1Der HERR spricht: »Die Sünde meines Volkes ist mit diamantenem Griffel in ihre Herzen und mit eisernem Meißel in die Hörner ihrer Altäre eingeritzt. (Hi 19,24; Spr 3,3; Spr 7,3; 2Kor 3,3)2Sie kümmern sich um die Götzenaltäre und die Standbilder der Aschera wie um ihre eigenen Kinder; unter jedem grünen Baum und auf jedem Hügel beten sie die Götzen an. (2Mo 34,13)3Ich gebe eure Reichtümer und Schätze – zusammen mit den heidnischen Opferstätten – euren Feinden zur Plünderung frei, weil ihr überall im Land gegen mich gesündigt habt.4Ihr werdet das Land, das ich euch als Erbe zugedacht habe, verlassen müssen – das habt ihr euch selbst zuzuschreiben wegen eures falschen Verhaltens. Ihr werdet euren Feinden als Knechte dienen müssen, in einem fremden Land, das ihr noch nie gesehen habt. Denn ihr habt meinen Zorn wie ein Feuer entfacht, das nie wieder gelöscht werden kann.« (5Mo 28,48; Jes 5,25; Jer 7,20; Jer 12,7)
Weisheit vom HERRN
5So spricht der HERR: »Verflucht sei, wer sich von mir abwendet und sich nur noch auf Menschen oder seine eigene Kraft verlässt. (2Chr 32,8; Jes 30,1; Jes 31,3; Hes 29,6)6Der ist wie ein kümmerlicher Wacholderstrauch in der Wüste, der versucht, auf salzigem, unfruchtbarem Boden zu wachsen – er wird nicht viel Glück haben.7Aber Segen soll über den kommen, der seine ganze Hoffnung auf den HERRN setzt und ihm vollkommen vertraut. (Ps 34,9; Ps 40,5; Ps 84,13)8Dieser Mann ist wie ein Baum, der am Ufer gepflanzt ist. Seine Wurzeln sind tief im Bachbett verankert: Selbst in glühender Hitze und monatelanger Trockenheit bleiben seine Blätter grün. Jahr für Jahr trägt er reichlich Frucht. (Ps 1,3; Ps 92,13)9Nichts auf dieser Welt ist so hinterhältig und verschlagen wie das Herz des Menschen. Wer kann es durchschauen? (Mt 13,15; Mk 2,17; Mk 7,21; Röm 1,21; Röm 7,11)10Nur ich, der HERR, kann es! Ich prüfe jeden Menschen bis in sein tiefstes Innerstes hinein. Ich werde jedem das geben, was er für seine Taten verdient.« (Röm 8,27)
Jeremias Vertrauen zum HERRN
11Wer Reichtum erwirbt, indem er lügt und betrügt, ist wie ein Rebhuhn, das Eier ausbrütet, die es nicht gelegt hat: Mitten im Leben wird er seine Schätze wieder verlieren, und am Ende steht er da wie ein Narr.12Der Ort unseres Tempels ist ein herrlicher Thron. Er ist über alle Welt erhöht, von Anfang an. (Jer 14,21)13HERR, du bist die Hoffnung Israels! Wer sich von dir löst, wird scheitern, und wer von dir abfällt, dessen Name wird wie in den Staub geschrieben sein und schnell vergehen. Denn er hat den HERRN verlassen, die Quelle des lebendigen Wassers. (Jer 14,8)14Heile du mich, HERR, dann werde ich gesund, hilf du mir, dann ist mir geholfen. Ich preise nur dich allein! (5Mo 10,21; Ps 54,3; Jer 33,6)15Die Menschen lachen mich aus und sagen: »Was ist nun mit dieser ›Botschaft des HERRN‹, von der du immer redest? Das angekündigte Unheil trifft doch gar nicht ein!« (Jes 5,19; Am 5,18)16HERR, ich habe die Aufgabe, die du mir aufgetragen hast, treu erfüllt. Ich war der Hirte deines Volkes, wie du es gefordert hast. Du weißt, dass ich nie wollte, dass Unheil über sie hereinbricht. Du kennst jedes Wort, das über meine Lippen gekommen ist. (Jer 12,3)17Nimm mir nicht jegliche Hoffnung! Zu dir will ich doch fliehen, wenn Unglück über mich kommt! (Jer 16,19; Nah 1,7)18Bring Schande und Schrecken über alle, die mich verfolgen, aber nicht über mich! Lass über sie den Tag des Unheils hereinbrechen und zerschlage sie mit doppelter Vernichtung. (Ps 35,4; Jer 20,11)
