Psalm 90

Zürcher Bibel

1 Ein Gebet des Mose, des Gottesmanns. Herr, ein Hort warst du uns von Generation zu Generation.2 Noch ehe Berge geboren wurden und Erde und Erdkreis in Wehen lagen, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.3 Du lässt den Menschen zum Staub zurückkehren und sprichst: Kehrt zurück, ihr Menschen. (1Mo 3,19; Ps 89,48; Ps 103,14; Ps 104,29; Pred 12,7)4 Denn in deinen Augen sind tausend Jahre wie der gestrige Tag, wenn er vorüber ist, und wie eine Wache in der Nacht. (2Petr 3,8)5 Du raffst sie dahin, ein Schlaf am Morgen sind sie und wie das Gras, das vergeht. (Ps 37,2; Ps 102,12; Ps 103,15; Jes 40,6)6 Am Morgen blüht es, doch es vergeht, am Abend welkt es und verdorrt.7 Denn wir schwinden dahin durch deinen Zorn, und durch deinen Grimm werden wir hinweggeschreckt.8 Du hast unsere Sünden vor dich gestellt, unsere verborgene Schuld ins Licht deines Angesichts.9 All unsere Tage gehen dahin unter deinem Zorn, unsere Jahre beenden wir wie einen Seufzer.10 Unser Leben währt siebzig Jahre, und wenn es hoch kommt, achtzig Jahre. Und was an ihnen war, ist Mühsal und Trug. Denn schnell ist es vorüber, im Flug sind wir dahin.11 Wer erkennt die Gewalt deines Zorns und deinen Grimm, wie es die Furcht vor dir verlangt?12 Unsere Tage zu zählen, lehre uns, damit wir ein weises Herz gewinnen. (Ps 39,5)13 Kehre zurück, HERR! Wie lange noch? Habe Mitleid mit deinen Dienern.14 Sättige uns am Morgen mit deiner Gnade, so werden wir jubeln und uns freuen alle unsere Tage. (Ps 143,8)15 Erfreue uns so viele Tage, wie du uns beugtest, so viele Jahre, wie wir Unglück schauten.16 Lass deine Diener dein Walten schauen und ihre Kinder deine Herrlichkeit.17 Und die Freundlichkeit des Herrn, unseres Gottes, sei über uns, gib dem Werk unserer Hände Bestand, ja, gib dem Werk unserer Hände Bestand.