Nehemia 5 | Schlachter 2000 English Standard Version

Nehemia 5 | Schlachter 2000

Nehemia behebt Missstände unter dem Volk

1 Es erhob sich aber ein großes Geschrei des Volkes und ihrer Frauen gegen ihre Brüder, die Juden. 2 Und etliche sprachen: Wir, unsere Söhne und unsere Töchter sind viele; und wir müssen uns Getreide beschaffen, damit wir zu essen haben und leben können! 3 Andere sprachen: Wir mussten unsere Äcker, unsere Weinberge und unsere Häuser verpfänden, damit wir Getreide bekommen in der Hungersnot! 4 Etliche aber sprachen: Wir haben uns Geld leihen müssen auf unsere Äcker und unsere Weinberge, damit wir dem König die Steuern zahlen können. 5 Nun sind ja unsere Brüder vom gleichen Fleisch [und Blut] wie wir, und unsere Kinder sind wie ihre Kinder. Und siehe, wir müssen unsere Söhne und unsere Töchter in die Leibeigenschaft bringen, und von unseren Töchtern sind schon etliche zu leibeigenen Mägden geworden, und es steht nicht in unserer Macht, es zu verhindern, da ja unsere Äcker und Weinberge bereits anderen gehören! 6 Als ich aber ihr Geschrei und diese Worte hörte, wurde ich sehr zornig. 7 Dann überlegte ich bei mir selbst, und ich wies die Vornehmsten und Vorsteher zurecht und sprach zu ihnen: Wollt ihr Wucher treiben an euren Brüdern? Und ich brachte eine große Versammlung gegen sie zusammen 8 und sprach zu ihnen: Wir haben unsere Brüder, die Juden, die an die Heiden verkauft waren, soweit es uns möglich war, losgekauft; ihr aber wollt sogar eure eigenen Brüder verkaufen? Sollen sie sich etwa an uns verkaufen? Da schwiegen sie und fanden keine Antwort. 9 Und ich sprach: Was ihr da tut, ist nicht gut! Solltet ihr nicht in der Furcht unseres Gottes wandeln wegen der Lästerung der Heiden, unserer Feinde? 10 Ich und meine Brüder und meine Diener haben ihnen auch Geld und Korn geliehen. Wir wollen ihnen doch diese Schuld erlassen! 11 Gebt ihnen heute noch ihre Äcker, ihre Weinberge, ihre Ölbäume und ihre Häuser zurück, dazu den Hundertsten vom Geld, vom Korn, vom Most und vom Öl, den ihr ihnen auferlegt habt! 12 Da sprachen sie: Wir wollen es zurückgeben und nichts von ihnen fordern, sondern es so machen, wie du gesagt hast! Und ich rief die Priester herbei und nahm einen Eid von ihnen, dass sie es so machen wollten. 13 Auch schüttelte ich den Bausch meines Gewandes* aus und sprach: So schüttle Gott jedermann von seinem Haus und von seinem Besitztum ab, der dies versprochen hat und nicht ausführt; ja, so werde er ausgeschüttelt und leer! Und die ganze Versammlung sprach: Amen! Und sie lobten den HERRN. Und das Volk handelte nach diesem Wort.

Nehemias Uneigennützigkeit

14 Auch habe ich von der Zeit an, da mir befohlen wurde, im Land Juda ihr Statthalter zu sein, nämlich vom zwanzigsten Jahr bis zum zweiunddreißigsten Jahr des Königs Artasasta, das sind zwölf Jahre, für mich und meine Brüder nicht den Unterhalt eines Statthalters beansprucht. 15 Denn die früheren Statthalter, die vor mir gewesen waren, hatten das Volk bedrückt und von ihnen Brot und Wein genommen, dazu 40 Schekel Silber; auch ihre Diener herrschten willkürlich über das Volk; ich aber machte es nicht so, um der Furcht Gottes willen. 16 Auch habe ich am Wiederaufbau der Mauer gearbeitet, ohne dass wir Grundbesitz erwarben; und alle meine Diener kamen dort zur Arbeit zusammen. 17 Dazu aßen die Juden, sowohl die Vorsteher, 150 Mann, als auch die, welche von den Heiden aus der Umgebung zu uns kamen, an meinem Tisch. 18 Und man bereitete mir täglich einen Ochsen zu, sechs auserlesene Schafe, Geflügel und alle zehn Tage eine Menge verschiedener Weinsorten; für all dies forderte ich nicht den Unterhalt des Statthalters; denn der Dienst lastete schwer auf diesem Volk. 19 Gedenke, mein Gott, mir zum Guten, an all das, was ich für dieses Volk getan habe!

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

English Standard Version

Nehemiah Stops Oppression of the Poor

1 Now there arose a great outcry of the people and of their wives against their Jewish brothers. 2 For there were those who said, “With our sons and our daughters, we are many. So let us get grain, that we may eat and keep alive.” 3 There were also those who said, “We are mortgaging our fields, our vineyards, and our houses to get grain because of the famine.” 4 And there were those who said, “We have borrowed money for the king’s tax on our fields and our vineyards. 5 Now our flesh is as the flesh of our brothers, our children are as their children. Yet we are forcing our sons and our daughters to be slaves, and some of our daughters have already been enslaved, but it is not in our power to help it, for other men have our fields and our vineyards.” 6 I was very angry when I heard their outcry and these words. 7 I took counsel with myself, and I brought charges against the nobles and the officials. I said to them, “You are exacting interest, each from his brother.” And I held a great assembly against them 8 and said to them, “We, as far as we are able, have bought back our Jewish brothers who have been sold to the nations, but you even sell your brothers that they may be sold to us!” They were silent and could not find a word to say. 9 So I said, “The thing that you are doing is not good. Ought you not to walk in the fear of our God to prevent the taunts of the nations our enemies? 10 Moreover, I and my brothers and my servants are lending them money and grain. Let us abandon this exacting of interest. 11 Return to them this very day their fields, their vineyards, their olive orchards, and their houses, and the percentage of money, grain, wine, and oil that you have been exacting from them.” 12 Then they said, “We will restore these and require nothing from them. We will do as you say.” And I called the priests and made them swear to do as they had promised. 13 I also shook out the fold* of my garment and said, “So may God shake out every man from his house and from his labor who does not keep this promise. So may he be shaken out and emptied.” And all the assembly said “Amen” and praised the Lord. And the people did as they had promised.

Nehemiah’s Generosity

14 Moreover, from the time that I was appointed to be their governor in the land of Judah, from the twentieth year to the thirty-second year of Artaxerxes the king, twelve years, neither I nor my brothers ate the food allowance of the governor. 15 The former governors who were before me laid heavy burdens on the people and took from them for their daily ration* forty shekels* of silver. Even their servants lorded it over the people. But I did not do so, because of the fear of God. 16 I also persevered in the work on this wall, and we acquired no land, and all my servants were gathered there for the work. 17 Moreover, there were at my table 150 men, Jews and officials, besides those who came to us from the nations that were around us. 18 Now what was prepared at my expense* for each day was one ox and six choice sheep and birds, and every ten days all kinds of wine in abundance. Yet for all this I did not demand the food allowance of the governor, because the service was too heavy on this people. 19 Remember for my good, O my God, all that I have done for this people.