Das Sabbatgebot
19Da befahl mir der HERR: »Stell dich in die Stadttore von Jerusalem, zuerst in das Tor, durch das die Könige ein- und ausziehen, danach auch in alle anderen Tore.20Sag dem Volk: ›Hört, was der HERR euch zu sagen hat, ihr Könige Judas, du Volk von Juda und alle Einwohner Jerusalems, die ihr durch diese Tore geht! (Jer 19,3)21Der HERR spricht: Wenn ihr am Leben bleiben wollt, müsst ihr damit aufhören, am Sabbat Lasten zu tragen und Waren durch die Tore nach Jerusalem hineinzubringen. (4Mo 15,32; Neh 13,15; Mk 4,24; Joh 5,9)22Tragt am Sabbat auch nichts aus euren Häusern hinaus. Der Sabbat soll ein heiliger Tag für euch sein. Lasst deshalb an diesem Tag alle Arbeit ruhen. Das habe ich schon euren Vorfahren befohlen, (2Mo 20,8; 2Mo 31,13; Hes 20,12)23aber sie haben nicht gehorcht und wollten nicht auf mich hören. Sie weigerten sich eigensinnig, meine Warnung anzunehmen. (Jer 7,26; Jer 19,15)24Hört aber ihr doch jetzt auf mich! Ich, der HERR, verspreche euch: Wenn ihr am Sabbat die Arbeit ruhen lasst und keine Lasten durch diese Tore nach Jerusalem hineintragt, sondern den Sabbat heilig haltet, (2Mo 15,26; 2Mo 20,8; 5Mo 11,13; Hes 20,20)25werden weiterhin Könige aus dem Hause Davids mit ihren Pferden und Wagen durch diese Tore in die Stadt einziehen. Sie werden mit ihren Fürsten kommen, begleitet von den Männern des Stammes Juda und von allen Einwohnern Jerusalems. Dann soll die Stadt für immer bewohnt bleiben. (2Sam 7,16; Ps 132,13; Jer 22,4; Lk 1,32; Hebr 12,2)26Und aus dem ganzen Hinterland von Jerusalem, aus den Städten Judas und dem Land Benjamin, aus den westlichen Ausläufern der Berge, aus dem Hügelland und aus dem Negev werden die Menschen hierher zum Tempel kommen. Sie werden ihre Opfer vor den HERRN bringen: Brandopfer und Schlachtopfer, Speiseopfer, Dankopfer und Weihrauch. (Ps 107,22; Jer 33,11)27Wenn ihr aber nicht auf mich hört und euch am Sabbat genauso verhaltet wie an jedem anderen Tag, wenn ihr am Sabbat Lasten tragt und Waren durch die Tore nach Jerusalem bringt, dann werde ich Feuer an diese Tore legen. Dieses Feuer wird die Paläste Jerusalems vollständig niederbrennen, und keiner wird die rasenden Flammen löschen können.‹« (Jer 39,8; Hes 21,3; Am 2,5)
Jeremia 17
Lutherbibel 2017
Judas Sünde und Strafe
1Die Sünde Judas ist geschrieben mit eisernem Griffel und mit diamantener Spitze gegraben auf die Tafel ihres Herzens und auf die Hörner an ihren Altären; (1Kön 14,22; Jer 31,33)2denn ihre Söhne denken an ihre Altäre und Ascherabilder unter den grünen Bäumen und auf den hohen Hügeln.3Aber ich will deine Opferhöhen auf Bergen und Feldern samt deiner Habe und allen deinen Schätzen zum Raube geben um der Sünde willen, die in deinem ganzen Gebiet begangen ist. (Jer 15,13)4Und du musst von deinem Erbe lassen, das ich dir gegeben habe, und ich will dich zum Knecht deiner Feinde machen in einem Lande, das du nicht kennst; denn ihr habt ein Feuer meines Zorns angezündet, das ewiglich brennen wird.
