1So hat der HERR gesprochen: »Fürwahr, ich lasse gegen Babylon und gegen die, welche im ›Herzen[1] meiner Widersacher‹ wohnen, die Wut eines Verderbers losbrechen,2und ich entsende Worfler nach Babylon, die sollen es worfeln und sein Land ausplündern!« Wenn die am Tage des Unglücks (die Stadt) von allen Seiten umzingeln,3dann spanne kein Schütze seinen Bogen mehr, und niemand erhebe sich zum Widerstand in seinem Panzer! Doch schont ihre jungen Männer nicht, vollzieht den Bann an ihrem gesamten Heer,4so daß Erschlagene daliegen im Lande der Chaldäer und Durchbohrte[2] auf ihren Straßen!5Denn weder Israel noch Juda ist als Witwe von seinem Gott, vom HERRN der Heerscharen, verlassen; dagegen das Land jener ist voll von Verschuldung gegen den Heiligen Israels.6Fliehet aus dem Bereich Babylons hinweg und rettet ein jeder sein Leben, damit ihr nicht den Tod findet um seiner Verschuldung willen! Denn die Zeit der Rache ist dies für den HERRN: was es verübt hat, vergilt er ihm.
Babylon der Taumelbecher Gottes: das Todesurteil über Babylon
7Ein goldener Becher war Babylon in der Hand des HERRN, der die ganze Erde trunken machte; von seinem Wein haben die Völker getrunken, darum haben die Völker den Verstand verloren[3].8Plötzlich ist Babylon gefallen und zerschmettert: »Wehklagt über die Stadt, holt Balsam für ihre Schmerzen[4]: vielleicht ist noch Heilung möglich!«9»Wir haben Babylon heilen wollen, aber es war nicht zu heilen: überlaßt es sich selbst! Laßt uns abziehen, ein jeder in sein Land! Denn bis an den Himmel reicht das Strafgericht über die Stadt und ragt bis zu den Wolken!«10»Der HERR hat die Gerechtigkeit unserer Sache ans Licht gebracht: kommt, laßt uns in Zion das Walten des HERRN, unsers Gottes, verkündigen!«
Die Stadt wird nach Beschluß Gottes erstürmt
11Schärft die Pfeile, ergreift die Schilde! Der HERR hat die Wut der Könige von Medien erweckt, denn sein Absehen ist gegen Babylon gerichtet, es zu vernichten; denn die Rache des HERRN ist da, die Rache für seinen Tempel.12Gegen die Mauern Babylons pflanzt ein Banner[5] auf! Verschärft die Bewachung, stellt Wachtposten auf, legt Mannschaften in Hinterhalt! Denn wie der HERR es sich vorgenommen hat, so führt er es auch aus, was er den Bewohnern Babylons angedroht hat.13O Stadt, die du wohnst[6] an großen Wassern, reich an Schätzen: gekommen ist dein Ende, das Maß ist voll zum Abschneiden!14Der HERR der Heerscharen hat bei sich selbst geschworen: »Habe ich dich auch mit Menschen angefüllt wie mit Heuschrecken, so wird man doch Siegesgeschrei über dich erheben!«
Lobpreis des Herrn, des Gottes Israels
15Er ist es, der die Erde durch seine Kraft geschaffen, den Erdkreis durch seine Weisheit fest gegründet und durch seine Einsicht den Himmel ausgespannt hat.16Wenn er beim Schall des Donners Wasserrauschen am Himmel entstehen läßt und Gewölk vom Ende der Erde heraufführt, wenn er Blitze beim Regen schafft und den Sturmwind aus seinen Vorratskammern herausläßt –17starr steht alsdann jeder Mensch da, ohne es begreifen zu können, und schämen muß sich jeder Goldschmied seines Bildwerks; denn Trug ist sein gegossener Götze, und kein Odem[7] wohnt in ihm:18nichts als Wahn[8] sind sie, lächerliche Gebilde; wenn die Zeit des Strafgerichts für sie kommt, ist es zu Ende mit ihnen.19Aber nicht wie diese ist Jakobs Erbteil; nein, er ist es, der das All gebildet hat, und Israel ist der Stamm seines Erbbesitzes: HERR der Heerscharen ist sein Name!
