1Und das Wort des HERRN erging an mich: (Hes 6,9; Hes 23,1; Hos 3,1)2Du Mensch, halte Jerusalem ihre Abscheulichkeiten[1] vor, (Jer 2,2; Hes 20,4; Hes 22,2)3und sprich: So spricht Gott der HERR zu Jerusalem: Nach deiner Herkunft und deiner Geburt kommst du aus dem Land der Kanaaniter, dein Vater ist der Amoriter und deine Mutter eine Hetiterin. (Ri 1,21; Hes 16,45)4Und bei deiner Geburt, am Tag, als du geboren wurdest, wurde deine Nabelschnur nicht durchgeschnitten, und du wurdest nicht mit Wasser gewaschen für das Einsalben, und du wurdest nicht mit Salz abgerieben und nicht in Windeln gewickelt.5Kein Auge blickte mitleidig auf dich, dass man eins von diesen Dingen für dich getan und sich deiner erbarmt hätte. Und du wurdest auf das offene Feld geworfen ohne Achtung für dein Leben, an dem Tag, als du geboren wurdest.6Da aber ging ich bei dir vorüber und sah dich strampeln in deinem Blut, und ich sprach zu dir in deinem Blut: Lebe,[2] ... Blut und sprach zu dir: Durch dein Blut lebe! (5Mo 32,10; Hes 16,22; Hes 20,17)7wachse heran![3] Wie den Spross auf dem Feld habe ich dich gemacht. Und du bist herangewachsen und bist gross geworden und kamst zu schönstem Schmuck: Die Brüste wurden prall und dein Haar wuchs; doch du warst nackt und bloss. (2Mo 1,7; Hl 4,7; Hos 2,5)8Da aber ging ich bei dir vorüber und sah dich, und sieh, deine Zeit war die Zeit der Liebe. Da breitete ich den Saum meines Gewands über dich und bedeckte deine Scham. Und ich schwor dir und trat ein in einen Bund mit dir, Spruch Gottes des HERRN, und du gehörtest zu mir. (Rut 3,9; Jes 54,4; Hos 2,10)9Und ich wusch dich mit Wasser und spülte dein Blut von dir ab und salbte dich mit Öl.10Und ich kleidete dich in bunte Stoffe und zog dir Sandalen an aus Tachasch, und ich hüllte dich in Leinen und bedeckte dich mit feinem Kleiderstoff. (Ps 45,14; Hes 16,18)11Und ich schmückte dich mit Schmuck, und an deine Handgelenke legte ich Armbänder und um deinen Hals eine Kette. (Jes 3,18; Hes 16,17; Hes 23,42)12Und ich hängte einen Ring an deine Nase und Ringe an deine Ohren und setzte dir eine prächtige Krone auf das Haupt.13Und du schmücktest dich mit Gold und Silber und mit deinem Kleid aus Leinen und feinen und bunten Stoffen. Weizengriess und Honig und Öl hast du gegessen, und du wurdest sehr, sehr schön und wurdest tauglich zum Königtum. (5Mo 32,13; Hes 16,19)14Und dein Ruhm ging hinaus unter die Nationen, deiner Schönheit wegen, denn sie war vollkommen durch meine Pracht, die ich dir verliehen hatte. Spruch Gottes des HERRN. (Kla 2,15)15Du aber hast dich auf deine Schönheit verlassen und hast Hurerei getrieben, da du berühmt warst, und jeden, der vorbeiging, hast du mit deiner Hurerei übergossen; für ihn geschah es. (5Mo 31,16; Jes 1,21; Jes 57,8; Hes 16,25)16Und du hast von deinen Gewändern genommen und dir bunt gemusterte Kulthöhen gemacht, und auf ihnen hast du Hurerei getrieben; ...[4] (Hes 20,29)17Und du hast deine Schmuckstücke aus meinem Gold und aus meinem Silber genommen, das ich dir gegeben hatte, und du hast dir daraus Figuren von Männern gemacht und mit ihnen Hurerei getrieben. (2Mo 32,2; Hes 7,20; Hes 16,11; Hos 2,10; Hos 8,4)18Und deine Gewänder aus bunten Stoffen hast du genommen und sie damit eingekleidet, und mein Öl und mein Räucherwerk hast du ihnen vorgelegt. (2Mo 27,20; 2Mo 30,7; Hes 6,4; Hes 6,10; Hes 23,41)19Und meine Speise, die ich dir gegeben habe - Weizengriess und Öl und Honig habe ich dir zu essen gegeben -, die hast du ihnen vorgelegt als beschwichtigenden Duft. Und so war es! Spruch Gottes des HERRN. (3Mo 2,11; Hes 6,13; Hes 16,13; Hes 20,28; Hes 44,7)20Und deine Söhne und