1Gleich in der Frühe fassten die Hohepriester, die Ältesten und die Schriftgelehrten, also der ganze Hohe Rat, über Jesus einen Beschluss. Sie ließen ihn fesseln und abführen und lieferten ihn Pilatus aus. (Mt 27,1; Lk 22,66; Lk 23,1; Joh 18,29)2Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er antwortete ihm: Du sagst es.3Die Hohepriester brachten viele Anklagen gegen ihn vor.4Da wandte sich Pilatus wieder an ihn und fragte: Willst du denn nichts dazu sagen? Sieh doch, wie viele Anklagen sie gegen dich vorbringen.5Jesus aber gab keine Antwort mehr, sodass Pilatus sich wunderte. (Jes 53,7)6Jeweils zum Fest ließ Pilatus einen Gefangenen frei, den sie sich ausbitten durften.7Damals saß gerade ein Mann namens Barabbas im Gefängnis, zusammen mit anderen Aufrührern, die bei einem Aufstand einen Mord begangen hatten.8Die Volksmenge zog zu Pilatus hinauf und verlangte, ihnen die gleiche Gunst zu gewähren wie sonst.9Pilatus fragte sie: Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden freilasse? (Apg 3,13)10Er merkte nämlich, dass die Hohepriester Jesus aus Neid an ihn ausgeliefert hatten.11Die Hohepriester aber wiegelten die Menge auf, lieber die Freilassung des Barabbas zu fordern.12Pilatus wandte sich von Neuem an sie und fragte: Was soll ich dann mit dem tun, den ihr den König der Juden nennt? (Joh 19,15)13Da schrien sie: Kreuzige ihn!14Pilatus entgegnete: Was hat er denn für ein Verbrechen begangen? Sie aber schrien noch lauter: Kreuzige ihn!15Darauf ließ Pilatus, um die Menge zufriedenzustellen, Barabbas frei. Jesus lieferte er, nachdem er ihn hatte geißeln lassen, zur Kreuzigung aus.
Die Verspottung durch die römischen Soldaten
16Die Soldaten führten ihn ab, in den Hof hinein, der Prätorium heißt, und riefen die ganze Kohorte zusammen. (Mk 16,1; Joh 19,2)17Dann legten sie ihm einen Purpurmantel um und flochten einen Dornenkranz; den setzten sie ihm auf (Lk 23,11)18und grüßten ihn: Sei gegrüßt, König der Juden!19Sie schlugen ihm mit einem Stock auf den Kopf und spuckten ihn an, beugten die Knie und huldigten ihm.
Kreuzweg und Kreuzigung
20Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Purpurmantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann führten sie Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen. (Mk 16,1; Lk 23,26; Joh 19,16)21Einen Mann, der gerade vom Feld kam, Simon von Kyrene, den Vater des Alexander und des Rufus, zwangen sie, sein Kreuz zu tragen.22Und sie brachten Jesus an einen Ort namens Golgota, das heißt übersetzt: Schädelhöhe.23Dort reichten sie ihm Wein, der mit Myrrhe gewürzt war; er aber nahm ihn nicht. (Ps 69,22)24Dann kreuzigten sie ihn. Sie verteilten seine Kleider, indem sie das Los über sie warfen, wer was bekommen sollte. (Ps 22,19)25Es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten.26Und eine Aufschrift gab seine Schuld an: Der König der Juden.27-28Zusammen mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, den einen rechts von ihm, den andern links.[1] (Mk 10,37)
Die Verspottung Jesu durch die Schaulustigen
29Die Leute, die vorbeikamen, verhöhnten ihn, schüttelten den Kopf und riefen: Ach, du willst den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen? (Ps 22,8; Mt 27,39; Mk 14,58; Lk 23,35; Joh 2,19)30Rette dich selbst und steig herab vom Kreuz!31Ebenso verhöhnten ihn auch die Hohepriester und die Schriftgelehrten und sagten untereinander: Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten.32Der Christus, der König von Israel! Er soll jetzt vom Kreuz herabsteigen, damit wir sehen und glauben. Auch die beiden Männer, die mit ihm zusammen gekreuzigt wurden, beschimpften ihn.
