1Und Samuel sprach zu Saul: Mich hat der HERR gesandt, um dich zum König zu salben über sein Volk, über Israel. Und nun höre auf die Worte des HERRN. (1Sam 10,1)2So spricht der HERR der Heerscharen: Ich ahnde, was Amalek Israel angetan hat: dass es ihm in den Weg trat, als es aus Ägypten heraufzog. (2Mo 17,8; 5Mo 25,17)3Nun geh und schlage Amalek. Und alles, was ihm gehört, sollt ihr der Vernichtung weihen, und nichts sollst du verschonen, sondern du sollst Mann und Frau, Kind und Säugling, Rind und Schaf, Kamel und Esel töten. (3Mo 27,29; 1Sam 14,8; 1Sam 14,48; 1Sam 22,19; 1Sam 27,9)4Da bot Saul das Volk auf und musterte sie in Telaim, zweihunderttausend Mann Fussvolk und zehntausend Mann aus Juda.5Und Saul kam zur Hauptstadt von Amalek und legte im Bachtal einen Hinterhalt. (Jos 8,12)6Und Saul sagte zu den Keniten: Geht, entfernt euch, zieht fort von den Amalekitern, damit ich euch nicht zusammen mit ihnen einsammle. Ihr habt doch allen Israeliten Freundschaft erwiesen, als sie heraufzogen aus Ägypten. Da zogen die Keniten fort von Amalek. (Ri 1,16; 1Sam 27,10)7Und Saul schlug Amalek von Chawila bis dort, wo es nach Schur geht, das vor Ägypten liegt. (1Mo 16,7; 1Sam 14,48; 1Sam 27,8)8Und Agag, den König von Amalek, nahm er lebend gefangen, alles Volk aber weihte er der Vernichtung mit der Schärfe des Schwerts. (4Mo 24,3; 4Mo 24,7)9Und Saul und das Volk verschonten Agag und die besten von den Schafen und Rindern, die vom zweiten Wurf und die Lämmer und alles, was wertvoll war, und wollten sie nicht der Vernichtung weihen; alle wertlose Ware aber und was schwach war, weihten sie der Vernichtung. (Jos 6,18; 1Sam 28,18)10Da erging das Wort des HERRN an Samuel:11Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe, denn er hat sich von mir abgewandt und meine Befehle nicht ausgeführt. Und Samuel war zornig und schrie die ganze Nacht hindurch zum HERRN. (1Sam 8,6; 1Sam 15,29; 1Kön 11,9; 1Chr 10,13)12Und früh am Morgen ging Samuel Saul entgegen. Und es wurde Samuel berichtet: Saul ist nach Karmel gekommen, und sieh, er hat sich ein Denkmal aufgestellt. Dann wandte er sich ab, zog weiter und ging hinab nach Gilgal. (1Sam 25,2; 2Sam 18,18)13Und Samuel kam zu Saul, und Saul sagte zu ihm: Gesegnet bist du vom HERRN! Ich habe den Befehl des HERRN ausgeführt. (1Sam 23,21)14Samuel aber sagte: Und was ist dieses Blöken der Schafe in meinen Ohren und das Brüllen der Rinder, das ich höre?15Da sagte Saul: Man hat sie von den Amalekitern hergebracht, denn das Volk hat die besten von den Schafen und Rindern verschont, um sie dem HERRN, deinem Gott, zu opfern, und das Übrige haben wir der Vernichtung geweiht.16Samuel aber sagte zu Saul: Hör auf! Ich will dir berichten, was der HERR in der Nacht zu mir geredet hat. Und er sagte zu ihm: Rede. (1Sam 9,27)17Und Samuel sprach: Ist es nicht so, auch wenn du klein bist in deinen eigenen Augen, bist du nicht das Haupt der Stämme Israels? Und der HERR hat dich zum König gesalbt über Israel. (1Sam 9,21; 1Sam 10,1)18Und der HERR hat dich auf den Weg gesandt, und er hat gesagt: Geh, und weihe die Sünder, Amalek, der Vernichtung, und kämpfe gegen sie, bis du sie ausgerottet hast.19Und warum hast du nicht auf die Stimme des HERRN gehört und bist mit Geschrei über die Beute hergefallen und hast getan, was böse ist in den Augen des HERRN?20Und Saul sagte zu Samuel: Ich habe auf die Stimme des HERRN gehört und bin auf dem Weg gegangen, auf den der HERR mich gesandt hat, und ich habe Agag, den König von Amalek, hergebracht, und Amalek habe ich der Vernichtung geweiht.21Das Volk aber hat Schafe und Rinder von der Beute genommen, das Beste von dem, was der Vernichtung geweiht war, um es dem HERRN, deinem Gott, in Gilgal zu opfern. (1Mo 3,12)22Samuel aber sagte: Hat der HERR Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern, wie er Gefallen hat, wenn man hört auf die Stimme des HERRN? Sieh, Gehorsam ist besser als Schlachtopfer; besser