2.Samuel 12 | Einheitsübersetzung 2016 New International Reader’s Version

2.Samuel 12 | Einheitsübersetzung 2016

Natans Eingreifen

1 Darum schickte der HERR den Natan zu David; dieser ging zu David und sagte zu ihm: In einer Stadt lebten einst zwei Männer; der eine war reich, der andere arm. 2 Der Reiche besaß sehr viele Schafe und Rinder, 3 der Arme aber besaß nichts außer einem einzigen kleinen Lamm, das er gekauft hatte. Er zog es auf und es wurde bei ihm zusammen mit seinen Kindern groß. Es aß von seinem Stück Brot und es trank aus seinem Becher, in seinem Schoß lag es und war für ihn wie eine Tochter. 4 Da kam ein Besucher zu dem reichen Mann und er brachte es nicht über sich, eines von seinen Schafen oder Rindern zu nehmen, um es für den zuzubereiten, der zu ihm gekommen war. Darum nahm er dem Armen das Lamm weg und bereitete es für den Mann zu, der zu ihm gekommen war. 5 Da geriet David in heftigen Zorn über den Mann und sagte zu Natan: So wahr der HERR lebt: Der Mann, der das getan hat, verdient den Tod. 6 Das Lamm soll er vierfach ersetzen, weil er das getan und kein Mitleid gehabt hat. 7 Da sagte Natan zu David: Du selbst bist der Mann. So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König von Israel gesalbt und ich habe dich aus der Hand Sauls gerettet. 8 Ich habe dir das Haus deines Herrn und die Frauen deines Herrn in den Schoß gegeben und ich habe dir das Haus Israel und Juda gegeben, und wenn das zu wenig ist, gebe ich dir noch manches andere dazu. 9 Aber warum hast du das Wort des HERRN verachtet und etwas getan, was ihm missfällt? Du hast den Hetiter Urija mit dem Schwert erschlagen und hast dir seine Frau zur Frau genommen; durch das Schwert der Ammoniter hast du ihn umgebracht. 10 Darum soll jetzt das Schwert auf ewig nicht mehr von deinem Haus weichen; denn du hast mich verachtet und dir die Frau des Hetiters genommen, damit sie deine Frau werde. 11 So spricht der HERR: Ich werde dafür sorgen, dass sich aus deinem eigenen Haus das Unheil gegen dich erhebt, und ich werde dir vor deinen Augen deine Frauen wegnehmen und sie einem andern geben; er wird am hellen Tag bei deinen Frauen liegen. 12 Ja, du hast es heimlich getan, ich aber werde es vor ganz Israel und am hellen Tag tun. 13 Darauf sagte David zu Natan: Ich habe gegen den HERRN gesündigt. Natan antwortete David: Der HERR hat dir deine Sünde vergeben; du wirst nicht sterben. 14 Weil du aber durch diese Tat den HERRN verworfen hast, muss der Sohn, der dir geboren wird, sterben.*

Tod des Kindes

15 Dann ging Natan nach Hause. Der HERR aber schlug das Kind, das die Frau des Urija dem David geboren hatte, und es wurde schwer krank. 16 David suchte Gott wegen des Knaben auf und fastete streng; und wenn er heimkam, legte er sich bei Nacht auf die bloße Erde. 17 Die Ältesten seines Hauses kamen zu ihm, um ihn dazu zu bewegen, von der Erde aufzustehen. Er aber wollte nicht und aß auch nicht mit ihnen. 18 Am siebten Tag aber starb das Kind. Davids Diener fürchteten sich, ihm mitzuteilen, dass das Kind tot war; denn sie sagten: Wir haben ihm zugeredet, als das Kind noch am Leben war; er aber hat nicht auf uns gehört. Wie können wir ihm jetzt sagen: Das Kind ist tot? Er würde ein Unheil anrichten. 19 David jedoch sah, dass seine Diener miteinander flüsterten, und merkte daran, dass das Kind tot war. Er fragte seine Diener: Ist das Kind tot? Sie antworteten: Ja, es ist tot. 20 Da erhob sich David von der Erde, wusch sich, salbte sich, wechselte seine Kleider, ging zum Haus des HERRN und warf sich nieder. Als er dann nach Hause zurückkehrte, verlangte er zu essen. Man setzte ihm etwas vor und er aß. 21 Da fragten ihn seine Diener: Was soll das bedeuten, was du getan hast? Als das Kind noch am Leben war, hast du seinetwegen gefastet und geweint. Nachdem aber das Kind tot ist, stehst du auf und isst. 22 Er antwortete: Als das Kind noch am Leben war, habe ich gefastet und geweint; denn ich dachte: Wer weiß, vielleicht ist der HERR mir gnädig und das Kind bleibt am Leben. 23 Jetzt aber, da es tot ist, warum soll ich da noch fasten? Kann ich es zurückholen? Ich werde einmal zu ihm gehen, aber es kommt nicht zu mir zurück. 24 Und David tröstete seine Frau Batseba; er ging zu ihr hinein und schlief mit ihr. Und sie gebar einen Sohn und er gab ihm den Namen Salomo. Der HERR liebte Salomo 25 und sandte den Propheten Natan, damit er ihm um des HERRN willen den Namen Jedidja, der vom HERRN Geliebte, gebe.