Töchter, die du mir geboren hast, hast du genommen und sie geschlachtet, jenen zum Frass. War es dir zu wenig, Hurerei zu treiben, (2Kön 3,27; Jes 57,5; Hes 16,36; Hes 23,37)21dass du meine Kinder geschlachtet und sie dahingegeben und sie für jene verbrannt hast?22Und bei all deinen Abscheulichkeiten und deiner Hurerei hast du nicht der Tage gedacht, da du jung warst, da du nackt und bloss strampelnd in deinem Blut lagst. (Jes 54,4; Hes 16,6)23Und nach all deiner Bosheit - wehe, wehe dir! Spruch Gottes des HERRN -, (Hes 16,57)24da hast du dir einen Sockel gebaut und dir eine Kultstätte gemacht, auf jedem Platz. (5Mo 12,2; Hes 16,31)25An jeder Strassenecke hast du deine Kultstätte gebaut und deine Schönheit geschändet: Du hast deine Beine gespreizt für jeden, der vorüberging, und hast viel Hurerei getrieben! (Jer 11,13; Hes 16,15)26Und du hast Hurerei getrieben mit den Ägyptern, deinen Nachbarn mit dem grossen Glied, und du hast viel Hurerei getrieben, um mich zu reizen. (Jes 30,2; Hes 17,15; Hes 20,28)27Und sieh, ich habe meine Hand gegen dich ausgestreckt und dir entzogen, was dir zugestanden hätte, und ich habe dich der Gier derer preisgegeben, die dich hassten, den Philisterinnen, die sich schämten wegen deines schändlichen Wegs. (Ps 27,12; Hes 16,37; Hes 25,15)28Und du hast Hurerei getrieben mit den Assyrern, weil du nicht genug bekommen konntest. Und du hast mit ihnen Hurerei getrieben, aber auch dann hast du nicht genug gehabt. (2Kön 16,7; Hes 23,5; Hos 5,13)29Und du hast viel Hurerei getrieben mit dem Land der Händler, mit Kasdäer, aber auch das war dir nicht genug. (Hes 17,4; Hes 23,16)30Wie fiebrig war dein Herz, Spruch Gottes, der HERRN, wenn du all dies getan hast nach Art einer gewaltigen Hure,31wenn du dir einen Sockel gebaut hast an jeder Strassenecke und dir eine Hochstätte gemacht hast auf jedem Platz. Aber du warst nicht wie eine gewöhnliche Hure, du hast Geschenke verschmäht! (Hes 16,24)32Die Frau, die die Ehe bricht, nimmt sich Fremde statt ihres Mannes.33Allen Huren gibt man Lohn, du aber hast deinen Lohn all deinen Liebhabern gegeben und hast sie beschenkt, damit sie von ringsum zu dir kamen und du Hurerei treiben konntest. (2Kön 16,8; Hos 8,9)34Und bei dir war es das Gegenteil von dem, was sonst der Fall ist bei den Frauen; bei deiner Hurerei wurde dir nicht nachgehurt; und da du Geschenke gabst, dir aber keine Geschenke gegeben wurden, bist du zum Gegenteil geworden.35Darum, Hure, höre das Wort des HERRN!36So spricht Gott der HERR: Weil deine Monatsblutung sich ergossen hat und bei deiner Hurerei deine Scham aufgedeckt wurde vor deinen Liebhabern und allen deinen abscheulichen Mistgötzen, und wegen des Bluts deiner Kinder, die du ihnen gegeben hast, (Hes 16,20)37darum, sieh, sammle ich alle deine Liebhaber, denen du gefallen hast, und all jene, die du geliebt hast, zusammen mit allen, die du gehasst hast! Und ich werde sie von ringsum gegen dich versammeln und deine Scham vor ihnen aufdecken, und sie werden deine ganze Blösse sehen! (Jer 13,26; Hes 16,27; Hes 23,29; Offb 17,16)38Und ich werde dich richten nach dem Recht für Ehebrecherinnen und Frauen, die Blut vergiessen, und ich tauche dich in das Blut des Zorns und der Eifersucht. (1Mo 9,6; 3Mo 20,10; Hes 23,45)39Und ich werde dich in ihre Hand geben, und sie werden deinen Sockel niederreissen und deine Kultstätten abbrechen, und sie werden dir deine Kleider ausziehen und deine Schmuckstücke nehmen und dich nackt und bloss liegen lassen. (Hes 16,7; Hes 16,24; Hes 23,26; Hos 2,5)40Und sie werden eine Versammlung gegen dich heranführen und dich steinigen und dich mit ihren Schwertern in Stücke