Joel 1

Zürcher Bibel

1 Das Wort des HERRN, das an Joel erging, den Sohn des Petuel:2 Hört dies, ihr Ältesten! Und horcht auf, all ihr Bewohner des Landes! Gab es das in euren Tagen oder in den Tagen eurer Vorfahren?3 Davon erzählt euren Kindern, und eure Kinder sollen es ihren Kindern erzählen und deren Kinder einer späteren Generation!4 Was nach der Raupe[1] übrig blieb, hat die Heuschrecke gefressen, und was nach der Heuschrecke übrig blieb, hat die Heuschreckenbrut gefressen, und was nach der Heuschreckenbrut übrig blieb, hat die Schabe gefressen. (Joe 2,25; Am 4,9; Am 7,1)5 Wacht auf, ihr Betrunkenen, und weint, und heult, alle, die ihr Wein trinkt, über den Saft der Traube, denn er ist eurem Mund entrissen.6 Denn eine Nation ist über mein Land gekommen, stark und unzählbar, ihre Zähne sind Löwenzähne, und sie hat die Kiefer einer Löwin. (Offb 9,8)7 Meinen Weinstock hat sie verwüstet, und meinen Feigenbaum hat sie abgeknickt, restlos hat sie ihn abgeschält und hingeworfen, weiss geworden sind seine Ranken. (Hos 10,1)8 Wehklage wie eine Jungfrau, die umgürtet ist mit dem Trauergewand, um den Mann ihrer Jugendzeit klagt.9 Speiseopfer und Trankopfer sind dem Haus des HERRN entrissen, die Priester trauern, die Diener des HERRN.10 Verwüstet ist das Feld, der Boden vertrocknet[2]. Ja, verwüstet ist das Getreide, verdorrt der Wein, verschwunden das Öl.11 Schämt euch[3], ihr Bauern, heult, ihr Winzer, über den Weizen und über die Gerste, denn die Ernte des Felds ist zugrunde gegangen.12 Der Weinstock ist verdorrt und der Feigenbaum verschwunden. Granatapfelbaum, auch Palme und Apfelbaum, alle Bäume des Felds sind vertrocknet. Ja, verdorrt ist die Freude, den Menschen ist sie entzogen. (Am 4,7)13 Gürtet euch und klagt, ihr Priester, heult, ihr Diener des Altars! Kommt, tragt das Trauergewand in der Nacht, ihr Diener meines Gottes! Denn Speiseopfer und Trankopfer werden dem Haus eures Gottes vorenthalten.14 Erklärt das Fasten für heilig, ruft einen Busstag aus! Versammelt die Ältesten, alle Bewohner des Landes beim Haus des HERRN, eures Gottes, und schreit zum HERRN: (Joe 2,12; Joe 2,16)15 Ach, dieser Tag! Nah ist der Tag des HERRN, er kommt wie eine Verheerung durch Schaddai![4] (Hes 7,7; Joe 2,1; Joe 3,4; Joe 4,14; Am 5,18; Ob 1,15; Zef 1,7; Mal 3,23)16 Ist nicht vor unseren Augen die Nahrung entrissen worden, Freude und Jubel dem Haus unseres Gottes? (Joe 1,9)17 Verrottet sind die Saatkörner[5] unter ihren Schaufeln, die Speicher sind verödet, die Vorratsgruben eingefallen, denn das Getreide ist verdorrt!18 Wie das Vieh stöhnt! Aufgeregt sind die Rinderherden, denn sie haben keine Weide, auch die Schafherden tragen an der Schuld.19 Zu dir, HERR, rufe ich. Denn Feuer hat die Weideplätze in der Steppe gefressen, und auf dem Feld hat die Flamme alle Bäume verbrannt. (Joe 2,3)20 Auch die Tiere des Feldes haben Verlangen nach dir, denn ausgetrocknet sind die Flussbetten, und Feuer hat die Weideplätze in der Steppe gefressen.

Joel 1

Lutherbibel 2017

1 Dies ist das Wort des HERRN, das geschehen ist zu Joel, dem Sohn Petuëls.2 Hört dies, ihr Ältesten, und merkt auf, alle Bewohner des Landes, ob solches geschehen sei zu euren Zeiten oder zu eurer Väter Zeiten!3 Sagt euren Kindern davon, und lasst’s eure Kinder ihren Kindern sagen und diese wiederum ihren Nachkommen:4 Was die Raupen übrig ließen, das fraßen die Heuschrecken, und was die Heuschrecken übrig ließen, das fraßen die Larven, und was die Larven übrig ließen, das fraß das Geschmeiß.5 Wacht auf, ihr Trunkenen, und weint, und heult, alle Weinsäufer, um den Most; denn er ist euch vor eurem Munde weggenommen!6 Denn es zog herauf gegen mein Land ein Volk, mächtig und ohne Zahl; das hatte Zähne wie die Löwen und Backenzähne wie die Löwinnen. (Joe 2,2)7 Es verwüstete meinen Weinstock und fraß meinen Feigenbaum kahl, schälte ihn ab und warf ihn hin, dass seine Zweige weiß dastehen.8 Heule wie eine Jungfrau, die Trauer anlegt um ihres Bräutigams willen!9 Denn Speisopfer und Trankopfer sind vom Hause des HERRN weggenommen, und die Priester, des HERRN Diener, trauern.10 Das Feld ist verwüstet und der Acker ausgedörrt; das Getreide ist verdorben, der Wein steht jämmerlich und das Öl kläglich.11 Steht beschämt, ihr Ackerleute, heult, ihr Weingärtner, um den Weizen und um die Gerste, weil aus der Ernte auf dem Felde nichts werden kann!12 Der Weinstock steht jämmerlich und der Feigenbaum kläglich, auch die Granatbäume, Palmbäume und Apfelbäume, ja, alle Bäume auf dem Felde sind verdorrt. So ist die Freude der Menschen zum Jammer geworden.13 Umgürtet euch und klagt, ihr Priester, heult, ihr Diener des Altars! Kommt, schlaft im Trauergewand, ihr Diener meines Gottes! Denn Speisopfer und Trankopfer sind vom Hause eures Gottes weggenommen.14 Sagt ein heiliges Fasten an, ruft einen Feiertag aus! Versammelt die Ältesten und alle Bewohner des Landes zum Hause des HERRN, eures Gottes, und schreit zum HERRN: (Joe 2,15)15 O weh des Tages! Denn der Tag des HERRN ist nahe und kommt wie ein Verderben vom Allmächtigen. (Jes 13,6; Joe 2,1; Zef 1,7)16 Ist nicht die Speise vor unsern Augen weggenommen und vom Hause unseres Gottes Freude und Wonne?17 Der Same ist unter der Erde verdorrt, die Kornhäuser stehen wüst, die Scheunen zerfallen; denn das Getreide ist verdorben.18 O wie seufzt das Vieh! Die Rinder sehen kläglich drein, denn sie haben keine Weide, und die Schafe verschmachten.19 HERR, dich rufe ich an; denn das Feuer hat die Auen in der Steppe verbrannt, und die Flamme hat alle Bäume auf dem Felde angezündet.20 Es schreien auch die wilden Tiere zu dir; denn die Wasserbäche sind ausgetrocknet und das Feuer hat die Auen in der Steppe verbrannt.