Der Tod Jesu
33Als die sechste Stunde kam, brach eine Finsternis über das ganze Land herein - bis zur neunten Stunde. (Mt 27,45; Lk 23,44; Joh 19,28)34Und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: Eloï, Eloï, lema sabachtani?, das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Ps 22,2)35Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Hört, er ruft nach Elija!36Einer lief hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf ein Rohr und gab Jesus zu trinken. Dabei sagte er: Lasst, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihn herabnimmt. (Ps 69,22)37Jesus aber schrie mit lauter Stimme. Dann hauchte er den Geist aus.38Da riss der Vorhang im Tempel in zwei Teile von oben bis unten.39Als der Hauptmann, der Jesus gegenüberstand, ihn auf diese Weise sterben sah, sagte er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn.40Auch einige Frauen sahen von Weitem zu, darunter Maria aus Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus dem Kleinen und Joses, sowie Salome;[2]41sie waren Jesus schon in Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient. Noch viele andere Frauen waren dabei, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgezogen waren.
Das Begräbnis Jesu
42Da es Rüsttag war, der Tag vor dem Sabbat, und es schon Abend wurde, (5Mo 21,23; Mt 27,57; Lk 23,50; Joh 19,38)43ging Josef von Arimathäa, ein vornehmes Mitglied des Hohen Rats, der auch auf das Reich Gottes wartete, zu Pilatus und wagte es, um den Leichnam Jesu zu bitten.44Pilatus war überrascht, als er hörte, dass Jesus schon tot sei. Er ließ den Hauptmann kommen und fragte ihn, ob Jesus bereits gestorben sei.45Als er es vom Hauptmann erfahren hatte, überließ er Josef den Leichnam.46Josef kaufte ein Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz, wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war. Dann wälzte er einen Stein vor den Eingang des Grabes.47Maria aus Magdala aber und Maria, die Mutter des Joses, beobachteten, wohin er gelegt wurde.
Markus 15
Lutherbibel 2017
Jesus vor Pilatus
1Und alsbald am Morgen hielten die Hohenpriester Rat mit den Ältesten und Schriftgelehrten, dazu der ganze Hohe Rat, und sie banden Jesus und führten ihn ab und überantworteten ihn Pilatus.2Und Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete ihm und sprach: Du sagst es.3Und die Hohenpriester beschuldigten ihn hart.4Pilatus aber fragte ihn abermals und sprach: Antwortest du nichts? Siehe, wie hart sie dich verklagen!5Jesus aber antwortete nichts mehr, sodass sich Pilatus verwunderte. (Jes 53,7; Mk 14,61)
Jesu Verurteilung und Verspottung
6Er pflegte ihnen aber zum Fest einen Gefangenen loszugeben, welchen sie erbaten.7Es war aber einer, genannt Barabbas, gefangen mit den Aufrührern, die beim Aufruhr einen Mord begangen hatten.8Und das Volk ging hinauf und bat, dass er tue, wie er ihnen zu tun pflegte.9Pilatus aber antwortete ihnen: Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden losgebe?10Denn er erkannte, dass ihn die Hohenpriester aus Neid überantwortet hatten.11Aber die Hohenpriester wiegelten das Volk auf, dass er ihnen viel lieber den Barabbas losgebe.12Pilatus aber antwortete wiederum und sprach zu ihnen: Was wollt ihr dann, dass ich tue mit dem, den ihr den König der Juden nennt?13Sie schrien abermals: Kreuzige ihn!14Pilatus aber sprach zu ihnen: Was hat er denn Böses getan? Aber sie schrien noch viel mehr: Kreuzige ihn!15Pilatus aber wollte dem Volk Genüge tun und gab ihnen Barabbas los und ließ Jesus geißeln und überantwortete ihn, dass er gekreuzigt würde.16Die Soldaten aber führten ihn hinein in den Palast, das ist ins Prätorium, und riefen die ganze Kohorte[1] zusammen17und zogen ihm einen Purpurmantel an und flochten eine Dornenkrone und setzten sie ihm auf18und fingen an, ihn zu grüßen: Gegrüßet seist du, der Juden König!19Und sie schlugen ihn mit einem Rohr auf das Haupt und spien ihn an und fielen auf die Knie und huldigten ihm. (Mk 14,65)
Jesu Kreuzigung und Tod
20Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpurmantel aus und zogen ihm seine Kleider an. Und sie führten ihn hinaus, dass sie ihn kreuzigten.21Und zwangen einen, der vorüberging, Simon von Kyrene, der vom Feld kam, den Vater des Alexander und des Rufus, dass er ihm das Kreuz trage.22Und sie brachten ihn zu der Stätte Golgatha, das heißt übersetzt: Schädelstätte.23Und sie gaben ihm Myrrhe im Wein zu trinken; aber er nahm’s nicht. (Spr 31,6; Mk 14,25)24Und sie kreuzigten ihn. Und sie teilten seine Kleider und warfen das Los darum, wer was bekommen sollte. (Ps 22,19)25Und es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten.26Und es stand geschrieben, welche Schuld man ihm gab, nämlich: Der König der Juden.27-28Und sie kreuzigten mit ihm zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken.[2] (Jes 53,12; Mk 14,48)29Und die vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Ha, der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, (Ps 22,8; Mk 14,58)30hilf dir nun selber und steig herab vom Kreuz!31Desgleichen verspotteten ihn auch die Hohenpriester untereinander samt den Schriftgelehrten und sprachen: Er hat andern geholfen und kann sich selber nicht helfen. (Mk 5,34; Mk 6,56)32Der Christus, der König von Israel, er steige nun vom Kreuz, damit wir sehen und glauben. Und die mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn auch. (Joh 4,48)33Und zur sechsten Stunde kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. (Am 8,9)34Und zu der neunten Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani?[3] Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum[4] hast du mich verlassen? (Ps 22,2)35Und einige, die dabeistanden, als sie das hörten, sprachen sie: Siehe, er ruft den Elia.36Da lief einer und füllte einen Schwamm mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr, gab ihm zu trinken und sprach: Halt, lasst uns sehen, ob Elia komme und ihn herabnehme! (Ps 69,22)37Aber Jesus schrie laut und verschied.38Und der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus. (2Mo 26,31; 2Chr 3,14)39Der Hauptmann aber, der dabeistand, ihm gegenüber, und sah, dass er so verschied, sprach: Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen! (Mk 1,11; Mk 14,61)40Und es waren auch Frauen da, die von ferne zuschauten, unter ihnen Maria Magdalena und Maria, die Mutter Jakobus des Kleinen und des Joses, und Salome,41die ihm nachgefolgt waren, als er in Galiläa war, und ihm gedient hatten, und viele andere Frauen, die mit ihm hinauf nach Jerusalem gegangen waren. (Lk 8,2; Joh 12,26)
Jesu Grablegung
42Und als es schon Abend wurde und weil Rüsttag war, das ist der Tag vor dem Sabbat, (5Mo 21,22)43kam Josef von Arimathäa, ein angesehener Ratsherr, der auch auf das Reich Gottes wartete; der wagte es und ging hinein zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu.44Pilatus aber wunderte sich, dass er schon tot war, und rief den Hauptmann und fragte ihn, ob er schon länger gestorben wäre.45Und als er’s erkundet hatte von dem Hauptmann, überließ er Josef den Leichnam.46Und der kaufte ein Leinentuch und nahm ihn ab vom Kreuz und wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in ein Grab, das war in einen Felsen gehauen, und wälzte einen Stein vor des Grabes Tür.47Aber Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Joses, sahen, wo er hingelegt war.
Markus 15
Hoffnung für alle
Jesus wird an die Römer ausgeliefert
1Am frühen Morgen schlossen die obersten Priester, die führenden Männer des Volkes und die Schriftgelehrten, also der ganze Hohe Rat, ihre Beratungen ab und trafen ihre Entscheidung. Sie ließen Jesus gefesselt abführen und übergaben ihn Pilatus, dem römischen Statthalter. (Mt 27,1; Mt 27,11; Lk 22,66; Joh 18,28)2Pilatus fragte ihn: »Bist du der König der Juden?« »Ja, du sagst es«, antwortete Jesus.3Die obersten Priester brachten nun viele Anklagen gegen ihn vor.4Pilatus wandte sich wieder an ihn: »Willst du dich nicht verteidigen? Hörst du denn nicht, was sie dir alles vorwerfen?«5Aber Jesus erwiderte kein Wort mehr. Darüber wunderte sich Pilatus sehr.
Das Todesurteil
6Jedes Jahr zum Passahfest begnadigte Pilatus einen Gefangenen, den das Volk selbst auswählen durfte. (Mt 27,15; Lk 23,13; Joh 18,39)7Zu dieser Zeit saß ein Mann namens Barabbas im Gefängnis. Er war zusammen mit einigen anderen festgenommen worden, die während eines Aufstandes einen Mord begangen hatten.8Eine große Menschenmenge zog nun vor den Palast von Pilatus und forderte, dass er wie üblich einen Gefangenen freiließ.9Pilatus rief ihnen zu: »Soll ich euch den ›König der Juden‹ freigeben?«10Denn er wusste genau, dass die obersten Priester das Verfahren gegen Jesus nur aus Neid angezettelt hatten.11Aber die obersten Priester hetzten die Menge auf, die Freilassung von Barabbas zu verlangen.12Pilatus fragte zurück: »Und was soll mit dem Mann geschehen, den ihr den König der Juden nennt?«13Da riefen sie alle: »Ans Kreuz mit ihm!«14»Was für ein Verbrechen hat er denn begangen?«, fragte Pilatus. Doch die Menge schrie immer lauter: »Ans Kreuz mit ihm!«15Weil Pilatus die aufgebrachte Volksmenge zufriedenstellen wollte, gab er Barabbas frei. Jesus aber ließ er auspeitschen und zur Kreuzigung abführen.
Jesus wird verhöhnt und misshandelt
16Die Soldaten brachten Jesus in den Hof des Statthalterpalastes, das sogenannte Prätorium, und riefen die ganze Truppe zusammen. (Mt 27,27; Joh 19,2)17Sie hängten ihm einen purpurroten Mantel um, flochten eine Krone aus Dornenzweigen und drückten sie ihm auf den Kopf.18Dann grüßten sie ihn voller Hohn: »Es lebe der König der Juden!«19Mit einem Stock schlugen sie Jesus auf den Kopf, spuckten ihn an und knieten vor ihm nieder, um ihn wie einen König zu ehren.20Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, zogen sie ihm den roten Mantel aus und legten ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann führten sie ihn aus der Stadt hinaus, um ihn zu kreuzigen.
Die Kreuzigung
21Unterwegs begegnete ihnen Simon aus Kyrene, der Vater von Alexander und Rufus. Simon kam gerade von seinem Feld zurück. Die Soldaten zwangen ihn, das Kreuz zu tragen, an das Jesus gehängt werden sollte. (Mt 27,32; Lk 23,26; Joh 19,16)22Sie brachten Jesus nach Golgatha; das bedeutet »Schädelstätte«.23Dort wollten die Soldaten ihm Wein mit Myrrhe geben. Aber Jesus trank nichts davon.24Dann nagelten sie ihn an das Kreuz. Seine Kleider teilten sie unter sich auf und bestimmten durch das Los, was jeder bekommen sollte.25Es war neun Uhr morgens, als sie ihn kreuzigten.26Am Kreuz war ein Schild angebracht, auf dem man lesen konnte, weshalb man ihn verurteilt hatte. Darauf stand: »Der König der Juden!«27-28Mit Jesus wurden zwei Verbrecher gekreuzigt, der eine rechts, der andere links von ihm.[1] (Jes 53,12)29Die Leute, die am Kreuz vorübergingen, verspotteten ihn und schüttelten verächtlich den Kopf: »Ha! Den Tempel wolltest du abreißen und in drei Tagen wieder aufbauen!30Dann rette dich doch selber und komm vom Kreuz herunter!«31Auch die obersten Priester und die Schriftgelehrten verhöhnten Jesus: »Anderen hat er geholfen, aber sich selbst kann er nicht helfen.32Dieser Christus, dieser König von Israel, soll er doch vom Kreuz heruntersteigen! Wenn wir das sehen, wollen wir an ihn glauben!« Ebenso beschimpften ihn die beiden Männer, die mit ihm gekreuzigt worden waren.