als Fett von Widdern ist es, achtsam zu sein. (1Sam 13,12; Spr 21,3; Pred 4,17; Hos 6,6)23Denn ob Wahrsagerei oder Widerspenstigkeit, beides ist Sünde; und ob Terafim oder Widerwilligkeit, beides ist Frevel. Weil du das Wort des HERRN verworfen hast, hat er dich verworfen, so dass du nicht mehr König bist. (1Sam 15,28; 1Sam 16,1; 2Sam 7,15)24Da sprach Saul zu Samuel: Ich habe gesündigt, denn ich habe den Befehl des HERRN und deine Worte übertreten, weil ich das Volk gefürchtet und auf seine Stimme gehört habe. (2Mo 23,2; 1Sam 15,30; 1Sam 26,21)25Nun aber vergib mir doch meine Sünde, und kehre mit mir zurück, dann will ich mich niederwerfen vor dem HERRN. (2Mo 10,17)26Samuel aber sagte zu Saul: Ich werde nicht mit dir zurückkehren, denn du hast das Wort des HERRN verworfen, und der HERR hat dich verworfen, so dass du nicht mehr König bist über Israel.27Und Samuel wandte sich zum Gehen, Saul aber ergriff den Saum seines Obergewandes, und der riss ab. (1Sam 28,14)28Da sprach Samuel zu ihm: Heute hat der HERR dir das Königtum Israels entrissen, und er wird es dem anderen[1] geben, der besser ist als du. (1Sam 18,8; 2Sam 3,10; 1Kön 11,23; 1Kön 11,30; 1Kön 13,14)29Und der Ewige Israels lügt auch nicht und lässt es sich nicht gereuen, denn er ist kein Mensch, dass es ihn reute. (1Mo 6,6; 4Mo 23,19; 1Sam 15,11)30Und er sprach: Ich habe gesündigt. Nun erweise mir doch die Ehre vor den Ältesten meines Volks und vor Israel, und kehre mit mir zurück, dann werde ich mich niederwerfen vor dem HERRN, deinem Gott. (1Sam 15,24)31Und Samuel kehrte zurück, hinter Saul her, und Saul warf sich nieder vor dem HERRN.32Und Samuel sagte: Bringt Agag, den König von Amalek, her zu mir! Und Agag ging gefesselt[2] zu ihm, und Agag sagte: Wahrlich, die Bitterkeit des Todes ist gewichen. (Jos 10,22)33Samuel aber sprach: Wie dein Schwert Frauen kinderlos gemacht hat, so soll deine Mutter kinderlos sein bei den Frauen. Dann schlug Samuel Agag in Stücke vor dem HERRN in Gilgal.34Und Samuel ging nach Rama; Saul aber zog hinauf zu seinem Haus im Gibea Sauls. (1Sam 10,26)35Und Samuel sah Saul nicht mehr bis zum Tag seines Todes, denn Samuel trauerte um Saul. Den HERRN aber reute es, dass er Saul zum König gemacht hatte über Israel. (1Sam 16,1)
1.Samuel 15
Lutherbibel 2017
Saul wird verworfen
1Samuel sprach zu Saul: Der HERR hat mich gesandt, dass ich dich zum König salben sollte über sein Volk Israel; so höre nun auf die Worte des HERRN! (1Sam 10,1)2So spricht der HERR Zebaoth: Ich habe bedacht, was Amalek Israel angetan und wie es ihm den Weg verlegt hat, als Israel aus Ägypten zog. (2Mo 17,8; 5Mo 25,17)3So zieh nun hin und schlag Amalek. Und vollstreckt den Bann an allem, was es hat; verschone sie nicht, sondern töte Mann und Frau, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel. (3Mo 27,29)4Da bot Saul das Volk auf, und er musterte sie zu Telaim: zweihunderttausend Mann Fußvolk und zehntausend Mann aus Juda.5Und als Saul zu der Stadt der Amalekiter kam, legte er einen Hinterhalt im Bachtal.6Und Saul ließ den Kenitern sagen: Geht, weicht und zieht weg von den Amalekitern, dass ich euch nicht mit ihnen aufreibe; denn ihr tatet Barmherzigkeit an allen Israeliten, als sie aus Ägypten zogen. Da zogen die Keniter fort von den Amalekitern. (Ri 1,16)7Da schlug Saul die Amalekiter von Hawila bis nach Schur, das vor Ägypten liegt,8und nahm Agag, den König von Amalek, lebendig gefangen, und an allem Volk vollstreckte er den Bann mit der Schärfe des Schwerts. (4Mo 24,7)9Aber Saul und das Volk verschonten Agag und die besten Schafe und Rinder und das Mastvieh und die Lämmer und alles, was von Wert war, und sie wollten den Bann daran nicht vollstrecken; was aber nichts taugte und gering war, daran vollstreckten sie den Bann.10Da geschah des HERRN Wort zu Samuel:11Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe; denn er hat sich von mir abgewandt und meine Befehle nicht erfüllt. Darüber wurde