1Wer den Herrn fürchtet, den wird kein Unheil treffen, / selbst in einer Prüfung wird er wieder gerettet.[1] (Ps 91,9; Spr 12,21)2Ein weiser Mann wird das Gesetz nicht verabscheuen, / wer sich aber damit verstellt, ist wie ein Schiff bei Sturm. (Sir 32,15)3Ein verständiger Mensch wird dem Gesetz vertrauen / und das Gesetz ist ihm zuverlässig wie eine Frage nach Dingen, die klar sind.[2] (4Mo 27,21; 5Mo 31,8; 1Sam 14,41; 1Sam 28,6; Hos 3,4; Sir 45,10)4Bereite die Rede vor, so hört man dir auch zu! / Fasse die Unterweisung kurz und antworte!5Ein Wagenrad ist das Innere eines Toren / und wie eine sich drehende Achse sein Denken,6ein Freund, der spottet, ist wie ein brünstiges Pferd, / es wiehert unter jedem Reiter.
Unterschiede in der Ordnung des Schöpfers
7Warum unterscheidet sich ein Tag vom anderen, / kommt doch jedes Tageslicht im Jahr von der Sonne?8Durch die Erkenntnis des Herrn wurden sie getrennt / und er hat die Zeiten und Festtage verschieden gestaltet. (1Mo 1,14)9Die einen hat er erhöht und geheiligt, / die anderen hat er festgelegt auf eine Anzahl von gewöhnlichen Tagen. (2Mo 20,11; 3Mo 23,1; 5Mo 16,1)10Alle Menschen kommen vom Erdboden / und Adam ist aus Erde geschaffen worden. (1Mo 2,7; Hi 10,9)11In der Fülle an Wissen hat der Herr sie getrennt / und hat ihre Wege verschieden gestaltet.12Die einen hat er gesegnet und erhöht, / sie geheiligt und in seine Nähe gebracht,
die anderen hat er verflucht und erniedrigt / und sie aus ihrer Stellung gestürzt.13Wie der Ton des Töpfers in seiner Hand / - all seine Wege sind nach seinem Gefallen -,
so sind die Menschen in der Hand dessen, der sie gemacht hat, / um ihnen zu vergelten nach seinem Urteil.[3] (Jer 18,1; Röm 9,20; Weis 15,7)14Gegenüber dem Bösen das Gute, / gegenüber dem Tod das Leben, / so ist gegenüber einem Frommen ein Sünder. (Sir 42,24)15So schau auf alle Werke des Höchsten, / paarweise eines gegenüber dem anderen! (Sir 42,24)
Wort des Weisen
16Auch ich war als Letzter aufmerksam, / wie einer, der Nachlese hält nach den Winzern.[4]17Mit dem Segen des Herrn bin ich schnell vorangekommen, / wie ein Winzer habe ich die Kelter gefüllt.18Seht! Nicht für mich allein habe ich mich geplagt, / sondern für alle, die Bildung suchen. (Sir 24,34)19Hört auf mich, ihr Großen des Volkes, / ihr Vorsteher der Versammlung, merkt auf! (Weis 6,1)
Ordnung im Haus
20Dem Sohn und der Frau, dem Bruder und Freund / gib nicht Macht über dich zu deinen Lebzeiten!
Gib keinem anderen dein Vermögen, / damit du es nicht bereust und um es bitten musst!21Solange du noch lebst und Atem in dir ist, / tausche deinen Platz mit keinem anderen![5]22Denn es ist besser, dass deine Kinder dich bitten, / als dass du auf die Hände deiner Söhne schaust.23In all deinen Taten zeichne dich aus / und bring keinen Makel auf deine Ehre!24Am Tag der Vollendung deiner Lebenszeit,/ zur Zeit deines Todes, übergib das Erbe!25Futter, Stock und Lasten für einen Esel, / Brot, Zucht und Arbeit für den Sklaven! (Spr 26,3)26Lass den Knecht arbeiten und du wirst Ruhe finden! / Lass ihm freie Hand und er wird die Freiheit suchen![6] (Spr 29,19)27Joch und Zügel werden den Nacken beugen, / dem bösen Sklaven gebühren Folter und Pein.28Deck ihn mit Arbeit ein, damit er nicht müßig geht, / denn Müßiggang lehrt ihn viel Schlechtes.29Bring ihn dazu zu arbeiten, wie es für ihn angemessen ist! / Wenn er nicht gehorcht, leg ihm schwere Fußfesseln an!30Sei nicht maßlos gegen irgendein Lebewesen! / Handle nicht ohne überlegtes Urteil! (Spr 12,10)31Wenn du einen Sklaven hast, sei er wie du,/ denn mit Blut hast du ihn erworben! (Sir 7,21)32Wenn du einen Sklaven hast, leite ihn wie einen Bruder, / denn du brauchst ihn wie deine Seele!33Wenn du ihn misshandelt hast und er auf und davon gelaufen ist, / auf welchem Weg willst du ihn suchen?
Jesus Sirach 33
Lutherbibel 2017
1Wer den Herrn fürchtet, dem widerfährt nichts Böses; sondern wenn er angefochten ist, wird er wieder erlöst werden. (1Kor 10,13)2Ein Weiser wird das Gesetz nicht hassen; aber wer heuchelt, nach dem Gesetz zu leben, ist wie ein Schiff im Sturm.3Ein verständiger Mensch wird dem Wort vertrauen, und das Gesetz ist ihm vertraut wie eine Frage nach dem, was man schon weiß.4Lege dir deine Worte zurecht, dann wird man dich anhören; lass dich zuvor belehren, dann kannst du antworten.5Des Narren Herz ist wie ein Rad am Wagen, und wie um eine Achse dreht sich sein Denken.6Wie ein geiler Hengst, der unter jedem Reiter wiehert, so ist ein Freund, der Lust zum Spott hat.
Die Ordnung in Gottes Welt
7Warum soll ein Tag besser sein als der andre, wo doch alle Tage im Jahr von der Sonne herkommen? (1Mo 2,3)8Die Weisheit des Herrn hat sie so unterschieden, und er hat die Zeiten des Jahres und die Festtage so geordnet:9Er hat einige auserwählt und geheiligt, und andere hat er zu den übrigen Tagen gestellt.10Alle Menschen sind aus Erde, und aus Staub wurde Adam geschaffen. (1Mo 2,7; Sir 17,32; Sir 40,11)11In der Fülle seiner Einsicht hat sie der Herr unterschieden und ihre Wege verschieden bestimmt.12Einige hat er gesegnet, erhöht und geheiligt und näher zu sich gebracht; andere aber hat er verflucht und erniedrigt und aus ihrem Stand gestürzt. (1Sam 2,6)13Wie Ton in der Hand des Töpfers, den er nach seinem Wohlgefallen formt, so sind auch die Menschen in der Hand dessen, der sie gemacht hat: Er gibt ihnen, was er für recht hält. (Jer 18,6; Röm 9,21)14Wie das Gute dem Bösen und das Leben dem Tod gegenübersteht, so der Gottlose dem Gottesfürchtigen. (Sir 42,24)15Und so schaue alle Werke des Höchsten an: Es sind immer zwei, und eins steht dem andern gegenüber.
Jesus Sirach über sich selbst
16Als Letzter bin auch ich aufmerksam wie einer, der Nachlese hält hinter denen, die Trauben sammeln. (3Mo 19,9)17Mit dem Segen des Herrn habe ich es erreicht, und wie die Traubensammler habe ich meine Kelter gefüllt.18Bedenkt, dass ich nicht für mich allein gearbeitet habe, sondern für alle, die Erziehung suchen! (Sir 24,34)19Hört mich an, ihr Mächtigen im Volk, und ihr Vorsteher der Gemeinde, vernehmt es!
Über das Leben in Haus und Familie
20Gib Sohn, Frau, Bruder oder Freund keine Macht über dich, solange du lebst; und übergib niemand dein Hab und Gut, damit es dich nicht reut und du später darum bitten musst. (Sir 32,21)21Solange du lebst und Atem in dir ist, lass dich von keinem verdrängen.22Denn es ist besser, dass deine Kinder dich brauchen, als dass du sie brauchst.23Bei allem, was du tust, behalte die Oberhand, und lass dir deine Ehre nicht nehmen.24Erst wenn dein Ende naht und der Tod kommt, teile dein Erbe aus.25Futter, Stock und Last dem Esel, Brot, Zucht und Arbeit dem Knecht.26Sorge für seine Zucht, so hast du Ruhe vor ihm; lässt du ihn müßig gehen, so sucht er die Freiheit.27Joch und Riemen beugen den Nacken, und einem bösen Knecht gebühren Schläge und Qualen. (Spr 29,19)28Treibe ihn zur Arbeit an, dass er nicht müßig gehe; denn Müßiggang lehrt viel Bosheit.29Lege ihm Arbeiten auf, wie es ihm gebührt, und gehorcht er dann nicht, so mache die Fußfesseln schwer. (2Mo 21,20; Sir 7,20)30Doch nutze deine Macht nicht aus und tue nur, worauf du ein Recht hast.31Hast du einen Knecht, halte es mit ihm wie mit dir selbst; denn du hast ihn teuer erworben.32Hast du nur einen Knecht, so behandle ihn wie einen Bruder; denn du brauchst ihn.33Behandelst du ihn aber schlecht, sodass er sich aufmacht und davonläuft: wo willst du ihn dann suchen?