1Als es aber Morgen geworden war, hielten alle Hohen Priester[1] und Ältesten des Volkes Rat gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen. (Mt 26,3)2Und nachdem sie ihn gebunden hatten, führten sie ihn weg und überlieferten ihn dem Statthalter Pilatus[2]. (Mt 20,19; Apg 1,16; Apg 13,28)
Ende des Judas
3Als nun Judas, der ihn überliefert hatte, sah, dass er verurteilt wurde, reute es ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohen Priestern und den Ältesten zurück (Mt 26,15)4und sagte: Ich habe gesündigt, denn ich habe schuldloses Blut überliefert. Sie aber sagten: Was geht das uns an? Sieh du zu! (Mt 27,24)5Und er warf die Silberlinge in den Tempel und machte sich davon und ging hin und erhängte sich. (2Sam 17,23)6Die Hohen Priester aber nahmen die Silberlinge und sprachen: Es ist nicht erlaubt, sie in den Tempelschatz zu werfen, weil es Blutgeld ist.7Sie hielten aber Rat und kauften dafür den Acker des Töpfers zum Begräbnis für die Fremden.8Deswegen ist jener Acker Blutacker genannt worden bis auf den heutigen Tag.9Da wurde erfüllt, was durch den Propheten Jeremia geredet ist, der spricht: »Und sie nahmen die dreißig Silberlinge, den Preis des Geschätzten, den man geschätzt hatte seitens der Söhne Israel, (Mt 26,56)10und gaben sie für den Acker des Töpfers, wie mir der Herr befohlen hat.« (Jer 32,9; Sach 11,12; Mk 15,2; Lk 23,2; Joh 18,29)
Anklage vor Pilatus
11Jesus aber wurde dem Statthalter vorgeführt. Und der Statthalter fragte ihn und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst es. (Mt 2,2; Mt 27,29; 1Tim 6,13)12Und als er von den Hohen Priestern und den Ältesten angeklagt wurde, antwortete er nichts. (Mt 26,63)13Da spricht Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, wie vieles sie gegen dich vorbringen?14Und er antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, sodass der Statthalter sich sehr wunderte. (Mt 26,63; Mk 15,6; Lk 23,13; Joh 18,39; Joh 19,1)
Freilassung für Barabbas – Todesurteil für Jesus
15Zum Fest aber war der Statthalter gewohnt, der Volksmenge einen Gefangenen loszugeben, den sie verlangten.16Sie hatten aber damals einen berüchtigten Gefangenen, mit Namen Barabbas[3].17Als sie nun versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: Wen wollt ihr, dass ich euch losgeben soll, Barabbas[4] oder Jesus, der Christus genannt wird? (Mt 1,16)18Denn er wusste, dass sie ihn aus Neid überliefert hatten.19Während er aber auf dem Richterstuhl saß, sandte seine Frau zu ihm und ließ ⟨ihm⟩ sagen: Habe du nichts zu schaffen mit jenem Gerechten! Denn im Traum habe ich heute um seinetwillen viel gelitten. (Lk 23,47; Joh 19,13)20Aber die Hohen Priester und die Ältesten überredeten die Volksmengen, dass sie den Barabbas forderten, Jesus aber umbrächten. (Apg 13,28)21Der Statthalter aber antwortete und sprach zu ihnen: Welchen von den beiden wollt ihr, dass ich euch losgebe? Sie aber sprachen: Barabbas.22Pilatus spricht zu ihnen: Was soll ich denn mit Jesus tun, der Christus genannt wird? Sie sagen alle: Er werde gekreuzigt! (Mt 1,16; Mt 20,19; Mt 26,2)23Er aber sagte: Was hat er denn Böses getan? Sie aber schrien über die Maßen und sagten: Er werde gekreuzigt! (Mt 20,19; Mt 26,2; Lk 23,41; Joh 8,46)24Als aber Pilatus sah, dass er nichts ausrichtete, sondern vielmehr ein Tumult entstand, nahm er Wasser, wusch seine Hände vor der Volksmenge und sprach: Ich bin schuldlos an dem Blut dieses Gerechten[5]. Seht ihr zu! (5Mo 21,6; Mt 27,4; Lk 23,47)25Und das ganze Volk antwortete und sprach: Sein Blut ⟨komme⟩ über uns und über unsere Kinder! (2Mo 20,5; 5Mo 19,10; Apg 5,28)26Dann gab er ihnen den Barabbas los; Jesus aber ließ er geißeln und überlieferte ihn, damit er gekreuzigt wurde. (Ps 94,21; Jes 50,6; Mk 15,16; Joh 19,2)
