Hiob 23

Zürcher Bibel

1 Da antwortete Hiob und sprach:2 Auch heute ist meine Klage Widerspruch, die Last seiner Hand lässt mich stöhnen. (Hi 26,5; Ps 32,4)3 Wüsste ich doch, wie ich ihn finden, zu seiner Stätte gelangen könnte! (Hi 31,35)4 Ich wollte den Rechtsfall vor ihm darlegen und meinen Mund mit Beweisen füllen. (Hi 13,3)5 Ich möchte wissen, was er mir erwidert, und erfahren, was er mir zu sagen hat.6 Würde er mit mir streiten in der Fülle seiner Macht? Wollte er doch nur auf mich achten!7 Ein Aufrechter würde dort mit ihm streiten, und für immer hätte ich mein Recht gesichert.8 Seht, geh ich nach Osten, so ist er nicht da, und nach Westen, so erkenne ich ihn nicht. (Hi 9,11; Ps 139,7)9 Wirkt er im Norden, so erblicke ich ihn nicht, verbirgt er sich im Süden, so sehe ich ihn nicht.10 Er aber kennt meinen Weg, wenn er mich prüfte, wäre ich wie Gold. (Ps 17,3; Ps 27,6; Ps 139,1; Sach 13,9)11 Mein Fuss ist auf seiner Spur geblieben, seinen Weg hielt ich ein und wich nicht ab. (Ps 17,5)12 Ich liess nicht ab vom Gebot seiner Lippen, die Worte seines Mundes bewahrte ich in meiner Brust. (Hi 22,22)13 Er aber hat es beschlossen, und wer könnte ihn umstimmen? Und was er wollte, hat er getan. (Ps 115,3)14 Er wird vollenden, was mir bestimmt ist, und hält noch mehr davon bereit.15 Darum erschrecke ich vor ihm. Denke ich daran, macht er mir Angst.16 Gott hat mein Herz verzagt gemacht, und Schaddai hat mich erschreckt.17 Denn nicht von der Finsternis werde ich vernichtet, und nicht, weil Dunkelheit mein Angesicht bedeckt.

Hiob 23

Lutherbibel 2017

1 Hiob antwortete und sprach:2 Auch heute lehnt sich meine Klage auf; seine Hand drückt schwer, dass ich seufzen muss.3 Ach dass ich wüsste, wie ich ihn finden und zu seiner Stätte kommen könnte!4 So würde ich ihm das Recht darlegen und meinen Mund mit Beweisen füllen5 und erfahren die Reden, die er mir antworten, und vernehmen, was er mir sagen würde.6 Würde er mit großer Macht mit mir rechten? Nein, er selbst würde achthaben auf mich.7 Dort würde ein Redlicher mit ihm rechten, und für immer würde ich entrinnen meinem Richter!8 Aber gehe ich nach Osten, so ist er nicht da; gehe ich nach Westen, so spüre ich ihn nicht.9 Wirkt er im Norden, so schaue ich ihn nicht; verbirgt er sich im Süden, so sehe ich ihn nicht. (Hi 42,5)10 Er aber kennt meinen Weg gut. Er prüfe mich, so will ich befunden werden wie das Gold. (Ps 17,3; Ps 139,23)11 Denn ich hielt meinen Fuß auf seiner Bahn und bewahrte seinen Weg und wich nicht ab12 und übertrat nicht das Gebot seiner Lippen und bewahrte die Reden seines Mundes bei mir.13 Doch er hat’s beschlossen, wer will ihm wehren? Und er macht’s, wie er will.14 Ja, er wird vollenden, was mir bestimmt ist, und hat noch mehr derart im Sinn.15 Darum erschrecke ich vor seinem Angesicht, und wenn ich darüber nachdenke, so fürchte ich mich vor ihm.16 Gott ist’s, der mein Herz mutlos gemacht, und der Allmächtige, der mich erschreckt hat;17 denn nicht der Finsternis wegen muss ich schweigen, und nicht, weil Dunkel mein Angesicht deckt.