1Der HERR hatte den Israeliten befohlen, die Stadt und alles darin unter den Bann zu stellen und sich nichts davon anzueignen. Diese Anweisung wurde von den Israeliten nicht streng befolgt. Ein Mann namens Achan nahm etwas von den verbotenen Dingen. Er war der Sohn von Karmi und Enkel von Sabdi[1] und gehörte zur Sippe Serach, die zum Stamm Juda zählte. Da wurde der HERR zornig und ließ es die Israeliten spüren. (5Mo 7,1; Jos 6,17; Jos 6,21; Jos 6,24; Jos 8,26; Jos 10,28; Jos 11,11; Jos 11,20; Ri 1,17; Ri 21,11)2Josua hatte einige Männer von Jericho nach Ai geschickt, einer Stadt östlich von Bet-El in der Nähe von Bet-Awen. Er hatte ihnen befohlen, die Umgebung von Ai zu erkunden. Die Männer führten den Befehl aus,3kehrten zu Josua zurück und meldeten: »Es ist keine große Stadt. Du brauchst nicht alle Kriegsleute aufzubieten; zwei- bis dreitausend werden genügen, um Ai einzunehmen.«4So griffen etwa 3000 Israeliten die Stadt an, aber sie wurden zurückgeschlagen.5Die Männer von Ai verfolgten sie vom Stadttor bis zu der Stelle, wo die Felsen steil abfallen, und töteten dort am Abstieg 36 von den Angreifern. Da verlor das Volk allen Mut.6Josua und die Ältesten Israels waren so erschüttert, dass sie ihre Kleider zerrissen, Erde auf den Kopf streuten und sich vor der Bundeslade des HERRN zu Boden warfen. So lagen sie bis zum Abend.7Josua betete: »Ach HERR, du mächtiger Gott! Warum hast du uns über den Jordan gebracht? Nur um uns in die Hände der Amoriter fallen zu lassen und uns zu vernichten? Wären wir doch auf der anderen Seite des Jordans geblieben! (2Mo 32,11)8Was soll ich dazu sagen, Herr, dass die Männer Israels vor ihren Feinden geflohen sind?9Wenn die Kanaaniter und die übrigen Bewohner des Landes davon hören, werden sie alle kommen und uns aus dem Land treiben. Was willst du dann noch tun, um die Ehre deines großen Namens zu retten?«
Die Ursache: Ungehorsam
10Der HERR antwortete Josua: »Steh auf! Warum liegst du auf dem Boden?11Die Israeliten haben Schuld auf sich geladen, sie haben den Bund gebrochen, den ich mit ihnen geschlossen habe. Sie haben heimlich etwas von den Dingen, die vernichtet werden sollten, weggenommen und sich angeeignet.12Das ist der Grund, weshalb sie ihren Feinden nicht standhalten können. Sie müssen vor ihnen fliehen, weil sie jetzt selbst unter dem Bann stehen und dem Untergang preisgegeben sind. Ich werde euch nicht mehr beistehen, wenn ihr nicht alles vernichtet, was ihr gegen mein Verbot weggenommen habt.13Steh auf und bereite das Volk auf die Begegnung mit mir vor! Befiehl ihnen, dass sie sich reinigen, damit sie morgen vor mich treten können. Sag zu ihnen: ›So spricht der HERR, der Gott Israels: Ihr habt Dinge bei euch, die unter dem Bann stehen. Israel wird seinen Feinden nicht mehr standhalten können, solange ihr euch nicht davon trennt.‹14Sie sollen morgen früh nach Stämmen geordnet antreten. Der Stamm, auf den ich das Los fallen lasse, soll nach Sippen geordnet vortreten. Dann wird aus dem Stamm eine Sippe und aus der Sippe eine Familie ausgelost.15Wen dann von den Männern dieser Familie das Los trifft, der ist es; er hat sich an den verbotenen Dingen vergriffen und muss verbrannt werden, er und alles, was ihm gehört. Er hat etwas getan, was in Israel eine Schandtat ist, und hat dadurch den Bund mit dem HERRN gebrochen.« (1Mo 38,24; 3Mo 20,14; 3Mo 21,9)
