Jesaja 49 | Menge Bibel English Standard Version

Jesaja 49 | Menge Bibel

II. Das Wirken und Leiden des Knechtes Gottes zur Wiederannahme und innerlichen Erlösung Israels und damit der ganzen Menschheit (Kap. 49-55)

1 Höret auf mich, ihr Meeresländer, und merkt auf, ihr Völker in der Ferne! Der HERR hat mich von Geburt an berufen, von meiner Mutter Schoß an meinen Namen in Erinnerung gebracht*. 2 Und er hat meinen Mund einem scharfen Schwerte gleich gemacht, im Schatten* seiner Hand mich geborgen und mich zu einem auserlesenen* Pfeil gemacht, in seinem Köcher mich sicher verwahrt 3 und zu mir gesagt: »Mein Knecht bist du, Israel, an dem ich mich verherrlichen will.« 4 Ich aber sagte*: »Umsonst habe ich mich gemüht, vergebens und erfolglos meine Kraft verbraucht; doch mein Recht steht bei dem HERRN und mein Lohn bei meinem Gott.« 5 Nun aber hat der HERR gesagt, der mich von meiner Geburt an zu seinem Knecht gebildet hat, damit ich Jakob zu ihm zurückführe und damit Israel zu ihm gesammelt werde – denn ich bin geehrt in den Augen des HERRN, und mein Gott ist meine Stärke geworden –, 6 ja er hat gesagt: »Es genügt mir nicht, daß du mein Knecht sein sollst, nur damit ich die Stämme Jakobs wiederherstelle und die geretteten Angehörigen Israels zurückführe; nein, ich bestimme dich (auch) zum Licht der Heidenvölker, damit mein Heil bis ans Ende der Erde reiche.« 7 So hat der HERR, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zu dem gesprochen, den jedermann tief verachtet, den die Heidenwelt verabscheut, zu dem Knecht der Zwingherren: »Könige werden es sehen und (vor ihm) aufstehen, Fürsten (werden es sehen) und sich niederwerfen um des HERRN willen, weil er treu ist, um des Heiligen Israels willen, weil er dich erwählt hat.« 8 Weiter hat der HERR so gesprochen: »In der Zeit des Wohlgefallens* habe ich dich erhört und am Tage des Heils dir geholfen und habe dich behütet und dich zum Volksbund gemacht, um das Land wieder aufzurichten, um die verwüsteten Erblande* wieder als Erbe auszuteilen, 9 um den Gefangenen zuzurufen: ›Tretet heraus!‹ und zu den in Finsternis Sitzenden*: ›Kommt ans Licht!‹ Gleich an den Wegen sollen sie weiden und auf allen kahlen Höhen Weideplätze für sich finden; 10 sie sollen nicht hungern und nicht dürsten, und weder der Glutwind noch der Sonnenbrand soll sie treffen, denn ihr Erbarmer wird sie führen und sie an Wasserquellen ruhen lassen. 11 Und alle meine Berge will ich zu Wegen machen, und meine Straßen sollen hoch gebaut sein. 12 Sehet, die einen werden aus weiter Ferne kommen, und jene dort von Norden und vom Westmeer her und wieder andere aus dem Lande der Siniter.« 13 Jubelt, ihr Himmel, und jauchze, du Erde, und ihr Berge, brecht in Jubel aus! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und seiner Gebeugten* sich erbarmt. 14 Und trotzdem hat Zion geklagt: »Der HERR hat mich verlassen, und der Allherr hat meiner vergessen!« 15 Wird wohl ein Weib ihres Kindleins vergessen, so daß sie sich nicht erbarmt über das Kind ihres Mutterleibes? Und sollten selbst Mütter seiner vergessen, so will ich doch deiner nicht vergessen; 16 siehe, auf meine beiden Handflächen habe ich dich gezeichnet: deine (neuzuerbauenden) Mauern stehen mir allezeit vor Augen. 17 Deine Erbauer eilen schon herbei, deine Zerstörer und Verwüster aber ziehen weg aus dir. 18 Erhebe deine Augen und blicke rings um dich: sie haben sich alle schon versammelt und kommen zu dir! »So wahr ich lebe« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »wie einen Schmuck wirst du sie alle dir anlegen und sie dir wie eine Braut als Gürtel umbinden. 19 Denn deine Trümmerstätten und Einöden und dein verwüstetes Land – fortan wird es zu eng sein für die Bewohner, und die dich jetzt verheeren, werden fern sein. 20 Du wirst noch mit eigenen Ohren die aus der Zeit deiner Vereinsamung dir gebliebenen Söhne* sagen hören: ›Der Raum ist mir zu eng: schaffe mir Platz, daß ich wohnen kann!‹ 21 Da wirst du denn dir selbst die Frage vorlegen: ›Wer hat diese da für mich erzeugt*, während ich kinderlos und unfruchtbar war, in der Verbannung lebend und verstoßen? Und wer hat mir diese da großgezogen? Ich war ja doch allein übriggeblieben; diese also – wo waren sie*?‹«

