1Dann führte der Mann mich zum östlichen Tempeltor.2Dort sah ich die Herrlichkeit des Gottes Israels von Osten herankommen. Ein Rauschen ging von ihr aus wie von der Brandung des Meeres und ihr Glanz tauchte die ganze Umgebung in strahlendes Licht. (Hes 1,1; Hes 8,4; Hes 10,18)3Es war dieselbe Erscheinung, die ich am Fluss Kebar gesehen hatte und dann noch einmal, als der HERR sich aufmachte, um Jerusalem zu vernichten. Ich warf mich zu Boden,4während die Herrlichkeit des HERRN durch das Osttor in den Tempel einzog.5Da hob mich der Geist von der Erde auf und brachte mich in den inneren Vorhof des Tempels. Ich sah, dass die Herrlichkeit des HERRN das ganze Tempelhaus füllte. (2Mo 40,34)6Der Mann, der mich geführt hatte, stand neben mir. Aus dem Tempel aber hörte ich eine Stimme,7die sagte: »Du Mensch, hier ist der Ort, an dem mein Thron steht und der Schemel, auf den ich meine Füße stelle! Hier will ich für alle Zeiten in der Mitte des Volkes Israel wohnen! Die Leute von Israel sollen meinen heiligen Namen nie mehr durch schändlichen Götzendienst entehren und durch die Leichen ihrer Könige, die sie in meiner Nähe bestatten.[1] (Hes 37,26)8Ihre Könige sollen ihre Paläste nicht mehr neben meinem Tempel bauen, nie mehr Tür an Tür mit mir wohnen, sodass nur eine Wand sie von mir trennt. Die Abscheulichkeiten, die ihre Könige begingen, haben meinen heiligen Namen geschändet. Deshalb musste ich sie in meinem Zorn vernichten.9Aber wenn die Leute von Israel keine Götzen mehr verehren und die Leichen ihrer Könige von mir fernhalten, werde ich von nun an für immer in ihrer Mitte wohnen.10Du aber, du Mensch, sollst den Leuten von Israel den Tempel beschreiben, den du geschaut hast. Wenn sie sich seine Ausmaße vergegenwärtigen, werden sie sich schämen, dass sie mich früher so sehr missachtet haben. (Hes 20,43)11Und wenn ihnen ihre Vergehen leidtun, sollst du ihnen alles genau im Einzelnen schildern: das Aussehen des Tempelhauses, seine Einrichtung und die Zugänge zu ihm. Zeichne vor ihren Augen einen Plan und sag ihnen alle Vorschriften und Anordnungen für den Tempeldienst, damit sie sie künftig genau befolgen.12Die wichtigste Bestimmung aber ist: Der gesamte Tempelbezirk auf dem Gipfel des Berges ist mir geweiht. Selbst die Vorhöfe des Tempels sind im höchsten Grade heilig, genauso heilig wie das Innere des Tempelhauses. Dies ist das grundlegende Gesetz des Tempels.«
Der Brandopferaltar und seine Einweihung
13Hier sind die Maße des großen Altars: Unten läuft ringsherum ein Graben, eine Elle breit und eine Elle tief, eingefasst von einem Mauerrand, der eine halbe Elle breit ist. (Hes 40,47)14Darüber erhebt sich der Altar in Stufen. Die unterste Stufe ist 2 Ellen hoch, dann springt die Altarwand um eine Elle zurück; die nächste Stufe ist 4 Ellen hoch und wieder springt die Wand eine Elle zurück.15Dann erhebt sich der Altar noch einmal 4 Ellen hoch; dieser Teil ist der Opferherd, an dessen Ecken die vier Hörner aufgesetzt sind. (Jes 29,1)16Der Opferherd ist viereckig, 12 Ellen lang und 12 Ellen breit,17die nächstuntere Stufe ist 14 Ellen lang und breit, ebenfalls viereckig. Der Graben ist eine Elle breit und der Mauerrand rings um den Graben eine halbe Elle. An der Ostseite führen Treppenstufen den Altar hinauf.18Der HERR, der mächtige Gott, sagte zu mir: »Du Mensch, hier sind die Bestimmungen für die Weihe des Altars: Wenn der Altar errichtet ist, auf dem die Brandopfer dargebracht werden und an den das Blut der Opfertiere gesprengt wird,19sollst du den Priestern aus der Nachkommenschaft Zadoks, die den Opferdienst verrichten, einen Stier für das Sühneopfer geben.20Mit dem Blut des Stieres sollst du die vier Hörner des Altars, die vier Ecken seiner Stufen und den Mauerrand an seinem Fuß bestreichen, damit der Altar von jeder Befleckung durch Schuld gereinigt wird.21Danach soll der Stier an einem dafür bestimmten Platz außerhalb des Tempelbezirks verbrannt werden. (3Mo 16,27)22Am folgenden Tag sollst du einen fehlerfreien Ziegenbock als Schuldopfer darbringen und sie sollen mit ihm genauso verfahren wie mit dem Stier am Tag zuvor, damit der Altar von jeder Befleckung durch Schuld gereinigt wird.23-24Anschließend sollst du einen Stier und einen Schafbock vor mich bringen, beides fehlerfreie Tiere. Die Priester sollen sie zerlegen und Salz auf die Stücke streuen und sie mir als Brandopfer darbringen. (3Mo 2,13)25Dieselben Opfer sollst du auch an den folgenden Tagen darbringen lassen.26Insgesamt sieben Tage lang sollen die Priester den Altar von aller Befleckung durch Schuld reinigen und ihn weihen. (2Mo 29,35)27Vom achten Tag ab können sie dann eure regelmäßigen Brandopfer und Mahlopfer auf dem Altar darbringen. Wenn ihr so verfahrt, werde ich eure Opfergaben freundlich annehmen.« Das sagt der HERR, der mächtige Gott.
