1Da antwortete Bildad von Schuach und sprach:2Wie lange noch? Macht den Worten ein Ende! Kommt zur Einsicht; danach wollen wir reden!3Warum werden wir geachtet wie Vieh und sind so töricht in euren Augen?4Willst du vor Zorn bersten? Soll um deinetwillen die Erde veröden und der Fels von seiner Stätte weichen?5Dennoch wird das Licht der Frevler verlöschen, und der Funke seines Feuers wird nicht leuchten. (Spr 13,9)6Das Licht wird finster werden in seiner Hütte und seine Leuchte über ihm verlöschen.7Seine kräftigen Schritte werden kürzer, und sein eigener Plan wird ihn fällen.8Denn mit seinen Füßen gerät er ins Netz, und über Fanggruben führt sein Weg.9Das Netz wird seine Ferse festhalten, und die Schlinge wird ihn fangen.10Versteckt liegt der Fallstrick am Boden und die Falle auf seinem Weg.11Um und um schreckt ihn jähe Angst, dass er nicht weiß, wo er hinaus soll. (3Mo 26,36)12Unheil hungert nach ihm, und Unglück steht bereit zu seinem Sturz.13Die Glieder seines Leibes werden verzehrt; seine Glieder wird verzehren der Erstgeborene des Todes. (4Mo 12,10)14Er wird aus seiner Hütte verjagt, auf die er vertraute, und hingetrieben zum König der Schrecken[1].15In seiner Hütte wird wohnen, was nicht zu ihm gehört; über seine Stätte wird Schwefel gestreut.16Unten verdorren seine Wurzeln, und oben verwelken seine Zweige.17Sein Andenken wird vergehen im Lande, und er wird keinen Namen haben auf der Gasse.18Er wird vom Licht in die Finsternis vertrieben und vom Erdboden verstoßen werden.19Er wird keine Kinder haben und keine Enkel unter seinem Volk; es wird ihm keiner übrig bleiben in seinen Wohnungen.20Die im Westen werden sich über seinen Tag entsetzen, und die im Osten wird Furcht ankommen. (Ps 37,13)21Ja, so geht’s der Wohnung des Gottlosen und so der Stätte dessen, der Gott nicht kennt.
Hiob 18
Hoffnung für alle
Bildad: Der Gottlose wird vom Unheil verfolgt
1Nun ergriff Bildad aus Schuach wieder das Wort:2»Hör endlich auf mit dem Geschwätz, Hiob! Komm zur Vernunft, damit wir dir etwas sagen können!3Warum stellst du uns als töricht hin, hältst uns für dumm wie ein Stück Vieh?4Du zerfleischst dich selbst in deinem Zorn! Soll das Land verwüstet werden, sollen mächtige Felsen einstürzen, nur damit du recht behältst?5Mach dir nichts vor: Das Licht des Gottlosen wird erlöschen, und seine Flamme lodert nicht mehr auf.6In seinem Zelt wird es dunkel, seine Lampe erlischt.7Mit müden Schritten schleppt er sich dahin; seine eigenen Machenschaften bringen ihn zu Fall.8Er wird sich im Netz verstricken, in eine überdeckte Grube stürzen.9Er tritt in die Falle, und sie schnappt zu. In Schlingen wird er sich verfangen.10Versteckt am Boden ist ein Strick für ihn gespannt, auf seinem Weg wartet eine Falle.11Angst und Schrecken bedrängen ihn von allen Seiten, sie verfolgen ihn auf Schritt und Tritt.12Das Unheil lauert ihm auf, das Unglück wird ihn überfallen.13Eine furchtbare Krankheit frisst seine Glieder, als Bote des Todes zehrt sie ihn aus.14Sie entwurzelt ihn aus seiner Heimat, wo er sich sicher glaubte, und treibt ihn zum König aller Schrecken – hin zum Tod.15Das Feuer wird in seinem Zelt wüten, und man wird Schwefel auf sein Grundstück streuen.16Seine Wurzeln verdorren im Erdreich, und seine Zweige sterben ab.17Die Erinnerung an ihn wird völlig ausgelöscht, und bald denkt keiner mehr an ihn im ganzen Land.18Man wird ihn aus dem Licht ins Dunkle stoßen, vom Erdboden verschwinden lassen.19Er wird weder Kind noch Enkel haben in seinem Volk, von seiner Familie wird keiner überleben.20Über seinen Unglückstag wird jeder sich entsetzen. In Ost und West packt alle, die es hören, kaltes Grausen.21Ja, so sieht das Ende böser Menschen aus! So geht es dem, der Gott den Rücken kehrt!«
Hiob 18
Einheitsübersetzung 2016
ZWEITE REDE BILDADS
Selbstverteidigung Bildads
1Da antwortete Bildad von Schuach und sprach:2Wann endlich macht ihr Schluss mit den Reden? / Nehmt Einsicht an, dann reden wir.3Warum sind wir wie Vieh geachtet, / gelten als unrein in euren Augen? (Ps 49,21)4Du zerfleischt dich selbst in deinem Zorn. / Soll deinetwegen die Erde sich entvölkern, / der Fels von seiner Stelle rücken? (Hi 14,18; Hi 16,9)
Schicksal des Frevlers
5Ja, der Frevler Licht erlischt, / die Flamme seines Feuers strahlt nicht auf. (Hi 21,17; Hi 29,3; Ps 18,29; Spr 13,9; Spr 24,20)6Das Licht in seinem Zelte wird finster, / seine Leuchte über ihm erlischt. (Pred 12,2)7Eng werden seine gewaltigen Schritte, / sein eigener Plan bringt ihn zu Fall. (Ps 18,37; Spr 4,12)8Denn mit seinen Füßen gerät er ins Netz / und über Flechtwerk schreitet er dahin. (Hi 22,10; Ps 35,7; Ps 140,6)9Das Klappnetz packt ihn an der Ferse, / die Schlinge hält ihn fest.10Versteckt am Boden liegt sein Fangstrick, / die Falle für ihn auf dem Pfad.11Ringsum ängstigen ihn Schrecken / und scheuchen ihn auf Schritt und Tritt. (Hi 15,21; Weis 17,10)12Hungrig nach ihm ist sein Unheil, / das Verderben steht bereit zu seinem Sturz.13Es frisst die Glieder seines Leibes, / seine Glieder frisst des Todes Erstgeborener.14Ausgerissen wird er aus seinem Zelt, aus seiner Zuversicht, / es treibt ihn fort zum König der Schrecken. (Ps 52,7)15Ihm Fremdes wohnt in seinem Zelt, / Schwefel wird auf seinen Hof gestreut. (5Mo 29,22; Ps 11,6; Jes 34,9)16Von unten her verdorren seine Wurzeln, / von oben welken seine Zweige.17Sein Andenken schwindet von der Erde, / kein Name bleibt ihm weit und breit. (Ps 9,6; Ps 34,17; Spr 10,7)18Sie stoßen ihn vom Licht in die Finsternis / und jagen ihn vom Erdkreis fort.19Kein Spross, kein Stamm bleibt ihm in seinem Volk, / am Ort seines Aufenthaltes keiner, der ihn überlebt. (Ps 37,28; Ps 109,13)20Über seinen Tag schaudern die im Westen, / die im Osten packt das Grauen.21Ja, so geht es mit den Wohnungen des Frevlers, / mit dem Ort des Menschen, der Gott nicht kennt.