Psalm 22 | Neue Genfer Übersetzung Nuova Riveduta 2006

Psalm 22 | Neue Genfer Übersetzung

Von Gott verlassen – und dennoch erhört

1 Für den Dirigenten*. Auf die gleiche Weise zu begleiten wie das Lied »Hirschkuh am frühen Morgen«. Ein Psalm Davids. 2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie, aber keine Rettung ist in Sicht, ich rufe, aber jede Hilfe ist weit entfernt! 3 Mein Gott! Ich rufe am Tag, doch du antwortest nicht, ich rufe in der Nacht und komme nicht zur Ruhe. 4 Du bist doch heilig, du wohnst dort, wo ´dein Volk` Israel dir Loblieder singt. 5 Unsere Väter setzten ihr Vertrauen auf dich. Sie vertrauten dir, und du hast sie gerettet. 6 Zu dir schrien sie um Hilfe und wurden befreit, sie vertrauten auf dich und wurden nicht enttäuscht. 7 Ich aber bin kein Mensch mehr, nur noch ein Wurm, zum Spott der Leute bin ich geworden, das ganze Volk verabscheut mich. 8 Alle, die mich sehen, verhöhnen mich, sie verziehen den Mund und schütteln den Kopf. 9 »Übergib deine Sache doch dem HERRN«, rufen sie. »Ja, soll Gott ihn doch retten! Er soll ihm helfen – anscheinend hat er ja Gefallen an ihm!«* 10 Doch du, ´HERR`, hast mich aus dem Leib meiner Mutter gezogen. Du ließt mich an ihrer Brust Vertrauen fassen. 11 Seit mein Leben begann, bin ich ganz auf dich angewiesen, von Mutterleib an bist du bereits mein Gott. 12 Bleib mir doch jetzt nicht fern! Die Not ist so bedrohlich nah, und da ist niemand, der mir hilft! 13 Gewalttäter haben mich umringt wie eine Herde Stiere, wie mächtige Büffel aus Baschan haben sie mich umstellt. 14 Sie reißen ihr Maul gegen mich auf wie hungrige und brüllende Löwen. 15 Ich fühle mich, als wäre ich hingeschüttet wie Wasser, alle meine Glieder sind wie ausgerenkt.* Mein Herz ist wie flüssiges Wachs, das tief in meinem Innern zerschmilzt. 16 Ich bin ohne Kraft, ausgetrocknet wie eine Tonscherbe. Die Zunge klebt mir am Gaumen. Du hast mich in den Staub gelegt, dahin, wo die Toten liegen. 17 Denn ´Menschen` haben mich eingekreist wie Hunde, eine Horde von Gewalttätern umringt mich. Wie sich ein Löwe in seine Beute verbeißt, so halten sie mich fest und geben meine Hände und Füße nicht mehr frei.* 18 Ich könnte meine Knochen einzeln zählen; meine Feinde starren mich nur erbarmungslos an. 19 Sie verteilen meine Kleider unter sich und werfen das Los, wer mein Obergewand bekommen soll. 20 Du aber, HERR, bleib nicht fern von mir! Du bist doch meine Kraft, schnell, komm mir zu Hilfe! 21 Entreiße meine Seele dem tödlichen Schwert, rette mein Leben vor den Krallen dieser Hunde!* 22 Befreie mich aus dem Rachen des Löwen, rette mich vor den Hörnern der Büffel! Ja, du hast mich erhört! 23 Ich will meinen Brüdern verkünden, wie groß du bist, mitten in der Gemeinde will ich dir Loblieder singen. 24 Alle, die ihr vor dem HERRN Ehrfurcht habt, preist ihn! All ihr Nachkommen Jakobs, gebt ihm die Ehre! Begegnet ihm mit Demut und Verehrung, all ihr Nachkommen Israels! 25 Denn der HERR hat sich von der Not des Hilflosen nicht abgewandt und seine Leiden nicht verachtet. Ja, der HERR hat sein Angesicht nicht vor ihm verhüllt, sondern auf ihn gehört, als er um Hilfe rief. 26 Du, HERR, gibst mir Grund dafür, dich zu loben inmitten der großen Gemeinde. Mein Gelübde will ich erfüllen vor den Augen derer, die dem HERRN in Ehrfurcht dienen. 27 Die Armen sollen wieder essen und satt werden. Die den HERRN suchen, sollen ihn preisen. Euer Herz lebe auf, es lebe ewig! 28 An allen Enden der Erde wird man zur Einsicht kommen, und die Menschen werden zum HERRN umkehren. Alle Völker werden sich vor dir, ´HERR`, niederwerfen und dich anbeten. 29 Denn dem HERRN gehört das Königtum, er herrscht über alle Völker. 30 Die Großen der Erde werden ein Festmahl halten und sich anbetend vor dem HERRN niederwerfen. Auch alle, die in den Staub des Todes sinken, werden vor ihm niederfallen, alle, die keine Kraft mehr zum Leben haben.* 31 Die kommenden Generationen werden ihm dienen. Denen, die noch geboren werden, wird man vom Herrn erzählen. 32 Verkünden wird man zukünftigen Völkern seine Rettungstaten. Man wird sagen: »Der HERR hat alles vollbracht!«*

Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung (NGÜ). © Neues Testament und Psalmen: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz. © Altes Testament: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz, Brunnen Verlag GmbH Gießen, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Nuova Riveduta 2006

Le sofferenze e la gloria del Salvatore

1 Al direttore del coro. Su «Cerva dell’aurora*». Salmo di Davide. Dio mio, Dio mio, perché mi hai abbandonato*? Te ne stai lontano, senza soccorrermi, senza dare ascolto alle parole del mio gemito! 2 Dio mio, io grido di giorno, ma tu non rispondi, e anche di notte, senza interruzione. 3 Eppure tu sei il Santo, siedi circondato dalle lodi d’Israele. 4 I nostri padri confidarono in te; confidarono e tu li liberasti. 5 Gridarono a te, e furono salvati; confidarono in te, e non furono delusi. 6 Ma io sono un verme e non un uomo, l’infamia degli uomini e il disprezzato dal popolo. 7 Chiunque mi vede si fa beffe di me; allunga il labbro, scuote il capo, dicendo: 8 «Egli si affida al Signore; lo liberi dunque; lo salvi, poiché lo gradisce*!» 9 Sì, tu m’hai tratto dal grembo materno; m’hai fatto riposare fiducioso sulle mammelle di mia madre. 10 A te fui affidato fin dalla mia nascita, tu sei il mio Dio fin dal grembo di mia madre. 11 Non allontanarti da me, perché l’angoscia è vicina e non c’è alcuno che mi aiuti. 12 Grossi tori m’hanno circondato; potenti tori di Basan m’hanno attorniato; 13 aprono la loro gola contro di me, come un leone rapace e ruggente. 14 Io sono come acqua che si sparge* e tutte le mie ossa sono slogate; il mio cuore è come la cera, si scioglie in mezzo alle mie viscere. 15 Il mio vigore s’inaridisce come terra cotta e la lingua mi si attacca al palato; tu m’hai posto nella polvere della morte. 16 Poiché cani mi hanno circondato; una folla di malfattori m’ha attorniato; m’hanno forato le mani e i piedi. 17 Posso contare tutte le mie ossa. Essi mi guardano e mi osservano: 18 spartiscono fra loro le mie vesti e tirano a sorte la mia tunica*. 19 Ma tu, Signore, non allontanarti, tu che sei la mia forza, affrèttati a soccorrermi. 20 Libera la mia vita dalla spada, e salva l’unica vita mia dall’assalto del cane; 21 salvami dalla gola del leone. Tu mi risponderai liberandomi dalle corna dei bufali. 22 Io annuncerò il tuo nome ai miei fratelli, ti loderò in mezzo all’assemblea. 23 O voi che temete il Signore, lodatelo! Voi tutti, discendenti di Giacobbe, glorificatelo, temetelo voi tutti, stirpe d’Israele! 24 Poiché non ha disprezzato né sdegnato l’afflizione del sofferente, non gli ha nascosto il suo volto; ma quando quello ha gridato a lui, egli l’ha esaudito. 25 Tu sei l’argomento della mia lode nella grande assemblea; io adempirò i miei voti in presenza di quelli che ti temono. 26 Gli umili mangeranno e saranno saziati; quelli che cercano il Signore lo loderanno; il loro cuore vivrà in eterno. 27 Tutte le estremità della terra si ricorderanno del Signore e si convertiranno a lui; tutte le famiglie delle nazioni adoreranno in tua presenza. 28 Poiché al Signore appartiene il regno, egli domina sulle nazioni. 29 Tutti i potenti della terra mangeranno e adoreranno; tutti quelli che scendono nella polvere e non possono mantenersi in vita s’inchineranno davanti a lui. 30 La discendenza lo servirà; si parlerà del Signore alla generazione futura. 31 Essi verranno e proclameranno la sua giustizia, e al popolo che nascerà diranno come egli ha agito.