1In ganz Israel hörte man auf Samuel. Die Israeliten zogen in den Kampf gegen die Philister. Ihr eigenes Lager war bei Eben-Eser, das Lager der Philister bei Afek.2Die Philister griffen an, und nach einem langen und zähen Kampf gelang es ihnen, die Israeliten zu schlagen. Von diesen wurden etwa 4000 Mann im Kampf getötet.3Als das Heer geschlagen ins Lager zurückkam, fragten sich die Ältesten des Volkes: »Warum hat der HERR das zugelassen? Warum konnten uns die Philister heute besiegen?« Sie berieten sich und beschlossen: »Wir wollen nach Schilo senden und die Bundeslade ins Lager holen! Dann wird der HERR mitten unter uns sein und uns gegen unsere Feinde helfen.« (4Mo 10,35; Jos 18,1)4Sie schickten einige Männer nach Schilo, um die Lade zu holen, auf der der HERR, der Herrscher der Welt,[1] unsichtbar über den Kerubim thront. Die Priester Hofni und Pinhas, die Söhne von Eli, begleiteten die Lade. (2Mo 25,22)5Als die Lade des HERRN ins Lager kam, brach unter den Israeliten ein solcher Jubelsturm los, dass davon die Erde dröhnte.6Der Lärm drang bis zu den Philistern. »Was ist das für ein lauter Jubel im Lager der Hebräer?«, fragten sie einander. Als sie erfuhren, dass die Lade des HERRN im Lager Israels angekommen war,7bekamen sie Angst. »Jetzt sind wir verloren!«, sagten sie. »Ihr Gott ist zu ihnen ins Lager gekommen. Das hat es noch nie gegeben.8Wer kann uns vor solch einem mächtigen Gott schützen? Das ist doch derselbe Gott, der die Ägypter in der Wüste vernichtet hat!«9Aber ihre Anführer riefen ihnen zu:[2] »Jetzt gilt es! Seid mutig, Philister, und kämpft wie Männer! Sonst werden die Hebräer euch zur Fronarbeit zwingen, so wie ihr es bisher mit ihnen gemacht habt. Zeigt, dass ihr Männer seid, und kämpft!« (Ri 13,1)10Es kam zur Schlacht und die Israeliten erlitten eine schwere Niederlage. Das Heer löste sich auf und jeder floh nach Hause. 30000 israelitische Männer blieben tot auf dem Schlachtfeld.11Auch Hofni und Pinhas, die Söhne von Eli, fanden den Tod. Die Lade Gottes aber nahmen die Philister als Beute mit. (1Sam 2,34; Ps 78,61)
Der Schock über den Verlust der Bundeslade
12Ein Mann aus dem Stamm Benjamin lief noch am selben Tag vom Ort der Schlacht bis nach Schilo. Zum Zeichen der Trauer hatte er seine Kleider zerrissen und sich Erde auf den Kopf gestreut.13-15Eli, jetzt 98 Jahre alt und so gut wie blind, saß eben auf seinem Stuhl und horchte angespannt die Straße hinunter; er machte sich Sorgen um die Lade Gottes. Als der Bote in die Stadt kam und berichtete, was geschehen war, schrien alle vor Entsetzen laut auf. »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Eli. Da war auch schon der Bote bei ihm und sagte:16»Ich komme direkt aus der Schlacht, ich bin den Feinden entronnen.« »Was ist geschehen?«, fragte Eli,17und der Bote meldete: »Wir sind besiegt! Unser Heer ist geflohen. Deine beiden Söhne, Hofni und Pinhas, sind tot. Die Lade Gottes ist verloren!«18Als Eli vom Verlust der Lade hörte, fiel er rückwärts von seinem Stuhl am Eingang des Heiligtums. Er war so alt und schwer, dass er sich dabei das Genick brach und starb. Vierzig Jahre lang war er der Richter Israels gewesen. (Ri 10,2; Ri 12,8; Ri 16,31)19Seine Schwiegertochter, die Frau des Priesters Pinhas, erwartete ein Kind und stand kurz vor der Entbindung. Als sie hörte, dass die Lade Gottes eine Beute der Philister geworden war und dass ihr Schwiegervater und ihr Mann den Tod gefunden hatten, überfielen sie die Wehen. Sie brach zusammen und gebar ein Kind,20aber die Geburt kostete sie das Leben. Während sie im Sterben lag, riefen ihr die Frauen, die ihr beistanden, zu: »Freu dich, du hast einen Sohn geboren!« Aber sie blieb teilnahmslos und gab keine Antwort. (1Mo 35,17)21Den Jungen nannte sie Ikabod (Fort ist die Herrlichkeit). Sie dachte dabei an den Verlust der Bundeslade und an den Tod ihres Schwiegervaters und ihres Mannes (Ps 78,61)22und sagte: »Die Herrlichkeit Gottes ist fort aus Israel! Die Lade Gottes ist verloren!«
1.Samuel 4
