1Weh der Stadt voll Blutschuld; / sie ist nichts als Lüge.
Voll von Raffgier ist sie, / vom Rauben lässt sie nicht ab. (Ps 59,13; Hes 22,2; Hes 24,6; Am 5,1; Zef 3,1)2Knallen von Peitschen / und Gedröhn rasselnder Räder,
durchgehende Pferde / und holpernde Streitwagen. (Jer 4,13; Joe 2,4)3Hochsteigende Reiter, / flammende Schwerter, blitzende Lanzen,
eine Menge Erschlagener, / eine Masse von Toten,
kein Ende der Leichen, / man stolpert über ihre Leichen. (Ps 110,6; Jes 5,25; Hes 35,8)4Wegen der zahllosen Hurereien der Hure, / der Schönen in Anmut, der Meisterin der Zaubereien,
weil sie Völker verkaufte durch ihre Hurereien / und Stämme durch ihre Zaubereien. (2Kön 9,22; Offb 17,1)5Siehe, ich gehe gegen dich vor - Spruch des HERRN der Heerscharen. / Deine Schleppe hebe ich auf bis über dein Gesicht
und lasse die Völker deine Blöße sehen; / die Königreiche sehen deine Schande.6Mit Kot bewerfe ich dich, / gebe dich der Verachtung preis / und mache dich zum Schaustück. (Jer 13,22; Hes 16,37; Hos 2,4; Nah 2,14)7Dann wird es geschehen: Wer immer dich sieht, / schreckt vor dir zurück und sagt:
Verwüstet ist Ninive. / Wer hat Mitleid mit ihr?
Wo soll ich suchen / einen Tröster für dich? (Hi 2,11; Jes 51,19; Jer 15,5; Kla 2,13)
Dritte Rede gegen Ninive
8Soll es dir besser ergehen als No-Amon, / das an Strömen lag, / von Wasser rings umgeben,
dessen Schutzwall ein Meer, / dessen Mauern die Wasser waren? (Jer 46,25)9Kusch war mächtig / und Ägypten kannte keine Grenze.
Put und Libyen / kamen dir zu Hilfe. (Jer 46,9; Hes 30,5)10Doch auch No-Amon musste in die Verbannung, / zog in die Gefangenschaft.
Auch seine Kinder wurden zerschmettert / an den Ecken aller Gassen
und über seine Vornehmen / warf man das Los.
Alle seine Großen / wurden in Fesseln gelegt. (Ps 137,9; Jes 13,16; Hos 14,1; Joe 4,3)11Auch du wirst betrunken, / wirst ohnmächtig sein.
Auch du wirst Schutz suchen / vor dem Feind.12All deine Festungen sind Bäume / mit frühen Feigen:
Schüttelt man sie, dann fallen sie / dem, der sie essen will, in den Mund. (Jer 24,1)13Siehe, die Krieger in deiner Mitte / - Weiber sind sie.
Weit stehen deinen Feinden / die Tore deines Landes offen;
Feuer frisst deine Riegel. (Jer 50,37; Jer 51,30)14Schöpf dir Wasser für die Belagerung, / mach fest deine Festungen!
Tritt in den Lehm, / stampfe den Ton,
halte die Ziegelform fest!15Dann wird das Feuer dich fressen, / wird das Schwert dich vertilgen, / wird dich fressen wie ein Heuschreckenschwarm.
Werde zahlreich wie die Heuschrecken, / zahlreich wie die Wanderheuschrecken! (2Mo 10,1)16Du hast deine Händler zahlreicher gemacht / als die Sterne am Himmel. / Die Heuschrecken häuten sich und fliegen davon. (Jer 46,23)17Deine Höflinge sind wie Wanderheuschrecken, / deine Schreiber wie ein Schwarm von Heuschrecken,
die sich an den Mauern lagern / an einem kalten Tag.
Geht die Sonne auf, so fliehen sie eilig davon. / Man kennt ihren Ort nicht
- wo sind sie hin? (Spr 30,27)18Deine Hirten schlummern, / König von Assur; / deine Mächtigen ruhen.