Hammerspruch; das Gericht an Babylon in seiner weltgeschichtlichen Bedeutung
20»Ein Hammer bist du mir gewesen, eine Kriegswaffe; und ich habe mit dir Völker zerhämmert und Königreiche mit dir zertrümmert.21Zerhämmert habe ich mit dir Rosse samt ihren Reitern, zerhämmert mit dir Kriegswagen samt den darauf Fahrenden;22zerhämmert habe ich mit dir Männer und Weiber, zerhämmert mit dir Greise und Kinder, zerhämmert Jünglinge und Jungfrauen;23zerhämmert habe ich mit dir Hirten samt ihren Herden, zerhämmert mit dir Ackerleute samt ihren Gespannen, zerhämmert Landpfleger und Statthalter.24Aber jetzt will ich Babylon und allen Bewohnern des Chaldäerlandes alle ihre Bosheit, die sie an Zion verübt haben, vor euren Augen vergelten!« – so lautet der Ausspruch des HERRN. –25»Nunmehr will ich an dich[9]« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »du Berg des Verderbens, der du über die ganze Erde Verderben gebracht hast! Ja, ich will meine Hand gegen dich ausstrecken und dich von der Felsenhöhe hinabwälzen und dich zu einem verbrannten[10] Berge machen,26so daß man von dir weder Ecksteine noch Grundsteine mehr nehmen[11] kann; nein, eine öde Wüste sollst du sein auf ewige Zeit!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
Schilderung der Eroberung der Stadt
27Pflanzt ein Panier (V.12) auf der Erde auf, stoßt in die Posaune unter den Völkern, weiht[12] Völker zum Kampf gegen Babylon, bietet gegen es die Königreiche von Ararat, Minni und Askenas auf, bestellt einen Heerführer gegen es, laßt Reiterei anrücken so zahlreich wie borstige Heuschrecken!28Weiht Völker zum Kampf gegen es, die Könige von Medien, ihre Landpfleger und alle ihre Statthalter und das ganze Gebiet ihrer Herrschaft!29Da erbebt und zittert die Erde; denn die Ratschlüsse des HERRN gehen an Babylon in Erfüllung, um das Land Babylon zu einer menschenleeren Einöde zu machen.30Babylons Mannen ziehen nicht mehr ins Feld, sitzen tatenlos in den Burgen[13]; ihr Mut ist geschwunden, sie sind zu Weibern geworden; schon hat man die Wohnungen in der Stadt in Flammen aufgehen lassen, ihre[14] Riegel sind zerbrochen.31Ein Läufer läuft dem andern entgegen und ein Bote dem andern, um dem König von Babylon zu melden, daß seine Stadt an allen Ecken erobert,32daß die Furten besetzt seien und man die Sümpfe mit Feuer ausgebrannt habe und dem Kriegsvolk der Mut entsunken sei.33Denn so hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen: »Die Tochter Babylon gleicht einer Tenne zur Zeit, da man sie feststampft: nur noch eine kleine Weile, so kommt für sie (für Babylon) die Zeit der Ernte!«
Die Verschuldung Babylons an Jerusalem und die Rache Gottes
34»Nebukadnezar, der König von Babylon, hat mich gefressen, hat mich vernichtet, mich hingestellt als ein leeres Gefäß! Er hat mich verschlungen wie ein Drache und seinen Bauch mit mir gefüllt, hat mich aus meinem Paradies[15] hinausgestoßen.35Die an mir verübte Gewalttätigkeit und meine Zerfleischung komme über Babylon« – so spreche die Bewohnerschaft Zions – »und mein Blut über die Bewohner des Chaldäerlandes!« – so spreche Jerusalem.36Darum hat der HERR so gesprochen: »Wisse wohl: ich führe deine Sache und vollziehe die Rache für dich: ich trockne Babylons Strom aus und lasse seine Brunnen versiegen!37Babylon soll zum Trümmerhaufen werden, zur Behausung der Schakale, zum abschreckenden Beispiel und Gespött, ohne Bewohner!38Jetzt brüllen sie noch allesamt wie junge Löwen, knurren wie Löwenkätzchen;39aber wenn sie (vor Gier) glühen, will ich ihnen ein Mahl[16] herrichten und sie trunken machen, daß sie taumeln und einschlafen zu ewigem Schlaf, aus dem sie nicht wieder erwachen!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.40»Ich lasse sie wie Lämmer zur Schlachtung niedersinken, wie Widder samt den Böcken!«
