Matthäus 21

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Kurz vor Jerusalem kamen sie zu der Ortschaft Betfage am Ölberg. Dort schickte Jesus zwei Jünger fort (Mk 11,1; Lk 19,28; Joh 12,12)2 mit dem Auftrag: »Geht in das Dorf da drüben! Gleich am Ortseingang findet ihr eine Eselin und ihr Junges angebunden. Bindet beide los und bringt sie zu mir!3 Und wenn jemand etwas sagt, dann antwortet: ›Der Herr braucht sie.‹ Dann wird man sie euch sofort geben.«4 Damit sollte in Erfüllung gehen, was der Prophet angekündigt hatte:5 »Sagt der Zionsstadt: Dein König kommt jetzt zu dir! Er verzichtet auf Gewalt. Er reitet auf einem Esel und auf einem Eselsfohlen, dem Jungen eines Lasttiers.« (Jes 62,11; Sach 9,9; Mt 5,5)6 Die beiden Jünger gingen hin und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte.7 Sie brachten die Eselin und ihr Junges und legten ihre Kleider darüber, und Jesus setzte sich darauf. (1Kön 1,38)8 Viele Menschen aus der Menge breiteten ihre Kleider als Teppich auf die Straße, andere rissen Zweige von den Bäumen und legten sie auf den Weg. (2Kön 9,13)9 Die Menschenmenge, die Jesus vorauslief und ihm folgte, rief immer wieder: »Gepriesen sei der Sohn Davids! Heil dem, der im Auftrag des Herrn kommt! Gepriesen sei Gott in der Höhe!« (Ps 118,26; Ps 148,1; Mt 20,30)10 Als Jesus in Jerusalem einzog, geriet alles in helle Aufregung. »Wer ist dieser Mann?«, fragten die Leute in der Stadt.11 Die Menge, die Jesus begleitete, rief: »Das ist der Prophet Jesus aus Nazaret in Galiläa!« (Mt 16,14; Mt 21,46; Mt 26,68; Lk 7,16)12 Jesus ging in den Tempel und trieb alle Händler und Käufer hinaus. Er stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenverkäufer um (Mk 11,15; Lk 19,45; Joh 2,13)13 und sagte zu ihnen: »In den Heiligen Schriften steht, dass Gott erklärt hat: ›Mein Tempel soll eine Stätte sein, an der die Menschen zu mir beten können!‹ Ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus!« (Jes 56,7; Jer 7,11)14 Dann kamen dort im Tempel Blinde und Gelähmte zu ihm, und er heilte sie. (2Sam 5,8; Mt 11,5; Mt 15,29)15 Die führenden Priester und die Gesetzeslehrer sahen die Wunder, die Jesus tat, und sie hörten, wie die Kinder im Tempel laut riefen: »Gepriesen sei der Sohn Davids!« Da wurden sie wütend (Mt 11,25; Mt 20,30)16 und fragten Jesus: »Hörst du, was die da rufen?« Jesus sagte zu ihnen: »Gewiss! Habt ihr denn nie gelesen, was in den Heiligen Schriften steht: ›Du, Gott, sorgst dafür, dass die Unmündigen und die kleinen Kinder dich preisen‹?« (Ps 8,3)17 Damit ließ er sie stehen, ging aus der Stadt hinaus und übernachtete in Betanien.18 Früh am nächsten Morgen kehrte Jesus nach Jerusalem zurück. Unterwegs bekam er Hunger. (Mk 11,12; Mk 11,20)19 Als er einen Feigenbaum am Straßenrand sah, ging er hin; aber er fand nichts als Blätter daran. Da sagte er zu dem Baum: »Du sollst niemals mehr Frucht tragen!« Und sofort verdorrte der Baum. (Lk 13,6)20 Voller Staunen sahen es die Jünger und fragten: »Wie konnte der Baum so plötzlich verdorren?«21 Jesus antwortete ihnen: »Ich versichere euch: Wenn ihr Vertrauen zu Gott habt und nicht zweifelt, könnt ihr nicht nur tun, was ich mit diesem Feigenbaum getan habe. Ihr könnt dann sogar zu diesem Berg sagen: ›Auf, stürze dich ins Meer!‹, und es wird geschehen. (Mt 17,20; Lk 17,6)22 Wenn ihr nur Vertrauen habt, werdet ihr alles bekommen, worum ihr Gott bittet.« (Mt 7,7)23 Jesus ging wieder in den Tempel. Während er dort die Menschen lehrte, traten die führenden Priester und die Ältesten des Volkes an ihn heran und fragten: »Woher nimmst du das Recht, hier so aufzutreten? Wer hat dir die Vollmacht dazu gegeben?« (Mk 11,27; Lk 20,1)24 Jesus antwortete: »Auch ich will euch eine Frage stellen. Wenn ihr sie mir beantwortet, werde ich euch sagen, mit welchem Recht ich so handle.25 Sagt mir: Woher hatte der Täufer Johannes den Auftrag, zu taufen? Von Gott oder von Menschen?« Sie überlegten: »Wenn wir sagen ›Von Gott‹, wird er uns fragen: Warum habt ihr dann Johannes nicht geglaubt?26 Wenn wir aber sagen ›Von Menschen‹, dann haben wir die Menge gegen uns, weil alle überzeugt sind, dass Johannes ein Prophet war.« (Mt 14,5)27 So sagten sie zu Jesus: »Wir wissen es nicht.« »Gut«, erwiderte Jesus, »dann sage ich euch auch nicht, wer mich bevollmächtigt hat.«28 Dann sagte Jesus: »Was meint ihr zu folgender Geschichte? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er sagte zu dem einen: ›Mein Sohn, geh und arbeite heute im Weinberg!