1Wehe den widerspenstigen Kindern, spricht der HERR, welche Pläne ausführen, die nicht von mir stammen, und Bündnisse abschließen ohne meinen Geist, und so Sünde auf Sünde häufen, (Jes 1,2; Jes 1,4; Jes 5,21; Jes 31,1; Jer 2,13; Hes 2,3)2die sich aufmachen, um nach Ägypten zu ziehen — aber mich fragen sie nicht um Rat —, um sich unter den Schutz des Pharao zu flüchten und Zuflucht zu suchen im Schatten Ägyptens! (4Mo 27,21; Jos 9,14; 2Sam 5,19; 1Kön 22,7; Jes 36,6; Jer 2,18; Hes 32,2)3Aber der Schutz des Pharao wird euch zur Schande werden und die Zuflucht unter dem Schatten Ägyptens zur Schmach. (Jes 20,5; Jer 2,36)4Denn ihre Fürsten sind in Zoan gewesen und ihre Boten bis nach Hanes gekommen. (4Mo 13,22; Ps 78,11; Jes 19,11)5Aber sie müssen doch alle zuschanden werden wegen eines Volkes, das ihnen nichts nützt, das ihnen weder Hilfe noch Vorteil bringt, sondern Schande und Spott! (Jes 20,5; Jes 30,3; Jes 31,1)6Die Last über die Tiere des Südens: Durch ein bedrängtes und geängstigtes Land, woher die Löwin kommt und der Löwe, die Otter und der fliegende Drache, schleppen sie auf dem Rücken der Esel ihren Reichtum und auf dem Höcker der Kamele ihre Schätze zu einem Volk, das nichts nützt! (5Mo 8,15; Ps 146,3; Jes 14,29; Jer 17,5; Hes 29,6; Hos 12,2)7Denn Ägypten ist nichtig und hilft gar nichts. Darum habe ich es genannt: das still sitzende Ungetüm. (Spr 25,19; Jes 30,6; Jer 46,17; Hos 5,13)8Geh du nun hin und schreibe ihnen das auf eine Tafel und verzeichne es in ein Buch; und es soll bleiben für einen zukünftigen Tag, für immer, bis in Ewigkeit, (Ps 78,5; Jes 8,1; Jer 36,2; Hab 2,2; Mt 24,35; 2Petr 2,2)9nämlich: Es ist ein widerspenstiges Volk, lügenhafte Söhne, Söhne, die das Gesetz des HERRN nicht hören wollen; (5Mo 32,20; Ps 81,12; Spr 28,9; Jes 30,1; Jer 7,28)10die zu den Sehern sagen: »Ihr sollt nicht sehen!«, und zu den Schauenden: »Schaut uns nicht das Richtige, sondern sagt uns angenehme Dinge und schaut uns Täuschungen! (1Kön 22,8; 1Kön 22,10; Jer 11,21; Am 2,12; Am 7,13; Am 7,16; Mi 2,11; 2Tim 4,3)11Verlasst den Weg, biegt ab von dem Pfad, lasst uns mit dem Heiligen Israels in Ruhe!« (Hi 21,14; Jes 29,13; Joh 15,22; Röm 1,28; Röm 8,5; Eph 4,18)12Darum, so spricht der Heilige Israels: Weil ihr dieses Wort verwerft und euch auf Gewalttätigkeit und Verdrehung verlasst und euch darauf stützt, (Jes 28,15; Jer 13,25; Mk 7,8)13darum wird euch diese Sünde sein wie ein Bruchstück, das herunterfallen will, das heraustritt aus einer hohen Mauer, die plötzlich, unversehens einstürzt. (Spr 29,1; Hes 13,10)14Und er wird sie zerbrechen, wie man ein Töpfergeschirr zerbricht, das schonungslos in Stücke geschlagen wird, sodass man unter seinen Stücken nicht eine Scherbe findet, mit der man Glut vom Herd holen oder Wasser aus einem Tümpel schöpfen könnte. (Ps 2,9; Jer 13,14; Jer 19,11; Hes 8,18)15Denn so spricht GOTT, der Herr, der Heilige Israels: Durch Umkehr und Ruhe könntet ihr gerettet werden, im Stillesein und im Vertrauen läge eure Stärke. Aber ihr habt nicht gewollt, (2Mo 14,13; 2Chr 32,7; Jes 7,4; Jes 50,10; Mi 7,7; Mt 23,37)16sondern ihr sagt: »Nein, wir wollen auf Rossen dahinfliegen!« — darum werdet ihr auch dahinfliehen; »Wir wollen schnell davonreiten!« — darum werden eure Verfolger noch schneller sein! (2Kön 25,5; Ps 33,17; Kla 4,19)17Tausend [von euch] werden fliehen vor dem Drohen eines Einzigen; ja, wenn euch fünf bedrohen, so werdet ihr alle fliehen, bis euer Überrest geworden ist wie ein Mastbaum auf dem Gipfel eines Berges und wie ein Banner auf einem Hügel. (5Mo 28,25; 5Mo 32,30; Jes 1,8)