Klagelied über den Fall der Stadt verbunden mit Mahnungen an Israel
41Ach, wie ist doch Sesach[17] eingenommen und erobert der Stolz der ganzen Erde! Ach, wie ist doch Babylon zum Gegenstand des Entsetzens unter den Völkern geworden!42Das Meer ist gegen Babylon heraufgestiegen, von seinen brausenden Wellen ist es überflutet;43seine Städte sind zur Wüste geworden, zu dürrem Land und zur Steppe, zu einem Land, in welchem niemand wohnt und das kein Menschenkind durchwandert.44Auch am Bel (50,2) zu Babylon will ich das Strafgericht vollziehen und aus seinem Rachen das wieder herausholen, was er verschlungen hat, und nicht mehr sollen künftig die Völker zu ihm hinströmen! Auch die Mauer Babylons ist gefallen!45Ziehet aus seinem Bereich hinweg, mein Volk, und rettet ein jeder sein Leben vor der Zornglut des HERRN!46Doch laßt euer Herz nicht verzagen und geratet nicht in Angst bei den Gerüchten, die im Lande im Umlauf sind, wenn in dem einen Jahre dieses Gerücht sich verbreitet und im Jahre darauf jenes Gerücht, und Gewalttätigkeit im Lande herrscht, und ein Machthaber sich gegen den andern erhebt!47»Darum wisset wohl: es kommt die Zeit, da werde ich das Strafgericht an den Götzenbildern Babylons vollziehen! Da wird dann sein ganzes Land zuschanden werden und alle seine (Bewohner) erschlagen in seiner Mitte fallen!48Dann werden Himmel und Erde samt allem, was in ihnen ist, über Babylon jubeln, denn von Norden her brechen ihm die Verwüster ins Land ein« – so lautet der Ausspruch des HERRN.49Auch Babylon muß fallen um der erschlagenen Israeliten willen, wie um Babylons willen Erschlagene auf der ganzen Erde gefallen sind.50Ihr, die ihr dem Schwert entronnen seid, ziehet ab und steht nicht still! Bleibt des HERRN auch in der Ferne eingedenk und haltet die Erinnerung an Jerusalem getreulich fest:51»Wir haben uns schämen müssen, denn wir haben Schmähreden zu hören bekommen; Schamröte hat unser Antlitz bedeckt, denn Fremde sind über die Heiligtümer im Tempel des HERRN hergefallen!«52»Darum wisset wohl: es kommt die Zeit« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »da werde ich das Strafgericht an den Götzen Babylons vollziehen, und überall in seinem Lande werden dann tödlich Verwundete röcheln!53Wenn Babylon auch bis zum Himmel emporstiege und seine Festung unersteiglich hoch baute, so werden ihm doch von mir her die Verwüster kommen!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
Abschluß und Rückblick
54Horch! Geschrei von Babylon her und ein gewaltiger Einsturz aus dem Lande der Chaldäer!55Denn der HERR verwüstet Babylon und macht dem lauten Lärmen dort ein Ende: es brausen ihre[18] Wogen wie gewaltige Fluten, laut erschallen ihre wilden Kriegsrufe.56Denn der Verwüster bricht über die Stadt, über Babylon herein, und ihre Krieger werden gefangen, ihre Bogen sind zerbrochen; denn ein Gott der Vergeltung ist der HERR, er zahlt sicher heim.57»Ihre Oberen[19] aber und Gelehrten, ihre Landpfleger, Statthalter und Krieger mache ich trunken, daß sie entschlafen zu ewigem Schlaf und nicht wieder erwachen« – so lautet der Ausspruch des Königs, dessen Name ›HERR der Heerscharen‹ ist. –58So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: »Babylons Mauern, so breit sie sind, sollen bis auf den Grund niedergerissen und seine Tore, so hoch sie sind, mit Feuer verbrannt werden!