schlagen. (5Mo 22,21; Hes 23,47)41Und deine Häuser werden sie im Feuer verbrennen, und an dir werden sie Urteile vollstrecken, vor den Augen vieler Frauen. Und ich werde dir ein Ende bereiten, so dass du keine Hure mehr sein kannst und auch keine Geschenke mehr verteilst. (2Kön 25,9; Hes 5,8)42Und ich werde meinen Zorn an dir stillen! Dann wird meine Eifersucht von dir weichen, und ich werde meine Ruhe finden und nicht mehr zürnen. (Hes 35,11)43Weil du nicht der Tage gedacht hast, da du jung warst, und weil du aufgebracht warst gegen mich bei all dem, sieh, lasse auch ich deine Taten zurückfallen auf dein Haupt. Spruch Gottes des HERRN. Hast du nicht Schandtaten verübt zu all deinen Abscheulichkeiten hinzu? (Hes 16,8; Hes 16,58)44Sieh, jeder, der Reden über dich macht, wird als Redensart brauchen: Wie die Mutter, so ihre Tochter!45Du bist die Tochter deiner Mutter, des Mannes und der Kinder überdrüssig, und du bist die Schwester deiner Schwestern, die ihrer Männer und ihrer Kinder überdrüssig geworden sind. Eure Mutter ist eine Hetiterin, und euer Vater ist ein Amoriter! (Hes 16,3)46Und deine grosse Schwester ist Samaria, sie mit ihren Töchtern, die nördlich von dir wohnt, und deine Schwester, die kleiner ist als du, die südlich von dir wohnt, ist Sodom mit ihren Töchtern. (Jer 3,8; Jer 21,2; Hes 16,55; Hes 23,4)47Und du bist nicht nur auf ihren Wegen gegangen und du hast nicht nur ihre Abscheulichkeiten begangen - eine kurze Zeit, und du hast auf allen deinen Wegen verdorbener gehandelt als sie! (Kla 4,6; Hes 2,3; Hes 16,52; Hes 23,11)48So wahr ich lebe, Spruch Gottes des HERRN: Sodom, deine Schwester, sie mit ihren Töchtern, hat nicht gehandelt, wie du gehandelt hast, du mit deinen Töchtern!49Sieh, dies war die Verschuldung von Sodom, deiner Schwester: Stolz, Nahrung im Überfluss und sorglose Ruhe hatten sie und ihre Töchter, aber die Hand des Elenden und Armen hat sie nicht gestärkt, (1Mo 18,20; Ob 1,3)50vielmehr wurden sie hochmütig und begingen Abscheulichkeiten vor mir. Und da ich es gesehen habe, habe ich sie beseitigt. (1Mo 19,24; Hes 8,17; Hes 18,12)51Und Samaria hat nicht halb so viel gesündigt wie du, und du hast mehr Abscheulichkeiten begangen als sie und hast deine Schwestern als Gerechte dastehen lassen bei all deinen Abscheulichkeiten, die du begangen hast. (Jer 3,11)52Nun trage auch du deine Schande, du, die du eingetreten bist für deine Schwestern. Durch deine Sünden stehen sie gerechter da als du, da du abscheulicher gehandelt hast als sie. Und schäme auch du dich und trage deine Schande, denn du hast deine Schwestern als Gerechte dastehen lassen! (Hes 16,47)53Dann aber werde ich ihr Geschick wenden, das Geschick Sodoms und ihrer Töchter und das Geschick Samarias und ihrer Töchter, und auch dein Geschick werde ich wenden, in ihrer Mitte, (5Mo 30,3; Hes 29,14; Hes 39,25)54damit du deine Schande trägst und dich schämst wegen all dem, was du getan hast, als du ihnen zum Trost geworden bist. (Hes 14,22)55Und deine Schwestern: Sodom und ihre Töchter werden wieder sein, was sie einst waren, und Samaria und ihre Töchter werden wieder sein, was sie einst waren. Auch du und deine Töchter, ihr werdet wieder sein, was ihr einst wart. (Hes 16,46; Hes 36,11)56Und war nicht Sodom, deine Schwester, als abschreckendes Beispiel in deinem Mund in der Zeit deines Hochmuts, (Hes 7,24)57bevor deine Bosheit aufgedeckt worden ist, zur Zeit da die Töchter Arams und alle um sie herum gehöhnt haben, die Töchter der Philister, die dich verachten ringsum? (Hes 16,23)58Deine Schandtat und deine Abscheulichkeiten, du wirst sie tragen! Spruch des HERRN. (Hes 16,43; Hes 23,35)59Denn