Zukunftsverheißungen für Israel
18Darum wartet der HERR, damit er euch begnadigen kann, und darum ist er hoch erhaben, damit er sich über euch erbarmen kann, denn der HERR ist ein Gott des Rechts; wohl allen, die auf ihn harren! (Ps 37,34; Spr 16,20; Jes 26,7; Jes 40,31; Jes 57,16; Jer 17,7; Jer 31,20; Hes 33,11)19Denn du Volk, das in Zion wohnen wird, in Jerusalem, du sollst nicht mehr weinen; er wird dir gewiss Gnade erweisen, wenn du [um Hilfe] rufst; sobald er es hört, antwortet er dir! (Jes 25,8; Jes 59,1; Jes 65,19; Jes 65,24; Jer 29,12)20Der Herr hat euch zwar Brot der Drangsal zu essen und Wasser der Trübsal zu trinken gegeben; aber dein Lehrer wird sich nicht länger verborgen halten, sondern deine Augen werden deinen Lehrer sehen; (5Mo 8,3; Ps 40,18; Jes 33,17; Jes 51,14; Jes 52,10)21und deine Ohren werden das Wort hören, das hinter dir her so spricht: »Dies ist der Weg, den geht!«, wenn ihr zur Rechten oder zur Linken abbiegen wollt. (5Mo 5,32; 1Sam 12,23; Jer 6,16)22Und ihr werdet den Überzug eurer silbernen Götzen und die goldene Bekleidung eurer gegossenen Bilder entweihen; du wirst sie wegwerfen wie etwas Unreines und zu ihnen sagen: Hinaus! (5Mo 7,25; 2Chr 31,1; 2Chr 34,3; Jes 2,20; Jes 27,9; Jes 31,7)23Und Er wird Regen spenden für deine Saat, mit der du den Acker besäst, sodass das Brotgetreide, der Ertrag des Ackers, saftig und nahrhaft wird; dein Vieh wird zu jener Zeit auf weiter Aue weiden. (3Mo 26,3; 5Mo 28,4; 5Mo 28,5; 5Mo 30,9; 2Chr 32,28; Jer 10,13; Hes 34,26; Joe 2,23; Sach 10,1)24Die Rinder und Esel, die das Feld bearbeiten, werden gesalzenes Mengfutter fressen, das mit der Worfschaufel und mit der Gabel geworfelt ist. (Hi 1,3; Hi 42,12)25Auf allen hohen Bergen und auf allen erhabenen Hügeln wird es Bäche geben, Wasserströme am Tag der großen Schlacht, wenn die Türme fallen werden. (Jes 2,15; Joe 4,13; Joe 4,18)26Und das Licht des Mondes wird dem Licht der Sonne gleichen, das Licht der Sonne aber wird siebenmal stärker sein, wie das Licht von sieben Tagen, an dem Tag, da der HERR den Bruch seines Volkes verbinden und die ihm geschlagene Wunde heilen wird. (Jes 9,1; Jes 57,18; Jes 60,1; Jes 60,19; Jer 30,17; Jer 33,6; Hes 6,1; Mal 3,20; Offb 21,23)
Ankündigung des Gerichts über Assyrien
27Siehe, der Name des HERRN kommt von ferne! Sein Zorn brennt, mächtiger Rauch steigt auf; seine Lippen sind voll Grimm und seine Zunge wie ein verzehrendes Feuer, (Jes 10,16; Jes 29,6; Jes 56,6; Joe 2,3; Zef 3,8; Mal 1,11)28und sein Atem ist wie ein überschwemmender Wasserstrom, der bis an den Hals reicht, dass er die Nichtigkeit der Heiden durch das Sieb erweise und an die Kinnbacken der Völker den irreführenden Zaum lege. (Jes 17,13; Jes 29,5; Jes 37,29)29Ihr aber werdet singen wie in der Nacht, da man sich für ein Fest heiligt, und ihr werdet von Herzen fröhlich sein wie die, welche unter Flötenspiel hinaufziehen, um auf den Berg des HERRN zu kommen, zu dem Fels Israels. (5Mo 32,4; 2Sam 23,3; Ps 42,5; Ps 42,9; Ps 81,2; Ps 84,8; Ps 122,1; Jes 17,10; Jes 26,4; Mt 