«, und so (trifft das Wort zu: Hab 2,13): »Völker mühen sich für nichts ab, und Völkerschaften arbeiten sich für das Feuer ab.«59(Dies ist) der Auftrag, den der Prophet Jeremia Seraja, dem Sohne Nerijas, des Sohnes Mahsejas, erteilte, als dieser mit Zedekia, dem König von Juda, im vierten Jahre von dessen Regierung nach Babylon reiste; Seraja war damals Quartiermeister[20].60Jeremia hatte aber alles Unglück, das über Babylon hereinbrechen sollte, nämlich alle Aussprüche, die hier über Babylon aufgezeichnet stehen, auf eine einzige Buchrolle[21] geschrieben61und zu Seraja gesagt: »Wenn du nach Babylon kommst, so sieh dich nach einem passenden Orte um und verlies alle diese Worte laut62und sage dann: ›HERR, du selbst hast diesem Orte angedroht, ihn vernichten zu wollen, so daß kein Bewohner mehr in ihm sein solle, weder Menschen noch Vieh, sondern daß er zu einer Einöde für ewige Zeiten werden solle.‹63Wenn du dann diese Buchrolle zu Ende gelesen hast, so binde einen Stein daran und wirf sie mitten in den Euphrat hinein64und rufe aus: ›So soll auch Babylon versinken und nicht wieder hochkommen infolge des Unglücks, das ich über es verhänge!‹« Bis hierher gehen die Aussprüche Jeremias. (Jer 1,1)
Jeremia 51
Lutherbibel 2017
Babel wird zerstört
1So spricht der HERR: Siehe, ich will einen Sturm des Verderbens erwecken wider Babel und wider die Bewohner Chaldäas.2Ich will Worfler nach Babel schicken, die sie worfeln sollen und ihr Land ausfegen; die werden von allen Seiten über sie kommen am Tage des Unheils. (Jer 15,7)3Der Schütze spanne seinen Bogen und erhebe sich in seinem Panzer! Verschont nicht ihre junge Mannschaft, vollstreckt den Bann an ihrem ganzen Heer,4dass die Erschlagenen daliegen im Lande der Chaldäer und die Erstochenen auf ihren Gassen!5Fürwahr, Israel und Juda sollen nicht Witwen bleiben, verlassen von ihrem Gott, dem HERRN Zebaoth; denn das Land der Chaldäer hat sich sehr verschuldet am Heiligen Israels. (Jes 54,4; Jer 50,29)6Flieht aus Babel und rette ein jeder sein Leben, dass ihr nicht untergeht in seiner Schuld. Denn dies ist für den HERRN die Zeit der Rache, um ihm seine Taten zu vergelten. (Jer 50,8; Offb 18,4)7Ein goldener Kelch, der alle Welt trunken gemacht hat, war Babel in der Hand des HERRN. Alle Völker haben von seinem Wein getrunken; darum sind die Völker so toll geworden. (Jer 25,15; Offb 17,4; Offb 18,3)8Wie plötzlich ist Babel gefallen und zerschmettert! Heult über Babel, bringt Balsam für seine Wunden, ob es vielleicht geheilt werden könnte. (Jes 21,9)9Wir wollten Babel heilen; aber es war nicht zu heilen. So lasst es fahren und lasst uns ein jeder in sein Land ziehen! Denn seine Strafe reicht bis an den Himmel und langt hinauf bis an die Wolken.10Der HERR hat unsere Gerechtigkeit ans Licht gebracht. Kommt, lasst uns in Zion erzählen die Werke des HERRN, unseres Gottes!11Ja, schärft nun die Pfeile und füllt die Köcher! Der HERR hat den Mut der Könige von Medien erweckt; denn seine Gedanken stehen wider Babel, dass er es verderbe. Denn dies ist die Vergeltung des HERRN, die Vergeltung für seinen Tempel. (Jes 13,17; Jer 50,28)12Ja, erhebt nun das Banner gegen die Mauern von Babel, macht stark die Wachen, bestellt Wächter, legt einen Hinterhalt! Denn der HERR hat sich’s vorgenommen und wird’s auch tun, was er gegen die Einwohner von Babel geredet hat.13Die du an großen Wassern wohnst und große Schätze hast, dein Ende ist gekommen, dein Lebensfaden wird abgeschnitten! (Offb 17,1)14Der HERR Zebaoth hat bei sich geschworen: Wenn ich dich auch gefüllt habe mit Menschen wie mit Heuschrecken, so wird man doch gegen dich das Kriegsgeschrei anstimmen.
