1Der HERR sagt zu Kyrus, den er gesalbt und zum König eingesetzt hat: »Ich habe dich bei der Hand genommen und stehe dir zur Seite. Ich unterwerfe dir die Völker und nehme ihren Königen die Macht; ich öffne dir Türen und Tore. (Esr 1,1; Jes 41,2; Jes 41,5; Jes 42,6; Jes 43,14; Jes 44,28; Jes 45,13; Jes 46,11; Jes 48,14)2Ich selbst gehe vor dir her und beseitige alles, was dir im Weg steht. Die bronzenen Türen schlage ich in Stücke und zerbreche die eisernen Riegel.3Ich liefere dir die verborgenen Schätze und die versteckten Vorräte aus. Daran sollst du erkennen, dass ich der wahre Gott bin, dass der HERR, der Gott Israels, dich beim Namen gerufen und in seinen Dienst gestellt hat.4Obwohl du mich nicht kennst, habe ich dich berufen und verleihe dir einen Ehrennamen; denn durch dich will ich meinem Diener und Schützling Israel helfen, der Nachkommenschaft Jakobs, die ich erwählt habe.5Ich bin der HERR, ich bin der Einzige, außer mir gibt es keinen Gott. Ich gebe dir die Macht, obwohl du nichts von mir weißt.6Überall auf der ganzen Erde sollen sie erkennen, dass ich allein Gott bin, ich, der HERR, und sonst keiner.7Ich mache das Licht und ich mache die Dunkelheit; Glück wie Unglück kommen von mir. Ich, der HERR, bin es, der dies alles vollbringt. (Am 3,6; Am 5,8)8Öffne dich, Himmel! Sende Rettung auf die Erde herab wie Regen! Die Erde lasse Heil und Frieden aufsprießen! Dies bewirke ich, der HERR, der Schöpfer.«
Gott ist den Völkern keine Rechenschaft schuldig
9Weh dem Menschen, der seinen Schöpfer zur Rechenschaft zieht! Aus Erde ist er gemacht; vor dem, der ihn geformt hat, ist er nicht mehr als eine Tonscherbe! Sagt vielleicht der Ton zum Töpfer: »Was machst du da?«? Hält er ihm vor: »Was du formst, ist misslungen!«? (Jes 29,16; Jes 64,7; Jer 18,6; Röm 9,20)10Wer hat das Recht, zu einem Vater zu sagen: »Warum hast du gezeugt?«? Oder zu einer Frau: »Warum hast du in Geburtswehen gelegen?«?11Der HERR, der heilige Gott Israels und sein Schöpfer, sagt: »Ihr Völker wollt mich zur Rechenschaft ziehen? Ihr wollt mir vorhalten, dass ich mein eigenes Volk bevorzuge?[1] Ihr wollt mir vorschreiben, wie ich mit ihm, dem Werk meiner Hände, zu verfahren habe?12Ich habe die Erde gemacht und die Menschen, die darauf leben. Ich habe den Himmel ausgespannt mit eigener Hand, ich bestimme den Sternen ihre Bahn. (Jes 40,22; Jes 40,26)13Ich bin es auch, der Kyrus erweckt hat und ihm den Sieg gibt. Ich ebne ihm die Wege und breche jeden Widerstand. Er wird meine Stadt Jerusalem wieder aufbauen und mein verbanntes Volk heimkehren lassen – und er bekommt dafür keine Bezahlung und keine Geschenke!« Das sagt der HERR, der Herrscher der Welt.[2] (Jes 45,1; Jes 52,3)
Gott hilft seinem Volk
14Der HERR sagt zur Zionsstadt: »Die Leute aus Ägypten und dem Sudan kommen zu dir und bringen dir ihre Schätze; die hochgewachsenen Äthiopier[3] werden deine Sklaven, in Fesseln kommen sie herbei. Sie werfen sich vor dir nieder, beten zu deinem Gott und bekennen: ›Nur bei dir ist Gott! Es gibt sonst keinen, absolut keinen!‹« (Jes 60,6)15Wahrhaftig, du bist ein Gott, der sich verbirgt, du Gott Israels, der Retter! (Jes 43,3)16Alle, die sich Götzenbilder machen, werden enttäuscht und gehen in Schmach und Schande zugrunde. (Jes 44,9)17Euch aber, den Leuten von Israel, hilft der HERR, er bringt euch die endgültige Rettung. Nie und nimmer werdet ihr enttäuscht werden und untergehen.
