1Hanna betete: »Mein Herz freut sich am HERRN! Der HERR hat mir neue Kraft gegeben! Jetzt lache ich über meine Feinde; ja, ich freue mich über deine Hilfe. (Lk 1,46)2Keiner ist heilig wie der HERR! Keiner außer dir; kein Fels ist wie unser Gott. (2Mo 15,11; 5Mo 4,35; 5Mo 32,30; 2Sam 22,32)3Vergesst euren Stolz und euren Hochmut! Hört auf mit euren überheblichen Reden! Der HERR ist ein Gott, der alles weiß; und er wird euch richten für das, was ihr getan habt. (1Sam 16,7; 1Kön 8,39; Spr 8,13; Spr 16,2; Spr 24,11)4Der Bogen der Helden ist zerbrochen; und die Schwachen sind nun stark. (Ps 37,15; Ps 46,8)5Die satt waren, müssen für ihr Brot arbeiten; und die hungerten, sind jetzt satt. Die unfruchtbare Frau hat jetzt sieben Kinder; aber die Frau, die viele Kinder hatte, wird keine mehr haben. (Ps 113,9; Jer 15,9)6Der HERR bringt Tod und Leben; er führt ins Totenreich und er führt wieder heraus. (5Mo 32,39)7Der HERR macht arm und er macht reich; er erniedrigt und erhöht. (5Mo 8,18; Hi 1,21; Hi 5,10; Ps 75,8)8Er erhebt die Schwachen aus dem Staub – ja, den Armen aus dem Aschehaufen. Er behandelt sie wie Fürsten, setzt sie auf die Ehrenplätze. Denn dem HERRN gehören die Säulen der Erde, auf sie hat er sie fest gegründet. (Hi 36,7; Hi 38,4; Hi 42,10; Jak 2,5)9Er wird seine Gottesfürchtigen schützen, aber die Gottlosen werden in der Dunkelheit umkommen. Keiner wird sich aus eigener Kraft retten. (Ps 91,11; Mt 8,12)10Die gegen den HERRN kämpfen, werden zerschmettert werden. Er schleudert Donner gegen sie aus dem Himmel; der HERR richtet die ganze Erde. Er schenkt seinem König große Stärke; er stärkt die Macht seines Gesalbten.« (2Mo 15,6; 2Mo 19,16; 1Sam 7,10; Ps 18,14; Ps 21,2; Ps 89,25; Ps 96,13)11Danach kehrte Elkana heim nach Rama. Der Junge aber diente dem HERRN unter der Aufsicht des Priesters Eli. (1Sam 3,1)
Elis böse Söhne
12Elis Söhne waren niederträchtige Männer, die keine Achtung vor dem HERRN hatten (Jer 2,8; Jer 9,3)13noch vor den Rechten der Priester gegenüber dem Volk. Wenn also jemand ein Schlachtopfer darbrachte, kam der Diener des Priesters mit einer dreizinkigen Gabel in der Hand. Während das Fleisch des Opfertiers noch kochte, (3Mo 7,20)14stach der Diener damit in den Topf, den Kessel, das Becken oder die Schüssel und alles, was an der Gabel hängen blieb, nahm der Priester für sich. So erging es allen Israeliten, die nach Silo kamen.15Manchmal kam der Diener des Priesters sogar noch, bevor das Fett verbrannt worden war. Dann sprach er zu dem, der das Opfer darbrachte: »Gib mir das Fleisch roh, nicht gekocht, für den Priester, damit er es braten kann.« (3Mo 3,2)16Wenn der Mann einwandte: »Nimm, so viel du willst, aber zuerst muss das Fett verbrannt werden«, dann verlangte der Diener: »Nein, gib es mir jetzt, oder ich nehme es mir mit Gewalt.«17Die Sünde der jungen Männer war in den Augen des HERRN besonders schwerwiegend, weil sie die Opfergaben für den HERRN gering schätzten. (Mal 2,7)18Der junge Samuel diente vor dem HERRN und trug den leinenen Priesterschurz. (1Sam 2,11)19Jedes Jahr nähte seine Mutter ihm einen kleinen Mantel und brachte ihn ihm, wenn sie mit ihrem Mann kam, um das jährliche Opfer zu bringen. (1Sam 1,3)20Bevor sie nach Hause zurückkehrten, segnete Eli Elkana und seine Frau und sagte: »Möge der HERR dir noch weitere Kinder geben von dieser Frau anstelle dieses Jungen, den sie für den HERRN erbeten hat.