Jesaja 29 | Menge Bibel
1Wehe dir, Gottesherd, Gottesherd (Hes 43,15-16), du Stadt, wo David einst sein Lager aufgeschlagen hat! Füget Jahr zu Jahr, laßt die Feste ihren Kreislauf vollziehen:2dennoch will ich den Gottesherd bedrängen, daß Stöhnen und Wehklagen entstehen soll: dann wird es* mir ein richtiger Gottesherd sein.3Ja ich will ein Lager rings um dich aufschlagen und dich mit einer Wagenburg eng einschließen und Belagerungswerke gegen dich aufführen.4Dann wirst du, unten am Boden liegend, gedämpft reden und, in den Staub gesunken, eine bescheidene Sprache führen, deine Stimme wird wie die eines Totengeistes aus der Erde hervorkommen und deine Rede aus dem Staube heraus nur flüstern.5Aber die lärmende Menge deiner Feinde wird wie feiner Staub sein und wie zerstiebende Spreu die lärmende Menge der Gewalttätigen*. Doch dann wird es geschehen urplötzlich, in einem Augenblick:6da wirst du vom HERRN der Heerscharen heimgesucht werden unter Donner und Erdbeben und mächtigem Krachen, unter Sturmwind und Unwetter und Flammen verzehrenden Feuers.7Und gleich einem Traum, einem Nachtgesicht wird die lärmende Menge aller der Völker sein, die gegen den Gottesherd zu Felde ziehen, und alle, die ihn und seine Bollwerke bestürmen und ihn bedrängen.8Und es wird so sein, wie wenn ein Hungriger träumt, er esse, dann aber mit ungestilltem Verlangen erwacht; und wie wenn ein Durstiger träumt, er trinke, dann aber beim Erwachen sich noch vor Durst erschöpft fühlt und gierig lechzt: ebenso wird es der lärmenden Menge aller der Völker ergehen, die gegen den Berg Zion zu Felde ziehen.9Starret nur, so daß ihr erstarrt! Lebt in Verblendung, so daß ihr blind werdet! Sie sind trunken, aber nicht vom Wein, sie taumeln, aber nicht vom Rauschtrank.10Denn der HERR hat einen Geist tiefen Schlafes über euch ausgegossen und hat eure Augen, die Propheten, verschlossen und eure Häupter, die Seher, umschleiert.11So ist denn die gesamte Offenbarung für euch geworden wie der Inhalt eines versiegelten Buches, das man einem, der lesen kann, mit den Worten reicht: »Lies doch dies einmal!«, doch er entgegnet dann: »Ich kann nicht, es ist ja versiegelt!«12Reicht man aber das Buch einem, der sich nicht auf Geschriebenes versteht, mit den Worten: »Lies doch dies einmal!«, so entgegnet er: »Ich kann nicht lesen.«13Weiter hat der Allherr gesagt: »Weil dieses Volk sich mir immer nur mit seinem Munde naht und mich nur mit seinen Lippen ehrt, während es sein Herz fern von mir hält und ihre Furcht vor mir nur in angelernten Menschengeboten besteht:14darum will ich fernerhin wunderlich mit diesem Volk verfahren, wunderlich und wundersam, so daß die Weisheit seiner Weisen zuschanden werden soll und von dem Verstande seiner Verständigen* nichts zu sehen ist.«15Wehe denen, die ihre Pläne vor dem HERRN tief geheim halten, damit ihr Tun im Finstern vor sich gehe, und die dabei denken: »Wer sieht uns, und wer kennt uns?«16O über eure Verkehrtheit! Ist etwa der Töpfer dem Ton gleichzuachten, so daß ein hergestelltes Werk von seinem Hersteller sagen könnte: »Er hat mich nicht geschaffen«, und ein Gebilde von seinem Bildner sagen dürfte: »Er versteht nichts«?17Dauert es nicht nur noch eine ganz kleine Weile, daß der Libanon sich zu einem Fruchtgarten umwandelt und der Fruchtgarten nur als Wald geachtet werden wird?18An jenem Tage werden die Tauben Worte der Schrift* vernehmen und die Augen der Blinden aus Dunkel und Finsternis heraus sehen;19und die Demütigen werden sich des HERRN aufs neue freuen und die Armen* unter den Menschen über den Heiligen Israels jubeln.20Denn die Gewalttätigen werden ein Ende genommen haben, und mit den Spöttern wird es aus sein, und alle, deren Gedanken auf Böses gerichtet sind, werden ausgerottet sein,21alle, die da Menschen in einer Rechtssache zur Sünde verleiteten und dem, der im Tor* Recht spricht*, Schlingen legten und den, der im Recht ist, auf nichtige Gründe hin ins Unrecht setzten.22Darum hat der HERR, der einst Abraham erlöst hat, so zum Hause* Jakobs gesprochen: »Nunmehr soll Jakob nicht mehr enttäuscht werden, und nunmehr soll sein Angesicht nicht mehr erblassen;23sondern wenn er [d.h. seine Kinder] das Werk* meiner Hände in seiner Mitte sieht, so werden sie meinen Namen heiligen und den Heiligen Jakobs als heilig anerkennen und vor dem Gott Israels Ehrfurcht haben;24und solche, die jetzt verkehrten Sinnes sind, werden Einsicht gewinnen, und die Murrenden werden Belehrung annehmen.«