Einladung an alle Völker
18Der HERR, der einzige Gott, hat Himmel und Erde gemacht. Er hat die Erde fest gegründet; und er hat sie nicht geschaffen, damit sie leer und öde sein soll, sondern damit seine Geschöpfe auf ihr wohnen können. Und dieser Gott sagt: »Ich bin der HERR, es gibt keinen anderen Gott! (1Mo 1,2)19Ich habe mich nicht vor euch verborgen und mich nicht in Dunkel gehüllt, ich habe geredet! Und ich habe zu den Nachkommen Jakobs nicht gesagt: ›Sucht mich vergeblich!‹ Ich, der HERR, rede zu euch von Hilfe und Rettung, und was ich ankündige, das geschieht. (Jes 48,16; Jer 29,12; Mt 7,7)20Kommt alle her, die ihr übrig geblieben seid, als eure Völker untergingen! Kommt zur Gerichtsversammlung! Wer Götterbilder aus Holz mit sich herumträgt, hat keinen Verstand; er betet zu einem Gott, der nicht helfen kann. (Jes 41,21; Jes 43,11)21Beratet miteinander, was ihr zu eurer Verteidigung vorbringen könnt! Wer hat seit Langem angekündigt, was nun geschehen ist? War nicht ich es, der HERR? Es gibt keinen Gott außer mir, keinen, der Hilfe und Rettung bringen kann.22Kommt zu mir und lasst euch helfen, ihr Menschen der ganzen Erde! Denn nur ich bin Gott und sonst keiner.23Ich schwöre bei mir selbst, und was ich sage, das geschieht auch: Alle werden vor mir auf die Knie fallen und feierlich bekennen: (Röm 14,11; Phil 2,10)24›Nur beim HERRN gibt es Rettung und sicheren Schutz.‹«[4] Beschämt werden alle zum HERRN kommen, die sich ihm widersetzt haben.25Alle Nachkommen Jakobs aber finden bei ihm Rettung und werden ihn voller Freude und Stolz dafür preisen.
Jesaja 45
Lutherbibel 2017
1So spricht der HERR zu seinem Gesalbten, zu Kyrus, den ich bei seiner rechten Hand ergriff, dass ich Völker vor ihm unterwerfe und Königen das Schwert abgürte, damit vor ihm Türen geöffnet werden und Tore nicht verschlossen bleiben: (Jes 41,2)2Ich will vor dir hergehen und das Bergland eben machen, ich will die ehernen Türen zerschlagen und die eisernen Riegel zerbrechen3und will dir heimliche Schätze geben und verborgene Kleinode, damit du erkennst, dass ich der HERR bin, der dich beim Namen ruft, der Gott Israels.4Um Jakobs, meines Knechts, und um Israels, meines Auserwählten, willen rief ich dich bei deinem Namen und gab dir Ehrennamen, obgleich du mich nicht kanntest.5Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, kein Gott ist außer mir. Ich habe dich gerüstet, obgleich du mich nicht kanntest, (Jes 43,11; Jes 44,6)6damit man erfahre vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang, dass keiner ist außer mir. Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr,7der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe Unheil. Ich bin der HERR, der dies alles tut. (Am 3,6)8Träufelt, ihr Himmel, von oben, und ihr Wolken, regnet Gerechtigkeit! Die Erde tue sich auf und bringe Heil, und Gerechtigkeit wachse mit auf! Ich, der HERR, erschaffe es.
