Hesekiel 19

Lutherbibel 2017

1 Und du, stimm ein Klagelied an über die Fürsten Israels2 und sprich: Welch eine Löwin war deine Mutter! Unter Löwen lagerte sie, unter jungen Löwen zog sie ihre Jungen auf. (1Mo 49,9)3 Und eins ihrer Jungen zog sie groß, und es wurde ein junger Löwe daraus; der lernte, Tiere zu reißen, ja, Menschen fraß er.4 Da boten sie Völker gegen ihn auf. Die fingen ihn in ihrer Grube und führten ihn an Ketten nach Ägyptenland. (2Kön 23,31; Jer 22,11)5 Als nun die Mutter sah, dass ihre Hoffnung verloren war, nachdem sie lange gehofft hatte, nahm sie ein andres von ihren Jungen und machte einen jungen Löwen daraus. (2Kön 24,6; 2Kön 24,8)6 Der lebte unter den Löwen, wurde ein junger Löwe und lernte, Tiere zu reißen, ja, Menschen fraß er.7 Er zerstörte ihre Burgen und verwüstete ihre Städte, dass das Land und was darin war vor seinem lauten Brüllen sich entsetzte.8 Da stellten sie Völker aus allen Ländern ringsumher gegen ihn auf und warfen ihr Netz über ihn und fingen ihn in ihrer Grube9 und stießen ihn gefesselt in einen Käfig und führten ihn zum König von Babel; und man brachte ihn in Gewahrsam, damit seine Stimme nicht mehr gehört würde auf den Bergen Israels. (2Kön 24,15)10 Deine Mutter war wie ein Weinstock im Weingarten, am Wasser gepflanzt; fruchtbar und voller Ranken war er von dem vielen Wasser; (Hes 17,6)11 seine Ranken wurden so stark, dass sie zu Zeptern taugten; sein Wuchs wurde hoch bis an die Wolken und man sah, dass er so hoch war und so viele Ranken hatte.12 Aber er wurde im Grimm ausgerissen und zu Boden geworfen. Der Ostwind ließ seine Frucht verdorren, und seine starken Ranken wurden zerbrochen, dass sie verdorrten und verbrannt wurden.13 Nun ist er gepflanzt in eine Wüste, in ein dürres, durstiges Land,14 und ein Feuer ging aus von einer Ranke; das verzehrte seine Triebe und seine Frucht. Es blieb an ihm keine starke Ranke mehr für ein Zepter. Das ist ein Klagelied; zum Klagelied ist es geworden.

Hesekiel 19

Elberfelder Bibel

1 Und du, erhebe ein Klagelied über die Fürsten Israels, (Hes 26,17; Hes 27,2)2 und sage: Was war ⟨doch⟩ deine Mutter für eine Löwin unter Löwen! Sie lagerte unter Junglöwen, zog ihre Jungen groß.3 Und sie zog eins von ihren Jungen auf[1], es wurde ein Junglöwe; und er lernte Raub rauben, er fraß Menschen. (2Chr 36,1; Hes 32,2; Sach 11,3)4 Da bot man Nationen gegen ihn auf[2], in ihrer Grube wurde er gefangen; und sie brachten ihn mit Haken[3] in das Land Ägypten.5 Und als sie sah, dass ihre Hoffnung dahin, verloren war[4], da nahm sie ein anderes von ihren Jungen und machte es zu einem Junglöwen.6 Und es lebte[5] unter Löwen, wurde ein Junglöwe; und er lernte Raub rauben, er fraß Menschen.7 Und er zerbrach ihre Paläste[6], ihre Städte legte er in Trümmer; und das Land und seine Fülle entsetzte sich[7] vor der Stimme seines Gebrülls. (2Kön 23,33; Jer 22,17; Hes 34,4)8 Da setzte man gegen ihn die Nationen ringsum aus den Provinzen ein; und sie spannten ihr Fangnetz über ihn aus, in ihrer Grube wurde er gefangen. (2Kön 24,1; Kla 4,20)9 Und sie setzten ihn mit Haken[8] in den Käfig und brachten ihn zum König von Babel, ⟨und⟩ er brachte ihn in Gewahrsam[9], damit seine Stimme nicht mehr gehört wurde auf den Bergen Israels. (2Kön 23,33; 2Chr 36,6; Jer 22,17; Hes 34,4)10 Deine Mutter glich einem Weinstock[10], an Wassern gepflanzt; er wurde fruchtbar und voller Ranken vom vielen Wasser. (Jes 5,1; Hes 17,6)11 Und er bekam starke Zweige, ⟨geeignet⟩ für Herrscherzepter, und sein Wuchs erhob sich empor zwischen das dichte Laub ⟨der Bäume⟩[11]; und er wurde sichtbar durch seine Höhe, durch die Menge seiner Ranken. (1Kön 5,1; Esr 4,20)12 Aber er wurde ausgerissen im Zorn, zu Boden geworfen, und der Ostwind ließ seine Frucht verdorren; sie wurden abgerissen und vertrockneten; sein starker Zweig[12] – Feuer verzehrte ihn. (5Mo 32,22; Ps 80,13; Hes 15,2; Hes 17,10; Hos 13,15)13 Und nun ist er in die Wüste gepflanzt, in ein dürres und durstiges Land. (2Chr 36,20)14 Und ein Feuer ging vom Gezweig seiner Triebe aus ⟨und⟩ hat seine Frucht verzehrt; und kein starker Zweig war ⟨mehr⟩ an ihm, kein Zepter zum Herrschen. Ein Klagelied ist es, und zum Klagelied wurde es. (Ri 9,15; 2Kön 24,20; Hos 3,4)

