1Da sah ich, wie das Lamm das erste der sieben Siegel der Schriftrolle öffnete. Dann rief eines der lebendigen Wesen mit einer Stimme, die wie Donner klang: »Komm!« (Offb 5,1)2Ich blickte auf und sah ein weißes Pferd. Sein Reiter trug einen Bogen und ihm wurde ein Siegeskranz gegeben. Er ritt triumphierend hinaus, um den Sieg zu erringen. (Sach 1,8; Sach 6,1; Offb 14,14; Offb 19,11)3Als das Lamm das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite lebendige Wesen sagen: »Komm!«4Da erschien ein anderes, ein feuerrotes Pferd. Seinem Reiter wurde ein mächtiges Schwert gereicht und die Macht gegeben, den Frieden von der Erde wegzunehmen, damit sich die Menschen gegenseitig vernichteten. (Sach 1,8; Sach 6,2; Mt 10,34)5Als das Lamm das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte lebendige Wesen sagen: »Komm!« Ich blickte auf und sah ein schwarzes Pferd, dessen Reiter eine Waage in der Hand hielt. (Sach 6,2)6Und etwas wie eine Stimme sprach von dort aus der Mitte der vier lebendigen Wesen: »Ein Kilo Weizen oder drei Kilo Gerste für einen Tagelohn.[1] Und verschwende[2] das Olivenöl und den Wein nicht!«7Und als das Lamm das vierte Siegel öffnete, hörte ich das vierte lebendige Wesen sagen: »Komm!«8Und ich blickte auf und sah ein Pferd, dessen Farbe fahl war. Und sein Reiter hieß »Tod« und das Totenreich folgte ihm. Sie erhielten Macht über ein Viertel der Erde, um durch Schwert und Hunger, tödliche Krankheit und wilde Tiere zu töten. (Jer 14,12; Jer 15,2; Hos 13,14; Offb 1,18; Offb 20,13)9Und als das Lamm das fünfte Siegel brach, sah ich unter dem Altar die Seelen aller, die getötet worden waren, weil sie am Wort Gottes und an ihrem Bekenntnis zu Christus festgehalten hatten. (2Mo 29,12; 3Mo 4,7; Offb 20,4)10Mit lauter Stimme riefen sie: »Heiliger und wahrhaftiger Herr, wie lange wird es noch dauern, bis du die Menschen, die dieser Welt angehören, für das Unrecht richtest, das sie uns zugefügt haben?« (Ps 79,10; Sach 1,12; Lk 18,7; Offb 3,7; Offb 19,2)11Da wurde jedem von ihnen ein weißes Gewand gegeben. Und es wurde ihnen gesagt, sie sollten noch eine kleine Weile Geduld haben, denn auch unter ihren Brüdern, die wie sie Christus dienten, gibt es noch einige, die zuvor noch für ihren Glauben sterben müssen. (Hebr 11,40; Offb 3,4)12Ich blickte auf, als das Lamm das sechste Siegel brach, und es gab ein großes Erdbeben. Die Sonne wurde so dunkel wie ein schwarzes Tuch, und der Mond wurde so rot wie Blut. (Joe 2,10; Mt 24,29; Offb 16,18)13Dann fielen die Sterne des Himmels auf die Erde, so wie Feigen durch einen starken Wind vom Baum geschüttelt werden. (Jes 34,4; Offb 8,10; Offb 9,1)14Und der Himmel verschwand, so wie eine Schriftrolle zusammengerollt wird, und alle Berge und alle Inseln verschwanden mit ihm. (Ps 46,3; 2Petr 3,10; Offb 16,20; Offb 20,11; Offb 21,1)15Da versteckten sich die Könige der Erde, die Herrscher, die Befehlshaber, die Reichen, die Machthaber und auch alle Sklaven und Freien in den Höhlen und zwischen den Felsen der Berge. (Jes 2,10; Jer 4,29)16Und sie riefen den Bergen und den Felsen zu: »Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes. (Hos 10,8; Lk 23,30)17Denn der große Tag ihres Zorns ist gekommen, und wer wird ihn überleben?« (Joe 1,14; Mal 3,2)
Offenbarung 6
Lutherbibel 2017
Die Öffnung der ersten sechs Siegel
1Und ich sah, dass das Lamm das erste der sieben Siegel auftat, und ich hörte eines der vier Wesen sagen wie mit einer Donnerstimme: Komm! (Offb 4,7)2Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hatte einen Bogen, und ihm wurde eine Krone gegeben, und er zog aus sieghaft und um zu siegen. (Sach 6,1; Offb 19,11)3Und als es das zweite Siegel auftat, hörte ich das zweite Wesen sagen: Komm!4Und es kam heraus ein zweites Pferd, das war feuerrot. Und dem, der darauf saß, wurde Macht gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, dass sie sich untereinander umbrächten, und ihm wurde ein großes Schwert gegeben.5Und als es das dritte Siegel auftat, hörte ich das dritte Wesen sagen: Komm! Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd. Und der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand.6Und ich hörte etwas wie eine Stimme mitten unter den vier Wesen sagen: Ein Maß Weizen für einen Silbergroschen und drei Maß Gerste für einen Silbergroschen; aber dem Öl und Wein tu keinen Schaden! (2Kön 7,1)7Und als es das vierte Siegel auftat, hörte ich die Stimme des vierten Wesens sagen: Komm!8Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd. Und der darauf saß, dessen Name war: der Tod, und die Hölle[1] zog mit ihm einher. Und ihnen wurde Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit Schwert und Hunger und Tod[2] und durch die wilden Tiere auf Erden. (Jer 14,12; Hes 14,21)9Und als es das fünfte Siegel auftat, sah ich unten am Altar die Seelen derer, die umgebracht worden waren um des Wortes Gottes und um ihres Zeugnisses willen. (Offb 20,4)10Und sie schrien mit großer Stimme: Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, wie lange richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? (Ps 79,10)11Und ihnen wurde gegeben einem jeden ein weißes Gewand, und ihnen wurde gesagt, dass sie ruhen müssten noch eine kleine Zeit, bis vollzählig dazukämen ihre Mitknechte und Brüder, die auch noch getötet werden sollten wie sie.12Und ich sah: Als es das sechste Siegel auftat, da geschah ein großes Erdbeben, und die Sonne wurde schwarz wie ein härener Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut, (Jes 24,23; Joe 3,3; Mt 24,29; Apg 2,20)13und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn er von starkem Wind bewegt wird. (Jes 34,4)14Und der Himmel wich wie eine Schriftrolle, die zusammengerollt wird, und alle Berge und Inseln wurden wegbewegt von ihren Orten.15Und die Könige auf Erden und die Großen und die Obersten und die Reichen und die Gewaltigen und alle Sklaven und alle Freien verbargen sich in den Klüften und Felsen der Berge (Jes 2,10; Jes 2,19; Jes 2,21)16und sprachen zu den Bergen und Felsen: Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! (Hos 10,8; Lk 23,30)17Denn es ist gekommen der große Tag ihres Zorns und wer kann bestehen? (Joe 2,11; Am 5,18; Mal 3,2; Röm 2,5)