Esra 9

Schlachter 2000

1 Als nun dies alles ausgerichtet war, traten die Obersten zu mir und sprachen: Das Volk Israel und die Priester und Leviten haben sich nicht abgesondert gehalten von den Völkern der Länder bezüglich ihrer Gräuel, nämlich von den Kanaanitern, Hetitern, Pheresitern, Jebusitern, Ammonitern, Moabitern, Ägyptern und Amoritern. (3Mo 18,30; 3Mo 20,24; 4Mo 25,1; 5Mo 7,1; 5Mo 23,3; Jos 23,12; Rut 1,1; Rut 2,6; Rut 4,5; Rut 4,10; Esr 6,21; Neh 4,3; Neh 4,7; Neh 9,2; Neh 13,1; 2Kor 6,17)2 Denn sie haben von deren Töchtern [Frauen] für sich und ihre Söhne genommen, und so hat sich der heilige Same mit den Völkern der Länder vermischt; und die Hand der Obersten und Vorsteher ist in dieser Missetat die erste gewesen! (1Mo 6,2; 2Mo 34,16; 5Mo 7,6; 1Chr 10,13; 2Chr 33,19; Esr 9,6; Esr 9,13; Neh 9,2; Neh 13,23; Ps 106,35; Jes 6,13)3 Als ich nun dies hörte, zerriss ich mein Hemd und mein Obergewand und raufte mir das Haupthaar und den Bart und saß bestürzt da. (Neh 1,4; Neh 13,25; Hi 2,12; Jes 50,6; Mi 1,16)4 Und alle, die die Worte des Gottes Israels fürchteten wegen der Übertretung derer, die aus der Wegführung gekommen waren, versammelten sich zu mir. Und ich saß bestürzt da bis zum Abendopfer. (2Mo 29,39; Ps 119,120; Ps 141,2; Jes 66,2; Hes 9,4; Dan 9,21)5 Und um das Abendopfer stand ich auf von meiner Demütigung, bei der ich mein Hemd und mein Obergewand zerrissen hatte, und ich fiel auf meine Knie und breitete meine Hände aus zu dem HERRN, meinem Gott. (2Chr 6,12)6 Und ich sprach: Mein Gott, ich schäme und scheue mich, mein Angesicht aufzuheben zu dir, mein Gott; denn unsere Missetaten sind über unser Haupt gewachsen, und unsere Schuld ist so groß, dass sie bis an den Himmel reicht! (Esr 9,2; Ps 38,5; Ps 63,2; Ps 106,6; Dan 9,7; Lk 18,13; Röm 6,21; Offb 18,5)7 Seit den Tagen unserer Väter bis zu diesem Tag sind wir in großer Schuld, und um unserer Missetaten willen sind wir, unsere Könige und unsere Priester, in die Hand der Könige der [heidnischen] Länder übergeben worden, dem Schwert, der Gefangenschaft, dem Raub und der sichtbaren Schmach, wie es heute der Fall ist. (5Mo 28,15; 5Mo 28,45; 2Chr 36,16; Neh 9,32; Jer 25,18; Jer 44,22; Dan 9,7)8 Nun aber ist uns für einen kleinen Augenblick Gnade von dem HERRN, unserem Gott, zuteilgeworden, indem er uns einen Überrest von Entkommenen übrig ließ und uns an seiner heiligen Stätte einen [Zelt-]Pflock gab, womit unser Gott unsere Augen erleuchtete und uns ein wenig aufleben ließ in unserer Knechtschaft. (1Sam 14,27; Neh 9,31; Ps 13,4; Jes 14,32; Zef 3,12; Hag 2,3; Eph 1,18)9 Denn Knechte sind wir; doch hat uns unser Gott in unserer Knechtschaft nicht verlassen, sondern hat uns die Gunst der Könige von Persien zugewandt, dass sie uns ein Aufleben schenkten, um das Haus unseres Gottes aufzubauen und seine Trümmer wiederherzustellen, und dass sie uns eine [Schutz-]Mauer gaben in Juda und Jerusalem. (Esr 6,14; Esr 7,27; Esr 9,8; Neh 9,36; Ps 106,46; Ps 136,23; Spr 3,4; Spr 28,23; Jes 58,12; Jes 61,4; Hes 11,16; Hag 1,9)10 Und nun, unser Gott, was sollen wir sagen nach alledem? Denn wir haben deine Gebote verlassen, (1Mo 44,16; Ps 119,4)11 die du uns durch deine Knechte, die Propheten, befohlen hast, indem du sprachst: »Das Land, in das ihr kommt, um es einzunehmen, ist ein unreines Land, wegen der Unreinheit der Völker des Landes, wegen ihrer Gräuel und ihrer Verunreinigung, womit sie es von einem Ende bis zum anderen erfüllt haben. (3Mo 18,27; Hes 36,25; Hes 36,29; 2Kor 7,1)12 So sollt ihr nun eure Töchter nicht ihren Söhnen zur Frau geben und ihre Töchter nicht für eure Söhne zur Frau nehmen, und ihr sollt ewiglich nicht ihren Frieden und ihr Wohlergehen suchen, damit ihr erstarkt und das Gut des Landes esst und es auf eure Kinder vererbt, auf ewige Zeiten!« (5Mo 5,33; 5Mo 7,3; 5Mo 23,6; 2Chr 9,2; Ps 68,36; Spr 13,22; 1Joh 2,14)13 Und nach alledem, was über uns gekommen ist wegen unserer bösen Taten und unserer großen Schuld — und doch hast du, weil du unser Gott bist, uns mehr verschont, als es unsere Missetaten verdienten, und hast uns so viele Entkommene geschenkt! — (1Mo 19,16; Ps 103,10; Ps 106,45; Kla 3,22; Hes 20,17; Hab 3,2)14 sollten wir da wiederum deine Gebote brechen und uns mit diesen Gräuelvölkern verschwägern? Würdest du nicht über uns zürnen, bis zu [unserer] Vertilgung, sodass [uns] kein Überrest und keine Entkommenen mehr blieben? (5Mo 9,8; Neh 13,27; Jes 1,9; Hes 6,8; Röm 9,27; Hebr 6,7; 2Petr 2,20)15 O HERR, du Gott Israels, du bist gerecht; denn wir sind übrig geblieben und entkommen, wie es heute der Fall ist. Siehe, wir sind vor deinem Angesicht in unseren Schulden, denn darum können wir nicht vor dir bestehen! (3Mo 26,40; Neh 9,33; Ps 51,6; Ps 130,3; Hes 33,10; Dan 9,14; 1Joh 1,9)