Hesekiel 19

Hoffnung für alle

1 »Du aber, Hesekiel, stimm ein Klagelied über die Herrscher Israels an!2 Das sollst du singen: ›Was für eine majestätische Löwin war deine Mutter! Sie hatte ihr Lager bei kräftigen Löwen und zog dort ihre Jungen auf.3 Um einen jungen Löwen kümmerte sie sich besonders; er wurde stark und lernte, auf Raubzüge zu gehen und sogar Menschen zu fressen.4 Ganze Völker erklärten ihm den Krieg, als sie davon hörten; sie fingen ihn in einer Grube und zerrten ihn an Haken bis nach Ägypten.5 Die Löwin sah, dass die Hoffnung, die sie auf ihn gesetzt hatte, umsonst war, und so zog sie ein anderes ihrer Jungen auf.6 Der junge Löwe wuchs inmitten des Rudels heran; auch er wurde stark und lernte, auf Raubzüge zu gehen und sogar Menschen zu fressen.7 Er machte sich über die Festungen[1] her und legte ganze Städte in Trümmer; die Bewohner des Landes erstarrten vor Schreck, wenn sein Gebrüll ertönte.8 Da versammelten sich die Völker aus den Provinzen ringsum, um gegen ihn zu kämpfen. Sie fingen ihn in einer Grube und warfen ihr Fangnetz über ihn.9 An Haken zerrten sie ihn in einen Käfig und brachten ihn zum König von Babylonien. Dort hielt man ihn gefangen, denn seine Stimme sollte nicht mehr auf den Bergen Israels zu hören sein.10 Deine Mutter war wie ein Weinstock[2], der nahe am Fluss gepflanzt wurde. Nie fehlte es ihm an Wasser, er hatte viele Ranken und trug reiche Frucht.11 Seine Zweige wurden kräftig genug, um aus ihnen Zepter für Könige zu machen. Der Weinstock wuchs hoch hinauf, er ragte bis zu den Wolken; weithin sichtbar war er durch seine Größe und seine vielen Ranken.12 Doch schließlich riss man ihn im Zorn aus dem Boden und warf ihn fort. Der heiße Ostwind trocknete ihn aus, seine Früchte wurden abgerissen. Sein kräftiger Stamm verdorrte und wurde vom Feuer verzehrt.13 Nun ist der Weinstock wieder eingepflanzt, er steht in der dürren und trockenen Wüste.14 Seine Zweige haben Feuer gefangen, und alle seine Früchte sind ein Raub der Flammen geworden. Kein kräftiger Zweig ist mehr an ihm zu finden, aus dem man ein Zepter anfertigen könnte.‹« Dies ist ein Klagelied, und als solches wurde es immer wieder gesungen.

Hesekiel 19

Neue evangelistische Übersetzung

1 Stimm du ein Klagelied über Israels Fürsten an!2 Es lautet so: "Welch eine Löwin war deine Mutter! / Unter Löwen hatte sie ihr Lager, / unter jungen Löwen zog sie ihre Jungen auf.3 Eins von ihren Jungen zog sie groß, / und es wurde ein starker Löwe. / Er lernte, Beute zu reißen, / und fraß Menschen.4 Die Völker hörten von ihm / und fingen ihn in ihrer Grube. / Sie schleppten ihn an Haken nach Ägypten.5 Als die Löwin sah, dass sie vergeblich gehofft, / ja dass ihre Hoffnung verloren war, / nahm sie noch eins von ihren Jungen / und machte es zum starken Löwen.6 Auch dieser lebte unter Löwen, / wurde ein mächtiges Tier. / Er lernte, Beute zu reißen, / und fraß Menschen.7 Er kannte ihre Paläste / und zerstörte ihre Städte. / Das Land und alles darin erstarrte bei seinem Gebrüll.8 Da setzte man Völker gegen ihn ein / aus den Ländern ringsum. / Sie warfen ihr Netz über ihn / und packten ihn in ihrer Grube.9 An Haken zerrten sie ihn in den Käfig / und brachten ihn zum König von Babel. / Der sperrte ihn in einen Zwinger. / Und auf den Bergen Israels hört man sein Gebrüll nicht mehr.10 Deine Mutter war wie ein Weinstock / am Wasser gepflanzt, / der Reben trieb / und voller Früchte hing, / weil er reichlich Wasser bekam.11 Seine Reben wurden stark / und waren selbst für Zepter gut; / sein Wuchs war hoch, / er ragte über das Laubwerk, / weit sichtbar durch seine Höhe / und die Menge seiner Reben.12 Doch im Zorn riss man ihn aus / und warf ihn auf die Erde; / der Ostwind dörrte ihn, / und seine Früchte riss man ab; / die mächtigen Reben verdorrten / und wurden vom Feuer verzehrt.13 Nun war er in die Wüste gepflanzt, / in ein trockenes, durstiges Land.14 Feuer fuhr von einer seiner Reben aus / und verzehrte seine Frucht. / Nun war keine starke Rebe mehr an ihm, / kein Zepter zum Herrschen geeignet." Dies ist ein Klagelied – es bleibt nur noch die Klage!