26,30)30Der HERR wird seine majestätische Stimme hören lassen und seinen niederfahrenden Arm sehen lassen, mit Zornesbrausen und verzehrenden Feuerflammen, Wolkenbruch, Platzregen und Hagelsteinen. (Jos 10,11; Ps 18,14; Ps 29,3; Jes 42,13; Jes 52,10; Jes 59,16; Jes 63,12; Hes 13,13)31Da wird der Assyrer von der Stimme des HERRN zerschmettert werden, wenn er ihn mit der Rute schlägt. (Jes 10,24; Jes 37,36)32Und jeder Hieb des [für ihn] bestimmten Stockes, den der HERR auf ihn herabsausen lässt, wird unter Pauken- und Harfenspiel erfolgen, und in Kämpfen mit geschwungenem Arm wird er gegen ihn angehen. (2Mo 15,20; 2Chr 32,7; Jes 14,27; Jes 30,31)33Denn die Feuerstelle ist längst bereit, auch für den König ist sie hergerichtet; man hat ihren Scheiterhaufen tief und weit gemacht; Feuer und Holz ist genug vorhanden; wie ein Schwefelstrom wird der Atem des HERRN ihn anzünden. (5Mo 4,24; Mt 25,41; Offb 19,20)
Jesaja 30
Lutherbibel 2017
Vergebliches Vertrauen auf Ägypten
1Weh den abtrünnigen Kindern, spricht der HERR, die ohne mich Pläne fassen und ohne meinen Geist Bündnisse eingehen, um eine Sünde auf die andere zu häufen, (Jes 1,2; Jes 31,1)2die hinabziehen nach Ägypten und befragen meinen Mund nicht, um Zuflucht zu suchen beim Pharao und sich zu bergen im Schatten Ägyptens! (2Kön 18,21)3Aber es soll euch die Zuflucht beim Pharao zur Schande geraten und der Schutz im Schatten Ägyptens zum Hohn. (Jes 20,5)4Denn seine Fürsten waren zwar in Zoan, und seine Boten sind nach Hanes[1] gekommen, (Jes 19,11; Jes 19,13)5aber alle sind zuschanden geworden an dem Volk, das ihnen nichts nützen kann, weder zur Hilfe noch sonst zu Nutz, sondern nur zu Schande und Spott.6Dies ist die Last[2] für die Tiere des Südlandes: Im Lande der Trübsal und Angst, wo Löwin und brüllender Löwe, wo Ottern und fliegende Schlangen sind, da führen sie ihre Habe auf dem Rücken von Eseln und ihre Schätze auf dem Höcker von Kamelen zu dem Volk, das ihnen nichts nützen kann. (5Mo 8,15; Jes 14,29)7Denn Ägypten ist nichts, und sein Helfen ist vergeblich. Darum nenne ich Ägypten »Rahab, zum Schweigen gebracht«. (Ps 89,11; Hes 29,3)
Vertrauen auf falsche Prophetie
8So geh nun hin und schreib es vor ihnen nieder auf eine Tafel und zeichne es in ein Buch, dass es bleibe als Zeuge für immer und ewig. (Jes 8,1)9Denn sie sind ein ungehorsames Volk und verlogene Kinder, die nicht hören wollen die Weisung des HERRN, (Jes 1,4)10sondern sagen zu den Sehern: »Ihr sollt nicht sehen!«, und zu den Schauern: »Was wahr ist, sollt ihr uns nicht schauen! Redet zu uns, was angenehm ist; schaut, was täuscht! (Am 2,12; Mi 2,6)11Weicht ab vom Wege, geht aus der rechten Bahn! Lasst uns doch in Ruhe mit dem Heiligen Israels!«12Darum, so spricht der Heilige Israels: Weil ihr dies Wort verwerft und vertraut auf Frevel und Mutwillen und verlasst euch darauf,13so soll euch diese Schuld sein wie ein Riss, der aufbricht und klafft an einer hohen Mauer, die plötzlich, unversehens einstürzt,14wie wenn ein Topf zerschmettert wird, den man zerstößt ohne Erbarmen, sodass man von seinen Stücken nicht eine Scherbe findet, darin man Feuer hole vom Herd oder Wasser schöpfe aus dem Brunnen. (Jer 19,11)15Denn so spricht Gott der HERR, der Heilige Israels: Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Vertrauen würdet ihr stark sein. Aber ihr habt nicht gewollt (2Mo 14,14; Jes 7,4; Jes 28,12)16und spracht: »Nein, sondern auf Rossen wollen wir dahinfliegen«, – darum werdet ihr dahinfliehen, »und auf Rennern wollen wir reiten«, – darum werden euch eure Verfolger überrennen.17Denn tausend werden fliehen vor eines Einzigen Drohen, ihr alle vor dem Drohen von fünfen, bis ihr übrig bleibt wie ein Mast oben auf einem Berge und wie ein Banner auf einem Hügel. (5Mo 32,30)