Falsches und wahres Vertrauen
5So spricht der HERR: Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verlässt und hält Fleisch für seinen Arm und weicht mit seinem Herzen vom HERRN. (2Chr 32,8; Ps 118,8; Ps 146,3)6Der ist wie ein Strauch in der Wüste und wird nicht sehen das Gute, das kommt, sondern er wird bleiben in der Dürre der Wüste, im unfruchtbaren Lande, wo niemand wohnt. (Jer 48,6)7Gesegnet ist der Mann, der sich auf den HERRN verlässt und dessen Zuversicht der HERR ist. (Ps 146,5)8Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt, der seine Wurzeln zum Bach hin streckt. Denn obgleich die Hitze kommt, fürchtet er sich doch nicht, sondern seine Blätter bleiben grün; und er sorgt sich nicht, wenn ein dürres Jahr kommt, sondern bringt ohne Aufhören Früchte. (Ps 1,3)9Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen?10Ich, der HERR, kann das Herz ergründen und die Nieren prüfen und gebe einem jeden nach seinem Tun, nach den Früchten seiner Werke. (1Sam 16,7; Ps 7,10; Spr 15,11; Jer 32,19; Röm 2,6)11Wie ein Rebhuhn, das sich über Eier setzt, die es nicht gelegt hat, so ist, wer unrecht Gut sammelt; denn mitten im Leben muss er davon und zuletzt steht er als Narr da. (Lk 12,20)12Aber die Stätte unseres Heiligtums ist der Thron der Herrlichkeit, erhaben von Anbeginn. (Jer 3,17)13Denn du, HERR, bist die Hoffnung Israels. Alle, die dich verlassen, müssen zuschanden werden, und die Abtrünnigen müssen auf die Erde geschrieben werden; denn sie verlassen den HERRN, die Quelle des lebendigen Wassers. (Jer 2,13)
Jeremias Gebet in Anfechtung (Jeremias dritte Klage)
14Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen; denn du bist mein Ruhm. (2Mo 15,26; Ps 6,3; Ps 109,1)15Siehe, sie sprechen zu mir: »Wo ist denn des HERRN Wort? Soll es doch kommen!« (Jes 5,19)16Aber ich habe dich nie gedrängt, Unheil kommen zu lassen; auch hab ich den bösen Tag nicht herbeigewünscht, das weißt du. Was ich gepredigt habe, das liegt offen vor dir.17Sei du mir nur nicht schrecklich, meine Zuversicht in der Not!18Lass die zuschanden werden, die mich verfolgen, und nicht mich; lass sie erschrecken, und nicht mich. Lass den Tag des Unheils über sie kommen und zerschlage sie zwiefach! (Ps 35,4)
Die Heiligung des Sabbats
19So sprach der HERR zu mir: Geh hin und tritt ins Tor des Volks, durch das die Könige von Juda aus und ein gehen, und in alle Tore Jerusalems (Neh 13,15)20und sprich zu ihnen: Höret des HERRN Wort, ihr Könige Judas und ganz Juda und alle Einwohner Jerusalems, die durch diese Tore gehen!21So spricht der HERR: Hütet euch um eures Lebens willen und bringt keine Last am Sabbattag durch die Tore Jerusalems (2Mo 20,8)22und tragt keine Last am Sabbattag aus euren Häusern und tut keine Arbeit, sondern heiligt den Sabbattag, wie ich euren Vätern geboten habe. (Jes 56,2)23Aber sie hörten nicht und neigten ihre Ohren nicht, sondern blieben halsstarrig, dass sie ja nicht auf mich hörten noch Zucht annähmen. (Jer 7,26)24Wenn ihr nun auf mich hören werdet, spricht der HERR, dass ihr am Sabbattag keine Last durch die Tore dieser Stadt tragt, sondern den Sabbat heiligt, dass ihr an diesem Tage keine Arbeit tut,25so sollen auch durch die Tore dieser Stadt aus und ein gehen Könige und Fürsten, die auf dem Thron Davids sitzen und die mit Ross und Wagen fahren, sie und ihre Fürsten, die Männer Judas und die Einwohner Jerusalems; und diese Stadt soll für immer bewohnt werden. (Jer 22,4)26Und sie sollen kommen aus den Städten Judas und aus der Gegend von Jerusalem und aus dem Lande Benjamin, aus dem Hügelland und vom Gebirge und vom Südland, die da bringen Brandopfer, Schlachtopfer, Speisopfer und Weihrauch und die da Dankopfer bringen zum Hause des HERRN. (Jer 32,44; Jer 33,13)27Werdet ihr aber nicht auf mein Gebot hören, den Sabbattag zu heiligen und keine Last am Sabbattag zu tragen durch die Tore Jerusalems, so will ich ein Feuer in ihren Toren anzünden, das die festen Häuser Jerusalems verzehrt und nicht gelöscht werden kann. (Hes 20,12; Am 2,5)