1Dieses Gebet sang Habakuk[1]:2HERR, ich habe deine Botschaft gehört. Ich bin erschrocken! HERR, lass das, was du tun willst, bald geschehen, damit wir es noch erleben! Und hab Erbarmen mit uns, auch wenn du zornig bist! (Ps 78,38; Ps 85,7; Jes 54,8; Jer 10,7)3Gott kommt von Teman her, der heilige Gott zieht vom Berg Paran heran.[2] Seine Majestät strahlt über den ganzen Himmel und sein Lob erfüllt die Erde. (5Mo 5,24; Ps 48,11; Ps 113,4; Ps 148,13)4Wie das Sonnenlicht strahlt seine Herrlichkeit und die in seinen Händen verborgene Macht bricht hervor wie die Strahlen der Sonne[3]. (Hi 26,14; Ps 18,13; Ps 104,1)5Die Pest geht vor ihm her und Seuchen folgen ihm auf dem Fuß. (2Mo 12,29; 5Mo 32,24)6Wenn er stehen bleibt, bebt die Erde, und vor seinem Blick erschrecken die Völker. Er lässt die uralten Berge zerspringen und die seit ewigen Zeiten bestehenden Hügel versinken. So handelt er seit jeher.7Ich sah die Zelte der Kuschiter zittern vor dem Unheil, und auch die Zeltdecken der Midianiter schwankten hin und her. (2Mo 15,14)8HERR, wem gilt dein Zorn? Bist du zornig gegen die Flüsse oder richtet sich dein Grimm gegen die Wassermassen der Meere, dass du mit deinen Streitrossen und Kampfwagen darüber hinwegstürmst? (2Mo 7,19)9Du hast deine Bogen zum Kampf hervorgeholt und die Pfeile auf die Sehne gespannt, wie du es geschworen hast. Du spaltest die Erde, bis Ströme hervorbrechen.10Die Berge beben, wenn sie dich sehen. Gewaltiger Regen prasselt nieder und die Wogen der Meere türmen sich grollend auf. (Ps 93,3)11Sonne und Mond ziehen sich zurück beim Glänzen deiner sirrenden Pfeile und beim Aufblitzen deines glitzernden Speeres.12Du schreitest voller Zorn über die Erde und zerstampfst die Völker. (Jes 41,15)13Du brichst auf, um dein Volk zu retten, ja, zur Rettung deines Gesalbten. Du fegst den Giebel vom Haus des Bösen weg und lässt nur noch Fundament und nackte Mauern stehen.[4] (Ps 110,6)14Die feindlichen Krieger stürmen heran, um mich zu vernichten, sie freuen sich schon darauf, Hilflose in ihrem Versteck zu morden. Aber du durchbohrst die Köpfe dieser Krieger mit ihren eigenen Speeren. (Ri 7,22; Dan 11,40)15Mit deinen Pferden kannst du durch die Meere reiten, auch wenn sich die Wellen noch so hoch türmen. (Hab 3,8)16Als ich diese Botschaft vernahm, fuhr mir der Schreck in alle Glieder, meine Lippen fingen an zu zittern und meine Knie wurden weich[5]. Mir bangt vor mir selbst, denn ich muss gelassen auf den Tag warten, an dem all dies Unheil, das uns treffen soll, über das Volk hereinbrechen wird.17Doch auch wenn die Feigenbäume noch keine Blüten tragen und die Weinstöcke noch keine Trauben, obwohl die Olivenernte spärlich ausfällt und auf unseren Kornfeldern kein Getreide wächst, ja selbst wenn die Schafhürden und Viehställe leer stehen, (Jer 5,17; Joe 1,10; Am 4,9)18will ich mich trotzdem über meinen HERRN freuen und will jubeln. Denn Gott ist mein Heil! (Ps 97,12; Jes 12,2; Lk 1,47; Phil 4,4)19Gott, der HERR, ist meine Kraft! Mit ihm kann ich so sicher wie eine Gazelle über die Felsen springen[6] und wohlbehalten die Berge überqueren. Für den Chorleiter: Zu begleiten auf meinen Saiteninstrumenten. (Ps 46,2)
Habakuk 3
Lutherbibel 2017
Der Psalm Habakuks
1Dies ist das Gebet des Propheten Habakuk, nach Art eines Klageliedes:2HERR, ich habe die Kunde von dir gehört, ich habe dein Werk gesehen, HERR! Mache es lebendig in naher Zeit, und lass es kundwerden in naher Zeit. Im Zorne denke an Barmherzigkeit!3Gott kommt von Teman und der Heilige vom Gebirge Paran. Sela. Seine Hoheit bedeckt den Himmel, und seines Ruhmes ist die Erde voll. (5Mo 33,2)4Sein Glanz ist wie Licht; Strahlen gehen aus von seinen Händen. Darin ist verborgen seine Macht.5Pest geht vor ihm her, und Seuche folgt, wo er hintritt.6Er steht auf und lässt erbeben die Erde; er schaut und lässt erzittern die Völker. Zerschmettert werden die uralten Berge, und bücken müssen sich die uralten Hügel. Das sind von jeher seine Wege. (Ps 104,32)7Ich sehe die Hütten von Kuschan in Not und die Zelte Midians beben.8Entbrannte gegen die Ströme, HERR, gegen die Ströme dein Zorn, gegen das Meer dein Grimm, dass du auf deinen Rossen einherfährst, auf deinen siegreichen Wagen?9Du ziehst deinen Bogen hervor, legst die Pfeile auf deine Sehne. Sela. Du spaltest das Land, dass Ströme fließen,10die Berge sehen dich und beben. Platzregen stürzt herab, die Tiefe lässt sich hören, reckt hoch empor ihre Hände, (Ps 77,17)11Sonne und Mond stehen still; deine Pfeile fahren mit Glänzen dahin beim Leuchten deines blitzenden Speeres. (Jos 10,13)12Du zertrittst das Land im Zorn und zerdrischst die Völker im Grimm.13Du ziehst aus, deinem Volk zu helfen, zu helfen deinem Gesalbten. Du zerschlägst das Dach vom Hause des Gottlosen und entblößt die Grundfeste bis auf den Fels. Sela. (Ps 18,8; Ps 18,16)14Du durchbohrst mit seinen eigenen Pfeilen das Haupt seiner Krieger. Sie stürmen heran. Ihre Freude ist es, mich zu zerstreuen, als wollten sie den Elenden im Verborgenen fressen.15Du trittst nieder seine Rosse im Meer, im Schlamm der Wasserfluten.16Weil ich solches höre, bebt mein Leib, meine Lippen zittern von dem Geschrei. Fäulnis fährt in meine Gebeine, und meine Knie beben. Aber ich will harren auf die Zeit der Trübsal, dass sie heraufziehe über das Volk, das uns angreift.17Denn der Feigenbaum grünt nicht, und es ist kein Gewächs an den Weinstöcken. Der Ertrag des Ölbaums bleibt aus, und die Äcker bringen keine Nahrung; Schafe sind aus den Hürden gerissen, und in den Ställen sind keine Rinder.18Aber ich will mich freuen des HERRN und fröhlich sein in Gott, meinem Heil. (Jes 61,10)19Denn der HERR ist meine Kraft, er hat meine Füße wie Hirschfüße gemacht und führt mich über die Höhen. Vorzusingen, beim Saitenspiel. (Ps 18,34)