so spricht Gott der HERR: Ich werde an dir handeln, wie du gehandelt hast: Du hast die angedrohte Verfluchung missachtet, hast den Bund gebrochen. (Hes 17,16)60Dann aber werde ich mich an meinen Bund mit dir erinnern, aus den Tagen, als du jung warst, und ich werde für dich einen ewigen Bund in Kraft setzen. (Jer 31,31; Hes 16,8; Hes 37,26)61Und du wirst an deine Wege denken und dich schämen, wenn ich dich nehme mit deinen Schwestern, die grösser sind als du, und mit denen, die kleiner sind als du, und sie dir als Töchter gebe, aber nicht weil du den Bund gehalten hättest![5] (Hes 16,46; Hes 20,43; Hes 36,31)62Und ich werde meinen Bund mit dir in Kraft setzen, und du wirst erkennen, dass ich der HERR bin,63damit du dich daran erinnerst und dich schämst und deiner Schande wegen den Mund nicht mehr auftust, wenn ich dir all das vergebe, was du getan hast! Spruch Gottes des HERRN. (Hi 21,5; Jes 52,15)
Hesekiel 16
Lutherbibel 2017
Jerusalem – eine treulose Frau
1Und des HERRN Wort geschah zu mir: (Hes 23,1)2Du Menschenkind, tu kund der Stadt Jerusalem ihre Gräuel3und sprich: So spricht Gott der HERR zu Jerusalem: Nach Herkunft und Geburt bist du aus dem Lande der Kanaaniter, dein Vater war ein Amoriter, deine Mutter eine Hetiterin.4Bei deiner Geburt war es so: Als du geboren wurdest, hat man deine Nabelschnur nicht abgeschnitten; auch hat man dich nicht mit Wasser gebadet, damit du sauber würdest, dich nicht mit Salz abgerieben und nicht in Windeln gewickelt.5Denn niemand sah mitleidig auf dich und erbarmte sich, dass er etwas von all dem an dir getan hätte, sondern du wurdest aufs Feld geworfen. So verachtet war dein Leben, als du geboren wurdest.6Ich aber ging an dir vorüber und sah dich in deinem Blut strampeln und sprach zu dir, als du so in deinem Blut dalagst: Du sollst leben! Ja, zu dir sprach ich, als du so in deinem Blut dalagst: Du sollst leben7und heranwachsen; wie ein Gewächs auf dem Felde machte ich dich. Und du wuchsest heran und wurdest groß und sehr schön. Deine Brüste wuchsen und du bekamst lange Haare; aber du warst noch nackt und bloß.8Und ich ging an dir vorüber und sah dich an, und siehe, es war die Zeit, um dich zu werben. Da breitete ich meinen Mantel über dich und bedeckte deine Blöße. Und ich schwor dir’s und schloss mit dir einen Bund, spricht Gott der HERR, und du wurdest mein. (2Mo 19,5; Rut 3,9)9Und ich badete dich mit Wasser und wusch dich rein von deinem Blut und salbte dich mit Öl10und kleidete dich mit bunten Kleidern und zog dir Schuhe von feinem Leder an. Ich gab dir einen Kopfbund aus kostbarem Leinen und hüllte dich in Seide.11Ich schmückte dich mit Kleinoden und legte Spangen an deine Arme und eine Kette um deinen Hals12und gab dir einen Ring an deine Nase und Ohrringe an deine Ohren und eine schöne Krone auf dein Haupt.13So warst du geschmückt mit Gold und Silber und gekleidet mit kostbarem Leinen, Seide und bunten Kleidern. Du aßest feinstes Mehl, Honig und Öl und wurdest überaus schön und kamst zu königlichen Ehren.14Und dein Ruhm erscholl unter den Völkern deiner Schönheit wegen, die vollkommen war durch den Schmuck, den ich dir angelegt hatte, spricht Gott der HERR.15Aber du verließest dich auf deine Schönheit. Und weil du so gerühmt wurdest, triebst du Hurerei und botest dich jedem an, der vorüberging, und warst ihm zu Willen. (Jer 2,20)16Du nahmst von deinen Kleidern und machtest dir bunte Opferhöhen und triebst auf ihnen deine Hurerei, wie es nie geschehen ist noch geschehen wird.17Du nahmst auch dein schönes Geschmeide, das ich dir von meinem Gold und Silber gegeben hatte, und machtest dir Bilder von Männern daraus und triebst