Ezechiels Entrückung. Seine Schauungen in Jerusalem
1Und im sechsten Jahr, im sechsten Monat, am Fünften des Monats, als ich in meinem Haus sass und die Ältesten von Juda vor mir sassen, fiel dort auf mich die Hand Gottes des HERRN. (2Kön 1,3; 2Kön 6,32; Hes 14,1; Hes 20,1)2Und ich sah, und sieh: Da war eine Gestalt, die das Aussehen von Feuer hatte; abwärts von dem, was aussah wie seine Hüften, war Feuer, und von seinen Hüften an aufwärts sah es aus wie Glanz, wie der Anblick von Bernstein[1]. (Hes 1,26; Dan 10,5)3Und er streckte etwas wie eine Hand aus und nahm mich bei meinen Haaren, und Geist hob mich empor zwischen Himmel und Erde und brachte mich mit göttlichen Schauungen nach Jerusalem, an den Eingang des Tors zum Inneren, das nach Norden gerichtet ist, wo der Ort des Bilds der Eifersucht ist, das Eifersucht weckt. (Hes 1,1; Hes 2,9; Hes 11,24; Hes 35,11; Hes 40,2; Hes 40,5)4Und sieh: Dort war die Herrlichkeit des Gottes Israels; es war wie die Erscheinung, die ich in der Ebene gesehen hatte. (Hes 1,28; Hes 3,22; Hes 9,3; Hes 10,19; Hes 11,22; Hes 43,2)5Und er sprach zu mir: Du Mensch, richte deine Blicke nach Norden! Da richtete ich meine Blicke nach Norden, und sieh: Nördlich vom Tor stand der Altar, am Eingang stand dieses Bild der Eifersucht. (5Mo 32,16; 2Kön 21,4; Hes 6,4; Hes 8,3)6Da sprach er zu mir: Mensch, siehst du, was sie tun? Grosse Abscheulichkeiten sind es, die das Haus Israel hier verübt: Von meinem Heiligtum halten sie sich fern! Aber du wirst weitere grosse Abscheulichkeiten sehen. (2Chr 6,11; 2Chr 36,9; 2Chr 36,14)7Und er brachte mich an den Eingang zum Vorhof, und ich sah, und sieh: Da war ein Loch in der Wand.8Und er sprach zu mir: Mensch, durchbrich die Wand. Da durchbrach ich die Wand, und sieh: Da war ein Eingang. (Hes 12,5)9Und er sprach zu mir: Geh hinein, und sieh dir die schlimmen Abscheulichkeiten an, die sie hier verüben. (Hes 6,11; Hes 8,6; Hes 43,8)10Und ich ging hinein und sah, und sieh: Da waren all die Abbilder von Kriechtieren und von grossen Tieren, Scheusale, und all die Mistgötzen des Hauses Israel, eingeritzt ringsum in die Wand. (5Mo 4,16; Hes 18,6; Hes 23,14)11Und vor ihnen standen siebzig Männer von den Ältesten des Hauses Israel, und mitten unter ihnen stand Jaasanjahu, der Sohn des Schafan. Und jeder hielt seine Rauchopferpfanne in der Hand, und der Geruch vom Qualm des Rauchopfers stieg auf. (2Kön 6,4; 2Kön 22,3; Hes 14,1; Hes 20,1)12Da sprach er zu mir: Hast du gesehen, Mensch, was die Ältesten des Hauses Israel im Finstern tun, jeder in der Kammer, in der sein Götzenbild steht? Denn sie sagen: Der HERR sieht uns nicht, der HERR hat das Land verlassen! (3Mo 9,9; 3Mo 26,1; Hi 22,13; Jes 29,15)13Und er sprach zu mir: Du wirst noch weitere grosse Abscheulichkeiten sehen, die sie verüben. (Hes 6,11; Hes 8,6)14Und er brachte mich an den Eingang des Tors zum Haus des HERRN, das nach Norden gerichtet ist, und sieh, dort sassen die Frauen und weinten um Tammuz[2]. (Jes 17,10; Sach 12,11)15Und er sprach zu mir: Hast du es gesehen, du Mensch? Du wirst noch grössere Abscheulichkeiten als diese sehen. (Hes 6,11; Hes 8,6)16Und er brachte mich in den inneren Vorhof des Hauses des HERRN, und sieh: Am Eingang des Tempels des HERRN, zwischen der Vorhalle und dem Altar, waren etwa fünfundzwanzig Männer, mit dem Rücken zum Tempel des HERRN und den Gesichtern nach Osten, und sie warfen sich nieder gegen Osten, vor der Sonne. (5Mo 17,3; 2Kön 23,5; 2Chr 29,6)17Und er sprach zu mir: Hast du es gesehen, Mensch? Reicht es dem Haus Juda nicht, die Abscheulichkeiten zu verüben, die sie hier verübt haben? Das Land haben sie mit Gewalttat erfüllt, und immer wieder haben sie mich gereizt. Und sieh, sie halten sich die Weinranke unter ihre Nasen[3]! (Hes 7,23; Hes 9,9; Hes 15,2; Hes 16,50; Hes 17,6; Hes 18,12)18Aber auch ich werde zornerfüllt handeln! Kalt wird mein Auge blicken, und ich werde kein Mitleid haben! Und sie werden mir mit lauter Stimme in die Ohren rufen, ich aber werde sie nicht hören! (Jer 11,11; Hes 5,11; Hes 9,1; Mi 3,4)