Verspottung durch die Soldaten
27Dann nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus mit in das Prätorium[6] und versammelten um ihn die ganze Schar[7];28und sie zogen ihn aus und legten ihm einen scharlachroten Mantel[8] um. (Lk 23,11)29Und sie flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und ⟨gaben ihm⟩ ein Rohr in seine Rechte; und sie fielen vor ihm auf die Knie und verspotteten ihn und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden! (Ps 69,20; Mt 27,11)30Und sie spien ihn an, nahmen das Rohr und schlugen ihn auf das Haupt. (Mt 26,67)31Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und zogen ihm seine ⟨eigenen⟩ Kleider an; und sie führten ihn ab, um ihn zu kreuzigen. (Mk 15,21; Lk 23,26; Joh 19,16)
Golgatha: Kreuzigung
32Als sie aber hinauszogen, trafen sie einen Mann von Kyrene, mit Namen Simon; den zwangen sie, dass er sein Kreuz trug.33Und als sie an einen Ort gekommen waren, genannt Golgatha, das heißt Schädelstätte,34gaben sie ihm mit Galle vermischten Wein zu trinken; und als er ihn geschmeckt hatte, wollte er nicht trinken. (Ps 69,22; Mt 27,48)35Als sie ihn aber gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider, indem sie das Los warfen. (Ps 22,19; Phil 2,8)36Und sie saßen und bewachten ihn dort.37Und sie brachten oben über seinem Haupt seine Beschuldigungsschrift an: Dies ist Jesus, der König der Juden. (Mt 27,11)38Dann werden zwei Räuber mit ihm gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken. (Jes 53,12)39Die Vorübergehenden aber lästerten ihn, schüttelten ihre Köpfe (Ps 22,8; Ps 109,25)40und sagten: Der du den Tempel abbrichst und in drei Tagen aufbaust, rette dich selbst! Wenn du Gottes Sohn bist, so steige herab vom Kreuz! (Mt 4,3; Mt 26,61)41Ebenso aber spotteten auch die Hohen Priester mit den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: (Ps 69,21)42Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Er ist Israels König, so steige er jetzt vom Kreuz herab, und wir werden an ihn glauben. (Lk 23,2)43Er vertraute auf Gott, der rette ihn jetzt, wenn er ihn liebt[9]; denn er sagte: Ich bin Gottes Sohn. (Ps 3,2; Ps 22,9; Lk 22,70; Joh 10,36; Joh 19,7)44Auf dieselbe Weise schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren. (Mk 15,33; Lk 23,44; Joh 19,28)
Golgatha: Tod
45Aber von der sechsten Stunde[10] an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde;46um die neunte Stunde aber schrie Jesus mit lauter Stimme auf und sagte: Elí, Elí, lemá sabachtháni? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Ps 22,2; Hebr 5,7)47Als aber einige von den Umstehenden es hörten, sagten sie: Der ruft den Elia.48Und sogleich lief einer von ihnen und nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken. (Mt 27,34)49Die Übrigen aber sagten: Halt, lasst uns sehen, ob Elia kommt, ihn zu retten!50Jesus aber schrie wieder mit lauter Stimme und gab den Geist auf. (Hebr 5,7)51Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriss in zwei ⟨Stücke⟩, von oben bis unten; und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, (2Mo 26,31; 2Chr 3,14; Mt 28,2; Hebr 10,19)52und die Grüfte öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt,53und sie gingen nach seiner Auferweckung aus den Grüften und gingen in die heilige Stadt und erschienen vielen. (Mt 4,5)54Als aber der Hauptmann und die, die mit ihm Jesus bewachten, das Erdbeben sahen und das, was geschah, fürchteten sie sich sehr und sprachen: Wahrhaftig, dieser war Gottes Sohn! (Mt 14,33)55Es sahen aber dort viele Frauen von Weitem zu, die Jesus von Galiläa nachgefolgt waren und ihm gedient hatten; (Ps 38,12; Lk 8,2)56unter ihnen waren Maria Magdalena[11] und Maria, des Jakobus und Josefs Mutter, und die Mutter der Söhne des Zebedäus. (Mk 15,42; Lk 23,50; Joh 19,25; Joh 19,38)
