1Wehe, Stadt des vergossenen Bluts, bis oben hin voll von Lüge, von Beute[1], niemand beendet das Reissen! (Hes 24,6; Hos 4,2; Hab 1,12; Hab 2,14)2Peitschenknall und Räderdröhnen und dahinjagende Pferde und springende Wagen, (Joe 2,4)3wilde Reiter und flammende Schwerter und blitzende Speere und Erschlagene zuhauf und Leichen massenhaft, und endlos viele Leichname, man stolpert über ihre Körper:4wegen der entsetzlichen Hurerei der Hure, voller Anmut und der Zauberei mächtig, die Nationen verkauft hat durch ihre Hurerei und Sippen durch ihre Zauberei! (Jes 47,9; Hos 1,2; Offb 18,23)5Sieh, ich gehe gegen dich vor, Spruch des HERRN der Heerscharen, und ich hebe dein Gewand hoch, bis über dein Gesicht, und lasse Nationen deine Blösse sehen und Königreiche deine Schande. (Jer 13,22; Hos 2,5; Nah 2,14)6Und ich werfe nach dir mit Abscheulichem und mache dich zuschanden und stelle dich zur Schau. (Mal 2,3)7Und jeder, der dich sieht, wird Reissaus nehmen vor dir und sagen: Ninive ist verwüstet! Wer wird ihr sein Beileid bezeugen? Wo soll ich Tröster suchen für dich? (Jes 51,19)8Verhältst du dich besser als No-Amon, das an den Strömen lag, das umgeben war von Wasser, dessen Kraft das Meer, dessen Mauer das Wasser war? (Jer 46,25; Am 6,2)9Kusch war seine[2] Stärke und auch Ägypten, und das grenzenlos! Put und Libyer waren deine Helfer. (Jer 46,9; Hes 30,5)10Auch No-Amon[3] musste in die Verbannung, ist in die Gefangenschaft gegangen. Auch seine Jüngsten wurden zerschmettert an allen Strassenecken, und über seine Vornehmen hat man das Los geworfen, und all seine Grossen sind gefesselt worden. (Jes 20,4; Hos 10,14; Joe 4,3)11Auch du wirst trunken, wirst ratlos sein[4], auch du wirst Zuflucht suchen vor dem Feind. (Nah 1,10)12Alle deine befestigten Städte sind Feigenbäume mit Frühfeigen: Wenn sie geschüttelt werden, fallen sie dem Esser in den Mund. (Jes 28,4)13Sieh, dein Volk - nichts als Frauen in deiner Mitte! Weit geöffnet sind die Tore deines Landes für deine Feinde. Feuer hat deine Riegel gefressen. (Jer 2,7; Jer 51,30)14Schöpfe dir Wasser für die Belagerung, verstärke deine befestigten Städte: Tritt den Lehm und stampfe den Ton, greife zur Ziegelform! (Nah 2,2)15Dort wird Feuer dich fressen, das Schwert dich ausrotten. Es wird dich fressen wie die Heuschreckenbrut. Vermehre dich wie die Heuschreckenbrut, vermehre dich wie die Heuschrecke. (Joe 1,4; Nah 2,14)16Deine Kaufleute hast du zahlreicher gemacht als die Sterne am Himmel. Die Heuschreckenbrut hat sich gehäutet und ist davongeflogen! (Hes 27,9)17Deine Höflinge sind wie die Heuschrecken, und deine Schreiber wie ein Heuschreckenschwarm, der sich an einem kalten Tag an den Mauern niederlässt: Ist die Sonne aufgegangen, verschwinden sie, und ihr Ort ist unbekannt. Wo sie sind? (Nah 2,9)18Deine Hirten, König von Assur, sind eingeschlafen, deine Edlen liegen da, dein Volk ist zerstreut auf den Bergen, und da ist niemand, der sie sammelt. (Hes 34,6)19Für deine Verletzung gibt es keine Milderung, deine Wunde ist unheilbar. Alle, die die Nachricht von dir hören, klatschen in die Hände über dich, denn wen hat nicht allezeit deine Bosheit getroffen? (Jer 30,12; Kla 2,13; Kla 2,15; Jon 1,2; Mi 1,9; Zef 2,15)