Hesekiel 8
Lutherbibel 2017
Die Gräuel des Götzendienstes im Tempel
1Und es begab sich im sechsten Jahr am fünften Tage des sechsten Monats. Ich saß in meinem Hause, und die Ältesten von Juda saßen vor mir. Da fiel die Hand Gottes des HERRN auf mich. (Hes 14,1)2Und ich sah, und siehe, da war eine Gestalt wie ein Mann, und abwärts von dem, was wie seine Hüften aussah, war es wie Feuer, aber oberhalb seiner Hüften war ein Glanz zu sehen wie blinkendes Kupfer. (Hes 1,4)3Und er streckte etwas wie eine Hand aus und ergriff mich bei dem Haar meines Hauptes. Da hob mich ein Wind empor zwischen Himmel und Erde und brachte mich nach Jerusalem in göttlichen Gesichten zu dem Eingang des inneren Tores, das gegen Norden liegt, wo ein Bild stand zum Ärgernis für den Herrn. (Hes 3,12)4Und siehe, dort war die Herrlichkeit des Gottes Israels, so wie ich sie in der Ebene gesehen hatte. (Hes 1,28)5Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, hebe deine Augen auf nach Norden. Und als ich meine Augen aufhob nach Norden, siehe, da stand ein Bild, das für den Herrn ein Ärgernis war, nördlich vom Tor des Altars, da, wo man hineingeht.6Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, siehst du auch, was diese tun? Große Gräuel sind es, die das Haus Israel hier tut, um mich von meinem Heiligtum zu vertreiben. Aber du wirst noch größere Gräuel sehen.7Und er führte mich zur Tür des Vorhofes. Da sah ich, und siehe, da war ein Loch in der Wand.8Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, brich ein Loch durch die Wand. Und als ich ein Loch durch die Wand gebrochen hatte, siehe, da war eine Tür.9Und er sprach zu mir: Geh hinein und schaue die schlimmen Gräuel, die sie hier treiben.10Und als ich hineinkam und schaute, siehe, da waren lauter Bilder von Gewürm und Getier, Scheusale, und alle Götzen des Hauses Israel, ringsherum an den Wänden eingemeißelt. (Röm 1,23)11Davor standen siebzig Männer von den Ältesten des Hauses Israel, und Jaasanja, der Sohn Schafans, stand mitten unter ihnen. Und ein jeder hatte sein Räuchergefäß in der Hand und der Duft einer Wolke von Weihrauch stieg auf. (2Mo 24,1; 4Mo 11,16; Jes 66,17; Lk 10,1; Lk 10,17)12Und er sprach zu mir: Menschenkind, siehst du, was die Ältesten des Hauses Israel tun in der Finsternis, ein jeder in der Kammer seines Götzenbildes? Denn sie sagen: Der HERR sieht uns nicht, der HERR hat das Land verlassen. (Hes 9,9)13Und er sprach zu mir: Du sollst noch größere Gräuel sehen, die sie tun.14Und er führte mich zum Eingang des Tores am Hause des HERRN, das gegen Norden liegt, und siehe, dort saßen Frauen, die den Tammus beweinten.15Und er sprach zu mir: Menschenkind, siehst du das? Aber du sollst noch größere Gräuel sehen als diese.16Und er führte mich in den inneren Vorhof am Hause des HERRN; und siehe, vor dem Eingang zum Tempel des HERRN, zwischen der Vorhalle und dem Altar, standen etwa fünfundzwanzig Männer, die ihren Rücken gegen den Tempel des HERRN und ihr Gesicht gegen Osten gewendet hatten, und beteten gegen Osten die Sonne an. (5Mo 4,19; 5Mo 17,3; 2Kön 23,5; 2Kön 23,11; Jer 8,2)17Und er sprach zu mir: Menschenkind, siehst du das? Ist es dem Hause Juda nicht genug, diese Gräuel hier zu treiben, dass sie auch sonst das ganze Land mit Gewalttat erfüllen und mich immer wieder reizen? Und siehe, sie halten sich die Weinrebe an die Nase.[1]18Darum will ich auch mit Grimm an ihnen handeln, und mein Auge soll ohne Mitleid auf sie blicken, und ich will nicht gnädig sein. Wenn sie auch mit lauter Stimme mir in die Ohren schreien, will ich sie doch nicht hören. (Jes 1,15; Hes 7,4)