Jeremias Tempelrede und seine Gefangennahme. Ermordung des Urija
1Zu Beginn der Königsherrschaft des Jehojakim, des Sohns von Joschijahu, des Königs von Juda, erging dieses Wort vom HERRN:2So spricht der HERR: Stell dich in den Vorhof des Hauses des HERRN und sprich zu allen Städten von Juda, die kommen, um sich niederzuwerfen im Haus des HERRN, alle Worte, die ihnen zu sagen ich dir befohlen habe; lass kein Wort aus. (Jer 1,7; Jer 7,2)3Vielleicht hören sie und kehren zurück, ein jeder von seinem bösen Weg; dann bedaure ich das Unheil, das ich ihnen anzutun plane wegen der Bosheit ihrer Taten. (Jer 18,8)4Und sage ihnen: So spricht der HERR: Wenn ihr nicht auf mich hört und nicht nach meiner Weisung lebt, die ich euch vorgelegt habe, (5Mo 28,15)5und nicht hört auf die Worte meiner Diener, der Propheten, die ich zu euch sende, eifrig sende - und ihr habt nicht gehört! -, (Jer 25,3)6dann werde ich dieses Haus zurichten wie Schilo, und diese Stadt werde ich zur Verfluchung machen bei allen Nationen der Erde. (Jer 7,12; Jer 15,4)7Und die Priester und die Propheten und alles Volk hörten, wie Jeremia diese Worte sprach im Haus des HERRN.8Und als Jeremia alles gesagt hatte, was der HERR ihm geboten hatte, dem ganzen Volk zu sagen, ergriffen ihn die Priester und die Propheten und alles Volk, und sie sagten: Du musst sterben! (Jer 1,19; Jer 20,2)9Warum hast du im Namen des HERRN geweissagt: Wie Schilo wird dieses Haus werden, und diese Stadt wird zerstört sein, niemand wird mehr darin wohnen! Und alles Volk versammelte sich um Jeremia im Haus des HERRN. (Jer 6,8; Jer 32,3; Jer 32,4)10Und die Fürsten Judas hörten von diesen Dingen, und sie zogen hinauf vom Haus des Königs zum Haus des HERRN und setzten sich in den Eingang des neuen Tors vom Haus des HERRN. (Jer 36,12; Jer 39,3)11Dann sprachen die Priester und die Propheten zu den Fürsten und zu allem Volk: Dieser Mann ist des Todes schuldig! Er hat gegen diese Stadt geweissagt, wie ihr mit eigenen Ohren gehört habt. (Jer 38,4; Am 7,10)12Da sprach Jeremia zu allen Fürsten und zum ganzen Volk: Der HERR hat mich gesandt, damit ich gegen dieses Haus und gegen diese Stadt all die Worte weissage, die ihr gehört habt.13Und nun macht eure Wege und eure Taten besser und hört auf die Stimme des HERRN, eures Gottes, damit der HERR das Unheil bedauert, das er über euch angekündigt hat. (Jer 7,3; Jer 18,8)14Ich aber, seht, ich bin in eurer Hand. Verfahrt mit mir, wie es gut und rechtens ist in euren Augen. (Jos 9,25)15Doch ihr müsst wissen: Wenn ihr mich tötet, bringt ihr unschuldiges Blut über euch und über diese Stadt und ihre Bewohner! Denn es ist wahr, dass mich der HERR zu euch gesandt hat, damit ich alle diese Worte in eure Ohren sage. (Jer 1,17; Jer 2,34; Jer 28,9)16Da sagten die Fürsten und alles Volk zu den Priestern und zu den Propheten: Dieser Mann ist nicht des Todes schuldig, denn im Namen des HERRN, unseres Gottes, hat er zu uns gesprochen!17Und es erhoben sich Männer von den Ältesten des Landes, und sie sprachen zur ganzen Volksversammlung:18In den Tagen des Chiskijahu, des Königs von Juda, hat Micha, der Moraschtiter, geweissagt, und er sprach zum ganzen Volk von Juda: So spricht der HERR der Heerscharen: Zion wird umgepflügt zum Feld, und Jerusalem wird zu Trümmerhaufen und der Tempelberg zu überwucherten Höhen! (Mi 1,1; Mi 3,12)19Haben etwa Chiskijahu, der König von Juda, und ganz Juda ihn getötet? Hat er nicht den HERRN gefürchtet und das Angesicht des HERRN besänftigt, und hat der HERR nicht das Unheil bedauert, das er über sie angekündigt hatte? Und da wollen wir ein so grosses Unheil über uns selbst bringen! (2Mo 32,14; Jer 26,3)20Und da war noch ein Mann, der als Prophet im Namen des HERRN auftrat: Urijahu, der Sohn des Schemajahu aus Kirjat-Jearim, und er weissagte gegen diese Stadt und gegen dieses Land, ganz den Worten Jeremias entsprechend.21Und König Jehojakim und alle seine Helden und alle Fürsten hörten seine Worte, und der König wollte ihn töten. Urijahu aber hörte davon und fürchtete sich und floh und kam nach Ägypten.22Da sandte König Jehojakim Männer nach Ägypten: Elnatan, den Sohn des Achbor, und mit ihm sandte er weitere Männer nach Ägypten. (Jer 36,12)23Und sie holten Urijahu aus Ägypten und brachten ihn zu König Jehojakim, und er erschlug ihn mit dem Schwert, und seinen Leichnam warf er zu den Gräbern des einfachen Volks. (Jer 2,30)24Achikam jedoch, der Sohn des Schafan, stand Jeremia bei, so dass man ihn nicht in die Hand des Volks gab, um ihn zu töten. (2Kön 15,21; 2Kön 22,12; Jer 39,14; Jer 40,5)
