1Nachdem König Nebukadnezar von Babel Jechonja[1], den Sohn Jojakims und König von Juda, zusammen mit den Fürsten von Juda und allen fähigen Handwerkern nach Babel in die Gefangenschaft gebracht hatte, schickte der HERR mir folgende Vision: Ich sah zwei Körbe mit Feigen vor dem Tempel des HERRN in Jerusalem stehen. (2Kön 24,10; 2Chr 36,10)2Einer der Körbe war mit frischen, sehr guten Feigen gefüllt, der andere war voll von sehr schlechten Feigen, so faulig, dass sie nicht mehr genießbar waren. (Jer 29,17)3Der HERR fragte mich: »Was siehst du, Jeremia?« Ich antwortete: »Feigen. Die guten Feigen sind einwandfrei, die schlechten dagegen sind so faul, dass sie völlig ungenießbar sind.«4Daraufhin sprach der HERR zu mir:5»So spricht der HERR, der Gott Israels: Wie man sich über die guten Feigen freut, so will ich auch an den Männern, die ich in die babylonische Gefangenschaft geschickt habe, Gefallen haben. (Sach 13,9)6Ich will um ihr Wohlergehen besorgt sein und sie wieder in ihre Heimat zurückbringen. Dann will ich sie wieder aufbauen und nicht mehr niederreißen; ich will sie einpflanzen und nicht wieder ausreißen. (Jer 29,10; Jer 31,4; Jer 32,37; Jer 33,7; Hes 11,17)7Und ich will ihnen ein Herz geben, das verständig ist, damit sie erkennen, dass ich der HERR bin. Sie sollen mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein, denn sie werden sich aus ganzem Herzen wieder zu mir hinwenden. (Jer 29,13; Jer 31,33; Jer 32,40; Sach 8,8; Hebr 8,10)8Die verdorbenen Feigen aber, die so verfault sind, dass sie nicht mehr gegessen werden können«, sprach der HERR, »stehen für König Zedekia von Juda und seine Minister, für alle, die in Jerusalem geblieben sind, und für alle, die nach Ägypten gezogen sind.9Ich will sie zum Inbegriff des Entsetzens und des Grauens machen für alle Königreiche dieser Erde, zu Spott und Hohn in allen Orten, in die ich sie verstoßen werde. Ja, ihr Elend soll sprichwörtlich sein, und wenn man jemanden verfluchen will, wird man sagen: ›Dir ergehe es so wie den Männern von Jerusalem!‹ (1Kön 9,7; Ps 44,14; Jes 65,15; Jer 15,4; Jer 29,18; Jer 34,17)10Ich will Krieg, Hungersnot und Pest über sie kommen lassen, bis sie vollständig ausgerottet sind aus dem Land Israel, das ich ihnen und ihren Vorfahren gegeben habe.« (Jes 51,19; Jer 21,9; Jer 27,8; Hes 5,12)
Jeremia 24
Lutherbibel 2017
Die zwei Feigenkörbe
1Siehe, der HERR zeigte mir zwei Feigenkörbe, aufgestellt vor dem Tempel des HERRN, nachdem Nebukadnezar, der König von Babel, den Jechonja[1], den Sohn Jojakims, den König von Juda, aus Jerusalem weggeführt hatte samt den Großen Judas und den Zimmerleuten und Schmieden und sie nach Babel gebracht hatte. (2Kön 24,6; 2Kön 24,14; Jer 22,24; Jer 29,2; Am 8,1)2In dem einen Korbe waren sehr gute Feigen, wie die ersten reifen Feigen sind; im andern Korbe waren sehr schlechte Feigen, dass man sie nicht essen konnte, so schlecht waren sie.3Und der HERR sprach zu mir: Jeremia, was siehst du? Ich sprach: Feigen; die guten Feigen sind sehr gut, und die schlechten sind sehr schlecht, dass man sie nicht essen kann, so schlecht sind sie.4Da geschah des HERRN Wort zu mir: (Hes 11,14)5So spricht der HERR, der Gott Israels: Wie auf diese guten Feigen, so will ich gnädig blicken auf die Weggeführten aus Juda, die ich von dieser Stätte habe fortziehen lassen in der Chaldäer Land.6Ich will mein Auge gnädig auf sie richten und sie wieder in dies Land bringen und will sie bauen und nicht niederreißen, ich will sie pflanzen und nicht ausreißen. (Jer 1,10; Jer 31,28)7Und ich will ihnen ein Herz geben, dass sie mich erkennen sollen, dass ich der HERR bin. Und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein; denn sie werden sich von ganzem Herzen zu mir bekehren. (Jer 7,23; Jer 31,33; Hes 11,19)8Aber wie die schlechten Feigen, die so schlecht sind, dass man sie nicht essen kann, spricht der HERR, so will ich dahingeben Zedekia, den König von Juda, samt seinen Großen und allen, die übrig geblieben sind in Jerusalem und in diesem Lande und die in Ägyptenland wohnen. (Jer 21,7; Jer 29,16)9Ich will sie zum Bild des Entsetzens, ja des Unglücks machen für alle Königreiche auf Erden, zum Spott und zum Sprichwort, zum Hohn und zum Fluch an allen Orten, wohin ich sie verstoßen werde, (1Kön 9,7; Jer 15,4)10und will Schwert, Hunger und Pest unter sie schicken, bis sie ganz vertilgt sind aus dem Lande, das ich ihnen und ihren Vätern gegeben habe. (Jer 35,15)