«21Und tatsächlich schenkte der HERR Hanna noch drei Söhne und zwei Töchter. Der junge Samuel wuchs inzwischen in der Gegenwart des HERRN auf. (1Mo 21,1; 1Sam 3,19; Lk 2,40)22Eli war mittlerweile sehr alt, doch er war sich darüber im Klaren, was seine Söhne dem ganzen Volk Israel antaten. Er wusste, dass sie mit den jungen Frauen schliefen, die am Eingang vom Zelt Gottes[1] Dienst taten. (2Mo 38,8)23Eli sagte zu ihnen: »Ich habe von den Leuten über die schlimmen Dinge, die ihr macht, gehört. Warum tut ihr so etwas? (4Mo 15,30)24Ihr müsst damit aufhören, meine Söhne! Die Berichte, die ich über euch im Volk des HERRN höre, sind nicht gut.25Wenn jemand gegen einen anderen sündigt, kann Gott für ihn eintreten. Doch wenn jemand gegen den HERRN sündigt, wer soll dann für ihn eintreten?« Aber Elis Söhne wollten nicht auf ihren Vater hören, denn der HERR hatte bereits beschlossen, sie zu töten. (Jos 11,20)26Der junge Samuel wurde inzwischen älter und gewann in wachsendem Maße Ansehen beim HERRN und bei den Menschen. (Lk 2,40)
Der HERR kündigt die Strafe für Elis Familie an
27Eines Tages kam ein Prophet zu Eli und sagte zu ihm: »So spricht der HERR: ›Habe ich mich etwa nicht deinen Vorfahren deutlich offenbart, als sie in Ägypten im Haus des Pharaos waren? (Ri 13,6)28Ich habe deinen Stammvater Aaron aus allen Stämmen Israels zu meinem Priester bestimmt, damit er vor meinen Altar tritt, Weihrauch verbrennt und den Priesterschurz trägt, wenn er mir dient. Und alle Feueropfer habe ich dem Haus deines Vaters zugewiesen. (2Mo 28,1; 2Mo 30,7)29Warum missachtet ihr meine Opfer? Warum ehrst du deine Söhne mehr als mich – denn du und sie, ihr seid fett geworden von den besten Stücken der Opfer, die mein Volk Israel mir darbrachte!‹ (5Mo 12,5; Mt 10,37)30Deshalb spricht der HERR, der Gott Israels: ›Ich hatte versprochen, dass deine Sippe des Stammes Levi[2] mir für alle Zeiten dienen soll.‹ Doch jetzt spricht der HERR: ›Das kann nun nicht mehr gelten, denn ich werde nur ehren, die mich ehren, und werde verachten, die mich verachten. (4Mo 25,12; Ps 50,23; Mal 2,7)31Ich will dir und deiner Sippe ein Ende setzen, und niemand aus deiner Sippe wird alt werden. (1Sam 4,11; 1Sam 22,17)32Mit Neid wirst du zusehen, wie ich das Volk Israel aufblühen lasse. Die Mitglieder deiner Familie hingegen werden nicht alt werden.33Doch nicht jeden aus deiner Familie, der vor meinem Altar dient, werde ich ausrotten, damit du nicht an deiner Trauer und deinem Kummer zerbrichst, aber alle Nachkommen deines Hauses müssen im besten Alter sterben.34Und als Zeichen für dich, dass dies alles eintreten wird, werden deine beiden Söhne Hofni und Pinhas am selben Tag sterben! (1Sam 4,11; 1Kön 13,3)35Dann werde ich einen treuen Priester erwählen, der so handelt, wie es mir gefällt. Ich will ihm ein Haus bauen, das Bestand hat, und er wird für immer meinem gesalbten König dienen[3].36Später werden sich alle deine Nachkommen vor ihm verneigen und ihn um Geld und Nahrung bitten. Bitte, werden sie sagen, gib uns Arbeit unter den Priestern, damit wir etwas zu essen haben.‹«
