Jesus Sirach 22

Einheitsübersetzung 2016

1 Mit einem schmutzigen Stein ist der Arbeitsscheue zu vergleichen / und jeder zischelt wegen seiner Ehrlosigkeit. (Sir 25,22)2 Mit einem Mistfladen ist ein Arbeitsscheuer zu vergleichen, / jeder, der ihn aufhebt, wird die Hand abschütteln.3 Die Schande eines Vaters liegt in der Zeugung eines unerziehbaren Kindes, / eine solche Tochter aber wird zum Verlust. (Spr 17,21; Spr 19,13; Sir 7,24; Sir 16,1; Sir 42,9)4 Eine kluge Tochter wird ihren Mann gewinnen, / aber eine, die schamlos ist, verursacht ihrem Erzeuger Kummer.5 Die Freche beschämt Vater und Ehemann / und von beiden wird sie verachtet. (Spr 12,4)6 Musik in der Trauer ist wie eine Erzählung zur Unzeit, / jedoch sind Schläge und Erziehung zu jeder Zeit Weisheit. (Spr 23,13; Sir 30,1)7 Kinder, die in einem guten Leben ihr Auskommen haben, / werden die unedle Herkunft der eigenen Eltern verbergen.8 Kinder, die aus Verachtung und mangelnder Erziehung stolz sind, / beschmutzen die gute Herkunft ihrer eigenen Verwandtschaft.9 Wer einen Toren lehrt, klebt Scherben zusammen, / er weckt einen Schlafenden aus tiefem Schlaf. (Spr 23,9)10 Wer einem Toren etwas erzählt, erzählt es einem Schlaftrunkenen / und am Ende sagt er: Was ist los?11 Über einen Toten weine, denn es ist ein Licht erloschen! / Über einen Toren weine, sein Verstand ist erloschen! Weniger weine über einen Toten, denn er ist zur Ruhe gekommen! / Das Leben eines Toren aber ist schlimmer als der Tod.12 Die Trauer um einen Toten dauert sieben Tage, / aber die um einen Toren und Gottlosen alle Tage seines Lebens. (1Mo 50,10)13 Mit einem Dummkopf mache nicht viele Worte / und geh nicht zu einem Unverständigen! / Denn wer stumpfsinnig ist, der wird all das Deinige gering schätzen. Hüte dich vor ihm, damit du keine Mühe hast / und du nicht beschmutzt wirst, wenn er sich schüttelt! Weiche ihm aus und du wirst Ruhe finden / und keinesfalls wirst du mutlos werden durch seine Einfalt!14 Was wiegt schwerer als Blei? / Welchen Namen gibt es für ihn als Tor? (Spr 27,3; Sir 21,16)15 Sand, Salz und ein Eisenklumpen / sind leichter zu tragen als ein unvernünftiger Mensch.16 Eine hölzerne Verstrebung, die in einem Bauwerk befestigt wurde, / wird sich bei einem Erdbeben nicht lösen. So wird ein Herz, gestützt durch wohl durchdachten Rat, / zur rechten Zeit nicht furchtsam sein.17 Ein Herz, durch Überlegung und Einsicht gefestigt, / ist wie schöner Verputz auf glatter Mauer.18 Kleine Steine, die obenauf liegen, / halten dem Wind nicht stand. So ist ein furchtsames Herz bei der Überlegung eines Toren: / Vor keinem Schrecken hält es stand.[1]19 Wer in ein Auge stößt, wird Tränen verursachen, / und wer in ein Herz stößt, bringt Empfindungen zum Vorschein.20 Wer einen Stein nach Vögeln wirft, verscheucht sie, / und wer einen Freund beleidigt, löst die Freundschaft auf.21 Wenn du gegen einen Freund das Schwert ziehst, / gib die Hoffnung nicht auf, denn es gibt einen Ausweg!22 Wenn du den Mund gegen einen Freund geöffnet hast, / verzage nicht, denn es gibt eine Aussöhnung, außer bei Beschimpfung, Hochmut, Geheimnisverrat und hinterhältigem Schlag - / dabei wird jeder Freund entfliehen.23 Erwirb dir das Vertrauen deines Nächsten in der Armut, / damit du dich mit ihm an seinen Gütern freust; bleibe bei ihm in der Zeit der Not, / damit du an seinem Erbe Anteil hast! Denn man soll nicht immer nur das Äußere verachten / und der Reiche, der keinen Verstand hat, ist nicht zu bewundern. (Sir 6,7; Sir 12,8)24 Vor dem Feuer entsteht im Ofen Qualm und Rauch, / genauso kommt vor dem Blut die Beschimpfung.25 Ich werde mich nicht schämen, auf einen Freund achtzugeben, / und ich verberge mich nicht vor seinem Angesicht. (Sir 6,12)26 Und wenn mir Übles zustößt wegen ihm, / wird jeder, der es hört, sich vor ihm hüten. (Sir 19,8)27 Wer wird eine Wache vor meinen Mund geben / und auf meine Lippen ein wirksames Siegel, damit ich nicht durch sie zu Fall komme / und meine Zunge mich nicht zugrunde richtet? (Ps 141,10)

