5.Mose 9 | Hoffnung für alle Einheitsübersetzung 2016

5.Mose 9 | Hoffnung für alle

Warnung vor Überheblichkeit

1 Hört, ihr Israeliten! Ihr werdet jetzt den Jordan überqueren und das Land auf der anderen Seite in Besitz nehmen. Ihr werdet Völker von dort vertreiben, die größer und mächtiger sind als ihr. Sie wohnen in gewaltigen Festungen mit himmelhohen Mauern. 2 Unter ihnen ist auch ein mächtiges Volk von hochgewachsenen Menschen, die Anakiter. Ihr wisst, dass man sagt: »Anakiter sind unbesiegbar!« 3 Aber ihr werdet sehen, dass der HERR, euer Gott, vor euch herzieht und wie ein Feuer alles zerstört. Er besiegt diese Völker und gibt sie in eure Gewalt. Mit seiner Hilfe könnt ihr sie schnell vertreiben und vernichten. So hat er es euch versprochen. 4 Wenn der HERR, euer Gott, dies für euch tut, dann denkt nicht: »Wir bekommen dieses Land, weil wir so leben, wie es dem HERRN gefällt.« Nein, er vertreibt diese Völker, weil sie von ihm nichts wissen wollen. 5 Nicht wegen eurer Vollkommenheit und Aufrichtigkeit kommt ihr hinein! Die Bewohner von Kanaan müssen euch weichen, weil sie gottlos sind und weil der HERR ihr Land euren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid versprochen hat. 6 Begreift doch: Ihr habt dieses gute Land nicht verdient! Im Gegenteil, ihr seid ein widerspenstiges Volk. 7 Denkt nur daran und vergesst nie, wie ihr in der Wüste den Zorn des HERRN, eures Gottes, herausgefordert habt. Auf dem ganzen Weg von Ägypten bis hierher habt ihr euch gegen ihn aufgelehnt.

Das Goldene Kalb

8 Am Berg Horeb habt ihr den HERRN so zornig gemacht, dass er euch vernichten wollte. 9 Ich war gerade auf den Berg gestiegen, um dort vom HERRN die Steintafeln mit den Geboten des Bundes zu empfangen, den er mit euch geschlossen hatte. Vierzig Tage und Nächte blieb ich oben, ohne etwas zu essen und zu trinken. 10 Danach übergab der HERR mir die beiden Tafeln. Er selbst hatte die Worte darauf geschrieben, die er aus dem Feuer zu euch gesprochen hatte, als ihr am Fuß des Berges versammelt wart. 12 Er sagte zu mir: »Steig schnell hinab, denn dein Volk, das du aus Ägypten herausgeführt hast, hat große Schuld auf sich geladen. Wie schnell haben sie sich von meinen Geboten abgewandt! Sie haben sich eine Götzenfigur aus Metall gegossen! 13 Ich habe mir dieses Volk lange genug angesehen und weiß, dass sie sich immer wieder gegen mich auflehnen. 14 Versuch nicht, mich aufzuhalten, denn ich will sie vernichten und jede Spur von ihnen auslöschen. Deine Nachkommen aber werde ich zu einem Volk machen, das noch größer und mächtiger ist als sie.« 15 Da wandte ich mich um und stieg vom Berg herab, der immer noch in Flammen stand. In meinen Händen hielt ich die beiden Steintafeln mit den Geboten des Bundes. 16 Ich erkannte sofort, dass ihr am HERRN, eurem Gott, schuldig geworden wart: Ihr hattet euch ein goldenes Kalb gegossen. So schnell hattet ihr euch vom HERRN und seinen Geboten abgewandt!