Gegen die Vermessenen
9Weh dem, der mit seinem Schöpfer hadert, eine Scherbe unter irdenen Scherben! Spricht denn der Ton zu seinem Töpfer: »Was machst du? Dein Tun ist ungeschickt!« (Hi 40,2; Jes 29,16; Jer 18,6; Röm 9,20)10Weh dem, der zum Vater sagt: Warum zeugst du?, und zur Frau: Warum gebierst du?11So spricht der HERR, der Heilige Israels und sein Schöpfer: Wollt ihr mich zur Rede stellen wegen meiner Söhne? Und wollt ihr mir Befehl geben wegen des Werkes meiner Hände?12Ich habe die Erde gemacht und den Menschen auf ihr geschaffen. Ich bin’s, dessen Hände den Himmel ausgebreitet haben und der seinem ganzen Heer geboten hat. (Jes 44,24)13Ich habe ihn erweckt in Gerechtigkeit, und alle seine Wege will ich eben machen. Er soll meine Stadt wieder aufbauen und meine Gefangenen loslassen, nicht um Geld und nicht um Geschenke, spricht der HERR Zebaoth. (Jes 41,2; Jes 44,28)
Verheißung der Herrlichkeit Gottes in aller Welt
14So spricht der HERR: Der Ägypter Erwerb und der Kuschiter Gewinn und die hochgewachsenen Leute von Seba werden zu dir kommen und dein Eigen sein. Sie werden dir folgen, in Fesseln werden sie gehen und werden zu dir kommen und niederfallen und zu dir flehen: Nur bei dir ist Gott, und sonst ist kein Gott mehr.15Fürwahr, du bist ein verborgener Gott, du Gott Israels, der Heiland. (Jes 43,11; Röm 11,33)16Aber die Götzenmacher sollen alle in Schmach und Schande geraten und miteinander schamrot einhergehen. (Jes 44,9)17Israel aber wird errettet durch den HERRN mit einer ewigen Rettung, und ihr werdet nicht zuschanden noch zu Spott immer und ewiglich.18Denn so spricht der HERR, der den Himmel geschaffen hat – er ist Gott; der die Erde bereitet und gemacht hat – er hat sie gegründet; er hat sie nicht geschaffen, dass sie leer sein soll, sondern sie bereitet, dass man auf ihr wohnen solle: Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr.19Ich habe nicht im Verborgenen geredet an einem finstern Ort der Erde; ich habe nicht zu den Söhnen Jakobs gesagt: »Sucht mich vergeblich!« Denn ich bin der HERR, der von Gerechtigkeit redet und verkündigt, was recht ist. (Jes 48,16)20Versammelt euch und kommt miteinander herzu, ihr Entronnenen der Völker. Keine Erkenntnis haben, die sich abschleppen mit den Klötzen ihrer Götzen und zu einem Gott flehen, der nicht helfen kann.21Tut es kund, bringt es vor, beratet miteinander: Wer hat dies hören lassen von alters her und vorzeiten verkündigt? Hab ich’s nicht getan, der HERR? Es ist sonst kein Gott außer mir, ein gerechter Gott und Heiland, und es ist keiner außer mir.22Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und sonst keiner mehr.23Ich schwöre bei mir selbst, und Gerechtigkeit geht aus meinem Munde, ein Wort, bei dem es bleiben soll: Mir sollen sich alle Knie beugen und alle Zungen schwören (Röm 14,11; Phil 2,10)24und sagen: Im HERRN habe ich Gerechtigkeit und Stärke. Aber alle, die ihm widerstehen, werden zu ihm kommen und beschämt werden. (Jer 23,6)25Im HERRN wird gerecht werden Israels ganzes Geschlecht und wird sich seiner rühmen. (Jer 9,22)