Jesus Sirach 22

Lutherbibel 2017

1 Ein fauler Mensch ist wie ein schmutziger Stein, und jeder zischt ihn aus wegen seiner Schande.2 Ein fauler Mensch ist wie ein Mistklumpen; wer ihn aufhebt, muss sich die Hände abwischen.3 Unerzogene Kinder sind eine Schande für den Vater, und eine missratene Tochter bringt ihm Schaden. (Spr 17,25)4 Eine vernünftige Tochter wird einen Mann bekommen; aber eine Tochter, die sich schändlich aufführt, macht ihrem Vater Kummer.5 Eine freche Tochter ist für den Vater wie für den Mann eine Schande und wird von beiden verachtet.6 Eine Rede zur Unzeit ist wie fröhliches Saitenspiel in der Zeit der Trauer. Doch Schläge und Zucht sind allezeit weise.7 [Kinder, die ein gutes Leben und ihr Auskommen haben, werden die niedrige Herkunft ihrer Eltern verheimlichen.8 Kinder, die verächtlich und unerzogen prahlen, beflecken ihre gute Herkunft.]9 Wer einen Narren lehrt, der leimt Scherben zusammen oder handelt wie einer, der jemanden aus tiefem Schlaf weckt.10 Wer mit einem Narren redet, der redet mit einem Schlafenden, der am Ende fragt: Was ist denn?11 Über einen Toten soll man trauern, denn das Licht ist ihm erloschen; und über einen Narren soll man trauern, denn der Verstand ist ihm erloschen. Doch soll man über einen Toten nicht zu sehr trauern; denn er ist zur Ruhe gekommen; aber das Leben des Narren ist schlimmer als der Tod. (Sir 38,16)12 Sieben Tage trauert man über einen Toten, aber über Narren und Gottlose ihr Leben lang. (1Mo 50,10)13 Rede nicht viel mit einem Narren; und geh nicht zu einem Unverständigen. [Denn er wird dich nicht verstehen und alles verachten, was dich angeht.] Hüte dich vor ihm, dass du nicht Mühe durch ihn hast und durch das befleckt wirst, was er ausspeit. Weiche ihm aus, so findest du Ruhe und kommst nicht in Angst und Not durch seine Torheit.14 Was ist schwerer als Blei? Wie kann man ihn anders nennen als »Narr«?15 Sand, Salz und Eisen sind leichter zu tragen als ein unverständiger Mensch. (Spr 27,3)16 Wie ein Haus, das Holzbalken in seinen Mauern hat, beim Erdbeben nicht einstürzt, so ist auch ein Herz, das auf klugen Rat baut: Es fürchtet sich zu keiner Zeit. (Mt 7,24)17 Wie schöner Stuck an einer glatten Wand, so ist ein Herz, das festhält an verständiger Erkenntnis.18 Wie kleine Steine auf der Höhe dem Wind nicht standhalten, so hält ein zaghaftes Herz, das Törichtes vorhat, keinem Schrecken stand.19 Wer ins Auge trifft, treibt Tränen hervor; wer ins Herz trifft, löst Kummer aus.20 Wer einen Stein unter die Vögel wirft, der scheucht sie weg; wer seinen Freund schmäht, der zerstört die Freundschaft.21 Selbst wenn du gegen deinen Freund das Schwert gezückt hast, gib die Hoffnung nicht auf; denn es gibt einen Weg zurück. (Sir 19,13; Sir 27,16)22 Hast du gegen deinen Freund den Mund aufgetan, so sei ohne Sorge, denn ihr könnt euch wieder versöhnen; nur Schmähung, Missachtung, Verrat von Geheimnissen und hinterlistige Nachrede: Das verjagt jeden Freund.23 Bleib deinem Nächsten treu, wenn er arm wird, damit du dich mit ihm freuen kannst, wenn’s ihm wieder gut geht. Halte zu ihm, wenn’s ihm schlecht geht, damit du auch sein Glück mit ihm teilen kannst. [Denn niemals darf man nach dem Äußeren urteilen, und ein Reicher ohne Verstand ist nicht der Bewunderung wert.] (Sir 6,7; Sir 12,8)24 Rauch und Qualm im Ofen gehen dem Feuer voraus; so kommt vor dem Blutvergießen das Schmähen. (Sir 28,11)25 Ich schäme mich nicht, den Freund zu schützen, und ziehe mich nicht von ihm zurück.26 Widerfährt mir aber etwas Böses von ihm, dann wird sich jeder vor ihm hüten, der davon hört.27 Wer legt ein Schloss vor meinen Mund und drückt ein Siegel fest auf meine Lippen, dass ich nicht zu Fall komme und meine Zunge mich nicht verdirbt? (Ps 141,3; Sir 28,24)