; Apg 22,20; 1Thess 2,14)2Gottesfürchtige Männer aber bestatteten den Stephanus und stellten eine große Klage über ihn an. (Mt 14,12)3Saulus aber verwüstete die Gemeinde[2], indem er der Reihe nach in die Häuser ging; und er schleppte sowohl Männer als auch Frauen fort und überlieferte sie ins Gefängnis. (Apg 9,2; Apg 22,4; Apg 26,9; 1Kor 15,9; Gal 1,13; Phil 3,6; 1Tim 1,13)
Philippus in Samaria – Simon der Zauberer
4Die Zerstreuten nun gingen umher und verkündigten[3] das Wort.5Philippus aber ging hinab in eine Stadt Samarias und predigte ihnen den Christus. (Apg 6,5)6Die Volksmengen achteten einmütig auf das, was von Philippus geredet wurde, indem sie zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat. (Apg 2,43; Apg 4,30)7Denn von vielen, die unreine Geister hatten, fuhren sie aus, mit lauter Stimme schreiend; und viele Gelähmte und Lahme wurden geheilt. (Mt 8,29; Apg 2,43; Apg 4,30; Apg 5,16)8Und es war große Freude in jener Stadt. (Apg 13,48)9Ein Mann aber, mit Namen Simon, befand sich vorher in der Stadt, der betrieb Magie und brachte das Volk[4] von Samaria außer sich, indem er von sich selbst sagte, dass er etwas Großes[5] sei; (Apg 13,8)10dem hingen alle, vom Kleinen[6] bis zum Großen, an und sagten: Dieser ist die Kraft Gottes, die man die große nennt.11Sie hingen ihm an, weil er sie lange Zeit mit den Magierkünsten außer sich gebracht hatte.12Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evangelium vom Reich[7] Gottes und dem Namen Jesu Christi verkündigte, ließen sie sich taufen[8], sowohl Männer als auch Frauen. (Apg 2,41)13Auch Simon selbst glaubte, und als er getauft war, hielt er sich zu Philippus; und als er die Zeichen und großen Wunder sah, die geschahen, geriet er außer sich.
Petrus und Johannes in Samaria – Abweisung Simons, des Zauberers
14Als die Apostel in Jerusalem gehört hatten, dass Samaria das Wort Gottes angenommen habe, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen. (Apg 11,1; Apg 11,22; 1Thess 2,13)15Als diese hinabgekommen waren, beteten sie für sie, damit sie den Heiligen Geist empfingen; (Apg 2,38)16denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesus.17Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist! – (Apg 6,6; Apg 19,5; Hebr 2,4)18Als aber Simon sah, dass durch das Auflegen der Hände der Apostel der Geist gegeben wurde, brachte er ihnen Geld19und sagte: Gebt auch mir diese Macht[9], dass der, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfängt!20Petrus aber sprach zu ihm: Dein Geld fahre mit dir ins Verderben, weil du gemeint hast, dass die Gabe Gottes durch Geld zu erlangen sei!21Du hast weder Teil noch Recht[10] an dieser Sache, denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott.22Tu nun Buße über diese deine Bosheit und bitte den Herrn, ob dir etwa der Anschlag deines Herzens vergeben wird! (2Tim 2,25)23Denn ich sehe, dass du voll bitterer Galle und in Banden der Ungerechtigkeit bist[11]. (5Mo 29,17)24Simon aber antwortete und sprach: Bittet ihr für mich den Herrn, damit nichts über mich kommt von dem, was ihr gesagt habt!25Nachdem sie nun das Wort des Herrn bezeugt und geredet hatten, kehrten sie nach Jerusalem zurück und verkündigten das Evangelium vielen Dörfern der Samaritaner.
