1Auf dem Zion stoßt in das Horn, / schlagt Lärm auf meinem heiligen Berg! Alle Bewohner des Landes sollen zittern; / denn es kommt der Tag des HERRN,
ja, er ist nahe, (Am 5,18; Zef 1,14)2ein Tag des Dunkels und der Finsternis, / ein Tag der Wolken und Wetter.
Wie das Morgenrot, das sich über die Berge hinbreitet, / kommt ein Volk, zahlreich und gewaltig groß,
wie es vor ihm noch nie eines gab / und nach ihm keines mehr geben wird / bis zu den fernsten Geschlechtern. (Zef 1,15)3Vor ihm her fressendes Feuer, / hinter ihm lodernde Flammen;
vor ihm ist das Land wie der Garten Eden, / hinter ihm schaurige Wüste - / da gibt es keine Rettung. (1Mo 2,8; Joe 1,19)4Wie Rosse sehen sie aus, / wie Reiter stürmen sie dahin. (Offb 9,7)5Wie rasselnde Streitwagen / springen sie über die Kuppen der Berge,
wie eine prasselnde Feuerflamme, die die Stoppeln frisst, / wie ein mächtiges Heer, gerüstet zur Schlacht.6Bei ihrem Anblick winden sich Völker, / alle Gesichter glühen vor Angst. (Jes 13,8; Nah 2,11)7Wie Kämpfer stürmen sie dahin, / wie Krieger erklettern sie die Mauer.
Jeder verfolgt seinen Weg, / keiner verlässt seine Bahn.8Keiner stößt den andern; / Mann für Mann ziehen sie ihre Bahn.
Mitten durch die Wurfspeere stürmen sie vor, / ihre Reihen nehmen kein Ende.9Sie überfallen die Stadt, erstürmen die Mauer, / klettern an den Häusern empor, / steigen durch die Fenster ein wie ein Dieb.10Die Erde zittert vor ihnen, der Himmel erbebt; / Sonne und Mond verfinstern sich, die Sterne halten ihr Licht zurück. (Joe 3,4; Joe 4,15)11Und der HERR lässt vor seinem Heer / seine Stimme erschallen;
ja, überaus zahlreich ist sein Heer, / ja, gewaltig groß ist der Vollstrecker seines Befehls.
Ja, groß ist der Tag des HERRN und voll Schrecken. / Wer kann ihn ertragen? (Nah 1,6; Mal 3,2)
Aufruf zu Umkehr und Buße
12Auch jetzt noch - Spruch des HERRN: / Kehrt um zu mir von ganzem Herzen / mit Fasten, Weinen und Klagen! (5Mo 4,29)13Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider, / und kehrt um zum HERRN, eurem Gott!
Denn er ist gnädig und barmherzig, / langmütig und reich an Huld / und es reut ihn das Unheil. (2Mo 34,6; Jes 58,5; Am 5,14)14Wer weiß, vielleicht kehrt er um und es reut ihn / und er lässt Segen zurück,
sodass ihr Speise- und Trankopfer darbringen könnt / für den HERRN, euren Gott. (Jon 3,9)15Auf dem Zion stoßt in das Horn, / ordnet ein heiliges Fasten an, / ruft einen Gottesdienst aus! (Joe 1,14; Joe 2,1)16Versammelt das Volk, / heiligt die Gemeinde!
Versammelt die Alten, / holt die Kinder zusammen, auch die Säuglinge!
Der Bräutigam verlasse seine Kammer / und die Braut ihr Gemach.17Zwischen Vorhalle und Altar / sollen die Priester klagen, / die Diener des HERRN sollen sprechen:
Hab Mitleid, HERR, mit deinem Volk / und überlass dein Erbe nicht der Schande, / damit die Völker nicht über uns spotten!
Warum soll man bei den Völkern sagen: / Wo ist denn ihr Gott? (2Mo 32,11; Ps 42,4; Ps 79,10; Mi 7,10; 1Mak 7,36)
Erhörung durch Gott und seine Zuwendung
18Da erwachte im HERRN die Leidenschaft für sein Land / und er hatte Erbarmen mit seinem Volk. (5Mo 4,24)19Der HERR antwortete seinem Volk und sprach: / Seht, ich sende euch Korn, Wein und Öl, / damit ihr davon satt werdet.
Ich gebe euch nicht mehr der Schande preis / unter den Völkern. (5Mo 11,14)20Den Feind aus dem Norden / schicke ich weit von euch weg,
ich treibe ihn in ein dürres, verödetes Land, / seine Vorhut treibe ich zum östlichen Meer / und seine Nachhut zum westlichen Meer.
Dann erhebt sich ein Gestank, / Verwesungsgeruch steigt von ihm auf, / denn er hat sich gebrüstet. (Jes 34,3; Am 4,10)21Fürchte dich nicht, Ackerboden! / Freu dich und juble; / denn der HERR hat Großes getan!22Fürchtet euch nicht, ihr Tiere auf dem Feld! / Denn das Gras in der Steppe wird wieder grün,
der Baum trägt seine Frucht, / Feigenbaum und Weinstock bringen ihren Ertrag.23Jubelt, ihr Kinder Zions, / und freut euch über den HERRN, euren Gott!