Mose bittet für sein Volk

17 Da schleuderte ich die beiden Steintafeln zu Boden und zerschmetterte sie vor euren Augen. 18 Ich warf mich vor dem HERRN nieder und betete noch einmal vierzig Tage und Nächte lang, ohne zu essen und zu trinken. Denn ihr hattet große Schuld auf euch geladen und getan, was dem HERRN missfiel. Nun war er so zornig auf euch, dass ich fürchtete, er würde euch vernichten. Aber auch diesmal erhörte er mich. 20 Ich betete auch für Aaron, denn der HERR war voller Zorn über ihn und wollte ihn töten. 21 Das Kalb, dieses abscheuliche Zeichen eurer Sünde, das ihr euch angefertigt hattet, schmolz ich ein. Ich zerrieb und zermalmte es zu Staub und streute ihn in den Bach, der vom Berg herabfließt. 22 Auch in Tabera, in Massa und in Kibrot-Taawa habt ihr den Zorn des HERRN herausgefordert, 23 ebenso in Kadesch-Barnea. Dort hatte der HERR euch befohlen: »Zieht los und nehmt das Land ein, das ich euch geben will!« Ihr aber wolltet seinem Befehl nicht folgen. Ihr habt ihm nicht vertraut und nicht auf ihn gehört. 24 Seit ich euch kenne, lehnt ihr euch gegen den HERRN auf! 25 Am Berg Horeb warf ich mich vor dem HERRN auf den Boden und betete vierzig Tage und Nächte lang für euch. Denn er hatte angedroht, euch zu vernichten. 26 Ich flehte ihn an: »HERR, mein Gott, bitte bring dein Volk nicht um! Es gehört doch dir! Du hast es durch deine Macht erlöst, mit starker Hand hast du es aus Ägypten herausgeführt. 27 Denk an Abraham, Isaak und Jakob, die dir gedient haben! Rechne diesem Volk seine Widerspenstigkeit und seine Gottlosigkeit nicht an, mit der sie so große Schuld auf sich geladen haben! 28 Sonst werden die Ägypter behaupten: ›Der HERR konnte sie nicht in das Land bringen, das er ihnen versprochen hat. Vielleicht hat er sie auch nur aus unserem Land herausgeholt, weil er sie hasste und in der Wüste töten wollte.‹ 29 HERR, sie sind doch das Volk, das du zu deinem Eigentum erwählt hast! Du hast sie mit großer Macht und mit starker Hand befreit.«

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Einheitsübersetzung 2016

Kein Rechtsanspruch Israels auf das Land

1 Höre, Israel! Heute wirst du den Jordan überschreiten, um in das Land von Völkern, die größer und mächtiger sind als du, hineinzuziehen und ihren Besitz zu übernehmen. Du wirst in große Städte mit himmelhohen Mauern kommen, 2 zu einem großen, hochgewachsenen Volk, den Anakitern - du kennst ja die Redensart und hast sie oft gehört: Wer kann den Söhnen Anaks widerstehen? 3 Heute wirst du erkennen, dass der HERR, dein Gott, wie ein verzehrendes Feuer selbst vor dir hinüberzieht. Er wird sie vernichten und er wird sie dir unterwerfen, sodass du sie unverzüglich ausrotten und austilgen kannst, wie es der HERR dir zugesagt hat. 4 Wenn der HERR, dein Gott, sie vor dir herjagt, sollst du nicht meinen: Ich bin im Recht, daher lässt mich der HERR in das Land hineinziehen und es in Besitz nehmen; diese Völker sind im Unrecht, daher rottet sie der HERR vor mir aus. 5 Denn nicht, weil du im Recht bist und die richtige Gesinnung hast, kannst du in ihr Land hineinziehen und es in Besitz nehmen. Vielmehr rottet der HERR, dein Gott, diese Völker vor dir aus, weil sie im Unrecht sind und weil der HERR die Zusage einlösen will, die er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob mit einem Schwur bekräftigt hat. 6 Du sollst erkennen: Du bist ein hartnäckiges Volk. Daher kann dir der HERR, dein Gott, dieses prächtige Land nicht etwa aufgrund eines Rechtsanspruchs geben, damit du es in Besitz nimmst. 7 Denk daran und vergiss nicht, dass du in der Wüste den Unwillen des HERRN, deines Gottes, erregt hast. Von dem Tag an, als du aus Ägypten auszogst, bis zur Ankunft an diesem Ort habt ihr euch dem HERRN ständig widersetzt. 8 Vor allem am Horeb habt ihr den Unwillen des HERRN erregt. Damals grollte er euch so sehr, dass er euch vernichten wollte.