Der Kämmerer aus Äthiopien
26Ein Engel des Herrn aber redete zu Philippus und sprach: Steh auf und geh nach Süden[12] auf den Weg, der von Jerusalem nach Gaza hinabführt! Der ist öde. (Apg 5,19)27Und er stand auf und ging hin. Und siehe, ein Äthiopier, ein Kämmerer[13], ein Gewaltiger der Kandake[14], der Königin der Äthiopier, der über ihren ganzen Schatz ⟨gesetzt⟩ war, war gekommen, um zu Jerusalem anzubeten; (Joh 12,20)28und er war auf der Rückkehr und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja.29Der Geist aber sprach zu Philippus: Tritt hinzu und schließe dich diesem Wagen an! (Mt 4,1; Apg 10,19; Apg 11,12)30Philippus aber lief hinzu und hörte ihn den Propheten Jesaja lesen und sprach: Verstehst du auch, was du liest?31Er aber sprach: Wie könnte ich denn, wenn nicht jemand mich anleitet? Und er bat den Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.32Die Stelle der Schrift aber, die er las, war diese: »Er wurde wie ein Schaf zur Schlachtung geführt, und wie ein Lamm stumm ist vor seinem Scherer, so macht er seinen Mund nicht auf.33In seiner Erniedrigung wurde sein Gericht weggenommen. Wer aber wird sein Geschlecht beschreiben? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen.« (Jes 53,7)34Der Kämmerer aber antwortete dem Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet dies? Von sich selbst oder von einem anderen?35Philippus aber öffnete seinen Mund und begann, von dieser Schrift aus, ihm das Evangelium von Jesus zu verkündigen.36-37Als sie aber auf dem Weg fortzogen, kamen sie an ein Wasser. Und der Kämmerer spricht: Siehe, ⟨da ist⟩ Wasser! Was hindert mich, getauft zu werden?[15]38Und er befahl, den Wagen anzuhalten. Und sie stiegen beide in das Wasser hinab, sowohl Philippus als auch der Kämmerer, und er taufte ihn.39Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Kämmerer sah ihn nicht mehr, denn er zog seinen Weg mit Freuden. (1Kön 18,12; Hes 3,14)40Philippus aber fand man zu Aschdod[16]; und er zog hindurch und verkündigte das Evangelium allen Städten, bis er nach Cäsarea kam. (Apg 21,8; Apg 22,3; Apg 26,9)
Apostelgeschichte 8
Das Buch
Die Verfolgung der Gemeinde in Jerusalem
1Saulus war ganz einverstanden mit der Ermordung von Stephanus. Noch am selben Tag setzte eine große Verfolgung der Gemeinde in Jerusalem ein. Alle verstreuten sich in die Ortschaften der Provinzen Judäa und Samaria, außer den bevollmächtigten Jesusbotschaftern selbst.2Einige gottesfürchtige Männer bestatteten Stephanus und hielten eine große Totenklage für ihn.3Doch Saulus wütete brutal unter den Menschen, die zur Gemeinde gehörten. Er drang systematisch in die Häuser ein, zerrte Männer und Frauen gleichermaßen heraus und ließ sie ins Gefängnis werfen.4Die, die in alle Richtungen geflohen waren, reisten umher und gaben die alles verändernde gute Botschaft weiter.
Philippus in Samaria
5So zog auch Philippus los und kam in eine Stadt in Samaria. Dort redete er öffentlich über den Messias.6Die Volksmengen hörten ganz aufmerksam auf das, was Philippus sagte, und sahen die Wundertaten, die er bewirkte.7Bei vielen Menschen, die von unreinen Geistesmächten beherrscht waren, geschah Folgendes: Die Geister kamen unter großem Geschrei aus ihnen heraus. Außerdem wurden auch viele Gelähmte und andere bewegungsunfähige Menschen gesund.8So wurde diese Stadt von großer Freude erfüllt.
Simon, der Magier
9Es hielt sich dort in der Stadt ein Mann auf, der sich als Magier betätigte. Die gesamte Bevölkerung von Samaria geriet wegen ihm völlig außer sich, weil er behauptete, etwas ganz besonders Bedeutendes zu sein.10Alle Leute hingen an ihm, Junge und Alte ohne Unterschied. Sie sagten: »Dieser Mann ist die Verkörperung der gewaltigen Kraft Gottes!