Babel, das verworfene Werkzeug Gottes
15Er hat die Erde durch seine Kraft gemacht und den Erdkreis bereitet durch seine Weisheit und den Himmel ausgebreitet durch seinen Verstand. (Jer 10,12)16Wenn er donnert, so ist Wasser die Menge am Himmel; Wolken lässt er heraufziehen vom Ende der Erde. Er macht die Blitze, dass es regnet, und lässt den Wind kommen aus seinen Kammern. (Ps 135,7)17Alle Menschen aber sind Toren mit ihrer Kunst, und alle Goldschmiede stehen beschämt da mit ihren Bildern; denn ihre Götzen sind Trug und haben kein Leben.18Sie sind nichts, ein Spottgebilde; sie müssen zugrunde gehen, wenn sie heimgesucht werden.19Aber so ist der nicht, der Jakobs Anteil ist, sondern er ist’s, der alle Dinge geschaffen hat, und Israel ist der Stamm seines Erbteils. Er heißt HERR Zebaoth. (5Mo 32,9)20Du, Babel, bist mein Hammer, meine Kriegswaffe; durch dich zerschmettere ich Völker und zerstöre Königreiche. (Jer 50,23)21Durch dich zerschmettere ich Rosse und Reiter, Wagen und Fahrer.22Durch dich zerschmettere ich Männer und Frauen, Alte und Junge, Jünglinge und Jungfrauen.23Durch dich zerschmettere ich Hirten und Herden, Bauern und Gespanne und Fürsten und Herren.24Aber nun will ich Babel und allen Bewohnern von Chaldäa vergelten alle ihre Bosheit, die sie an Zion begangen haben, vor euren Augen, spricht der HERR. (Jer 50,29)25Siehe, ich will an dich, du Berg des Verderbens, der du Verderben gebracht hast über alle Welt, spricht der HERR. Ich will meine Hand wider dich ausstrecken und dich von den Felsen herabwälzen und will einen verbrannten Berg aus dir machen,26dass man weder Ecksteine noch Grundsteine aus dir nehmen kann, sondern eine ewige Wüste sollst du sein, spricht der HERR.
Der Kampf der Völker gegen Babel
27Richtet auf das Banner auf Erden, blast die Posaune unter den Völkern! Heiligt die Völker zum Kampf gegen die Stadt Babel! Ruft wider sie die Königreiche Ararat, Minni und Aschkenas! Sammelt Kriegsleute gegen sie, bringt Rosse herauf wie Heuschrecken! (1Mo 10,3; Jes 13,3)28Heiligt die Völker zum Kampf gegen sie, die Könige von Medien samt ihren Statthaltern und allen Vorstehern und das ganze Land ihrer Herrschaft!29Da erbebt und erzittert das Land, wenn die Gedanken des HERRN sich erfüllen wider Babel, dass er das Land Babel zur Wüste mache, darin niemand wohnt.30Die Helden zu Babel geben den Kampf auf, sie bleiben in der Festung. Mit ihrer Stärke ist’s aus, sie sind Weiber geworden; Babels Wohnungen sind in Brand gesteckt und seine Riegel zerbrochen. (Jer 50,37)31Ein Läufer begegnet dem andern und ein Bote dem andern, um dem König von Babel anzusagen, dass seine Stadt genommen sei an allen Enden32und die Furten besetzt seien und die Bollwerke verbrannt und die Kriegsleute verzagt.33Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Die Tochter Babel ist wie eine Tenne, wenn man sie feststampft; bald ist die Zeit der Ernte da.
Gott führt Jerusalems Rechtsstreit
34»Nebukadnezar, der König von Babel, hat mich gefressen und umgebracht, er hat aus mir ein leeres Gefäß gemacht. Er hat mich verschlungen wie ein Drache, er hat seinen Bauch gefüllt mit meinen Kostbarkeiten; er hat mich vertrieben.35Über Babel komme der Frevel, der an mir begangen ist und an meinem Fleische«, soll die Einwohnerin von Zion sagen, »und mein Blut komme über die Bewohner von Chaldäa!«, soll Jerusalem sagen.36Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich will deine Sache führen und dich rächen. Ich will ihr Meer austrocknen und ihre Brunnen versiegen lassen.37Und Babel soll zu Steinhaufen und zur Wohnung der Schakale werden, zum Entsetzen und zum Spott, dass niemand darin wohne. (Jer 50,13)38Sie sollen miteinander brüllen wie die Löwen und knurren wie die jungen Löwen.39Ihrer Gier will ich ein Mahl zurichten und will sie trunken machen, dass sie umsinken und in ewigen Schlaf fallen, von dem sie nimmermehr aufwachen sollen, spricht der HERR.40Ich will sie hinabführen wie Lämmer zur Schlachtbank, wie Widder und Böcke.41Wie ist Scheschach[1] gefallen und die in aller Welt Berühmte eingenommen! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Völkern! (Jer 25,26)42Das Meer ist über Babel gegangen, und mit der Menge seiner Wellen ist es bedeckt.43Seine Städte sind zur Wüste und zu einem dürren, öden Lande geworden, zum Lande, darin niemand wohnt und das kein Mensch durchzieht.44Ja, den Bel zu Babel suche ich heim und reiße aus seinem Rachen, was er verschlungen hat. Und die Völker sollen nicht mehr zu ihm laufen; denn es sind auch die Mauern von Babel zerfallen. (Jes 46,1; Jer 50,2)
Gottes Volk zieht aus Babel
45Zieh aus von dort, mein Volk, und rette ein jeder sein Leben vor dem grimmigen Zorn des HERRN!46Euer Herz könnte sonst weich werden und verzagen vor den Gerüchten, die man im Lande hören wird. Denn es wird in einem Jahr ein Gerücht umgehen und danach im nächsten Jahr wieder ein Gerücht, und Gewalt wird im Lande sein und ein Herrscher wider den andern.47Darum siehe, es kommt die Zeit, dass ich die Götzen zu Babel heimsuchen will und sein ganzes Land zuschanden werden soll und alle seine Erschlagenen darin liegen werden.48Himmel und Erde und alles, was darinnen ist, werden jauchzen über Babel, dass seine Verwüster von Norden kommen, spricht der HERR. (Offb 18,20)49Und Babel muss fallen für die Erschlagenen Israels, wie für Babel gefallen sind die Erschlagenen der ganzen Erde.50Die ihr dem Schwert entronnen seid, zieht fort, säumet nicht! Gedenkt des HERRN in fernem Lande und lasst euch Jerusalem im Herzen sein! (Ps 137,5)51Wir sind zuschanden geworden, da wir Schmach hören mussten; Scham bedeckt unser Angesicht, da Fremde über die Heiligtümer im Hause des HERRN kamen.52Darum siehe, die Zeit kommt, spricht der HERR, dass ich die Götzen Babels heimsuchen will, und im ganzen Lande sollen die tödlich Verwundeten stöhnen.53Und wenn Babel zum Himmel emporstiege und seine Festung unzugänglich hoch machte, so sollen doch Verwüster von mir über die Stadt kommen, spricht der HERR. (1Mo 11,4; Jes 14,13)
Babels endgültiger Untergang
54Man hört ein Geschrei aus Babel und einen großen Jammer aus der Chaldäer Lande;55denn der HERR verwüstet Babel und vertilgt aus ihm das große Getümmel. Wellen brausen heran wie große Wasser, es erschallt ihr lautes Tosen;56denn es ist über Babel der Verwüster gekommen. Seine Helden werden gefangen, ihre Bogen zerbrochen; denn der Gott der Vergeltung, der HERR, zahlt es ihnen heim. (5Mo 32,39)57Ich will seine Fürsten, Weisen, Herren und Hauptleute und seine Krieger trunken machen, dass sie in ewigen Schlaf sinken sollen, von dem sie nimmermehr aufwachen, spricht der König, der da heißt HERR Zebaoth. (Jer 39,1)58So spricht der HERR Zebaoth: Die Mauern des großen Babel sollen geschleift und seine hohen Tore mit Feuer verbrannt werden, dass die Arbeit der Völker umsonst sei und dem Feuer verfalle, was die Nationen mit Mühe erbaut haben. (Hab 2,13)
Die Schriftrolle im Euphrat
59Dies ist das Wort, das der Prophet Jeremia befahl Seraja, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, als er mit Zedekia, dem König von Juda, nach Babel zog im vierten Jahr seiner Herrschaft. Und Seraja war Quartiermeister. (Jer 36,4)60Und Jeremia schrieb all das Unheil, das über Babel kommen sollte, in ein Buch, nämlich alle diese Worte, die wider Babel geschrieben sind. (Jer 50,1)61Und Jeremia sprach zu Seraja: Wenn du nach Babel kommst, so schaue zu und lies alle diese Worte vor62und sprich: HERR, du hast geredet gegen diese Stätte, dass du sie ausrotten willst, dass niemand mehr darin wohne, weder Mensch noch Vieh, sondern dass sie immerdar wüst sei. (Jer 26,1; Jer 50,3)63Und wenn du das Buch ausgelesen hast, so binde einen Stein daran und wirf’s in den Euphrat (Offb 18,21)64und sprich: So soll Babel versinken und nicht wieder aufkommen von dem Unheil, das ich über sie bringen will. So weit die Worte Jeremias.