Gottes Erbarmen
18Darum harrt der HERR darauf, dass er euch gnädig sei, und darum macht er sich auf, dass er sich euer erbarme; denn der HERR ist ein Gott des Rechts. Wohl allen, die auf ihn harren! (Ps 2,12)19Du Volk Zions, das in Jerusalem wohnt, du wirst nicht weinen! Er wird dir gnädig sein, wenn du rufst. Er wird dir antworten, sobald er’s hört. (Jes 65,24)20Und der Herr wird euch in Trübsal Brot und in Ängsten Wasser geben. Und dein Lehrer wird sich nicht mehr verbergen müssen, sondern deine Augen werden deinen Lehrer sehen.21Und wenn ihr zur Rechten oder zur Linken gehen wollt, werden deine Ohren hinter dir das Wort hören: Dies ist der Weg; den geht! (5Mo 5,32)22Und ihr werdet entweihen eure silbernen Götzen und eure vergoldeten Bilder und werdet sie wegwerfen wie Unrat und zu ihnen sagen: Hinaus! (Jes 2,20; Jes 27,9; Jes 31,7)23Und er wird deinem Samen, den du auf den Acker gesät hast, Regen geben und dir Brot geben vom Ertrag des Ackers in voller Genüge. Und dein Vieh wird zu der Zeit weiden auf weiter Aue. (3Mo 26,4; Joe 2,23)24Die Rinder und Esel, die den Acker bearbeiten, werden würziges Futter fressen, das geworfelt ist mit Schaufel und Wurfgabel.25Und es werden auf allen großen Bergen und auf allen hohen Hügeln Wasserbäche und Ströme fließen zur Zeit der großen Schlacht, wenn die Türme fallen werden.26Und des Mondes Schein wird sein wie der Sonne Schein, und der Sonne Schein wird siebenmal heller sein, so wie das Licht von sieben Tagen, zu der Zeit, wenn der HERR den Schaden seines Volks verbinden und seine Wunden heilen wird. (Jer 30,17)
Gericht über Assyrien
27Siehe, des HERRN Name kommt von ferne! Sein Zorn brennt und mächtig erhebt er sich, seine Lippen sind voll Grimm und seine Zunge wie ein verzehrendes Feuer28und sein Odem wie eine Wasserflut, die bis an den Hals reicht, zu schwingen die Völker in der Schwinge des Verderbens. Und er wird die Völker mit einem Zaum im Maul in die Irre führen. (Jes 8,8)29Da werdet ihr singen wie in der Nacht des heiligen Festes und euch von Herzen freuen, wie wenn man mit Flötenspiel geht zum Berge des HERRN, zum Fels Israels. (5Mo 16,14; Ps 18,3)30Und der HERR wird seine herrliche Stimme erschallen lassen, und man wird sehen, wie sein Arm herniederfährt mit zornigem Drohen und mit Flammen verzehrenden Feuers, mit Wolkenbruch und Hagelschlag. (Jes 29,6)31Da wird Assur erschrecken vor der Stimme des HERRN, der ihn schlägt mit dem Stock. (2Kön 19,35; Jes 10,26)32Jeder Schlag der Zuchtrute, die der HERR auf ihn niedersausen lässt, geschieht unter Pauken- und Zitherspiel, und er kämpft mit Assur, wie man im Tanz ein Opfer schwingt.33Denn die Feuergrube ist längst hergerichtet, ja, sie ist auch dem König bereitet, tief und weit genug. Der Scheiterhaufen darin hat Feuer und Holz die Menge; der Odem des HERRN wird ihn anzünden wie ein Schwefelstrom.