Hesekiel 43
Lutherbibel 2017
Die Herrlichkeit des Herrn kehrt in den Tempel zurück
1Und er führte mich wieder zum Tor im Osten.2Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten und brauste, wie ein großes Wasser braust, und es ward sehr licht auf der Erde von seiner Herrlichkeit. (Hes 1,28)3Und es war ganz so wie das Gesicht, das ich geschaut hatte, als der Herr kam, um die Stadt zu zerstören, und wie das Gesicht, das ich gesehen hatte am Fluss Kebar. Da fiel ich nieder auf mein Angesicht. (Hes 1,1; Hes 8,1)4Und die Herrlichkeit des HERRN kam hinein in das Tempelhaus durch das Tor, das nach Osten liegt. (Hes 10,19)5Da hob mich ein Wind empor und brachte mich in den inneren Vorhof; und siehe, die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus. (2Mo 40,34; 1Kön 8,10)6Und ich hörte einen mit mir reden vom Hause heraus, während der Mann neben mir stand.7Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, das ist der Ort meines Thrones und die Stätte meiner Fußsohlen; hier will ich für immer wohnen unter den Israeliten. Und das Haus Israel soll nicht mehr meinen heiligen Namen entweihen, weder sie noch ihre Könige, durch ihren Götzendienst und durch die Leichen ihrer Könige, wenn sie sterben; (Ps 132,7)8denn sie haben ihre Schwelle an meine Schwelle und ihre Pfosten neben meine Pfosten gesetzt, sodass nur eine Wand zwischen mir und ihnen war, und haben so meinen heiligen Namen entweiht durch die Gräuel, die sie taten; darum habe ich sie auch in meinem Zorn vertilgt. (Hes 8,7)9Nun aber sollen sie ihren Götzendienst und die Leichen ihrer Könige weit von mir wegtun, und ich will für immer unter ihnen wohnen.10Und du, Menschenkind, beschreibe dem Haus Israel den Tempel, dass sie sich schämen ihrer Missetaten. Und wenn sie seine Anlage ausmessen, (Hes 36,32)11so sollen sie sich all dessen schämen, was sie getan haben. Zeige ihnen Plan und Anlage des Tempels und seine Ausgänge und Eingänge und seinen ganzen Plan und alle seine Ordnungen und alle seine Gesetze. Schreibe sie vor ihren Augen auf, damit sie auf seinen ganzen Plan und alle seine Ordnungen achthaben und danach tun.12Das soll aber das Gesetz des Tempels sein: Auf der Höhe des Berges soll sein ganzes Gebiet ringsum hochheilig sein. Siehe, das ist das Gesetz des Tempels.
Der Altar und seine Weihe
13Das sind aber die Maße des Altars, gemessen nach Ellen, die eine Handbreit länger sind als die gewöhnliche Elle: Die Rinne um den Altar ist eine Elle tief und eine Elle breit, und die Leiste an ihrem Rand ist eine Spanne hoch ringsherum. Und das ist die Höhe des Altars: (2Mo 27,1; Hes 40,47)14Von der Rinne am Boden bis an den unteren Absatz sind es zwei Ellen in der Höhe und eine Elle in der Breite, und von dem niedrigeren Absatz bis zu dem höheren Absatz sind es vier Ellen in der Höhe und eine Elle in der Breite;15und der Opferherd ist vier Ellen hoch, und auf dem Opferherd stehen nach oben vier Hörner.16Und der Opferherd ist zwölf Ellen lang und zwölf Ellen breit im Geviert.17Und der Absatz ist vierzehn Ellen lang und vierzehn Ellen breit im Geviert; und eine Leiste geht ringsherum, eine halbe Elle hoch, und seine Rinne ist eine Elle tief und seine Stufen liegen nach Osten hin.18Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, so spricht Gott der HERR: Dies sollen die Ordnungen für den Altar sein an dem Tage, an dem er gebaut ist, um Brandopfer auf ihm zu opfern und Blut an ihn zu sprengen.19Da sollst du den levitischen Priestern aus dem Geschlecht Zadoks, die vor mich treten, um mir zu dienen, spricht Gott der HERR, einen jungen Stier zum Sündopfer geben. (3Mo 4,1; Hes 40,46)20Und von seinem Blut sollst du nehmen und damit die vier Hörner besprengen und die vier Ecken des Absatzes und die Leiste, die ringsherum geht; damit sollst du ihn entsündigen und Sühne für ihn schaffen.21Und du sollst den Stier des Sündopfers nehmen und ihn verbrennen auf dem Platz am Tempel, wo man die Opfertiere mustert, außerhalb des Heiligtums.22Aber am nächsten Tag sollst du einen Ziegenbock opfern, der ohne Fehler ist, als Sündopfer und den Altar damit entsündigen, wie er mit dem Stier entsündigt ist.23Nachdem du den Altar entsündigt hast, sollst du einen jungen Stier opfern, der ohne Fehler ist, und einen Widder von der Herde ohne Fehler24und sollst sie beide vor dem HERRN opfern, und die Priester sollen Salz auf sie streuen und sollen sie so dem HERRN opfern als Brandopfer.25So sollst du sieben Tage lang täglich einen Bock als Sündopfer opfern, und sie sollen einen jungen Stier und einen Widder von der Herde, die beide ohne Fehler sind, opfern.26So sollen sie sieben Tage lang für den Altar Sühne schaffen und ihn reinigen und weihen.27Und nach diesen Tagen sollen die Priester am achten Tag und danach immer wieder auf dem Altar opfern eure Brandopfer und eure Dankopfer, so will ich euch gnädig sein, spricht Gott der HERR.