deine Hurerei mit ihnen. (Hos 8,4)18Und du nahmst deine bunten Kleider und bedecktest sie damit, und mein Öl und Räucherwerk legtest du ihnen vor.19Meine Speise, die ich dir zu essen gab, feinstes Mehl, Öl und Honig, legtest du ihnen vor zum lieblichen Geruch. Ja, es kam dahin, spricht Gott der HERR,20dass du deine Söhne und Töchter nahmst, die du mir geboren hattest, und opfertest sie ihnen zum Fraß. War es denn noch nicht genug mit deiner Hurerei, (5Mo 12,31; 2Kön 16,3; Jer 7,31; Hes 20,26; Hes 23,37)21dass du meine Kinder schlachtetest und ließest sie für die Götzen verbrennen?22Und bei all deinen Gräueln und deiner Hurerei hast du nie gedacht an die Zeit deiner Jugend, wie du bloß und nackt warst und strampelnd in deinem Blute lagst.23Und nach all diesen deinen Übeltaten – o weh, weh dir!, spricht Gott der HERR –24bautest du dir einen Hurenaltar und machtest dir ein Lager darauf an allen Plätzen. (Jer 11,13)25An jeder Straßenecke bautest du dein Hurenlager und machtest deine Schönheit zum Abscheu. Du spreiztest deine Beine für alle, die vorübergingen, und triebst viel Hurerei.26Zuerst triebst du Hurerei mit den Ägyptern, deinen Nachbarn voller Geilheit, und triebst viel Hurerei, um mich zu reizen.27Ich aber streckte meine Hand aus gegen dich und minderte deinen Anteil und gab dich preis der Willkür derer, die dich hassen, der Töchter der Philister, die sich schämten über dein schamloses Treiben.28Danach triebst du Hurerei mit den Assyrern, weil du nicht satt geworden warst; du triebst mit ihnen Hurerei und wurdest auch hier nicht satt. (Hes 23,12)29Da triebst du noch mehr Hurerei mit Chaldäa, dem Land der Händler; doch auch da wurdest du nicht satt.30Wie fieberte doch dein Herz, spricht Gott der HERR, dass du alle diese Werke einer großen Erzhure tatest:31dass du deinen Hurenaltar bautest an allen Straßenecken und dir ein Hurenlager machtest auf allen Plätzen! Dazu warst du nicht wie sonst eine Hure; denn du hast ja Geld dafür verschmäht. –32Diese Ehebrecherin! Fremde nimmt sie statt ihres Mannes!33Allen andern Huren gibt man Geld; du aber gibst allen deinen Liebhabern noch Geld dazu und kaufst sie, damit sie von überall her zu dir kommen und mit dir Hurerei treiben.34So ist es bei dir mit deiner Hurerei umgekehrt wie bei andern Frauen, weil man dir nicht nachläuft und dir nicht Geld gibt, sondern du noch Geld dazugibst; bei dir ist es also umgekehrt.35Darum, du Hure, höre des HERRN Wort!36So spricht Gott der HERR: Weil du bei deiner Hurerei deine Scham entblößtest und deine Blöße vor deinen Liebhabern aufdecktest und wegen all deiner gräulichen Götzen und wegen des Blutes deiner Kinder, die du ihnen geopfert hast:37Darum, siehe, ich will sammeln alle deine Liebhaber, denen du gefallen hast, alle, die du geliebt, samt allen, die du verschmäht hast, und will sie gegen dich versammeln von überall her und will ihnen deine Blöße aufdecken, dass sie deine ganze Blöße sehen sollen. (Jer 13,26)38Und ich will dich richten, wie man Ehebrecherinnen und Mörderinnen richtet; ich lasse Grimm und Eifer über dich kommen. (3Mo 20,10)39Und ich will dich in ihre Hände geben, dass sie deinen Hurenaltar abbrechen und dein Lager einreißen und dir deine Kleider ausziehen und dein schönes Geschmeide dir nehmen und dich nackt und bloß liegen lassen.40Und sie sollen eine Versammlung gegen dich einberufen und dich steinigen und mit ihren Schwertern zerhauen (5Mo 22,23)41und deine Häuser mit Feuer verbrennen und an dir das Gericht vollstrecken vor den Augen vieler Frauen. So will ich deiner Hurerei ein Ende machen und auch Geld sollst du nicht mehr dafür geben. (2Kön 25,9)42Dann kommt mein Grimm gegen dich zum Ziel, und mein Eifer lässt von dir ab, sodass ich Ruhe habe und nicht mehr zürnen muss.43Weil du nicht gedacht hast an die Zeit deiner Jugend, sondern mich mit all dem zum Zorn gereizt hast, darum will ich auch all dein Tun auf deinen Kopf kommen lassen, spricht Gott der HERR. Hast du nicht Unzucht getrieben zu all deinen Gräueltaten hinzu?44Siehe, wer gern in Sprichwörtern redet, wird von dir dies Sprichwort sagen: »Wie die Mutter, so die Tochter.