Das Vergehen wird gesühnt
16Am nächsten Morgen ließ Josua alle Männer Israels nach Stämmen geordnet antreten und das Los traf den Stamm Juda. (1Sam 10,20; 1Sam 14,41)17Als der Stamm Juda mit seinen Sippen vortrat, traf es die Sippe Serach und aus der Sippe Serach die Familie Sabdi.18Unter den Männern der Familie Sabdi traf das Los Achan, den Sohn von Karmi und Enkel von Sabdi.19Josua sagte zu ihm: »Mein Sohn, gib dem HERRN, dem Gott Israels, die Ehre und bekenne vor ihm deine Schuld! Sag mir offen, was du getan hast, und verbirg mir nichts!«20»Ja«, antwortete Achan, »ich war es, der sich gegen den HERRN, den Gott Israels, vergangen hat.21Ich sah unter den Beutestücken einen wertvollen babylonischen Mantel, 200 Silberstücke und einen Goldbarren, der gut ein halbes Kilo wiegt.[2] Ich konnte nicht widerstehen und nahm es mir. Du wirst es alles in meinem Zelt vergraben finden; das Silber liegt zuunterst.«22Josua schickte einige Männer zu Achans Zelt, und sie fanden alles, wie er es beschrieben hatte.23Sie brachten die Beutestücke zu Josua und allen Israeliten und legten sie vor der Bundeslade des HERRN nieder.24Josua und das ganze Volk brachten Achan und die Beutestücke und dazu seine Söhne und Töchter, seine Rinder, Esel, Schafe und Ziegen, sein Zelt und alles, was ihm sonst noch gehörte, in das Achor-Tal.25Josua sagte: »Du hast uns ins Unglück gestürzt. Dafür stürzt der HERR auch dich jetzt ins Unglück.« Alle Israeliten steinigten Achan und seine Angehörigen und verbrannten sie. (5Mo 17,5)26Dann errichteten sie über ihnen einen großen Steinhaufen, der bis heute zu sehen ist. Da ließ der HERR von seinem Zorn ab. Wegen dieses Vorfalls heißt das Tal bis heute Achor-Tal (Unglückstal). (Jos 8,29; Jes 65,10; Hos 2,17)
Josua 7
Lutherbibel 2017
Achans Diebstahl
1Aber die Israeliten vergriffen sich an dem Gebannten; denn Achan, der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamm Juda, nahm etwas vom Gebannten. Da entbrannte der Zorn des HERRN über die Israeliten. (Jos 6,18)2Und Josua sandte Männer aus von Jericho nach Ai, das bei Bet-Awen liegt östlich von Bethel, und sprach zu ihnen: Geht hinauf und erkundet das Land. Und als die Männer hinaufgegangen waren und Ai erkundet hatten,3kamen sie zu Josua zurück und sprachen zu ihm: Lass nicht das ganze Kriegsvolk hinaufziehen, sondern etwa zwei- oder dreitausend Mann sollen hinaufziehen und Ai schlagen, damit nicht das ganze Volk sich dorthin bemühe; denn ihrer sind wenige.4So zogen hinauf vom Volk etwa dreitausend Mann; aber sie flohen vor den Männern von Ai.5Und die Männer von Ai erschlugen von ihnen etwa sechsunddreißig Mann; sie hatten sie nämlich von dem Tor bis zu den Steinbrüchen gejagt und am Abhang erschlagen. Da verzagte das Herz des Volks und ward zu Wasser.6Josua aber zerriss seine Kleider und fiel auf sein Angesicht zur Erde vor der Lade des HERRN bis zum Abend samt den Ältesten Israels, und sie warfen Staub auf ihr Haupt.7Und Josua sprach: Ach, Herr HERR, warum hast du dies Volk über den Jordan geführt und gibst uns in die Hände der Amoriter, um uns umzubringen? O dass wir doch jenseits des Jordans geblieben wären!8Ach, mein Herr, was soll ich sagen, nachdem Israel seinen Feinden den Rücken gekehrt hat?9Wenn das die Kanaaniter und alle Bewohner des Landes hören, so werden sie uns umringen