Jeremia 26
Lutherbibel 2017
Jeremias Tempelrede und seine Gefangennahme
1Im Anfang der Herrschaft Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, geschah dies Wort vom HERRN: (2Kön 23,34; Jer 7,1)2So spricht der HERR: Tritt in den Vorhof am Hause des HERRN und predige denen, die aus allen Städten Judas hereinkommen, um anzubeten im Hause des HERRN, alle Worte, die ich dir befohlen habe, ihnen zu sagen, und tu nichts davon weg,3ob sie vielleicht hören wollen und sich bekehren, ein jeder von seinem bösen Wege, damit mich auch reuen möge das Übel, das ich gedenke, ihnen anzutun um ihrer bösen Taten willen. (Jer 18,8; Jer 36,3)4Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Werdet ihr mir nicht gehorchen und nicht nach meiner Weisung wandeln, die ich euch vorgelegt habe,5und nicht hören auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, die ich immer wieder zu euch gesandt habe und auf die ihr doch nicht hören wolltet, (Jer 7,25; Jer 25,4)6so will ich’s mit diesem Hause machen wie mit Silo und will diese Stadt zum Fluchwort machen bei allen Völkern auf Erden. (2Kön 25,9; Ps 78,60; Jer 7,12)7Und die Priester, Propheten und alles Volk hörten Jeremia, dass er solche Worte redete im Hause des HERRN.8Da nun Jeremia alles gesagt hatte, was ihm der HERR befohlen hatte, allem Volk zu sagen, ergriffen ihn die Priester, Propheten und das ganze Volk und sprachen: Du musst sterben!9Warum weissagst du im Namen des HERRN: »Es wird diesem Hause gehen wie Silo, und diese Stadt soll so wüst werden, dass niemand mehr darin wohnt«? Und das ganze Volk sammelte sich im Hause des HERRN wider Jeremia.10Als das die Oberen von Juda hörten, gingen sie aus des Königs Hause hinauf ins Haus des HERRN und setzten sich an den Eingang des neuen Tors am Hause des HERRN. (Jer 36,10)11Und die Priester und Propheten sprachen vor den Oberen und allem Volk: Dieser Mann ist des Todes schuldig; denn er hat geweissagt gegen diese Stadt, wie ihr mit eigenen Ohren gehört habt. (Apg 6,13)12Aber Jeremia sprach zu allen Oberen und zu allem Volk: Der HERR hat mich gesandt, dass ich dies alles, was ihr gehört habt, weissagen sollte gegen dies Haus und gegen diese Stadt.13So bessert nun eure Wege und euer Tun und gehorcht der Stimme des HERRN, eures Gottes, so wird den HERRN auch gereuen das Übel, das er gegen euch geredet hat. (Jer 7,3; Jer 18,11)14Ich aber, seht, ich bin in eurer Hand; macht mit mir, wie es euch gut und recht dünkt. (Jos 9,25)15Doch sollt ihr wissen: Wenn ihr mich tötet, so werdet ihr unschuldiges Blut auf euch laden, auf diese Stadt und ihre Einwohner. Denn wahrlich, der HERR hat mich zu euch gesandt, dass ich dies alles vor euren Ohren reden soll. (Jer 7,6; Jer 22,3)16Da sprachen die Oberen und das ganze Volk zu den Priestern und Propheten: Dieser Mann ist des Todes nicht schuldig; denn er hat zu uns geredet im Namen des HERRN, unseres Gottes.17Und es standen auf etliche von den Ältesten des Landes und sprachen zu dem versammelten Volk:18Zur Zeit Hiskias, des Königs von Juda, war ein Prophet, Micha von Moreschet; der sprach zum ganzen Volk Juda: »So spricht der HERR Zebaoth: Zion wird wie ein Acker gepflügt werden, und Jerusalem wird zu Steinhaufen werden und der Berg des Tempels zu einer Höhe wilden Gestrüpps.« (Jer 9,10; Mi 3,12)19Ließ ihn denn Hiskia, der König von Juda, und das ganze Juda deswegen töten? Fürchtete er nicht vielmehr den HERRN und flehte zu ihm? Da reute auch den HERRN das Übel, das er gegen sie geredet hatte. Wir aber würden großes Unheil über uns bringen. (2Mo 32,11; 2Kön 13,4; 2Chr 33,12; Jer 3,1; Jer 18,8)
Hinrichtung des Propheten Uria
20Da war noch einer, der im Namen des HERRN weissagte, Uria, der Sohn Schemajas, von Kirjat-Jearim. Der weissagte gegen diese Stadt und gegen dies Land ganz wie Jeremia.21Als aber der König Jojakim und alle seine Gewaltigen und Oberen seine Worte hörten, wollte ihn der König töten lassen. Und Uria erfuhr das, fürchtete sich und floh und kam nach Ägypten.22Aber der König Jojakim schickte Leute nach Ägypten, Elnatan, den Sohn Achbors, und andere mit ihm.23Die holten Uria aus Ägypten und brachten ihn zum König Jojakim. Der ließ ihn mit dem Schwert töten und seinen Leichnam zu den Gräbern des niederen Volks werfen.24Aber mit Jeremia war die Hand Ahikams, des Sohnes Schafans, sodass man ihn nicht dem Volk in die Hände gab, das ihn getötet hätte. (2Kön 22,12)