1Ihr habt keinen Grund, euch so übermütig zu freuen, ihr Leute von Israel – keinen Grund, in Jubel auszubrechen wie die Fremden! Eurem Gott seid ihr untreu geworden, ihr habt euch auf allen Dreschplätzen mit den fremden Göttern eingelassen. (Hos 1,2)2Aber ihr werdet euren Ernteertrag nicht genießen können, das Korn, das Öl und den Wein! (Hos 2,11)3Ihr müsst fort aus dem Land des HERRN! Die Leute von Efraïm müssen nach Ägypten zurück oder in die Fremde nach Assyrien und müssen dort unreine Speisen essen. (2Mo 23,19; Hes 4,8)4Sie können dem HERRN dort nicht mehr Trankopfer und Mahlopfer darbringen, und die Nahrung, die sie dann zu sich nehmen, ist unrein und macht jeden unrein, der davon isst – wie das Brot, das sich in einem Trauerhaus befindet.[1] – Das ist so, weil sie die ganze Ernte selbst verzehren und nichts davon in den Tempel des HERRN bringen. –5Wie wollt ihr dann Feste feiern wie das heutige, den großen Festtag des HERRN?6Die aber, die aus dem verwüsteten Land nach Ägypten flüchten, wird man dort mit offenen Armen aufnehmen – um sie zu begraben in Memfis.[2] Wo jetzt die silbernen Geräte glänzen, wird Unkraut wuchern, und Dorngestrüpp auf den Ruinen ihrer Häuser.7Die Zeit der Abrechnung ist gekommen; jetzt wird euch heimgezahlt! Ihr Leute von Israel werdet es am eigenen Leib zu spüren bekommen. »Der Prophet ist verrückt! Der Mann des Geistes ist von Geistern besessen!« So feindet ihr mich an in eurem Hass; aber euer Hass ist genauso groß wie eure Schuld. (2Kön 9,11; Jes 30,10; Jer 29,26; Mk 3,21)8Ihr Leute von Efraïm, ihr wendet euch gegen meinen Gott! Mir, seinem Propheten, stellt ihr Fallen, wo ich gehe und stehe; sogar im Haus meines Gottes bin ich nicht sicher.9Ihr seid so tief gesunken wie einst die Leute von Gibea. Der HERR wird nicht darüber hinweggehen, er wird euch für eure Schuld zur Rechenschaft ziehen! (Ri 19,22; Hos 10,9)
Israel einst und jetzt
10Der HERR sagt: »Wie Trauben in der Wüste waren für mich die Israeliten, als ich ihnen zuerst begegnet bin. Wie die köstliche Frühfeige waren eure Vorfahren für mich. Aber kaum waren sie nach Baal-Pegor gekommen, verbanden sie sich mit dem Schandgötzen und wurden so widerwärtig wie der, dem sie sich hingaben. (4Mo 25,1; Hos 2,17)11Efraïm entflog mir wie ein Vogel, darum wird auch seine Macht und Herrlichkeit verfliegen: keine Geburt mehr, keine Schwangerschaft, nicht einmal eine Empfängnis!12Selbst wenn sie noch Kinder bekommen und großziehen, werde ich sie ihnen nehmen, bis keins mehr da ist. Und auch sie selbst sind dem Untergang geweiht, wenn ich mich von ihnen abwende.13Wie eine junge Palme, gepflanzt auf fruchtbarem Grund, so war einst Efraïm für mich, und dieses Efraïm muss nun seine Söhne dem Schlächter ausliefern!«14HERR, wenn es sein muss, dann strafe sie wenigstens nur mit unfruchtbarem Mutterschoß und versiegten Brüsten!15»Schon in Gilgal[3] zeigte sich ihre ganze Verruchtheit; dort begann ich, ihr Feind zu werden. Und wegen ihrer schlimmen Taten verjage ich sie jetzt aus meinem Land.[4] Ich kann sie nicht mehr lieben; denn ihre Führer sind allesamt Aufrührer.16Efraïm ist wie ein Baum, dessen Wurzel verdorrt ist: Er bringt keine Frucht mehr. Und wenn ihre Frauen noch Kinder bekämen, würde ich sie, ihre Lieblinge, unbarmherzig töten.«17Mein Gott soll sie verstoßen, denn sie hören nicht auf ihn! Als Flüchtlinge müssen sie umherirren unter den Völkern. (1Mo 4,14; 1Sam 15,23)