Nahum 3
Lutherbibel 2017
Der Untergang Ninives
1Weh der mörderischen Stadt, die voll Lügen und Räuberei ist und von ihrem Rauben nicht lassen will! (Hes 24,6; Hes 24,9)2Man hört die Peitschen knallen, die Räder rasseln, die Rosse jagen, die Wagen rollen.3Reiter rücken herauf mit glänzenden Schwertern und mit blitzenden Spießen. Da liegen viele Erschlagene, eine Unzahl von Leichen; ihrer ist kein Ende, sodass man über sie fallen muss.4Das alles um der großen Hurerei willen der schönen Hure, die mit Zauberei umgeht, die mit ihrer Hurerei die Völker und mit ihrer Zauberei Land und Leute an sich gebracht hat. (Jes 23,16; Offb 17,1)5Siehe, ich will an dich, spricht der HERR Zebaoth; ich hebe den Saum deines Gewandes über dein Angesicht und zeige den Völkern deine Blöße und den Königreichen deine Schande. (Jes 47,3)6Ich werfe Unrat auf dich, schände dich und mache ein Schauspiel aus dir,7dass alle, die dich sehen, vor dir fliehen und sagen: Ninive ist verwüstet; wer will Mitleid mit ihr haben? Und wo soll ich dir Tröster suchen?8Meinst du, du seist besser als die Stadt No-Amon[1], die da lag am Nil und vom Wasser umgeben war, deren Mauern und Bollwerk Wasserfluten waren? (Jer 46,25)9Kusch und Ägypten waren ihre unermessliche Macht, Put und Libyen waren deine Hilfe.10Dennoch wurde sie vertrieben und musste gefangen wegziehen. Ihre Kinder sind auf allen Gassen zerschmettert worden, und um ihre Edlen warf man das Los, und alle ihre Gewaltigen wurden in Ketten und Fesseln gelegt. (Joe 4,3)11Auch du musst trunken werden und von Sinnen kommen; auch du musst Zuflucht suchen vor dem Feinde! (Jer 25,15)12Alle deine festen Städte sind wie Feigenbäume mit reifen Feigen: Wenn man sie schüttelt, so fallen sie dem in den Mund, der sie essen will.13Siehe, deine Krieger, sie sind Weiber in deiner Mitte. Die Tore deines Landes stehen deinen Feinden offen, denn Feuer hat deine Riegel verzehrt.14Schöpfe dir Wasser, denn du wirst belagert! Verstärke deine Bollwerke! Knete den Ton und tritt den Lehm und mache harte Ziegel!15Aber das Feuer wird dich fressen und das Schwert töten – es wird dich fressen, wie Larven fressen –, magst du auch zahlreich sein wie Larven, magst du auch zahlreich sein wie Heuschrecken. (Joe 1,4)16Du hast mehr Händler, als Sterne am Himmel sind; die Larven sind geschlüpft und fliegen davon.17Deine Wachleute sind wie die Heuschrecken und deine Werber wie die Larven, die sich an die Zäune lagern in den kalten Tagen; wenn aber die Sonne aufgeht, heben sie sich davon, dass man nicht weiß, wo sie bleiben.18Deine Hirten schlafen, o König von Assur, deine Mächtigen schlummern. Dein Volk ist auf den Bergen zerstreut, und niemand sammelt sie.19Niemand lindert deinen Schaden, und deine Wunde ist unheilbar. Alle, die das von dir hören, klatschen über dich in die Hände; denn über wen ist nicht deine Bosheit ohne Unterlass ergangen? (Jer 30,12)