‹ (Mt 7,21; Lk 15,11)29 ›Ich will nicht‹, erwiderte der Sohn; später aber überlegte er es sich und ging doch.30 Dasselbe sagte der Vater auch zu seinem anderen Sohn. ›Ja, Herr‹, antwortete der, ging aber nicht.31 Wer von den beiden hat nun nach dem Willen des Vaters gehandelt?« »Der Erste«, antworteten sie. Da sagte Jesus: »Ich versichere euch: Die Zolleinnehmer und die Prostituierten werden eher in die neue Welt Gottes[1] kommen als ihr.32 Der Täufer Johannes ist gekommen und zeigte euch, was ihr jetzt tun müsst, um Gottes Willen zu erfüllen;[2] aber ihr habt ihm nicht geglaubt. Die Zolleinnehmer und die Prostituierten haben ihm geglaubt! Aber ihr – nicht einmal als ihr das saht, habt ihr euch besonnen und ihm Glauben geschenkt.« (Lk 7,29)33 »Hört ein anderes Gleichnis: Ein Grundbesitzer legte einen Weinberg an, machte einen Zaun darum, baute eine Weinpresse und errichtete einen Wachtturm. Dann verpachtete er den Weinberg und verreiste. (Jes 5,1; Mk 12,1; Lk 20,9)34 Zur Zeit der Weinlese schickte er seine Boten zu den Pächtern, um den Ertrag abholen zu lassen.35 Die Pächter aber packten die Boten, verprügelten den einen, schlugen einen anderen tot, und wieder einen anderen steinigten sie. (Mt 22,6)36 Noch einmal schickte der Besitzer Boten, mehr als beim ersten Mal; doch mit denen machten sie es genauso.37 Schließlich schickte er seinen Sohn, weil er dachte: ›Vor meinem Sohn werden sie Respekt haben.‹38 Aber als die Pächter den Sohn kommen sahen, sagten sie zueinander: ›Das ist der Erbe! Wir bringen ihn um und nehmen seine Erbschaft, den Weinberg, in Besitz.‹39 So packten sie ihn, stießen ihn aus dem Weinberg hinaus und töteten ihn. (Hebr 13,12)40 Was wird nun der Besitzer des Weinbergs mit den Pächtern machen, wenn er selbst kommt?«, fragte Jesus.41 Sie sagten: »Er wird diesen Verbrechern ein schreckliches Ende bereiten und den Weinberg anderen anvertrauen, die ihm zur Erntezeit seinen Ertrag pünktlich abliefern!« (Mt 22,7)42 Jesus sagte zu ihnen: »Ihr habt ja wohl gelesen, was in den Heiligen Schriften steht: ›Der Stein, den die Bauleute als wertlos weggeworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Der Herr hat dieses Wunder vollbracht, und wir haben es gesehen.‹ (Ps 118,22)43 Darum sage ich euch: Das Vorrecht, Gottes Volk unter Gottes Herrschaft zu sein, wird euch entzogen. Es wird einem Volk gegeben, das tut, was dieser Berufung entspricht.[3]44 Wer auf diesen Stein stürzt, wird zerschmettert, und auf wen er fällt, den zermalmt er.« (Jes 8,14; Dan 2,34; Dan 2,44)45 Die führenden Priester und die Pharisäer merkten, dass die beiden Gleichnisse auf sie gemünzt waren.46 Sie hätten Jesus gerne festgenommen, wagten es aber nicht, weil die Menge ihn für einen Propheten hielt. (Mt 21,11; Mt 26,4)

Matthäus 21

Lutherbibel 2017

1 Als sie nun in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage an den Ölberg, sandte Jesus zwei Jünger voraus (Mk 11,1; Lk 19,29; Joh 12,12)2 und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt. Und sogleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führt sie zu mir!3 Und wenn euch jemand etwas sagen wird, so sprecht: Der Herr bedarf ihrer. Sogleich wird er sie euch überlassen. (Mt 26,18)4 Das geschah aber, auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht:5 »Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers.«6 Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte,7 und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf.8 Aber eine sehr große Menge breitete ihre Kleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. (2Kön 9,13)9 Das Volk aber, das ihm voranging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe! (Ps 118,25)10 Und als er in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und sprach: Wer ist der?11 Das Volk aber sprach: Das ist der Prophet Jesus aus Nazareth in Galiläa. (Lk 7,16; Joh 4,19)12 Und Jesus ging in den Tempel hinein und trieb hinaus alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß die Tische der Geldwechsler um und die Stände der Taubenhändler (Mk 11,15; Lk 19,45; Joh 2,13)13 und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: »Mein Haus soll ein Bethaus heißen«; ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus. (Jer 7,11)14 Und es kamen zu ihm Blinde und Lahme im Tempel, und er heilte sie.15 Als aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder, die im Tempel schrien und sagten: Hosianna dem Sohn