Grablegung
57Als es aber Abend geworden war, kam ein reicher Mann von Arimathäa, mit Namen Josef, der selbst auch ein Jünger Jesu war.58Dieser ging hin zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, ⟨den Leib⟩ zu übergeben.59Und Josef nahm den Leib und wickelte ihn in ein reines Leinentuch60und legte ihn in seine neue Gruft, die er in den Felsen ausgehauen hatte; und er wälzte einen großen Stein an die Tür der Gruft und ging weg. (Jes 53,9; Mk 16,4; Joh 11,38; Apg 13,29)61Es waren aber dort Maria Magdalena[12] und die andere Maria, die dem Grab gegenübersaßen. (Mt 28,1)
Bewachung des Grabes
62Am nächsten Tag aber, der auf den Rüsttag[13] folgt, versammelten sich die Hohen Priester und die Pharisäer bei Pilatus (Mk 15,42; Lk 23,54; Joh 19,31)63und sprachen: Herr, wir haben uns erinnert, dass jener Verführer sagte, als er noch lebte: Nach drei Tagen stehe ich ⟨wieder⟩ auf. (Mt 16,21; Joh 7,12)64So befiehl nun, dass das Grab gesichert wird bis zum dritten Tag, damit nicht etwa seine Jünger kommen, ihn stehlen und dem Volk sagen: Er ist von den Toten auferweckt worden. Und die letzte Verführung wird schlimmer sein als die erste. (Mt 28,13)65Pilatus sprach zu ihnen: Ihr sollt eine Wache haben. Geht hin, sichert es, so gut ihr könnt!66Sie aber gingen hin und sicherten, nachdem sie den Stein versiegelt hatten, das Grab mit der Wache. (Dan 6,18; Mk 16,1; Lk 24,1; Joh 20,1)
Matthäus 27
Neues Leben. Die Bibel
Judas erhängt sich
1Früh am nächsten Morgen versammelten sich die obersten Priester und die Ältesten des jüdischen Volkes noch einmal. Sie berieten, wie sie die römische Regierung dazu bringen konnten, Jesus zum Tode zu verurteilen. (Mk 15,1; Lk 23,1; Joh 18,28)2Sie fesselten ihn und brachten ihn zu Pilatus, dem römischen Statthalter.3Als seinem Verräter Judas klar wurde, dass Jesus zum Tode verurteilt war, überfiel ihn tiefe Reue. Er wollte den obersten Priestern und Ältesten die dreißig Silberstücke zurückgeben. (Mt 26,14)4»Ich habe gesündigt«, gestand er, »ich habe einen Unschuldigen verraten.« Sie fuhren ihn an: »Was geht uns das an? Das ist deine Sache.«5Da warf Judas das Geld auf den Boden des Tempels, ging hinaus und erhängte sich. (Apg 1,18)6Die obersten Priester hoben das Geld auf. »Wir können es nicht zum Tempelschatz legen«, sagten sie, »denn es ist todbringendes Geld.«7Und nachdem sie eine Weile beraten hatten, beschlossen sie, den Acker des Töpfers davon zu kaufen und daraus einen Friedhof für Fremde zu machen.8Deshalb heißt dieses Stück Land heute noch Blutacker.9So erfüllte sich die Prophezeiung Jeremias: »Sie nahmen[1] die dreißig Silberstücke – die Summe, die er dem Volk Israel wert war – (Jer 32,6; Sach 11,12)10und kauften damit den Acker des Töpfers, so wie es der Herr befahl.«[2]
Jesus vor Pilatus
11Nun stand Jesus vor Pilatus, dem römischen Statthalter. »Bist du der König der Juden?«, fragte dieser ihn. Jesus antwortete: »Ja, es ist, wie du sagst.«12Doch als die obersten Priester und die Ältesten ihre Anklagen vorbrachten, schwieg Jesus. (Jes 53,7; Mt 26,63; Joh 19,9; 1Petr 2,22)13»Hörst du nicht die Anschuldigungen gegen dich?«, fragte Pilatus.14Doch sehr zum Erstaunen des Statthalters sagte Jesus nichts. (Mk 14,61)15Es war Brauch, dass der Statthalter jedes Jahr anlässlich des Passahfestes einen Gefangenen freiließ, den das Volk bestimmen durfte.16In diesem Jahr saß ein berüchtigter Verbrecher namens Barabbas[3] im Gefängnis.17Als die Menge sich an diesem Morgen vor dem Haus von Pilatus versammelt hatte, fragte er sie: »Welchen soll ich für euch freilassen – Barabbas oder Jesus, den man den Christus nennt?