1HERR, warum stehst du so fern, verbirgst dich in Zeiten der Not? (Hi 10,2; Ps 13,2; Ps 89,47; Jer 15,18)2Vom Übermut des Gottlosen wird dem Elenden bange; mögen doch von der Arglist die betroffen werden, die sie ausgeheckt haben! (Ps 11,2; Ps 37,12; Ps 94,3)3Denn der Gottlose rühmt sich der Gelüste seines Herzens, und der Habsüchtige sagt sich los vom HERRN und lästert ihn. (Ps 74,10; Ps 74,18; Spr 14,31; Jak 4,16; 2Petr 2,12)4Der Gottlose sagt in seinem Hochmut: »Er wird nicht nachforschen!« Alle seine Gedanken sind: »Es gibt keinen Gott«! (Ps 10,13; Ps 14,1; Ps 36,2; Ps 53,2; Zef 1,12)5Seine Unternehmungen gelingen immer; hoch droben sind deine Gerichte, fern von ihm; er tobt gegen alle seine Gegner. (Ps 73,3; Ps 73,12)6Er spricht in seinem Herzen: »Ich werde niemals wanken; nie und nimmer wird mich ein Unglück treffen!« (1Thess 5,3; 2Petr 3,3)7Sein Mund ist voll Fluchen, Trug und Bedrückung; unter seiner Zunge verbirgt sich Leid und Unheil. (Ps 52,4; Jer 9,3; Röm 3,14; Jak 3,6)8Er sitzt im Hinterhalt in den Dörfern; im Verborgenen ermordet er den Unschuldigen; seine Augen spähen den Wehrlosen aus. (Spr 1,11)9Er lauert im Verborgenen wie ein Löwe im dichten Gebüsch; er lauert, um den Elenden zu fangen; er fängt den Elenden und schleppt ihn fort in seinem Netz. (Ps 7,3; Ps 10,8; Ps 37,32; Kla 3,8; Mi 7,2; 1Petr 5,8)10Er duckt sich, kauert nieder, und durch seine starken Pranken fallen die Wehrlosen.11Er spricht in seinem Herzen: »Gott hat es vergessen, er hat sein Angesicht verborgen, er sieht es niemals!« (Hi 22,13; Ps 9,13; Ps 73,11; Jes 49,15; Am 8,7)12Steh auf, o HERR! Erhebe, o Gott, deine Hand! Vergiss die Elenden nicht! (Ps 9,20; Ps 10,11; Ps 17,13; Ps 74,19; Jes 26,11; Mi 5,8)13Warum soll der Gottlose Gott lästern und in seinem Herzen denken, dass du nicht danach fragst? (Ps 10,3)14Du hast es wohl gesehen! Denn du gibst auf Elend und Kränkung acht, um es in deine Hand zu nehmen; der Wehrlose überlässt es dir, der du der Helfer der Waisen bist! (Ps 31,8; Ps 33,13; Ps 146,9; Jes 40,27; Hos 14,4)15Zerbrich den Arm des Gottlosen und des Bösen, suche seine Gottlosigkeit heim, bis du nichts mehr von ihm findest! (Ps 9,6; Ps 37,17; Spr 10,7; Spr 10,25; Jer 23,15; Röm 1,18)16Der HERR ist König immer und ewig; die Heidenvölker sind verschwunden aus seinem Land. (Ps 44,3; Jer 10,10; Dan 4,34; Dan 7,13; 1Tim 1,17)17Das Verlangen der Elenden hast du, o HERR, gehört; du machst ihr Herz fest, leihst ihnen dein Ohr, (Ps 10,14; Jes 26,3; Hebr 13,9)18um der Waise Recht zu schaffen und dem Unterdrückten, damit der Mensch von der Erde nicht weiter Schrecken verbreite. (1Mo 6,6; 5Mo 10,18; Ps 8,5; Mt 10,17; Joh 3,19)
Psalm 10
Elberfelder Bibel
Psalm 10
1Warum, HERR, stehst du fern, verbirgst dich in Zeiten der Bedrängnis? (Ps 44,25)2In Hochmut verfolgt der Gottlose den Elenden[1]. Sie werden erfasst von den Anschlägen, die jene ersonnen haben[2]. (Ps 109,16)3Denn der Gottlose rühmt ⟨sich⟩ wegen des Begehrens seiner Seele; und der Habsüchtige lästert[3], er verachtet den HERRN. (Röm 1,32)4Der Gottlose ⟨denkt⟩ hochnäsig: »Er wird nicht nachforschen.« »Es ist kein Gott!