Davids!, entrüsteten sie sich16 und sprachen zu ihm: Hörst du auch, was diese sagen? Jesus sprach zu ihnen: Ja! Habt ihr nie gelesen: »Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet«?17 Und er ließ sie stehen und ging zur Stadt hinaus nach Betanien und blieb dort über Nacht.18 Als er aber am Morgen wieder in die Stadt ging, hungerte ihn. (Mk 11,12; Mk 11,20)19 Und er sah einen Feigenbaum an dem Wege, ging hinzu und fand nichts daran als Blätter und sprach zu ihm: Nie mehr wachse Frucht auf dir in Ewigkeit! Und der Feigenbaum verdorrte sogleich. (Lk 13,6)20 Und als das die Jünger sahen, verwunderten sie sich und sprachen: Wie ist der Feigenbaum so plötzlich verdorrt?21 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr solches nicht allein mit dem Feigenbaum tun, sondern, wenn ihr zu diesem Berge sagt: Heb dich und wirf dich ins Meer!, so wird’s geschehen. (Mt 17,20)22 Und alles, was ihr bittet im Gebet: so ihr glaubt, werdet ihr’s empfangen.23 Und als er in den Tempel kam und lehrte, traten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und sprachen: Aus welcher Vollmacht tust du das, und wer hat dir diese Macht gegeben? (Mk 11,27; Lk 20,1; Joh 2,18; Apg 4,7)24 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch eine Sache fragen; wenn ihr mir die sagt, will ich euch auch sagen, aus welcher Vollmacht ich das tue.25 Woher war die Taufe des Johannes? War sie vom Himmel oder von den Menschen? Da bedachten sie’s bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, sie war vom Himmel, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?26 Sagen wir aber, sie war von Menschen, so müssen wir uns vor dem Volk fürchten, denn sie halten alle Johannes für einen Propheten. (Mt 14,5)27 Und sie antworteten Jesus und sprachen: Wir wissen’s nicht. Da sprach er zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus welcher Vollmacht ich das tue.28 Was meint ihr aber? Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, geh hin und arbeite heute im Weinberg.29 Er antwortete aber und sprach: Ich will nicht. Danach aber reute es ihn, und er ging hin.30 Und der Vater ging zum andern Sohn und sagte dasselbe. Der aber antwortete und sprach: Ja, Herr!, und ging nicht hin. (Mt 7,21)31 Wer von den beiden hat des Vaters Willen getan? Sie sprachen: Der erste. Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr. (Lk 18,9)32 Denn Johannes kam zu euch und wies euch den Weg der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht; aber die Zöllner und Huren glaubten ihm. Und obwohl ihr’s saht, reute es euch nicht, sodass ihr ihm danach geglaubt hättet. (Lk 3,12; Lk 7,29)33 Hört ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg und zog einen Zaun darum und grub eine Kelter darin und baute einen Turm und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer Landes. (Jes 5,1; Mk 12,1; Lk 20,9)34 Als nun die Zeit der Früchte herbeikam, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, damit sie seine Früchte empfingen.35 Da nahmen die Weingärtner seine Knechte: Den einen schlugen sie, den zweiten töteten sie, den dritten steinigten sie. (Mt 22,6)36 Abermals sandte er andere Knechte, mehr als die ersten; und sie taten mit ihnen dasselbe.37 Zuletzt aber sandte er seinen Sohn zu ihnen und sagte sich: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen.38 Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie zueinander: Das ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten und sein Erbe an uns bringen! (Mt 26,3; Joh 1,11)39 Und sie nahmen ihn und stießen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn.40 Wenn nun der Herr des Weinbergs kommen wird, was wird er mit diesen Weingärtnern tun?41 Sie sprachen zu ihm: Er wird den Bösen ein böses Ende bereiten und seinen Weinberg andern Weingärtnern verpachten, die ihm die Früchte zur rechten Zeit geben.42 Jesus sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen in der Schrift: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen, und er ist ein Wunder vor unsern Augen[1]«? (Apg 4,11; 1Petr 2,4)43 Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt.44 Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen aber er fällt, den wird er zermalmen.[2]45 Und als die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, erkannten sie, dass er von ihnen redete.46 Und sie trachteten danach, ihn zu ergreifen; aber sie fürchteten sich vor dem Volk, denn es hielt ihn für einen Propheten. (Mt 11,1)