Eroberung der Hauptstadt der Ammoniter

26 Joab überzog das Rabba der Ammoniter mit Krieg und er eroberte diese Königsstadt. 27 Darauf schickte Joab Boten zu David und ließ ihm sagen: Ich habe gegen Rabba gekämpft und dabei auch die Wasserstadt eingenommen. 28 Darum versammle jetzt den Rest des Heeres, belagere die Stadt und nimm sie selbst ein, damit nicht ich sie einnehme und mein Name über ihr ausgerufen wird. 29 David sammelte also das ganze Heer, zog nach Rabba, kämpfte gegen die Stadt und nahm sie ein. 30 Dann nahm er ihrem König die Krone vom Haupt, deren Gewicht ein Talent Gold betrug und an der ein kostbarer Stein war; sie wurde nun Davids Krone. Und er schaffte eine sehr große Beute aus der Stadt fort. 31 Auch ihre Einwohner führte er fort und stellte sie an die Steinsägen, an die eisernen Spitzhacken und an die eisernen Äxte und ließ sie in den Ziegeleien arbeiten. So machte er es mit allen Städten der Ammoniter. Dann kehrte David mit dem ganzen Heer nach Jerusalem zurück.*

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

New International Reader’s Version

Nathan tells David he has sinned

1 The LORD sent the prophet Nathan to David. When Nathan came to him, he said, ‘Two men lived in the same town. One was rich. The other was poor. 2 The rich man had a very large number of sheep and cattle. 3 But all the poor man had was one little female lamb. He had bought it. He raised it. It grew up with him and his children. It shared his food. It drank from his cup. It even slept in his arms. It was just like a daughter to him. 4 ‘One day a traveller came to the rich man. The rich man wanted to prepare a meal for him. But he didn’t want to kill one of his own sheep or cattle. Instead, he took the little female lamb that belonged to the poor man. Then the rich man cooked it for the traveller who had come to him.’ 5 David was very angry with the rich man. He said to Nathan, ‘The man who did this must die! And that’s just as sure as the LORD is alive. 6 The man must pay back four times as much as that lamb was worth. How could he do such a thing? And he wasn’t even sorry he had done it.’ 7 Then Nathan said to David, ‘You are the man! The LORD, the God of Israel, says, “I anointed you king over Israel. I saved you from Saul. 8 I gave you everything that belonged to your master Saul. I even put his wives into your arms. I made you king over all the people of Israel and Judah. And if all of that had not been enough for you, I would have given you even more. 9 Why did you turn your back on what I told you to do? You did what is evil in my sight. You made sure that Uriah, the Hittite, would be killed in battle. You took his wife to be your own. You let the men of Ammon kill him with their swords. 10 So time after time members of your own royal house will be killed with swords. That’s because you turned your back on me. You took the wife of Uriah, the Hittite, to be your own.” 11 ‘The LORD also says, “I am going to bring trouble on you. It will come from your own family. I will take your wives away. Your own eyes will see it. I will give your wives to a man who is close to you. He will sleep with them in the middle of the day. 12 You committed your sins in secret. But I will make sure that the man commits his sin in the middle of the day. Everyone in Israel will see it.” ’ 13 Then David said to Nathan, ‘I have sinned against the LORD.’ Nathan replied, ‘The LORD has taken away your sin. You aren’t going to die. 14 But you have dared to show great disrespect for the LORD. So the son who has been born to you will die.’ 15 Nathan went home. Then the LORD made David’s child very ill. That was the child David had by Uriah’s wife. 16 David begged God to heal the child. David didn’t eat anything. He spent his nights lying on the ground. He put on the rough clothes people wear when they’re sad. 17 His most trusted servants stood beside him. They wanted him to get up from the ground. But he refused to do it. And he wouldn’t eat any food with them. 18 On the seventh day the child died. David’s attendants were afraid to tell him the child was dead. They thought, ‘While the child was still alive, we spoke to David. But he wouldn’t listen to us. So how can we now tell him the child is dead? He might do something terrible to himself.’ 19 David saw that his attendants were whispering to one another. Then he realised the child was dead. ‘Has the child died?’ he asked. ‘Yes’, they replied. ‘He’s dead.’ 20 Then David got up from the ground. After he washed himself, he put on lotions. He changed his clothes. He went into the house of the LORD and worshipped him. Then he went to his own house. He asked for some food. They served it to him. And he ate it. 21 His attendants asked him, ‘Why are you acting like this? While the child was still alive, you wouldn’t eat anything. You cried a lot. But now that the child is dead, you get up and eat!’ 22 He answered, ‘While the child was still alive, I didn’t eat anything. And I cried a lot. I thought, “Who knows? The LORD might have mercy on me. He might let the child live.” 23 But now he’s dead. So why should I continue to go without food? Can I bring him back to life again? Someday I’ll go to him. But he won’t return to me.’ 24 Then David comforted his wife Bathsheba. He went to her and slept with her. Some time later she had a son. He was given the name Solomon. The LORD loved him. 25 So the LORD sent a message through Nathan the prophet. The LORD said, ‘Name the boy Jedidiah.’ 26 During that time, Joab fought against Rabbah. It was the royal city of the Ammonites. It had high walls around it. Joab was about to capture it. 27 He sent messengers to David. He told them to say, ‘I have fought against Rabbah. I’ve taken control of its water supply. 28 So bring the rest of the troops together. Surround the city and get ready to attack it. Then capture it. If you don’t, I’ll capture it myself. Then it will be named after me.’ 29 So David brought together the whole army and went to Rabbah. He attacked it and captured it. 30 David took the gold crown off the head of the king of Ammon. Then the crown was placed on David’s head. The crown weighed 36 kilograms. It had jewels in it. David took a huge amount of goods from the city. 31 He brought out the people who were there. He made them work with saws and iron picks and axes. He forced them to make bricks. David did that to all the towns in Ammon. Then he and his entire army returned to Jerusalem.