und unsern Namen ausrotten von der Erde. Was willst du dann für deinen großen Namen tun? (2Mo 32,12)10Da sprach der HERR zu Josua: Steh auf! Warum liegst du da auf deinem Angesicht?11Israel hat sich versündigt, sie haben meinen Bund übertreten, den ich ihnen geboten habe, und haben von dem Gebannten genommen und gestohlen und haben’s verheimlicht und zu ihren Geräten gelegt.12Darum können die Israeliten nicht bestehen vor ihren Feinden, sondern müssen ihnen den Rücken kehren; denn sie sind dem Bann verfallen. Ich werde hinfort nicht mit euch sein, wenn ihr nicht das Gebannte aus eurer Mitte tilgt.13Steh auf, heilige das Volk und sprich: Heiligt euch auf morgen! Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Es ist Gebanntes in deiner Mitte, Israel; darum kannst du nicht bestehen vor deinen Feinden, bis ihr das Gebannte von euch tut. (Jos 3,5)14Und morgen früh sollt ihr herzutreten, ein Stamm nach dem andern; und welchen Stamm der HERR treffen wird, der soll herzutreten, ein Geschlecht nach dem andern; und welches Geschlecht der HERR treffen wird, das soll herzutreten, ein Haus nach dem andern; und welches Haus der HERR treffen wird, das soll herzutreten, Mann für Mann.15Und wer so mit dem Gebannten angetroffen wird, den soll man mit Feuer verbrennen mit allem, was er hat, weil er den Bund des HERRN übertreten und einen Frevel in Israel begangen hat.16Da machte sich Josua früh am Morgen auf und ließ Israel herzutreten, einen Stamm nach dem andern; und es wurde getroffen der Stamm Juda. (1Sam 10,20; 1Sam 14,41)17Und als er die Geschlechter Judas herzutreten ließ, wurde getroffen das Geschlecht der Serachiter. Und als er das Geschlecht der Serachiter herzutreten ließ, wurde Sabdi getroffen.18Und als er sein Haus herzutreten ließ, Mann für Mann, wurde getroffen Achan, der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, aus dem Stamm Juda.19Und Josua sprach zu Achan: Mein Sohn, gib dem HERRN, dem Gott Israels, die Ehre und lobe ihn. Sage mir, was du getan hast, und verhehle mir nichts.20Da antwortete Achan Josua und sprach: Wahrlich, ich habe mich versündigt an dem HERRN, dem Gott Israels. Das habe ich getan:21Ich sah unter der Beute einen kostbaren Mantel aus Schinar und zweihundert Schekel Silber und eine Stange von Gold, fünfzig Schekel schwer; danach gelüstete mich und ich nahm es. Und siehe, es ist verscharrt in der Erde in meinem Zelt und das Silber darunter.22Da sandte Josua Boten hin, die liefen zum Zelt; und siehe, es war verscharrt in seinem Zelt und das Silber darunter.23Und sie nahmen’s aus dem Zelt und brachten’s zu Josua und zu allen Israeliten und legten’s nieder vor dem HERRN.24Da nahmen Josua und ganz Israel mit ihm Achan, den Sohn Serachs, samt dem Silber, dem Mantel und der Stange von Gold, seine Söhne und Töchter, seine Rinder und Esel und Schafe, sein Zelt und alles, was er hatte, und führten sie hinauf ins Tal Achor. (3Mo 24,14)25Und Josua sprach: Weil du uns betrübt hast, so betrübe dich der HERR an diesem Tage. Und ganz Israel steinigte ihn und verbrannte sie mit Feuer. Und als sie sie gesteinigt hatten, (5Mo 13,16)26machten sie über ihm einen großen Steinhaufen; der ist geblieben bis auf diesen Tag. So kehrte sich der HERR ab von dem Grimm seines Zorns. Daher nennt man diesen Ort »Tal Achor«[1] bis auf diesen Tag. (Jes 65,10; Hos 2,17)