«18Denn er wusste sehr wohl, dass sie Jesus nur aus Neid verhaftet hatten.19Während Pilatus auf dem Richterstuhl saß, schickte ihm seine Frau eine Nachricht: »Lass diesen unschuldigen Mann in Ruhe; ich hatte letzte Nacht seinetwegen einen schrecklichen Traum.« (Hi 33,14)20In der Zwischenzeit hatten die obersten Priester und die Ältesten das Volk aufgehetzt: Es sollte die Freilassung von Barabbas und die Hinrichtung von Jesus fordern. (Apg 3,14)21Als der Statthalter noch einmal fragte: »Wen von diesen beiden soll ich freilassen?«, rief die Menge: »Barabbas!«22»Aber wenn ich Barabbas freilasse«, fragte Pilatus, »was soll ich dann mit Jesus machen, der Christus genannt wird?« Und alle schrien: »Kreuzige ihn!« (Mt 1,16)23»Warum?«, wollte Pilatus wissen. »Was hat er denn verbrochen?« Aber die Menge schrie nur noch lauter: »Kreuzige ihn!«24Pilatus sah, dass er so nicht weiterkam und dass sich ein Tumult anbahnte. Da ließ er sich eine Schüssel mit Wasser bringen und wusch sich vor den Augen der Menge die Hände mit den Worten: »Ich bin unschuldig am Blut dieses Mannes. Die Verantwortung liegt bei euch!« (5Mo 21,5; Ps 26,6)25Und die Menge schrie zurück: »Wir übernehmen die Verantwortung für seinen Tod – wir und unsere Kinder!«[4] (Apg 5,28)26Also ließ Pilatus Barabbas frei. Jesus aber ließ er auspeitschen und lieferte ihn dann den römischen Soldaten aus, die ihn kreuzigen sollten. (Jes 53,5; Joh 19,1)
Die Soldaten verspotten Jesus
27Einige der Soldaten des Statthalters brachten Jesus in das Prätorium[5] und riefen alle anderen Soldaten zusammen.28Sie zogen ihn aus und legten ihm ein purpurrotes Gewand an.29Dann machten sie eine Krone aus langen, spitzen Dornen, setzten sie ihm auf den Kopf und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand als Zepter. Daraufhin knieten sie vor ihm nieder, verhöhnten ihn und grölten: »Sei gegrüßt, König der Juden!« (Ps 22,9; Jes 53,3; Joh 19,2)30Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock weg und schlugen ihn damit auf den Kopf. (Jes 50,6)31Nachdem sie ihn verspottet hatten, nahmen sie ihm das Gewand ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann führten sie ihn zur Kreuzigungsstätte. (Jes 53,7)
Die Kreuzigung
32Auf dem Weg begegnete ihnen ein Mann namens Simon, der aus Kyrene[6] stammte. Den zwangen sie, das Kreuz für Jesus zu tragen.33Dann zogen sie hinaus zu einem Ort namens Golgatha, das heißt Schädelstätte.34Die Soldaten gaben ihm Wein, der mit bitterer Galle vermischt war, doch als er ihn schmeckte, weigerte er sich, ihn zu trinken. (Ps 69,22)35Nachdem sie ihn ans Kreuz genagelt hatten, würfelten die Soldaten um seine Kleider.[7] (Ps 22,19)36Dann setzten sie sich um das Kreuz und hielten Wache.37Über seinem Kopf wurde eine Tafel angebracht, auf der stand, was ihm vorgeworfen wurde: »Dies ist Jesus, der König der Juden.«38Zusammen mit ihm wurden zwei Verbrecher gekreuzigt, einer auf jeder Seite von ihm. (Jes 53,12)39Die Leute, die vorübergingen, beschimpften und verhöhnten ihn: (Ps 22,8; Ps 109,25; Kla 2,15)40»So! Du kannst also den Tempel zerstören und in drei Tagen wieder aufbauen? Nun, wenn du der Sohn Gottes bist, dann rette dich doch selbst und steig vom Kreuz herab!« (Mt 26,61; Joh 2,19)41Die obersten Priester, Schriftgelehrten und Ältesten verspotteten Jesus ebenfalls.42»Anderen hat er geholfen«, höhnten sie, »aber sich selbst kann er nicht helfen! Wenn er wirklich der König Israels ist, dann soll er doch vom Kreuz herabsteigen. Dann werden wir an ihn glauben!43Er hat Gott vertraut – nun soll Gott zeigen, dass er zu ihm steht, indem er ihn verschont! Er hat ja behauptet: ›Ich bin der Sohn Gottes.‹«44Und auch die Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt worden waren, verhöhnten ihn.