Lutherbibel 2017
Die Bundeslade wird Israel genommen
1Und Samuels Wort erging an ganz Israel. Und es begab sich zu der Zeit, dass die Philister sich sammelten zum Kampf gegen Israel.[1] Israel aber zog aus, den Philistern entgegen, in den Kampf und lagerte sich bei Eben-Eser. Die Philister aber hatten sich gelagert bei Afek. (Jos 15,53; 1Sam 29,1)2Und die Philister stellten sich Israel gegenüber auf. Und der Kampf breitete sich aus, und Israel wurde vor den Philistern geschlagen. Sie erschlugen in der Feldschlacht um die viertausend Mann.3Und als das Volk ins Lager kam, sprachen die Ältesten Israels: Warum hat uns der HERR heute vor den Philistern geschlagen? Lasst uns die Lade des Bundes des HERRN zu uns holen von Silo, dass er in unsre Mitte komme und uns errette aus der Hand unserer Feinde. (2Mo 25,10; 4Mo 10,35; Jos 3,6; Jos 3,11)4Da sandte das Volk nach Silo und ließ von dort holen die Lade des Bundes des HERRN Zebaoth, der über den Cherubim thront. Und es waren dort die beiden Söhne Elis bei der Lade des Bundes Gottes, Hofni und Pinhas. (2Mo 25,22; 2Sam 6,2)5Und da die Lade des Bundes des HERRN in das Lager kam, jauchzte ganz Israel mit gewaltigem Jauchzen, dass die Erde erdröhnte.6Als aber die Philister das Jauchzen hörten, sprachen sie: Was ist das für ein gewaltiges Jauchzen im Lager der Hebräer? Und als sie erfuhren, dass die Lade des HERRN ins Lager gekommen wäre,7fürchteten sich die Philister und sprachen: Gott ist ins Lager gekommen, und riefen: Wehe uns, denn solches ist bisher noch nicht geschehen!8Wehe uns! Wer will uns erretten aus der Hand dieser mächtigen Götter? Das sind die Götter, die Ägypten schlugen mit allerlei Plage in der Wüste.9So seid nun stark und seid Männer, ihr Philister, dass ihr nicht dienen müsst den Hebräern, wie sie euch gedient haben! Seid Männer und kämpft! (Ri 13,1)10Da kämpften die Philister, und Israel wurde geschlagen, und ein jeder floh zu seinen Zelten. Und die Niederlage war sehr groß, und es fielen von Israel dreißigtausend Mann Fußvolk.11Und die Lade Gottes wurde genommen, und die beiden Söhne Elis, Hofni und Pinhas, kamen um. (1Sam 2,34)
Elis Tod
12Da lief einer von Benjamin aus dem Heer und kam am selben Tage nach Silo und hatte seine Kleider zerrissen und Erde auf sein Haupt gestreut.13Und siehe, als er hinkam, saß Eli auf dem Stuhl am Wege und gab acht; denn sein Herz bangte um die Lade Gottes. Und als der Mann kam, berichtete er’s in der Stadt, und die ganze Stadt schrie auf.14Und da Eli das laute Schreien hörte, fragte er: Was ist das für ein großer Lärm? Da kam der Mann eilends und sagte es Eli an.15Eli aber war achtundneunzig Jahre alt, und seine Augen waren so schwach, dass er nicht mehr sehen konnte. (1Sam 3,2)16Der Mann aber sprach zu Eli: Ich komme vom Heer und bin heute aus der Schlacht geflohen. Er aber sprach: Wie ist’s gegangen, mein Sohn?17Da antwortete der Bote und sprach: Israel ist geflohen vor den Philistern, und das Volk hat eine große Schlacht verloren; auch deine beiden Söhne, Hofni und Pinhas, sind tot; dazu ist die Lade Gottes genommen. (1Sam 2,34)18Als er aber die Lade Gottes nannte, fiel Eli rücklings vom Stuhl am Tor und brach sich den Hals und starb, denn er war alt und ein schwerer Mann. Er richtete aber Israel vierzig Jahre.19Seine Schwiegertochter aber, des Pinhas Frau, war schwanger und sollte bald gebären. Da sie davon hörte, dass die Lade Gottes genommen war und ihr Schwiegervater und ihr Mann tot waren, krümmte sie sich und gebar; denn ihre Wehen überfielen sie.20Und als sie im Sterben lag, sprachen die Frauen, die um sie standen: Fürchte dich nicht, du hast einen Sohn geboren! Aber sie antwortete nicht und nahm’s auch nicht mehr zu Herzen. (1Mo 35,17)21Und sie nannte den Knaben Ikabod und sprach: »Die Herrlichkeit ist hinweg aus Israel!« – weil die Lade Gottes genommen war, und wegen ihres Schwiegervaters und ihres Mannes. (1Sam 14,3; Ps 78,61)22Darum sprach sie: Die Herrlichkeit ist hinweg aus Israel; denn die Lade Gottes ist weggenommen.