Samuel zornig und schrie zu dem HERRN die ganze Nacht. (1Mo 6,6)12Und Samuel machte sich früh auf, um Saul am Morgen zu begegnen. Und ihm wurde angesagt, dass Saul nach Karmel gekommen wäre und sich ein Siegeszeichen aufgerichtet hätte und weitergezogen und nach Gilgal hinabgekommen wäre. (Jos 15,55)13Als nun Samuel zu Saul kam, sprach Saul zu ihm: Gesegnet seist du vom HERRN! Ich habe des HERRN Wort erfüllt.14Samuel antwortete: Was ist denn das für ein Blöken von Schafen in meinen Ohren und ein Brüllen von Rindern, das ich höre?15Saul sprach: Von den Amalekitern hat man sie gebracht; denn das Volk verschonte die besten Schafe und Rinder, um sie zu opfern dem HERRN, deinem Gott; an dem andern haben wir den Bann vollstreckt.16Samuel aber antwortete Saul: Halt ein, ich will dir sagen, was der HERR mit mir diese Nacht geredet hat. Er sprach: Sag an!17Samuel sprach: Ist’s nicht so: Auch wenn du vor dir selbst gering warst, bist du doch das Haupt der Stämme Israels; denn der HERR hat dich zum König über Israel gesalbt. (1Sam 9,21)18Und der HERR sandte dich auf den Weg und sprach: Zieh hin und vollstrecke den Bann an den Sündern, den Amalekitern, und kämpfe mit ihnen, bis du sie vertilgt hast!19Warum hast du der Stimme des HERRN nicht gehorcht, sondern hast dich an die Beute gemacht und getan, was dem HERRN missfiel?20Saul antwortete Samuel: Ich habe doch der Stimme des HERRN gehorcht und bin den Weg gezogen, den mich der HERR sandte, und habe Agag, den König von Amalek, hergebracht und an den Amalekitern den Bann vollstreckt.21Aber das Volk hat von der Beute genommen Schafe und Rinder, das Beste vom Gebannten, um es dem HERRN, deinem Gott, zu opfern in Gilgal.22Samuel aber sprach: Meinst du, dass der HERR Gefallen habe am Brandopfer und Schlachtopfer gleichwie am Gehorsam gegen die Stimme des HERRN? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern. (Spr 21,3; Pred 4,17; Jes 1,11; Jer 7,22; Hos 6,6; Am 5,21; Mi 6,6; Mt 9,13; Mt 12,7)23Denn Ungehorsam ist Sünde wie Zauberei, und Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst. Weil du des HERRN Wort verworfen hast, hat er dich auch verworfen, dass du nicht mehr König seist. (1Sam 16,1)24Da sprach Saul zu Samuel: Ich habe gesündigt, dass ich des HERRN Befehl und deine Worte übertreten habe; denn ich fürchtete das Volk und gehorchte ihrer Stimme. (2Mo 10,16; Jos 7,20; 2Sam 12,13)25Und nun, vergib mir doch meine Sünde und kehre mit mir um, dass ich den HERRN anbete.26Samuel sprach zu Saul: Ich will nicht mit dir umkehren; denn du hast des HERRN Wort verworfen, und der HERR hat dich auch verworfen, dass du nicht mehr König seist über Israel.27Und als sich Samuel umwandte, um wegzugehen, ergriff ihn Saul bei einem Zipfel seines Rocks; aber der riss ab.28Da sprach Samuel zu ihm: Der HERR hat das Königtum Israels heute von dir gerissen und einem andern gegeben, der besser ist als du. (1Sam 13,14; 1Sam 28,17)29Auch lügt der nicht, der Israels Ruhm ist, und es gereut ihn nicht; denn er ist nicht ein Mensch, dass ihn etwas gereuen könnte. (4Mo 23,19)30Saul aber sprach: Ich habe gesündigt; aber ehre mich doch jetzt vor den Ältesten meines Volks und vor Israel und kehre mit mir um, dass ich den HERRN, deinen Gott, anbete.31Da kehrte Samuel um und folgte Saul, und Saul betete den HERRN an.32Und Samuel sprach: Bringt Agag, den König von Amalek, zu mir! Und Agag ging hin zu ihm in Fesseln und sprach: Wahrlich, die Bitterkeit des Todes ist gewichen.33Samuel aber sprach: Wie dein Schwert Frauen ihrer Kinder beraubt hat, so soll auch deine Mutter der Kinder beraubt sein unter den Frauen. Und Samuel hieb den Agag in Stücke vor dem HERRN in Gilgal.34Und Samuel ging hin nach Rama; Saul aber zog hinauf in sein Haus zu Gibea Sauls.35Und Samuel sah Saul fortan nicht mehr bis an den Tag seines Todes. Aber doch trug Samuel Leid um Saul, weil es den HERRN gereut hatte, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte.