1Weiter sagte der HERR: »Du Mensch! Nimm eine Tontafel, lege sie vor dich hin und ritze den Grundriss der Stadt Jerusalem darauf ein. (Jes 20,1; Hes 12,1; Hes 21,23; Hes 24,15)2Dann fang an, die Stadt zu belagern: Schütte einen Wall auf, treibe Angriffsrampen gegen die Mauern vor, lege befestigte Truppenlager an und setze von allen Seiten her Rammböcke an die Mauern. (Hes 17,17; Hes 21,27; Hes 26,8)3Nimm eine Herdplatte und stelle sie als eiserne Mauer der Stadt gegenüber auf. Blicke die Stadt feindlich an und belagere sie! So sollst du den Leuten von Israel deutlich machen, was bevorsteht.«4-5Dann sagte der HERR: »Leg dich auf die linke Seite und nimm die Schuld des Reiches Israel auf dich! 390 Tage musst du so am Boden liegen, denn so viele Jahre hat Israel Schuld auf sich geladen.6Dann lege dich 40 Tage lang auf die rechte Seite, damit ich dir die Schuld des Reiches Juda auflade, für jedes Jahr einen Tag.[1]7Lass dabei das belagerte Jerusalem nicht aus den Augen! Drohe der Stadt mit der Faust und kündige ihr in meinem Namen den Untergang an.8Ich fessele dich mit Stricken, sodass du dich nicht von einer Seite auf die andere wälzen kannst, bis du diese schweren Tage überstanden hast.«
Die Not in der belagerten Stadt
9Weiter sagte der HERR: »Nimm Weizen, Gerste, Bohnen, Linsen, Hirse und Dinkel, mische alles zusammen und backe daraus Brot! Das ist deine Speise für die 390 Tage, in denen du auf der linken Seite liegst.10-11Deine Tagesration beträgt 230 Gramm Brot und drei Becher Wasser.[2] Teile sie dir ein und iss und trink zu festgesetzten Zeiten.«12Dann sagte der HERR zu mir: »Backe das Brot wie Gerstenfladen und nimm als Brennmaterial vor aller Augen Menschenkot.13Denn die Leute von Israel werden Speisen essen müssen, die ich als unrein verboten habe, wenn ich sie unter die Völker verstreue.« (Hos 9,3)14Ich aber sagte: »Ach HERR, du mächtiger Gott, ich habe von meiner Kindheit an bis heute nichts gegessen, was unrein macht. Nie habe ich von einem Tier gegessen, das verendet oder von Raubtieren geschlagen worden ist, und nie habe ich verdorbenes Fleisch angerührt.« (3Mo 17,15; Apg 10,12)15Da sagte er zu mir: »Gut, dann kannst du Kuhmist statt Menschenkot nehmen.«16Und er fuhr fort: »Du Mensch, ich lasse das Brot in Jerusalem knapp werden. Sie werden es abwiegen und auch das Wasser genau abmessen und beständig in Sorge sein. (3Mo 26,26)17Die Bewohner Jerusalems werden Mangel an Brot und Wasser haben und werden einer nach dem anderen elend zugrunde gehen. Das ist die Strafe für ihre Schuld.«
Hesekiel 4
Lutherbibel 2017
Zeichen gegen Jerusalem
1Und du, Menschenkind, nimm dir einen Ziegelstein; den lege vor dich hin und ritze darauf die Stadt Jerusalem2und mache eine Belagerung: Baue ein Bollwerk um sie und schütte einen Wall gegen sie auf und schlag ein Heerlager auf und stelle Sturmböcke rings um sie her.3Nimm dir aber eine eiserne Platte und lass sie eine eiserne Mauer sein zwischen dir und der Stadt und richte dein Angesicht gegen sie: Sie soll belagert sein, und du sollst sie belagern. Das sei ein Zeichen dem Hause Israel.4Du aber, lege dich auf deine linke Seite und lege die Schuld des Hauses Israel auf dich. So viele Tage du so daliegst, so lange sollst du auch ihre Schuld tragen.5Ich will dir aber die Jahre ihrer Schuld auflegen, für jedes Jahr einen Tag, nämlich dreihundertneunzig Tage. So lange sollst du die Schuld des Hauses Israel tragen.6Und wenn du dies vollbracht hast, sollst du danach dich auf deine rechte Seite legen und sollst tragen die Schuld des Hauses Juda vierzig Tage lang; denn ich gebe dir hier auch je einen Tag für ein Jahr.7Richte aber dein Angesicht und deinen bloßen Arm gegen das belagerte Jerusalem und weissage gegen die Stadt.8Und siehe, ich will dir Stricke anlegen, dass du dich nicht wenden kannst von einer Seite zur andern, bis du die Tage deiner Belagerung vollendet hast.9Nimm dir aber Weizen, Gerste, Bohnen, Linsen, Hirse und Dinkel und tu alles in ein einziges Gefäß und mache dir Brot daraus, dass du daran zu essen hast, solange du auf deiner Seite liegen musst – dreihundertneunzig Tage.10Deine Speise, die du täglich essen sollst, sei abgewogen zwanzig Schekel; so viel darfst du von einem Tag zum andern essen.11Das Wasser sollst du auch abgemessen trinken, nämlich den sechsten Teil von einer Kanne; so viel darfst du von einem Tag zum andern trinken.12Gerstenfladen sollst du essen, die du vor ihren Augen auf Menschenkot backen sollst.13Und der HERR sprach: So sollen die Israeliten ihr unreines Brot essen unter den Heiden, zu denen ich sie verstoßen werde. (Hos 9,3)14Ich aber sprach: Ach, Herr HERR! Siehe, ich bin noch nie unrein geworden; denn ich habe von meiner Jugend an bis auf diese Zeit kein Aas oder gerissenes Tier gegessen, und nie ist unreines Fleisch in meinen Mund gekommen. (2Mo 22,30; 3Mo 7,18; 3Mo 19,7; Apg 10,14)15Er aber sprach zu mir: Sieh, ich will dir Kuhmist statt Menschenkot zulassen, dein Brot darauf zu bereiten.16Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, siehe, ich will den Vorrat an Brot in Jerusalem wegnehmen, dass sie das Brot abgewogen essen müssen und mit Kummer, und das Wasser abgemessen trinken müssen und mit Schaudern, (3Mo 26,26; Hes 5,16)17damit sie an Brot und Wasser Mangel leiden und sie, einer wie der andere, erschaudern und in ihrer Schuld verschmachten sollen.