«11Weil er sie schon eine geraume Zeit begeistert hatte mit seinen Zauberkunststücken, waren sie ihm richtig hörig.12Als sie aber dem Philippus Glauben schenkten, der ihnen die gute Botschaft von Gottes neuer Wirklichkeit nahebrachte, ließen sie sich im Namen von Jesus, dem Messias, untertauchen, Männer und Frauen in gleicher Weise.13Auch dieser Simon selbst kam zum Glauben und ließ sich untertauchen und hängte sich dann an Philippus. Als er die großen Wunderzeichen und Krafttaten sah, die dort geschahen, geriet er außer sich.14In Jerusalem hörten die Apostel davon, dass auch das Land Samaria die Botschaft Gottes angenommen hatte. Deshalb schickten sie Petrus und Johannes zu ihnen.15Die kamen von Jerusalem dahin und beteten für die Leute dort, damit sie Anteil am heiligen Gottesgeist bekommen.16Denn der war noch auf keinen Einzigen von ihnen herabgekommen, sondern sie waren lediglich im Namen von Jesus, dem Herrn, untergetaucht worden.17Also legten Petrus und Johannes ihre Hände auf sie und sie empfingen den heiligen Gottesgeist.18Als Simon sah, dass dadurch, dass die Bevollmächtigten ihre Hände auf die Menschen legten, der heilige Gottesgeist gegeben wurde, bot er ihnen Geld an19mit den Worten: »Verleiht mir auch diese Vollmacht, damit diejenigen, auf die ich die Hände auflege, den heiligen Gottesgeist erhalten!«20Da sagte Petrus zu ihm: »Dein Geld soll zusammen mit dir in den Abgrund fahren, weil du meinst, dass dieses Geschenk Gottes mit Geld zu erkaufen ist!21Du hast keinen Anteil und auch kein Anrecht an dieser Sache, denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott!22Deshalb wende dich ab von dieser deiner Bosheit und bete zu Gott, damit dir diese böse Absicht deines Herzens vergeben werde!23Denn ich sehe: Du bist voll bitterer Galle und steckst fest in den Fesseln der Ungerechtigkeit!«24Da sagte Simon: »Betet ihr doch bitte für mich zum Herrn, dass nichts von dem, was ihr gesagt habt, über mich kommt!«25Die beiden Apostel erklärten die Botschaft noch genauer und untermauerten sie mit ihren persönlichen Berichten als Augenzeugen. Danach machten sie sich auf den Rückweg nach Jerusalem. Dabei verkündeten sie die gute Nachricht in vielen Ortschaften, in denen Samaritaner wohnten.
Philippus und der Minister aus Afrika
26Ein Bote Gottes sprach zu Philippus: »Steh auf und geh nach Süden, auf die Straße, die von Jerusalem nach Gaza führt. Die führt durch eine einsame Gegend.«27Da stand er auf und ging los. Dort auf dem Weg begegnete er einem Schwarzafrikaner. Der war ein Eunuch, ein Minister der Kandake, der Königin der Sudanesen. Er war verantwortlich für ihre gesamte Finanzverwaltung. Dieser Mann war gekommen, um in Jerusalem Gott anzubeten.28Jetzt war er auf der Rückreise und saß auf seinem Wagen. Dabei las er im Buch des Propheten Jesaja.29Da sagte der Geist Gottes zu Philippus: »Geh dorthin und bleib an dem Wagen dran!«30Philippus rannte voraus und hörte, wie der Mann laut aus dem Buch des Propheten Jesaja las. Da fragte er ihn: »Verstehst du das, was du da liest?«31Der antwortete: »Wie kann ich denn, wenn mich niemand dabei anleitet?« Dann bat er Philippus, auf den Wagen aufzusteigen und sich neben ihn zu setzen.32Der Abschnitt aus Gottes Buch, den er gerade las, lautete: »Wie ein Schaf, das zur Schlachtung geführt wird, ja, wie ein Lamm, das verstummt vor dem, der es scheren will, so tut er seinen Mund nicht auf.33In seiner Erniedrigung wurde sein Urteil aufgehoben. Und wer kann beschreiben, wie es mit seinen Nachkommen weitergeht? Denn sein Leben wird von der Erde fortgenommen.«34Da sagte der Minister zu Philippus: »Bitte sag mir: Über wen spricht der Prophet hier? Redet er über sich selbst oder über jemand anderen?«35Philippus ergriff das Wort. Ausgehend von dieser Stelle in Gottes Buch erklärte er ihm die gute Botschaft von Jesus.36-37Während sie so miteinander unterwegs waren, kamen sie an eine Wasserstelle. Da sagte der Eunuch: »Schau, da gibt es Wasser! Gibt es noch etwas, was mich hindern könnte, dort untergetaucht zu werden?«38Dann ließ er den Wagen anhalten. Sie stiegen beide ins Wasser hinein, Philippus und der Minister, und er taufte ihn.39Als sie dann wieder aus dem Wasser herausstiegen, packte der Geist Gottes des Herrn den Philippus. Von diesem Augenblick an sah der afrikanische Finanzminister ihn nicht mehr. Doch er setzte seinen Weg fort, voller Freude.40Und Philippus wurde in Aschdod gesichtet. Von da aus durchzog er alle Ortschaften und gab dort Gottes gute Nachricht weiter, bis er nach Cäsarea kam.