Die Heiden als unterwürfige Diener und Pfleger des Gottesvolkes

22 So hat Gott der HERR gesprochen: »Fürwahr, ich will mit der Hand den Heiden winken und mein Panier (5,26) den Völkern sichtbar aufpflanzen; dann werden sie deine Söhne im Gewandbausch* herbeitragen, und deine Töchter wird man auf den Schultern herbringen. 23 Und Könige werden deine Kinderwärter sein und ihre fürstlichen Gemahlinnen deine Ammen; das Antlitz zur Erde gewandt, werden sie sich vor dir niederwerfen* und den Staub an deinen Füßen lecken; und du sollst erkennen, daß ich, der HERR, es bin, an dem die, welche auf ihn harren, nicht enttäuscht werden.«

Der allmächtige Gott selbst wird Israels Gewaltherrscher niederwerfen

24 Kann wohl einem Starken* die Beute abgenommen werden, oder können die Gefangenen eines Mächtigen entrinnen? 25 »Ja«; so hat der HERR gesprochen: »Auch die Gefangenen eines Helden können ihm abgenommen werden, und die Beute eines Mächtigen kann entrinnen, und ich selbst will mit deinen Widersachern streiten, und deine Söhne* will ich selbst retten; 26 deine Peiniger will ich ihr eigenes Fleisch verzehren lassen, und wie an Most sollen sie sich an ihrem eigenen Blute berauschen; dann wird alles Fleisch* erkennen, daß ich, der HERR, dein Retter bin und ich dein Erlöser, der starke Gott Jakobs.«

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English Standard Version

The Servant of the Lord

1 Listen to me, O coastlands, and give attention, you peoples from afar. The Lord called me from the womb, from the body of my mother he named my name. 2 He made my mouth like a sharp sword; in the shadow of his hand he hid me; he made me a polished arrow; in his quiver he hid me away. 3 And he said to me, “You are my servant, Israel, in whom I will be glorified.”* 4 But I said, “I have labored in vain; I have spent my strength for nothing and vanity; yet surely my right is with the Lord, and my recompense with my God.” 5 And now the Lord says, he who formed me from the womb to be his servant, to bring Jacob back to him; and that Israel might be gathered to him— for I am honored in the eyes of the Lord, and my God has become my strength— 6 he says: “It is too light a thing that you should be my servant to raise up the tribes of Jacob and to bring back the preserved of Israel; I will make you as a light for the nations, that my salvation may reach to the end of the earth.” 7 Thus says the Lord, the Redeemer of Israel and his Holy One, to one deeply despised, abhorred by the nation, the servant of rulers: “Kings shall see and arise; princes, and they shall prostrate themselves; because of the Lord, who is faithful, the Holy One of Israel, who has chosen you.”

The Restoration of Israel

8 Thus says the Lord: “In a time of favor I have answered you; in a day of salvation I have helped you; I will keep you and give you as a covenant to the people, to establish the land, to apportion the desolate heritages, 9 saying to the prisoners, ‘Come out,’ to those who are in darkness, ‘Appear.’ They shall feed along the ways; on all bare heights shall be their pasture; 10 they shall not hunger or thirst, neither scorching wind nor sun shall strike them, for he who has pity on them will lead them, and by springs of water will guide them. 11 And I will make all my mountains a road, and my highways shall be raised up. 12 Behold, these shall come from afar, and behold, these from the north and from the west,* and these from the land of Syene.”* 13 Sing for joy, O heavens, and exult, O earth; break forth, O mountains, into singing! For the Lord has comforted his people and will have compassion on his afflicted. 14 But Zion said, “The Lord has forsaken me; my Lord has forgotten me.” 15 “Can a woman forget her nursing child, that she should have no compassion on the son of her womb? Even these may forget, yet I will not forget you. 16 Behold, I have engraved you on the palms of my hands; your walls are continually before me. 17 Your builders make haste;* your destroyers and those who laid you waste go out from you. 18 Lift up your eyes around and see; they all gather, they come to you. As I live, declares the Lord, you shall put them all on as an ornament; you shall bind them on as a bride does. 19 “Surely your waste and your desolate places and your devastated land— surely now you will be too narrow for your inhabitants, and those who swallowed you up will be far away. 20 The children of your bereavement will yet say in your ears: ‘The place is too narrow for me; make room for me to dwell in.’ 21 Then you will say in your heart: ‘Who has borne me these? I was bereaved and barren, exiled and put away, but who has brought up these? Behold, I was left alone; from where have these come?’” 22 Thus says the Lord God: “Behold, I will lift up my hand to the nations, and raise my signal to the peoples; and they shall bring your sons in their arms,* and your daughters shall be carried on their shoulders. 23 Kings shall be your foster fathers, and their queens your nursing mothers. With their faces to the ground they shall bow down to you, and lick the dust of your feet. Then you will know that I am the Lord; those who wait for me shall not be put to shame.” 24 Can the prey be taken from the mighty, or the captives of a tyrant* be rescued? 25 For thus says the Lord: “Even the captives of the mighty shall be taken, and the prey of the tyrant be rescued, for I will contend with those who contend with you, and I will save your children. 26 I will make your oppressors eat their own flesh, and they shall be drunk with their own blood as with wine. Then all flesh shall know that I am the Lord your Savior, and your Redeemer, the Mighty One of Jacob.”