1.Samuel 2
Lutherbibel 2017
Der Lobgesang der Hanna
1Und Hanna betete und sprach: Mein Herz ist fröhlich in dem HERRN, mein Horn[1] ist erhöht in dem HERRN. Mein Mund hat sich weit aufgetan wider meine Feinde, denn ich freue mich deines Heils. (Lk 1,46)2Es ist niemand heilig wie der HERR, außer dir ist keiner, und ist kein Fels, wie unser Gott ist. (1Mo 49,24; 5Mo 4,35; 5Mo 32,4; 5Mo 32,18; 2Sam 7,22; Ps 18,32; Ps 18,47; Ps 28,1; Jes 43,11; Jes 45,5; Jes 45,21)3Lasst euer großes Rühmen und Trotzen, freches Reden gehe nicht aus eurem Munde; denn der HERR ist ein Gott, der es merkt, und von ihm werden Taten gewogen.4Der Bogen der Starken ist zerbrochen, und die Schwachen sind umgürtet mit Stärke.5Die da satt waren, müssen um Brot dienen, und die Hunger litten, hungert nicht mehr. Die Unfruchtbare hat sieben geboren, und die viele Kinder hatte, welkt dahin. (Jes 54,1)6Der HERR tötet und macht lebendig, führt ins Totenreich und wieder herauf. (5Mo 32,39; Ps 71,20)7Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht. (Ps 75,8; Hes 17,24)8Er hebt auf den Dürftigen aus dem Staub und erhöht den Armen aus der Asche, dass er ihn setze unter die Fürsten und den Thron der Ehre erben lasse. Denn der Welt Grundfesten sind des HERRN, und er hat die Erde darauf gesetzt. (Ps 113,7)9Er wird behüten die Füße seiner Heiligen, aber die Frevler sollen zunichtewerden in Finsternis; denn viel Macht hilft doch niemand. (Ps 33,16)10Die mit dem HERRN hadern, müssen zugrunde gehen. Über ihnen wird er donnern im Himmel. Der HERR wird richten der Welt Enden. Er wird Macht geben seinem Könige und erhöhen das Horn seines Gesalbten.11Und Elkana ging heim nach Rama in sein Haus; der Knabe aber war des HERRN Diener vor dem Priester Eli.
Die Bosheit der Söhne Elis
12Aber die Söhne Elis waren ruchlos. Sie fragten nicht nach dem HERRN13noch nach dem, was dem Priester zustand vom Volk. Wenn jemand ein Opfer bringen wollte, so kam des Priesters Diener, wenn das Fleisch kochte, und hatte eine Gabel mit drei Zacken in seiner Hand (3Mo 7,11; 3Mo 7,28; 5Mo 18,3)14und stieß in den Tiegel oder Kessel oder Pfanne oder Topf, und was er mit der Gabel hervorzog, das nahm der Priester für sich. So taten sie allen in Israel, die dorthin kamen nach Silo.15Desgleichen, ehe sie das Fett in Rauch aufgehen ließen, kam des Priesters Diener und sprach zu dem, der das Opfer brachte: Gib mir Fleisch für den Priester zum Braten, denn er will nicht gekochtes Fleisch von dir nehmen, sondern rohes. (3Mo 3,3)16Wenn dann jemand zu ihm sagte: Lass erst das Fett in Rauch aufgehen und nimm dann, was dein Herz begehrt, so sprach er zu ihm: Du sollst mir’s jetzt geben; wenn nicht, so nehme ich’s mit Gewalt.17So war die Sünde der jungen Männer sehr groß vor dem HERRN, denn sie verachteten das Opfer des HERRN.18Samuel aber war ein Diener vor dem HERRN; und der Knabe war umgürtet mit einem leinenen Priesterschurz. (2Mo 28,4)19Dazu machte ihm seine Mutter ein kleines Oberkleid und brachte es ihm Jahr für Jahr, wenn sie mit ihrem Mann hinaufging, um das jährliche Opfer darzubringen.20Und Eli segnete Elkana und seine Frau und sprach: Der HERR gebe