Jesaja 9

Zürcher Bibel

1 Das Volk, das in der Finsternis geht, hat ein grosses Licht gesehen, die im Land tiefsten Dunkels leben, über ihnen ist ein Licht aufgestrahlt. (Jes 60,2; Mt 4,16; Lk 1,79; 2Kor 4,6)2 Du hast die Nation zahlreich werden lassen, hast die Freude für sie gross gemacht. Sie haben sich vor dir gefreut, wie man sich freut in der Erntezeit, wie man jubelt, wenn man Beute verteilt. (Ps 4,8; Lk 2,10)3 Denn das Joch, das auf ihnen lastet, und den Stab auf ihrer Schulter, den Stock dessen, der sie treibt, hast du zerschmettert wie am Tag Midians. (Ri 7,12; Ps 83,10; Jes 10,26; Jes 10,27; Jes 14,5; Jes 14,25)4 Denn jeder Stiefel, der dröhnend aufstampft, und der Mantel, der im Blut geschleift ist, der wird brennen, wird ein Frass des Feuers sein.5 Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und auf seine Schulter ist die Herrschaft gekommen. Und er hat ihm seinen Namen gegeben: Wunderbarer Ratgeber, Heldengott, Vater für alle Zeit, Friedensfürst. (Jer 23,5; Sach 6,13; Hebr 7,2)6 Die Herrschaft wird grösser und grösser, und der Friede ist grenzenlos auf dem Thron Davids und in seinem Königreich; er gründet es fest und stützt es durch Recht und durch Gerechtigkeit, von nun an für immer. Dies vollbringt der Eifer des HERRN der Heerscharen.7 Ein Wort hat der Herr gegen Jakob gesandt, und es ist auf Israel gefallen,8 damit das Volk zur Erkenntnis komme, das ganze Volk: Efraim und wer in Samaria wohnt. In Hochmut und Überheblichkeit hat man geredet:9 Ziegelmauern sind gefallen, mit Quadersteinen werden wir bauen; Maulbeerfeigenbäume wurden abgehauen, durch Zedern werden wir sie ersetzen.10 Und der HERR hat die Gegner Rezins gross gemacht gegen ihn, und seine Feinde hat er aufgereizt: (Jes 8,4)11 Aram von Osten und die Philister von hinten, und sie frassen Israel mit gierigem Maul. Bei alledem hat sein Zorn sich nicht abgewandt, und seine Hand ist noch immer ausgestreckt. (Jes 5,25)12 Das Volk aber hat sich nicht dem zugewandt, der es geschlagen hat, und nach dem HERRN der Heerscharen haben sie nicht gefragt.13 Und der HERR schnitt Israel den Kopf ab und den Schwanz, Spross und Binse des Schilfs an einem einzigen Tag. (Jes 10,33; Jes 19,15)14 Der Älteste und Angesehene, der ist der Kopf, und der Prophet, der Lüge lehrt, das ist der Schwanz.15 Und die dieses Volk führten, waren Verführer, und die Geführten wurden in die Irre geführt. (Jes 3,12)16 Deshalb freut sich der Herr nicht an seinen jungen Männern, erbarmt sich nicht seiner Waisen und seiner Witwen. Denn jeder Einzelne ist gottlos und tut Böses, und jeder Mund redet törichtes Geschwätz. Bei alledem hat sein Zorn sich nicht abgewandt, und seine Hand ist noch immer ausgestreckt. (Jer 5,25; Jer 18,21)17 Wie Feuer brannte die Schuld, sie verzehrte Dornen und Disteln und entzündete das Gestrüpp des Waldes, und in Rauchsäulen wirbelten sie empor! (Jes 5,24; Jes 33,12)18 Durch den Zorn des HERRN der Heerscharen krümmte sich[1] das Land, und das Volk war wie Feuerfrass, keiner hat seinen Bruder verschont. (Jes 3,5)19 Und man frass zur Rechten und blieb hungrig, und man ass zur Linken und wurde nicht satt, jeder nagte das Fleisch von seinem Arm, (3Mo 26,26; Sach 11,9)20 Manasse frass[2] Efraim, und Efraim frass Manasse, und zusammen waren sie gegen Juda. Bei alledem hat sein Zorn sich nicht abgewandt, und seine Hand ist noch immer ausgestreckt. (Jes 5,25; Jes 11,13)

Jesaja 9

Lutherbibel 2017

1 Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. (Jes 60,2; Mt 4,16; Lk 1,79)2 Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir freut man sich, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt.[1]3 Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage Midians. (Ri 7,12; Jes 10,26; Jes 14,5; Jes 14,25)4 Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt.5 Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; (Jes 7,14; Jes 22,22; Mi 5,1; Mi 5,4)6 auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth. (2Sam 7,12; Ps 72,1; Jes 11,4; Jer 23,5; Lk 1,32)7 Der Herr hat ein Wort gesandt zu Jakob, und es ist in Israel niedergefallen,8 dass alles Volk es innewerde, Ephraim und die Bürger Samarias, die da sagen in Hochmut und stolzem Sinn:9 Ziegelsteine sind gefallen, aber wir wollen’s mit Quadern wieder bauen. Man hat Maulbeerbäume abgehauen, aber wir wollen Zedern an ihre Stelle setzen.10 Doch der HERR machte stark gegen sie ihre Bedränger, nämlich Rezin, und ihre Feinde stachelte er auf,11 die Aramäer von vorn und die Philister von hinten, und sie fraßen Israel mit vollem Maul. Bei all dem kehrte sich sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt. (Jes 5,25)12 Aber das Volk kehrte nicht um zu dem, der es schlug, und fragte nicht nach dem HERRN Zebaoth.13 Darum hieb der HERR von Israel Kopf und Schwanz ab, Ast und Stumpf, auf einen Tag. (Jes 10,33; Jes 19,15)14 Die Ältesten und die Vornehmen sind der Kopf, die Propheten aber, die falsch lehren, sind der Schwanz.15 Denn die Leiter dieses Volks wurden Verführer, und die sich leiten ließen, wurden verwirrt. (Jes 3,12)16 Darum kann sich der Herr über ihre junge Mannschaft nicht freuen noch ihrer Waisen und Witwen sich erbarmen; denn sie sind allzumal gottlos und böse, und aller Mund redet Torheit. Bei all dem kehrte sich sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt. (Jes 5,25)17 Denn die Bosheit loderte wie Feuer und verzehrte Dornen und Disteln; sie zündete den dichten Wald an, der aufging im hohen Rauch.18 Im Zorn des HERRN Zebaoth verbrannte das Land, und das Volk wurde ein Fraß des Feuers; keiner schonte den andern.19 Sie verschlangen zur Rechten und litten Hunger; sie fraßen zur Linken und wurden doch nicht satt. Ein jeder fraß das Fleisch seines Arms,20 Manasse den Ephraim, Ephraim den Manasse, und sie beide miteinander gegen Juda. Bei all dem kehrte sich sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt. (Jes 5,25)