Esra 9

Lutherbibel 2017

1 Als das alles ausgerichtet war, traten die Oberen zu mir und sprachen: Das Volk Israel und die Priester und Leviten haben sich nicht abgesondert von den Völkern der Länder mit ihren Gräueln, nämlich von den Kanaanitern, Hetitern, Perisitern, Jebusitern, Ammonitern, Moabitern, Ägyptern und Amoritern;2 denn sie haben deren Töchter genommen für sich und für ihre Söhne, und der heilige Same hat sich vermischt mit den Völkern der Länder. Und die Oberen und Ratsherren waren die Ersten bei diesem Treubruch. (5Mo 7,3; 5Mo 23,3; Neh 13,23)3 Als ich dies hörte, zerriss ich mein Kleid und meinen Mantel und raufte mir Haupthaar und Bart und setzte mich bestürzt hin.4 Und es versammelten sich bei mir alle, die über die Worte des Gottes Israels erschrocken waren wegen des Treubruchs derer, die aus der Gefangenschaft gekommen waren; und ich saß bestürzt da bis zum Abendopfer.5 Und um das Abendopfer stand ich auf von meiner Buße mit zerrissenem Gewand und Mantel und fiel auf meine Knie und breitete meine Hände aus zu dem HERRN, meinem Gott,6 und sprach: Mein Gott, ich schäme mich und scheue mich, meine Augen aufzuheben zu dir, mein Gott; denn unsere Missetat ist über unser Haupt gewachsen, und unsere Schuld ist groß bis an den Himmel. (Dan 9,7)7 Von der Zeit unserer Väter an sind wir in großer Schuld bis auf diesen Tag, und um unserer Missetat willen sind wir und unsere Könige und Priester in die Hand der Könige der Länder gegeben worden, ins Schwert, in Gefangenschaft, zum Raub und zur Schmach, so wie es heute ist.8 Nun aber ist uns einen kleinen Augenblick Gnade vor dem HERRN, unserm Gott, geschehen, dass er uns noch Errettete übrig gelassen und uns einen festen Halt an seiner heiligen Stätte gegeben hat, dass unser Gott unsere Augen aufleuchten und uns ein wenig aufleben ließ in unserer Knechtschaft.9 Denn wir sind Knechte, aber unser Gott hat uns nicht verlassen in unserer Knechtschaft und hat uns die Gunst der Könige von Persien zugewandt, dass er uns wieder aufleben ließ, um das Haus unseres Gottes aufzubauen und es aus seinen Trümmern wieder aufzurichten, und uns eine Schutzwehr gebe in Juda und Jerusalem.10 Und nun, unser Gott, was sollen wir nach alledem sagen? Wir haben deine Gebote verlassen,11 die du durch deine Knechte, die Propheten, geboten hast, als sie sagten: Das Land, in das ihr kommt, um es in Besitz zu nehmen, ist ein beflecktes Land, denn die Völker der Länder haben es befleckt mit ihren Gräueln, mit denen sie es von einem Ende bis zum andern Ende in ihrer Unreinheit angefüllt haben. (3Mo 18,24)12 So sollt ihr nun eure Töchter nicht ihren Söhnen geben, und ihre Töchter sollt ihr nicht für eure Söhne nehmen. Und sucht nicht ihren Frieden noch ihr Gutes ewiglich, damit ihr stark werdet und das Gute des Landes esst und es euren Kindern vererbt ewiglich. (Esr 2,1)13 Aber nach allem, was über uns gekommen ist um unserer bösen Werke und großen Schuld willen – doch du, unser Gott, hast unsere Missetat nicht bestraft, wie wir’s verdient hätten, und hast uns diese Schar von Erretteten gegeben –,14 sollten wir wiederum deine Gebote übertreten, dass wir uns verschwägerten mit den Völkern, die diese Gräuel tun? Wirst du nicht über uns zürnen, bis es ganz aus ist, sodass es weder einen Rest noch Entronnene gibt?15 HERR, Gott Israels, du bist gerecht; denn wir sind übrig geblieben als Errettete, wie es heute ist. Siehe, hier sind wir vor dir in unserer Schuld; denn darum kann niemand bestehen vor dir.