Der Tod von Jesus
45Um die Mittagszeit wurde es plötzlich im ganzen Land dunkel – bis drei Uhr. (Am 8,9)46Gegen drei Uhr rief Jesus mit lauter Stimme: »Eli, Eli, lama asabtani?«, das bedeutet: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«[8] (Ps 22,2)47Einige der Vorübergehenden hatten ihn falsch verstanden und dachten, er riefe nach dem Propheten Elia.48Einer lief und tauchte einen Schwamm in Weinessig und hielt ihn auf einem Stab hoch, damit er trinken konnte. (Ps 69,22; Joh 19,29)49Aber die anderen sagten: »Lass ihn in Ruhe. Wir wollen sehen, ob Elia kommt und ihn rettet.«[9]50Da schrie Jesus noch einmal und starb.51In diesem Augenblick zerriss der Vorhang im Tempel von oben bis unten in zwei Teile. (2Mo 26,31; Hebr 10,19)52Die Erde bebte, Felsen zerbarsten, Gräber öffneten sich und die Leiber vieler gottesfürchtiger Männer und Frauen, die schon längst verstorben waren, wurden von den Toten auferweckt. (Hes 37,12)53Nachdem Jesus auferstanden war, verließen sie die Gräber, gingen in die heilige Stadt Jerusalem und erschienen dort vielen Menschen.54Den römischen Offizier und die anderen Soldaten, die ihn gekreuzigt hatten, überkam Todesangst bei dem Erdbeben und den anderen Ereignissen. Sie sagten: »Es stimmt, das war wirklich der Sohn Gottes!«55Viele Frauen, die mit Jesus aus Galiläa gekommen waren, um für ihn zu sorgen, sahen aus einiger Entfernung zu. (Lk 8,2)56Unter ihnen waren auch Maria von Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus und Josef, und die Frau des Zebedäus, die Mutter von Jakobus und Johannes.
Das Begräbnis
57Als es Abend wurde, ging Josef, ein reicher Mann aus Arimathäa, ebenfalls ein Anhänger von Jesus,58zu Pilatus und bat ihn um den Leichnam von Jesus. Pilatus erließ Befehl, Jesus vom Kreuz abzunehmen.59Josef nahm den Leichnam und wickelte ihn in ein langes Leinentuch.60Dann legte er ihn in sein eigenes neues Grab, das in den Felsen gehauen worden war. Schließlich rollte er einen großen Stein vor den Eingang und ging. (Mt 28,2; Mk 16,3; Lk 24,2; Joh 20,1)61Maria von Magdala und die andere Maria aber blieben in der Nähe sitzen und beobachteten alles.
Die Wache am Grab
62Am nächsten Tag – dem ersten Tag des Passahfestes[10] – gingen die obersten Priester und Pharisäer zu Pilatus.63Sie sagten zu ihm: »Herr, uns ist eingefallen, dass dieser Verführer, als er noch lebte, einmal gesagt hat: ›Nach drei Tagen werde ich von den Toten auferweckt.‹ (Mt 12,40; Mt 16,21; Mt 17,23; Mt 20,19; Mk 8,31; Mk 9,31; Mk 10,34; Lk 9,22; Lk 18,33)64Wir möchten dich deshalb bitten, das Grab bis zum dritten Tag versiegeln zu lassen. Das wird seine Jünger daran hindern, zurückzugehen und seinen Leichnam zu stehlen, um dann allen zu sagen, er sei wieder lebendig! Denn wenn das geschieht, wird der Betrug noch schlimmer sein als vorher.« (Mt 28,13)65Pilatus erwiderte: »Nehmt Wachen mit und sichert das Grab, so gut ihr könnt.«66Also versiegelten sie das Grab und stellten Wachen auf, die es schützen sollten. (Dan 6,18)