Hiob 27

Zürcher Bibel

1 Und Hiob setzte seine Rede fort und sprach: (Hi 26,1; Hi 42,15)2 So wahr Gott lebt, der mir mein Recht entzogen, und Schaddai, der mein Leben verbittert hat: (Hi 9,18; Hi 13,26; Hi 34,5)3 Solange noch Lebensgeist in mir ist und Gottes Atem in meiner Nase, (1Mo 2,7; 1Mo 33,4)4 sollen meine Lippen kein Unrecht reden, und meine Zunge soll nichts Falsches sprechen. (Hi 20,19; Ps 34,14)5 Fern sei es mir, euch Recht zu geben, bis in den Tod gebe ich meine Unschuld nicht preis. (Hi 6,29)6 An meiner Gerechtigkeit halte ich fest, und ich lasse sie nicht, keinen meiner Tage hält mein Gewissen mir vor. (Hi 16,17; Hi 23,10; Hi 33,9)7 Wie dem Frevler soll es meinem Feind ergehen und meinem Gegner wie dem Übeltäter.8 Denn welche Hoffnung hat der Ruchlose, wenn er dahingeht, wenn Gott ihm sein Leben nimmt? (Hi 8,13)9 Wird Gott sein Schreien hören, wenn Not ihn überfällt? (Hi 35,12; Ps 18,42; Spr 1,28; Jer 14,12; Mi 3,4)10 Wird er seine Lust haben an Schaddai, Gott anrufen zu jeder Zeit? (Hi 22,26)11 Ich will euch über Gottes Macht belehren, euch nicht verhehlen, was Schaddai denkt.12 Seht, ihr alle habt es gesehen, warum bringt ihr so Nichtiges vor?13 Das ist das Los des Frevlers bei Gott und das Erbe jedes Gewalttätigen, das er von Schaddai empfängt: (Hi 20,29)14 Wenn seine Kinder zahlreich werden, so ist es für das Schwert, und seine Sprösslinge essen sich nicht satt. (Hi 21,19)15 Die übrig bleiben, bringt die Pest ins Grab, und seine Witwen beweinen ihn nicht. (Hi 18,13)16 Wenn er auch Silber anhäuft wie Staub und Kleider aufhäuft wie Lehm, (Lk 12,16)17 er häuft sie auf, doch tragen wird sie ein Gerechter, und das Silber wird ein Schuldloser bekommen. (Spr 13,22)18 Wie eine Motte hat er sein Haus gebaut, wie eine Hütte, die der Wächter aufstellt. (Hi 4,19)19 Reich legt er sich nieder, und nichts ist ihm genommen, aber schlägt er die Augen auf, ist nichts mehr da.20 Schrecken holt ihn ein wie eine Wasserflut, bei Nacht rafft ihn der Sturmwind weg. (Hi 15,21; Mt 7,27)21 Der Ostwind packt ihn, dass er dahinfährt, er fegt ihn fort von seinem Ort.22 Schonungslos wirft er sich auf ihn, vor seiner Macht muss er fliehen.23 Man klatscht in die Hände über ihn und zischt ihm nach von seiner Stätte her. (Kla 2,15)

Hiob 27

Lutherbibel 2017

1 Und Hiob fuhr fort mit seinem Spruch und sprach:2 So wahr Gott lebt, der mir mein Recht verweigert, und der Allmächtige, der meine Seele betrübt –3 solange noch mein Odem in mir ist und der Hauch von Gott in meiner Nase –:4 Meine Lippen reden nichts Unrechtes, und meine Zunge sagt keinen Betrug. (Ps 34,14)5 Das sei ferne von mir, dass ich euch recht gebe; bis ich sterbe, will ich von meiner Unschuld nicht lassen.6 An meiner Gerechtigkeit halte ich fest und lasse sie nicht; mein Gewissen beißt mich nicht wegen eines meiner Tage. (Apg 24,16; 1Kor 4,4)7 Meinem Feind soll es gehen wie dem Frevler und dem, der sich gegen mich auflehnt, wie dem Ungerechten.8 Denn was ist die Hoffnung des Ruchlosen, wenn Gott mit ihm ein Ende macht und sein Leben von ihm fordert? (Lk 12,20)9 Meinst du, dass Gott sein Schreien hören wird, wenn die Angst über ihn kommt?10 Oder kann er an dem Allmächtigen seine Lust haben und Gott allezeit anrufen?11 Ich will euch über Gottes Tun belehren, und wie der Allmächtige gesinnt ist, will ich nicht verhehlen.12 Siehe, ihr habt es alle gesehen; warum bringt ihr dann so unnütze Dinge vor?13 Das ist der Lohn eines Frevlers bei Gott und das Erbe der Tyrannen, das sie vom Allmächtigen bekommen: (Spr 13,22; Pred 2,26)14 Wird er viele Kinder haben, so werden sie eine Beute des Schwerts; und seine Nachkommen werden an Brot nicht satt. (Hi 21,19)15 Die ihm übrig bleiben, wird die Seuche ins Grab bringen, und seine Witwen werden nicht weinen.16 Wenn er Geld zusammenbringt wie Staub und schafft Kleider an, wie man Lehm aufhäuft,17 so wird er’s zwar anschaffen, aber der Gerechte wird’s anziehen, und dem Unschuldigen wird das Geld zuteil.18 Er baut sein Haus wie eine Spinne und wie ein Wächter eine Hütte macht.19 Reich legt er sich nieder, aber wird’s nicht noch einmal tun können; tut er seine Augen auf, dann ist nichts mehr da.20 Es wird ihn Schrecken überfallen wie Wasserfluten; des Nachts nimmt ihn der Sturmwind fort.21 Der Ostwind wird ihn wegführen, dass er dahinfährt, und wird ihn von seinem Ort hinwegfegen.22 Er wirft sich auf ihn ohne Mitleid; vor solcher Gewalt flieht er eilends.23 Man wird über ihn mit den Händen klatschen und über ihn zischen, wo er gewesen ist.