Weisheit 4

Einheitsübersetzung 2016

1 Besser ist Kinderlosigkeit mit Tugend; unsterblich ist ihr Ruhm, / sie steht in Ehren bei Gott und bei den Menschen. (Sir 16,1)2 Ist sie zugegen, ahmt man sie nach; / ist sie entschwunden, sehnt man sie herbei. In der Ewigkeit triumphiert sie, / geschmückt mit dem Kranz, / Siegerin im Wettstreit um einen edlen Preis.3 Doch die große Kinderschar der Gottlosen bringt keinen Nutzen; / unrechter Nachwuchs treibt keine Wurzeln in die Tiefe und fasst keinen sicheren Grund. (Sir 23,25; Sir 40,15)4 Treiben sie auch eine Zeit lang Zweige, / werden sie doch, nur unsicher stehend, vom Wind geschüttelt / und von der Gewalt der Stürme entwurzelt.5 Die Äste, die noch schwach sind, werden geknickt; / ihre Frucht ist unbrauchbar, unreif und ungenießbar, zu gar nichts geeignet.6 Denn die Kinder aus ungesetzlicher Verbindung / treten im Gericht als Zeugen auf für die Schlechtigkeit ihrer Eltern.7 Der Gerechte aber, kommt auch sein Ende früh, / geht in Gottes Ruhe ein. (Sir 6,28)8 Denn ehrenvolles Alter besteht nicht in einem langen Leben / und wird nicht an der Zahl der Jahre gemessen.9 Graues Haar bedeutet für die Menschen Klugheit / und Greisenalter ein Leben ohne Tadel.10 Er gefiel Gott und wurde von ihm geliebt; / da er mitten unter Sündern lebte, wurde er entrückt. (1Mo 5,24; Hebr 11,5; Sir 44,16)11 Er wurde hinweggenommen, damit nicht Schlechtigkeit seine Einsicht verkehrte/ und Arglist seine Seele täuschte.12 Denn der Reiz des Bösen verdunkelt das Gute / und der Taumel der Begierde verdirbt den arglosen Sinn.13 Früh vollendet, hat er ein langes Leben gehabt; /14 da seine Seele dem Herrn gefiel, / enteilte sie aus der Mitte des Bösen. Die Leute sahen es, ohne es zu verstehen; / sie nahmen es sich nicht zu Herzen, (Jes 57,1)15 dass Gnade und Erbarmen seinen Auserwählten zuteilwird, / Belohnung seinen Heiligen.16 Der Gerechte, der entschlafen ist, verurteilt die Gottlosen, die noch leben, / die früh vollendete Jugend das hohe Alter des Ungerechten.17 Sie sehen das Ende des Weisen, / verstehen aber nicht, was der Herr mit ihm wollte / und wozu er ihn in Sicherheit brachte.18 Sie sehen es und gehen darüber hinweg; / doch der Herr lacht über sie. (Ps 2,4; Ps 37,13; Ps 59,9)19 Dann werden sie verachtete Leichen sein, / ewiger Spott bei den Toten. Denn er stürzt die Verstummten kopfüber / und reißt sie aus ihren Grundfesten. Sie werden völlig vernichtet / und erleiden Qualen; / die Erinnerung an sie verschwindet. (Hi 18,17; Jes 14,16; Nah 1,10)20 Zitternd kommen sie zum Gericht über ihre Sünden; / ihre Vergehen treten ihnen entgegen und überführen sie. (2Mo 30,12)