«, sind alle seine Gedanken. (Ps 14,1; Ps 73,11; Zef 1,12)5Erfolgreich sind seine Wege allezeit. Hoch oben sind deine Gerichte, weit von ihm entfernt; alle seine Widersacher – er bläst sie an. (Ps 73,3)6Er spricht in seinem Herzen: Ich werde nicht wanken, von Generation zu Generation in keinem Unglück sein. (Pred 8,11)7⟨Voll⟩ Fluch ist sein Mund, ⟨voll⟩ Hinterlist und Bedrückung; unter seiner Zunge ist Mühsal und Unheil. (Ps 50,19; Ps 59,13; Röm 3,14)8Er sitzt im Hinterhalt der Höfe, in Verstecken bringt er den Unschuldigen um; seine Augen spähen dem Unglücklichen nach.9Er lauert im Versteck wie ein Löwe in seinem Dickicht; er lauert, um den Elenden[4] zu fangen; er fängt den Elenden[5], indem er ihn in sein Netz zieht. (Ps 17,12; Mi 7,2)10Er zerschlägt, duckt sich ⟨nieder⟩; und die Unglücklichen fallen durch seine gewaltigen ⟨Kräfte⟩.11Er spricht in seinem Herzen: Gott hat vergessen, hat verborgen sein Angesicht, niemals sieht er es! (Hi 22,13; Ps 59,8; Ps 64,6; Ps 94,7)12Steh auf, HERR! Gott[6], erhebe deine Hand! Vergiss nicht die Elenden[7]! (Ps 9,13; Ps 74,19)13Warum darf der Gottlose Gott verachten, sprechen in seinem Herzen: »Du wirst nicht nachforschen«?14Du hast es gesehen, denn du, du schaust auf Mühsal und Gram, um es in deine Hand zu nehmen. Dir überlässt es der Unglückliche, die Waise; du bist ja Helfer. (Ps 31,8; Ps 35,22; Ps 68,6; Ps 146,9)15Zerbrich den Arm des Gottlosen und des Bösen! Ahnde seine Gottlosigkeit, dass du ⟨sie⟩ nicht ⟨mehr⟩ findest! (Ps 37,17)16Der HERR ist König immer und ewig; verschwunden sind die Nationen aus seinem Land. (Ps 9,8)17Den Wunsch der Sanftmütigen hast du gehört, HERR; du festigst ihr Herz, lässt aufmerken dein Ohr,18um Recht zu schaffen der Waise und dem Unterdrückten, dass künftig kein Mensch von der Erde mehr zusammenschrickt[8]. (5Mo 10,18)
Psalm 10
Neue evangelistische Übersetzung
Hilferuf gegen Gewalttäter
1Warum, Jahwe, stehst du fern, / verbirgst dich in Zeiten der Not?[1]2Und das beim Hochmut des Gottlosen, der den Armen hetzt! / Sollen die Bösen sich doch verfangen im eigenen Plan!3Der Gottlose rühmt sich seiner Gier, / der Habsüchtige prahlt; er verachtet Jahwe.4Der Gottlose sagt im Größenwahn: "Gott forscht nicht nach!" / Und im Stillen denkt er sich: "Es gibt keinen Gott."5Sein Tun glückt ihm zu jeder Zeit. / Deine Gerichte interessieren ihn nicht, / und seine Feinde verachtet er nur.6Er sagt zu sich selbst: "Was kann mich schon erschüttern? / An mir geht jedes Unglück vorbei – und dabei bleibt es auch!"7Er flucht, er lügt, er droht. / Nichts als Unheil richtet er an.8Er liegt auf der Lauer in den Gehöften, / mordet den Unschuldigen im Versteck. / Seine Augen spähen dem Wehrlosen nach.9Er lauert im Versteck wie ein Löwe im Dickicht, / er lauert darauf, den Schwachen zu fangen, / er fängt sein Opfer, zieht ihn ins Netz.10Er schlägt zu, und die Schwachen fallen, / sie erliegen seiner gewaltigen Kraft.11Er sagt sich: "Gott hat es vergessen, / er wendet sich ab und sieht uns nicht mehr."12Steh auf, Jahwe! / Gott, erhebe deine Hand! / Vergiss die Armen nicht!13Weshalb darf der Böse Gott lästern? / Weshalb darf er sich sagen: "Du forschst ja nicht nach"?14Aber du hast es gesehen, / du schaust ja auf Kummer und Not / und nimmst die Sache in die Hand. / Dir überlässt es der Schwache, / dir, dem Helfer der Waisen.15Zerbrich den Arm des gottlosen Bösen! / Bestrafe seine Gottlosigkeit, / dass du sie nicht mehr ansehen musst!16Jahwe ist König für immer und ewig! / Alle, die ihn missachten, verschwinden aus seinem Land.17Du hast die Sehnsucht der Armen gestillt, Jahwe, / du stärkst ihr Herz, du hörst auf sie.18Du schaffst den Waisen und Bedrückten Recht, / dass kein Mensch auf Erden mehr zusammenschrickt.