Der Jude Mordechai reizt den mächtigen Haman zum Zorn
1Einige Zeit später erhob König Xerxes Haman, den Sohn von Hammedata, einen Nachkommen von Agag, zu seinem ersten Minister. (2Mo 17,14; 1Sam 15,8; 1Sam 15,32)2Alle königlichen Beamten in der Torhalle des Palastbezirks knieten vor Haman nieder und beugten sich tief vor ihm, wie der König es befohlen hatte. Mordechai aber blieb stehen und verbeugte sich nicht.3Die Leute des Königs fragten ihn: »Warum gehorchst du nicht dem Befehl des Königs?«4»Weil ich Jude bin«, sagte er. Tag für Tag setzten sie ihm zu, Haman diese Ehre zu erweisen; aber Mordechai hörte nicht darauf. Da gingen sie hin und zeigten ihn bei Haman an, denn sie wollten sehen, was er zu Mordechais Begründung sagen würde.5Haman war wütend, als man ihn darauf hinwies, dass Mordechai sich nicht vor ihm niederwarf.6Aber es war ihm zu wenig, nur ihn selbst zu bestrafen, und da sie ihm gesagt hatten, dass Mordechai zum jüdischen Volk gehörte, beschloss er, alle Juden im Persischen Reich, das ganze Volk von Mordechai, auszurotten.
Haman plant die Ausrottung der Juden
7Im ersten Monat des zwölften Regierungsjahres des Königs Xerxes, dem Monat Nisan, wurde auf Anordnung Hamans für alle Tage des Jahres bis hinein in den zwölften Monat, den Monat Adar, das Pur – das ist das Los – geworfen. Auf diese Weise wollte Haman den günstigsten Zeitpunkt für sein Unternehmen herausfinden.8Danach sagte er zum König: »Es gibt ein Volk in deinem Reich, das über alle Provinzen zerstreut lebt und sich von den anderen Völkern absondert. Seine Bräuche sind anders als die aller anderen Völker und die königlichen Gesetze befolgt es nicht. Das kann sich der König nicht bieten lassen. (4Mo 23,9; 5Mo 4,5)9Wenn der König einverstanden ist, soll der Befehl erlassen werden, sie zu töten. Ich werde dann in der Lage sein, den Verwaltern der Staatskasse 10000 Zentner Silber auszuhändigen.«10Der König zog seinen Siegelring vom Finger, gab ihn dem Judenfeind Haman (1Mo 41,42)11und sagte zu ihm: »Ihr Silber überlasse ich dir! Und mit ihnen selbst kannst du machen, was du willst!«12Am 13. Tag des 1. Monats ließ Haman die Schreiber des Königs zusammenrufen und diktierte ihnen einen Erlass an die Reichsfürsten, an die Statthalter der Provinzen und an die Fürsten der einzelnen Völker, jeweils in der Schrift und Sprache des betreffenden Landes. Der Erlass war als Schreiben des Königs abgefasst und mit dessen Siegelring gesiegelt. (Est 1,22; Est 8,9)13Er wurde durch Kuriere in alle Provinzen des Reiches gebracht und enthielt den Befehl: »Alle Juden – Männer, Frauen und Kinder – sollen an einem einzigen Tag, dem 13. Tag des 12. Monats, des Monats Adar, erschlagen, ermordet, ausgerottet werden. Ihr Besitz ist zur Plünderung freigegeben.«14In jeder Provinz sollte der Erlass öffentlich bekannt gemacht werden, sodass sich alle für diesen Tag rüsten konnten.15Auf Anordnung des Königs machten sich die Kuriere eiligst auf den Weg. Auch im Palastbezirk von Susa wurde der Erlass bekannt gemacht. Darauf ließen sich der König und Haman zu einem Trinkgelage nieder. Die ganze Stadt aber geriet in große Aufregung.
Ester 3
Lutherbibel 2017
Hamans Anschlag zur Vertilgung der Juden
1Nach diesen Geschichten erhob der König Ahasveros den Haman, den Sohn Hammedatas, den Agagiter, und machte ihn groß und setzte seinen Stuhl über alle Fürsten, die bei ihm waren. (2Mo 17,14; 1Sam 15,32)2Und alle Großen des Königs, die im Tor des Königs waren, beugten die Knie und fielen vor Haman nieder; denn der König hatte es so geboten. Aber Mordechai beugte die Knie nicht und fiel nicht nieder. (Mt 4,9)3Da sprachen die Großen des Königs, die im Tor des Königs waren, zu Mordechai: Warum übertrittst du des Königs Gebot?4Und als sie das täglich zu ihm sagten und er nicht auf sie hörte, sagten sie es Haman, damit sie sähen, ob solch ein Tun Mordechais bestehen würde; denn er hatte ihnen gesagt, dass er ein Jude wäre.5Und als Haman sah, dass Mordechai nicht die Knie beugte noch vor ihm niederfiel, wurde er von Zorn erfüllt.6Aber es war ihm zu wenig, dass er allein an Mordechai die Hand anlegen sollte, denn sie hatten ihm gesagt, von welchem Volk Mordechai wäre; sondern er trachtete danach, das Volk Mordechais, alle Juden, die im ganzen Königreich des Ahasveros waren, zu vertilgen.7Im ersten Monat, das ist der Monat Nisan, im zwölften Jahr des Königs Ahasveros, wurde das Pur, das ist das Los, geworfen vor Haman, von einem Tage zum andern und von Monat zu Monat, und das Los fiel auf den dreizehnten Tag im zwölften Monat, das ist der Monat Adar. (Est 9,24)8Und Haman sprach zum König Ahasveros: Es gibt ein Volk, verstreut und abgesondert unter allen Völkern in allen Provinzen deines Königreichs, und ihr Gesetz ist anders als das aller Völker, und sie tun nicht nach des Königs Gesetzen. Es ziemt dem König nicht, sie gewähren zu lassen. (5Mo 4,5)9Gefällt es dem König, so lasse er schreiben, dass man sie umbringe; so will ich zehntausend Zentner Silber darwägen in die Hand der Amtleute, dass man’s bringe in die Schatzkammer des Königs. (Est 4,7)10Da tat der König seinen Ring von der Hand und gab ihn Haman, dem Sohn Hammedatas, dem Agagiter, dem Feind der Juden. (1Mo 41,42; Est 8,2)11Und der König sprach zu Haman: Das Silber sei dir gegeben, dazu das Volk, dass du mit ihm tust, was dir gefällt.12Da rief man die Schreiber des Königs am dreizehnten Tage des ersten Monats; und es wurde geschrieben, wie Haman befahl, an die Satrapen[1] des Königs und an die Statthalter hin und her in den Provinzen und an die Obersten eines jeden Volks in den Provinzen hin und her in der Schrift eines jeden Volks und in seiner Sprache, im Namen des Königs Ahasveros und mit des Königs Ring gesiegelt.13Und die Schreiben wurden gesandt durch die Läufer in alle Provinzen des Königs, man sollte vertilgen, töten und umbringen alle Juden, Jung und Alt, Kinder und Frauen, auf einen Tag, nämlich am dreizehnten Tag des zwölften Monats, das ist der Monat Adar, und ihr Hab und Gut plündern.[2]14Eine Abschrift des Schreibens sollte als Gesetz erlassen werden in allen Provinzen, um allen Völkern zu eröffnen, dass sie sich auf diesen Tag bereithalten sollten.15Und die Läufer gingen eilends aus nach des Königs Wort, und in der Festung Susa wurde das Gesetz angeschlagen. Und der König und Haman saßen und tranken; aber die Stadt Susa war bestürzt.