Krise und Vollendung des Bundesschlusses am Horeb

9 Als ich auf den Berg gestiegen war, um die Steintafeln entgegenzunehmen, die Tafeln des Bundes, den der HERR mit euch geschlossen hatte, blieb ich vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berg, aß kein Brot und trank kein Wasser. 10 Der HERR übergab mir die beiden Steintafeln, die mit dem Gottesfinger beschrieben waren. Auf den Tafeln standen alle die Worte, die der HERR am Tag der Versammlung auf dem Berg mitten aus dem Feuer zu euch gesprochen hatte. 11 Es war am Ende der vierzig Tage und der vierzig Nächte, als mir der HERR die beiden Steintafeln, die Tafeln des Bundes, übergab 12 und zu mir sagte: Steh auf, steig rasch hinunter, weg von hier; denn dein Volk, das du aus Ägypten geführt hast, läuft ins Verderben. Sie sind rasch von dem Weg abgewichen, auf den ich sie verpflichtet habe. Sie haben sich ein Bildnis gegossen. 13 Weiter sagte der HERR zu mir: Ich habe mir dieses Volk angesehen. Ja, es ist ein hartnäckiges Volk. 14 Lass mich, damit ich sie vernichte, ihren Namen unter dem Himmel auslösche und dich zu einem Volk mache, das mächtiger und zahlreicher als dieses ist! 15 Ich wandte mich um und stieg den Berg hinunter. Der Berg stand in Feuer. Ich trug die beiden Tafeln des Bundes auf meinen Armen. 16 Und ich sah, was geschehen war: Ja, ihr hattet euch an dem HERRN, eurem Gott, versündigt, ihr hattet euch ein Kalb gegossen, ihr wart rasch von dem Weg abgewichen, auf den der HERR euch verpflichtet hatte. 17 Ich packte die beiden Tafeln, die ich auf meinen Armen trug, schleuderte sie fort und zerschmetterte sie vor euren Augen. 18 Dann warf ich mich vor dem HERRN wie beim ersten Mal nieder. Vierzig Tage und vierzig Nächte aß ich kein Brot und trank kein Wasser, wegen all der Sünde, die ihr begangen hattet, indem ihr tatet, was in den Augen des HERRN böse ist, sodass ihr ihn erzürntet. 19 Denn ich hatte Angst vor dem glühenden Zorn des HERRN. Er war voll Unwillen gegen euch und wollte euch vernichten. Doch der HERR erhörte mich auch diesmal. 20 Auch dem Aaron grollte der HERR sehr und er wollte ihn vernichten. Damals betete ich auch für Aaron. 21 Ich nahm das Kalb, die Sünde, die ihr euch gemacht hattet, verbrannte es im Feuer, zerstieß es und zermahlte es vollständig, bis es feiner Staub war; den Staub streute ich in den Bach, der vom Berg herunterfließt. 22 Auch in Tabera, in Massa und in Kibrot-Taawa habt ihr den Unwillen des HERRN erregt. 23 Als der HERR euch von Kadesch-Barnea aussandte mit dem Befehl: Zieht hinauf und nehmt das Land in Besitz, das ich euch gebe!, da habt ihr euch dem Befehl des HERRN, eures Gottes, widersetzt, ihr habt ihm nicht geglaubt und nicht auf seine Stimme gehört. 24 Ihr habt euch dem HERRN widersetzt, seit ich euch kenne. 25 Ich warf mich also vor dem HERRN nieder und lag vor ihm vierzig Tage und vierzig Nächte lang. Ich warf mich nieder, weil der HERR gedroht hatte, er werde euch vernichten. 26 Ich betete zum HERRN und sagte: Herr und GOTT, bring nicht das Verderben über dein Volk und deinen Erbbesitz, die du in deiner Macht freigekauft und mit starker Hand aus Ägypten geführt hast! 27 Denk an deine Knechte, an Abraham, Isaak und Jakob! Beachte nicht den Starrsinn dieses Volkes, sein Verschulden und seine Sünde, 28 damit man nicht in dem Land, aus dem du uns geführt hast, sagt: Offenbar kann der HERR sie nicht in das Land führen, das er ihnen zugesagt hat, oder er hasst sie; also hat er sie nur herausgeführt, um sie in der Wüste sterben zu lassen. 29 Sie sind aber doch dein Volk und dein Erbbesitz, die du mit großer Kraft und hoch erhobenem Arm herausgeführt hast.