dir Kinder von dieser Frau anstelle dessen, den sie vom HERRN erbeten hat. Und sie gingen zurück an ihren Ort.21Und der HERR suchte Hanna heim, dass sie schwanger ward, und sie gebar drei Söhne und zwei Töchter. Aber der Knabe Samuel wuchs heran bei dem HERRN.22Eli aber war sehr alt geworden. Und immer, wenn er von all dem hörte, was seine Söhne ganz Israel antaten und dass sie bei den Frauen schliefen, die vor dem Eingang der Stiftshütte dienten, (2Mo 38,8)23sprach er zu ihnen: Warum tut ihr solches? Denn ich höre diese bösen Dinge, die ihr tut, vom ganzen Volk.24Nicht doch, meine Söhne! Denn das Gerücht, von dem ich reden höre in des HERRN Volk, ist nicht gut.25Wenn jemand gegen einen Menschen sündigt, so kann es Gott entscheiden. Wenn aber jemand gegen den HERRN sündigt, wer soll es dann für ihn entscheiden? Aber sie gehorchten der Stimme ihres Vaters nicht; denn der HERR war willens, sie zu töten.26Aber der Knabe Samuel nahm immer mehr zu an Alter und Gunst bei dem HERRN und bei den Menschen. (1Sam 3,19; Lk 2,52)
Das kommende Gericht über das Haus Eli
27Es kam aber ein Mann Gottes zu Eli und sprach zu ihm: So spricht der HERR: Ich habe mich offenbart dem Hause deines Vaters, als sie noch in Ägypten dem Hause des Pharao gehörten, (1Sam 9,6; 1Kön 13,1; 2Kön 1,9)28und hab’s mir erwählt aus allen Stämmen Israels zum Priestertum, dass sie auf meinem Altar opfern und Räucherwerk verbrennen und den Priesterschurz vor mir tragen, und ich habe dem Hause deines Vaters alle Feueropfer Israels gegeben. (2Mo 30,7; 4Mo 18,8; 5Mo 18,1)29Warum tretet ihr denn mit Füßen meine Schlachtopfer und Speisopfer, die ich für meine Wohnung geboten habe? Und du ehrst deine Söhne mehr als mich, dass ihr euch mästet von dem Besten aller Opfer meines Volkes Israel.30Darum spricht der HERR, der Gott Israels: Ich hatte gesagt, dein Haus und deines Vaters Haus sollten immerdar vor mir einhergehen. Aber nun spricht der HERR: Das sei ferne von mir! Sondern wer mich ehrt, den will ich auch ehren; wer aber mich verachtet, der soll wieder verachtet werden. (1Mo 12,3; 2Mo 28,1; Mal 3,16)31Siehe, es wird die Zeit kommen, dass ich deinen Arm und den Arm des Hauses deines Vaters abhauen will, dass es keinen Alten geben wird in deinem Hause (1Kön 2,27)32und dass du voll Neid sehen wirst auf all das Gute, das Israel geschehen wird, und es wird niemand alt werden in deinem Hause immerdar.33Doch nicht einen jeden will ich dir von meinem Altar ausrotten, dass nicht deine Augen verschmachten und deine Seele sich gräme. Aber der größte Teil deines Hauses soll sterben, wenn sie Männer geworden sind.34Und das soll dir ein Zeichen sein, das über deine beiden Söhne, Hofni und Pinhas, kommen wird; an einem Tag werden sie beide sterben. (1Sam 4,11)35Ich aber will mir einen treuen Priester erwecken, der wird tun, wie es meinem Herzen und meiner Seele gefällt. Dem will ich ein beständiges Haus bauen, dass er vor meinem Gesalbten wandle immerdar. (1Sam 25,28; 1Kön 11,38; Hebr 5,4)36Und wer übrig ist von deinem Hause, der wird kommen und vor jenem niederfallen um ein Silberstück oder um ein Brot und wird sagen: Lass mich doch Anteil haben am Priesteramt, dass ich einen Bissen Brot zu essen habe.