Denn er gibt euch Nahrung, wie es recht ist. / Er schickt euch den Regen,
Herbstregen und Frühjahrsregen / wie in früherer Zeit.[1] (5Mo 11,14)24Die Tennen sind voll von Getreide, / die Keltern fließen über von Wein und Öl.25Ich ersetze euch die Ernten, / die von der Wanderheuschrecke und der Larve, / vom Nager und vom Grashüpfer gefressen wurden,
von meinem großen Heer, / das ich gegen euch sandte. (Joe 1,4)26Ihr werdet essen und satt werden / und den Namen des HERRN, eures Gottes, preisen, / der für euch solche Wunder getan hat. / Mein Volk braucht sich nie mehr zu schämen.27Dann werdet ihr erkennen, / dass ich mitten in Israel bin
und dass ich der HERR, euer Gott, bin, / ich und sonst niemand. / Mein Volk braucht sich nie mehr zu schämen. (Jes 42,8)
Joel 2
Lutherbibel 2017
Das Heer am Tag des Herrn
1Blast die Posaune zu Zion, ruft laut auf meinem heiligen Berge! Erzittert, alle Bewohner des Landes! Denn der Tag des HERRN kommt und ist nahe, (Joe 1,15)2ein finsterer Tag, ein dunkler Tag, ein wolkiger Tag, ein nebliger Tag! Gleichwie die Morgenröte sich ausbreitet über die Berge, so kommt ein großes und mächtiges Volk, desgleichen vormals nicht gewesen ist und hinfort nicht sein wird auf ewige Zeiten für und für. (2Mo 10,13; Joe 1,6; Am 5,18; Zef 1,15)3Vor ihm her geht ein verzehrendes Feuer und hinter ihm eine brennende Flamme. Das Land ist vor ihm wie der Garten Eden, aber nach ihm wie eine wüste Einöde, und niemand wird ihm entgehen.4Sie sind gestaltet wie Pferde und rennen wie die Rosse.5Sie sprengen daher über die Höhen der Berge, wie die Wagen rasseln und wie eine Flamme prasselt im Stroh, wie ein mächtiges Volk, das zum Kampf gerüstet ist.6Völker entsetzen sich vor ihm, und jedes Angesicht erbleicht. (Nah 2,11)7Sie laufen wie Helden und ersteigen die Mauern wie Krieger; ein jeder geht stracks seinen Weg, weicht nicht von seinen Pfaden.8Keiner drängt den andern, sondern ein jeder zieht auf seinem Weg daher; sie durchbrechen die feindlichen Waffen und dabei reißt ihr Zug nicht ab.9Sie stürzen sich auf die Stadt, laufen auf der Mauer, in die Häuser steigen sie ein, wie ein Dieb kommen sie durch die Fenster.10Vor ihm erzittert das Land und bebt der Himmel, Sonne und Mond werden finster, und die Sterne halten ihren Schein zurück. (Jes 13,10; Joe 3,4; Joe 4,16)11Und der HERR lässt seinen Donner vor seinem Heer erschallen. Denn sein Heer ist sehr groß; denn es ist mächtig und richtet seinen Befehl aus. Ja, der Tag des HERRN ist groß und voller Schrecken, wer kann ihn ertragen?
Aufruf zur Buße
12Doch auch jetzt noch, spricht der HERR, kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! (Hes 33,11)13Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und kehrt um zu dem HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, und es reut ihn bald die Strafe. (2Mo 34,6; Neh 9,17; Ps 86,15; Ps 103,8; Ps 145,8; Jon 4,2)14Wer weiß, ob er nicht umkehrt und es ihn reut und er Segen zurücklässt, sodass ihr opfern könnt Speisopfer und Trankopfer dem HERRN, eurem Gott. (Jon 3,9)15Blast die Posaune zu Zion, sagt ein heiliges Fasten an, ruft einen Feiertag aus! (Joe 1,14)16Versammelt das Volk, heiligt die Gemeinde, sammelt die Ältesten, bringt zusammen die Kinder und die Säuglinge! Der Bräutigam gehe aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Gemach!17Lasst die Priester, des HERRN Diener, weinen zwischen Vorhalle und Altar und sagen: HERR, schone dein Volk und lass dein Erbteil nicht zuschanden werden, dass Völker über sie herrschen! Warum willst du unter den Völkern sagen lassen: Wo ist nun ihr Gott? (Ps 79,10; Mi 7,10)
Gottes Gnadenzusage
18Da eiferte der HERR um sein Land und verschonte sein Volk.19Und der HERR antwortete und sprach zu seinem Volk: Siehe, ich will euch Getreide, Wein und Öl die Fülle schicken, dass ihr genug daran haben sollt, und will euch nicht mehr unter den Völkern zuschanden werden lassen.20Und ich will den Feind aus Norden von euch wegtreiben und ihn in ein dürres und wüstes Land verstoßen, seine Spitze in das östliche Meer und sein Ende in das westliche Meer; er soll verfaulen und stinken, denn er hat Großes getan.21Fürchte dich nicht, liebes Land, sondern sei fröhlich und getrost; denn der HERR hat Großes getan.22Fürchtet euch nicht, ihr Tiere auf dem Felde; denn die Auen in der Steppe grünen, und die Bäume bringen ihre Früchte, und die Feigenbäume und Weinstöcke tragen reichlich.23Und ihr, Kinder Zions, freut euch und seid fröhlich im HERRN, eurem Gott, der euch den Lehrer zur Gerechtigkeit gibt und euch herabsendet Regen, Frühregen und Spätregen wie zuvor, (Jer 5,24)24dass die Tennen voll Korn werden und die Keltern Überfluss an Wein und Öl haben.25Und ich will euch die Jahre erstatten, deren Ertrag die Heuschrecken, Larven, Geschmeiß und Raupen gefressen haben, mein großes Heer, das ich unter euch schickte.26Ihr sollt genug zu essen haben und den Namen des HERRN, eures Gottes, preisen, der Wunder unter euch getan hat, und mein Volk soll nicht mehr zuschanden werden. (5Mo 8,10)27Und ihr sollt’s erfahren, dass ich mitten unter Israel bin und dass ich, der HERR, euer Gott bin, und sonst keiner mehr, und mein Volk soll nicht mehr zuschanden werden.