Hosea 9
Lutherbibel 2017
Vergeltung statt Freude
1Freue dich nicht, Israel, jauchze nicht wie die Völker; denn du bist mit deiner Hurerei deinem Gott weggelaufen; gern nimmst du Hurenlohn auf allen Tennen. (Hos 1,2)2Tenne und Kelter sollen sie nicht nähren, und der Wein soll ihnen fehlen.3Sie sollen nicht bleiben im Lande des HERRN; sondern Ephraim muss zurück nach Ägypten und muss in Assyrien Unreines essen. (Hos 8,13)4Dort werden sie dem HERRN keinen Wein darbringen, und ihre Schlachtopfer werden ihm nicht wohlgefällig sein. Ihr Brot wird sein wie das Brot der Trauernden, an dem unrein werden alle, die davon essen; denn ihr Brot müssen sie selbst essen, es wird nichts davon in des HERRN Haus gebracht.5Was wollt ihr dann in den Festzeiten und an den Feiertagen des HERRN tun?6Denn siehe, die der Verwüstung entgangen sind, die sammelt Ägypten ein, Memphis begräbt sie. Nesseln werden wachsen, wo jetzt ihr kostbares Silber ist, und Dornen in ihren Zelten. (Hos 10,8)7Die Tage der Heimsuchung sind gekommen, die Tage der Vergeltung; dessen wird Israel innewerden. »Ein Narr ist der Prophet und wahnsinnig der Mann des Geistes!« Um deiner großen Schuld willen ist die Anfeindung groß!8Ephraim liegt auf der Lauer – bei seinem Gott ist der Prophet. Fallen auf allen seinen Wegen, Anfeindung selbst im Hause seines Gottes!9Tief verdorben ist ihr Tun wie in den Tagen von Gibea. Er gedenkt ihrer Schuld, sucht heim ihre Sünden. (Ri 19,22; Ri 20,13; Hos 10,9)
Israels Undank gegen Gottes Wohltaten
10Wie Trauben in der Wüste fand ich Israel, wie die ersten Feigen am Feigenbaum sah ich eure Väter. Sie aber kamen zum Baal-Peor und weihten sich dem schändlichen Abgott. So wurden sie zum Gräuel wie ihr Liebhaber. (4Mo 25,3; 5Mo 32,10)11Ephraim – wie ein Vogel fliegt davon seine Herrlichkeit, dass sie weder gebären noch tragen noch schwanger werden.12Und wenn sie ihre Kinder auch großzögen, will ich sie doch kinderlos machen, sodass kein Mensch mehr da ist. Ja, weh ihnen, wenn ich von ihnen weiche!13Als ich Ephraim sah, war es eine junge Palme, gepflanzt in einer Aue; aber Ephraim muss seine Söhne herausgeben dem Henker.14Gib ihnen, HERR, was immer du geben willst: Gib ihnen unfruchtbare Leiber und versiegende Brüste!15All ihre Bosheit geschah zu Gilgal; dort bin ich ihnen feind geworden. So will ich sie um ihres bösen Tuns willen aus meinem Hause stoßen und ihnen keine Liebe mehr erweisen; alle ihre Oberen sind abtrünnig.16Ephraim ist geschlagen, seine Wurzel ist verdorrt, sodass sie keine Frucht mehr bringen können. Selbst wenn sie gebären würden, will ich die ersehnte Frucht ihres Leibes töten.17Mein Gott wird sie verwerfen, weil sie nicht auf ihn hörten. So werden sie umherirren unter den Völkern.