Dein Volk ist über die Berge zerstreut / und keiner sammelt es. (1Kön 22,17; Ps 121,4; Hes 34,1; Sach 11,17)19Keine Linderung gibt es für deinen Zusammenbruch, / unheilbar ist deine Wunde.
Jeder, der hört, was man von dir erzählt, / klatscht über dich in die Hände.
Denn wen traf nicht deine Schlechtigkeit / zu jeder Zeit? (Jer 14,17; Jer 30,12)
Nahum 3
Lutherbibel 2017
Der Untergang Ninives
1Weh der mörderischen Stadt, die voll Lügen und Räuberei ist und von ihrem Rauben nicht lassen will! (Hes 24,6; Hes 24,9)2Man hört die Peitschen knallen, die Räder rasseln, die Rosse jagen, die Wagen rollen.3Reiter rücken herauf mit glänzenden Schwertern und mit blitzenden Spießen. Da liegen viele Erschlagene, eine Unzahl von Leichen; ihrer ist kein Ende, sodass man über sie fallen muss.4Das alles um der großen Hurerei willen der schönen Hure, die mit Zauberei umgeht, die mit ihrer Hurerei die Völker und mit ihrer Zauberei Land und Leute an sich gebracht hat. (Jes 23,16; Offb 17,1)5Siehe, ich will an dich, spricht der HERR Zebaoth; ich hebe den Saum deines Gewandes über dein Angesicht und zeige den Völkern deine Blöße und den Königreichen deine Schande. (Jes 47,3)6Ich werfe Unrat auf dich, schände dich und mache ein Schauspiel aus dir,7dass alle, die dich sehen, vor dir fliehen und sagen: Ninive ist verwüstet; wer will Mitleid mit ihr haben? Und wo soll ich dir Tröster suchen?8Meinst du, du seist besser als die Stadt No-Amon[1], die da lag am Nil und vom Wasser umgeben war, deren Mauern und Bollwerk Wasserfluten waren? (Jer 46,25)9Kusch und Ägypten waren ihre unermessliche Macht, Put und Libyen waren deine Hilfe.10Dennoch wurde sie vertrieben und musste gefangen wegziehen. Ihre Kinder sind auf allen Gassen zerschmettert worden, und um ihre Edlen warf man das Los, und alle ihre Gewaltigen wurden in Ketten und Fesseln gelegt. (Joe 4,3)11Auch du musst trunken werden und von Sinnen kommen; auch du musst Zuflucht suchen vor dem Feinde! (Jer 25,15)12Alle deine festen Städte sind wie Feigenbäume mit reifen Feigen: Wenn man sie schüttelt, so fallen sie dem in den Mund, der sie essen will.13Siehe, deine Krieger, sie sind Weiber in deiner Mitte. Die Tore deines Landes stehen deinen Feinden offen, denn Feuer hat deine Riegel verzehrt.14Schöpfe dir Wasser, denn du wirst belagert! Verstärke deine Bollwerke! Knete den Ton und tritt den Lehm und mache harte Ziegel!15Aber das Feuer wird dich fressen und das Schwert töten – es wird dich fressen, wie Larven fressen –, magst du auch zahlreich sein wie Larven, magst du auch zahlreich sein wie Heuschrecken. (Joe 1,4)16Du hast mehr Händler, als Sterne am Himmel sind; die Larven sind geschlüpft und fliegen davon.17Deine Wachleute sind wie die Heuschrecken und deine Werber wie die Larven, die sich an die Zäune lagern in den kalten Tagen; wenn aber die Sonne aufgeht, heben sie sich davon, dass man nicht weiß, wo sie bleiben.18Deine Hirten schlafen, o König von Assur, deine Mächtigen schlummern. Dein Volk ist auf den Bergen zerstreut, und niemand sammelt sie.19Niemand lindert deinen Schaden, und deine Wunde ist unheilbar. Alle, die das von dir hören, klatschen über dich in die Hände; denn über wen ist nicht deine Bosheit ohne Unterlass ergangen? (Jer 30,12)