Hosea 4 | Einheitsübersetzung 2016 Schlachter 2000

Hosea 4 | Einheitsübersetzung 2016

ISRAELS IRRWEGE UND DER HEILIGE GOTT

Gottes Prozess gegen die Bewohner des Landes

1 Hört das Wort des HERRN, ihr Söhne Israels! / Denn der HERR verklagt / die Bewohner des Landes: Es gibt keine Treue und keine Liebe / und keine Gotteserkenntnis im Land. 2 Nein, Fluch, Lüge, / Mord, Diebstahl und Ehebruch machen sich breit, / Bluttat reiht sich an Bluttat. 3 Darum soll das Land verdorren, / alle seine Bewohner sollen verwelken, samt den Tieren des Feldes / und den Vögeln des Himmels; / auch die Fische im Meer sollen zugrunde gehen.

Angeklagte Priester

4 Doch niemand soll verklagen / und niemand soll andere zur Rechenschaft ziehen! / Ja, dein Volk ist wie jene, die den Priester verklagen. 5 Am helllichten Tag kommst du zu Fall / und ebenso wie du stürzt in der Nacht der Prophet. / Auch deine Mutter lasse ich umkommen. 6 Mein Volk kommt um, weil ihm die Erkenntnis fehlt. / Weil du die Erkenntnis verworfen hast, / darum verwerfe auch ich dich, sodass du nicht mehr als Priester für mich wirken kannst. Du hast die Weisung deines Gottes vergessen; / darum vergesse auch ich deine Söhne. 7 Je mehr sie wurden, / umso mehr sündigten sie gegen mich. Ihre Ehre werde ich eintauschen gegen Schande. 8 Sie ernähren sich von der Sünde meines Volkes / und sind gierig nach seinen Verbrechen. 9 Darum wird es wie dem Volk so dem Priester ergehen: / Ihn suche ich heim für sein Verhalten, seine Taten vergelte ich ihm. 10 Sie werden essen, doch sie werden nicht satt, / sie treiben Unzucht, doch sie vermehren sich nicht. Ja, sie haben den HERRN verlassen, / um sich an Unzucht zu halten.*

Religiöse Verirrungen

11 Wein und Most rauben meinem Volk den Verstand: / 12 Es befragt sein Holz und sein Stock soll ihm Auskunft geben. Ja, der Geist der Unzucht führt es irre. / Unzucht haben sie getrieben / und ihren Gott verlassen. 13 Sie feiern Schlachtopfer auf den Höhen der Berge, / auf den Hügeln bringen sie Räucheropfer dar, unter Terebinthen, Storaxbäumen und Eichen - / ihr Schatten ist ja so angenehm. Darum treiben eure Töchter Unzucht / und eure Schwiegertöchter Ehebruch. 14 Aber ich suche eure Töchter nicht dafür heim, / dass sie Unzucht treiben, und nicht eure Schwiegertöchter dafür, / dass sie die Ehe brechen; denn sie selbst / gehen mit den Dirnen beiseite, mit den geweihten Frauen bringen sie Schlachtopfer dar. / So stürzt das unwissende Volk ins Verderben.* 15 Auch wenn du, Israel, Unzucht treibst, / so soll sich doch Juda nicht schuldig machen. Kommt nicht nach Gilgal, / zieht nicht nach Bet-Awen hinauf! / Schwört nicht: So wahr der HERR lebt! 16 Ja, Israel ist störrisch geworden wie eine störrische Kuh. / Und jetzt sollte der HERR sie weiden / wie Lämmer auf weiter Flur? 17 Efraim ist mit den Götzen verbündet. Lass ihn gewähren! / 18 Ist ihre Zecherei zu Ende, treiben sie Unzucht noch und noch: Sie entbrennen vor Liebe zu ihr, / deren Schilde eine Schande sind.* 19 Doch ein Sturm rafft sie mit seinen Flügeln dahin / und ihre Altäre werden zuschanden werden.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Schlachter 2000

Gott geht mit dem abtrünnigen Volk ins Gericht

1 Hört das Wort des HERRN, ihr Kinder Israels! Denn der HERR hat einen Rechtsstreit mit den Bewohnern des Landes, weil es keine Wahrheit, keine Liebe und keine Gotteserkenntnis im Land gibt. 2 Fluchen und Lügen, Morden, Stehlen und Ehebrechen hat überhandgenommen, und Blutschuld reiht sich an Blutschuld. 3 Darum trauert das Land, und alle müssen verschmachten, die darin wohnen; die Tiere des Feldes und die Vögel des Himmels; und auch die Fische im Meer werden dahingerafft. 4 Doch niemand soll rechten, und keiner soll tadeln; denn dein Volk ist wie die, welche mit dem Priester rechten! 5 Und so wirst du bei Tag straucheln, und auch der Prophet wird mit dir straucheln bei Nacht, und ich will deine Mutter vertilgen. 6 Mein Volk geht zugrunde aus Mangel an Erkenntnis; denn du hast die Erkenntnis verworfen, darum will ich auch dich verwerfen, dass du nicht mehr mein Priester seist; und weil du das Gesetz deines Gottes vergessen hast, will auch ich deine Kinder vergessen! 7 Je mehr sie wurden, desto mehr sündigten sie gegen mich; darum will ich ihre Ehre in Schande verwandeln. 8 Von der Sünde meines Volkes nähren sie sich und sind gierig nach ihren Missetaten. 9 Aber es soll dem Volk ergehen wie dem Priester; ich werde ihren Wandel an ihnen heimsuchen und ihnen ihre Taten vergelten. 10 Sie werden essen und nicht satt werden, Hurerei treiben und sich nicht vermehren; denn sie haben davon abgelassen, auf den HERRN zu achten. 11 Hurerei, Wein und Most rauben den Verstand. 12 Mein Volk befragt sein Holz, und sein Stab wahrsagt ihm; denn der Geist der Hurerei hat sie verführt, dass sie ihrem Gott durch Hurerei untreu geworden sind. 13 Sie opfern auf den Berghöhen und räuchern auf den Hügeln, unter Eichen, Pappeln und Terebinthen; denn ihr Schatten ist angenehm. Darum treiben eure Töchter Hurerei und brechen eure Schwiegertöchter die Ehe. 14 Ich werde es an euren Töchtern nicht heimsuchen, dass sie Hurerei treiben, noch an euren Schwiegertöchtern, dass sie die Ehe brechen; denn sie selbst* gehen mit Huren abseits und opfern mit den Tempeldirnen, und das unverständige Volk stürzt sich selbst ins Verderben. 15 Wenn du, Israel, Hurerei treibst, so soll sich doch Juda nicht versündigen! Geht doch nicht nach Gilgal, zieht nicht nach Beth-Awen hinauf und schwört nicht: »So wahr der HERR lebt!« 16 Denn Israel ist widerspenstig geworden wie eine störrische Kuh; nun wird sie der HERR weiden wie ein Lamm in weiter Landschaft.* 17 Ephraim ist an die Götzen gebunden; lass ihn in Ruhe! 18 Ihr Saufgelage ist ausgeartet, sie haben sich der Hurerei hingegeben; ihre Beschützer haben die Schande geliebt. 19 Der Wind hat sie mit seinen Flügeln erfasst, und sie werden zuschanden mit ihren Opfern.