«45Du bist die Tochter deiner Mutter, die ihren Mann und ihre Kinder von sich stieß, und bist die Schwester deiner Schwestern, die ihre Männer und Kinder von sich stießen. Eure Mutter war eine Hetiterin und euer Vater ein Amoriter. (Hes 3,1)46Deine große Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern, die dir zur Linken wohnt, und deine kleine Schwester ist Sodom mit ihren Töchtern, die zu deiner Rechten wohnt.47Es war dir nicht genug, in ihren Wegen zu gehen und nach ihren Gräueln zu tun; du hast es noch ärger getrieben als sie in all deinem Tun.48So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: Sodom, deine Schwester, samt ihren Töchtern hat’s nicht so getrieben wie du und deine Töchter. (Mt 10,15)49Siehe, das war die Schuld deiner Schwester Sodom: Stolz und alles in Fülle und sorglose Ruhe hatte sie mit ihren Töchtern; aber dem Armen und Elenden halfen sie nicht,50sondern waren hoffärtig und taten Gräuel vor mir. Darum habe ich sie auch hinweggetan, wie du gesehen hast. (1Mo 19,24)51So hat auch Samaria nicht die Hälfte deiner Sünden getan, sondern du hast so viel mehr Gräuel getan als deine Schwestern, dass sie gerecht dastehen gegenüber all den Gräueln, die du getan hast. (Jer 3,11)52So trag du nun auch deine Schande, weil du an die Stelle deiner Schwestern getreten bist durch deine Sünden, mit denen du größere Gräuel getan hast als sie; sie stehen gerechter da als du. So schäme du dich nun auch und trag deine Schande, während deine Schwestern gerecht dastehen.53Ich will aber ihr Geschick wenden, nämlich das Geschick Sodoms und ihrer Töchter und das Geschick Samarias und ihrer Töchter und auch dein Geschick in ihrer Mitte, (5Mo 30,3)54dass du deine Schande tragen musst und dich über all das schämst, was du getan hast, ihnen zum Trost.55Und deine Schwestern, Sodom und ihre Töchter, sollen wieder werden, wie sie zuvor gewesen sind, und Samaria und ihre Töchter sollen wieder werden, wie sie zuvor gewesen sind; und auch du und deine Töchter sollen wieder werden, wie ihr zuvor gewesen seid.56Und hast du nicht über deine Schwester Sodom gelästert zur Zeit deines Hochmuts,57als deine Blöße noch nicht aufgedeckt war, wie zur Zeit, als dich die Töchter Edoms und die Töchter der Philister überall schmähten und dich ringsumher verachteten?58Deine Schandtat und deine Gräuel – die musst du tragen, spricht der HERR.59Denn so spricht Gott der HERR: Ich will dir tun, wie du getan hast, als du den Eid verachtet und den Bund gebrochen hast.60Ich will aber gedenken an meinen Bund, den ich mit dir geschlossen habe zur Zeit deiner Jugend, und will mit dir einen ewigen Bund aufrichten. (3Mo 26,45; Jer 31,31; Hes 8,1; Hes 37,26; Hos 2,17)61Dann wirst du an deine Wege denken und dich schämen, wenn ich deine großen und kleinen Schwestern nehmen und sie dir zu Töchtern geben werde, aber nicht um deines Bundes willen. (Hes 20,43)62Und ich will meinen Bund mit dir aufrichten, sodass du erfahren sollst, dass ich der HERR bin,63damit du daran denkst und dich schämst und vor Schande deinen Mund nicht mehr aufzutun wagst, wenn ich dir alles vergeben werde, was du getan hast, spricht Gott der HERR. (Hes 36,31)