English Standard Version
The Siege of Jerusalem
1Ah, Ariel, Ariel, the city where David encamped! Add year to year; let the feasts run their round.2Yet I will distress Ariel, and there shall be moaning and lamentation, and she shall be to me like an Ariel.*3And I will encamp against you all around, and will besiege you with towers and I will raise siegeworks against you.4And you will be brought low; from the earth you shall speak, and from the dust your speech will be bowed down; your voice shall come from the ground like the voice of a ghost, and from the dust your speech shall whisper.5But the multitude of your foreign foes shall be like small dust, and the multitude of the ruthless like passing chaff. And in an instant, suddenly,6you will be visited by the Lord of hosts with thunder and with earthquake and great noise, with whirlwind and tempest, and the flame of a devouring fire.7And the multitude of all the nations that fight against Ariel, all that fight against her and her stronghold and distress her, shall be like a dream, a vision of the night.8As when a hungry man dreams, and behold, he is eating, and awakes with his hunger not satisfied, or as when a thirsty man dreams, and behold, he is drinking, and awakes faint, with his thirst not quenched, so shall the multitude of all the nations be that fight against Mount Zion.9Astonish yourselves* and be astonished; blind yourselves and be blind! Be drunk,* but not with wine; stagger,* but not with strong drink!10For the Lord has poured out upon you a spirit of deep sleep, and has closed your eyes (the prophets), and covered your heads (the seers).11And the vision of all this has become to you like the words of a book that is sealed. When men give it to one who can read, saying, “Read this,” he says, “I cannot, for it is sealed.”12And when they give the book to one who cannot read, saying, “Read this,” he says, “I cannot read.”13And the Lord said: “Because this people draw near with their mouth and honor me with their lips, while their hearts are far from me, and their fear of me is a commandment taught by men,14therefore, behold, I will again do wonderful things with this people, with wonder upon wonder; and the wisdom of their wise men shall perish, and the discernment of their discerning men shall be hidden.”15Ah, you who hide deep from the Lord your counsel, whose deeds are in the dark, and who say, “Who sees us? Who knows us?”16You turn things upside down! Shall the potter be regarded as the clay, that the thing made should say of its maker, “He did not make me”; or the thing formed say of him who formed it, “He has no understanding”?17Is it not yet a very little while until Lebanon shall be turned into a fruitful field, and the fruitful field shall be regarded as a forest?18In that day the deaf shall hear the words of a book, and out of their gloom and darkness the eyes of the blind shall see.19The meek shall obtain fresh joy in the Lord, and the poor among mankind shall exult in the Holy One of Israel.20For the ruthless shall come to nothing and the scoffer cease, and all who watch to do evil shall be cut off,21who by a word make a man out to be an offender, and lay a snare for him who reproves in the gate, and with an empty plea turn aside him who is in the right.22Therefore thus says the Lord, who redeemed Abraham, concerning the house of Jacob: “Jacob shall no more be ashamed, no more shall his face grow pale.23For when he sees his children, the work of my hands, in his midst, they will sanctify my name; they will sanctify the Holy One of Jacob and will stand in awe of the God of Israel.24And those who go astray in spirit will come to understanding, and those who murmur will accept instruction.”
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