Jesus stirbt am Kreuz
33Am Mittag wurde es plötzlich im ganzen Land dunkel. Diese Finsternis dauerte drei Stunden. (Mt 27,45; Lk 23,44; Joh 19,28)34Gegen drei Uhr rief Jesus laut: »Eli, Eli, lema sabachtani?« Das heißt übersetzt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« (Ps 22,2)35Einige von den Umstehenden aber meinten: »Hört doch! Er ruft den Propheten Elia.«36Einer von ihnen holte schnell einen Schwamm, tauchte ihn in Essigwasser und steckte ihn auf einen Stab, um Jesus davon trinken zu lassen. »Wir wollen doch sehen, ob Elia kommt und ihn herunterholt!«, sagte er.37Aber Jesus schrie laut auf und starb.38Im selben Augenblick zerriss im Tempel der Vorhang vor dem Allerheiligsten von oben bis unten.39Der römische Hauptmann, der gegenüber vom Kreuz stand, hatte mit angesehen, wie Jesus starb, und rief: »Dieser Mann ist wirklich Gottes Sohn gewesen!«40Einige Frauen hatten das Geschehen aus der Ferne beobachtet. Unter ihnen waren Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Jakobus dem Jüngeren und von Joses, sowie Salome.41Sie waren schon in Galiläa bei Jesus gewesen und hatten für ihn gesorgt. Zusammen mit vielen anderen Frauen waren sie mit Jesus nach Jerusalem gekommen.
Jesus wird begraben
42-43Am Abend ging Josef aus Arimathäa, ein geachtetes Mitglied des Hohen Rates, zu Pilatus. Josef wartete auf das Kommen von Gottes Reich. Weil am nächsten Tag Sabbat war, entschloss er sich, Pilatus schon jetzt um den Leichnam von Jesus zu bitten. (Mt 27,57; Lk 23,50; Joh 19,38)44Pilatus war erstaunt zu hören, dass Jesus schon tot war. Darum rief er den Hauptmann und erkundigte sich: »Lebt Jesus tatsächlich nicht mehr?«45Als der Hauptmann das bestätigte, überließ er Josef aus Arimathäa den Leichnam.46Josef kaufte ein feines Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz, wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in eine Grabkammer, die in einen Felsen gehauen war. Dann wälzte er einen Stein vor den Eingang.47Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Joses, beobachteten, wohin er Jesus legte.
Markus 15
Schlachter 2000
Der Hohe Rat beschließt, Jesus auszuliefern. Jesus vor Pilatus
1Und gleich in der Frühe fassten die obersten Priester mit den Ältesten und Schriftgelehrten und dem ganzen Hohen Rat einen Beschluss und führten Jesus gebunden hin und lieferten ihn dem Pilatus aus. (Ps 2,2; Mk 10,33; Apg 4,26)2Und Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete und sprach zu ihm: Du sagst es! (Lk 22,2; Joh 18,33)3Und die obersten Priester brachten viele Anklagen gegen ihn vor. Er aber antwortete ihnen nichts.4Pilatus aber fragte ihn wieder und sprach: Antwortest du nichts? Sieh, wie viele Dinge sie gegen dich aussagen! (1Kor 4,9)5Jesus aber antwortete nichts mehr, sodass sich Pilatus verwunderte. (Jes 53,7; Joh 19,8)
Die Verurteilung Jesu durch die Volksmenge
6Aber anlässlich des Festes pflegte er ihnen einen Gefangenen freizugeben, welchen sie wollten. (Joh 18,39)7Es lag aber ein gewisser Barabbas gefangen samt den Mitaufrührern, die im Aufruhr einen Mord begangen hatten.8Und die Menge erhob ein Geschrei und fing an, das zu verlangen, was er ihnen jedes Mal gewährt hatte.9Pilatus aber antwortete ihnen und sprach: Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden freigebe? (Apg 3,13)10Denn er wusste, dass die obersten Priester ihn aus Neid ausgeliefert hatten. (Apg 13,45; Apg 17,5)11Aber die obersten Priester wiegelten die Volksmenge auf, dass er ihnen lieber den Barabbas losgeben solle. (Apg 3,14)12Und Pilatus antwortete und sprach wiederum zu ihnen: Was wollt ihr nun, dass ich mit dem tue, den ihr König der Juden nennt? (Ps 2,6; Joh 19,21; Apg 5,31)13Sie aber schrien wiederum: Kreuzige ihn!14Und Pilatus sprach zu ihnen: Was hat er denn Böses getan? Da schrien sie noch viel mehr: Kreuzige ihn! (Jes 53,9; Apg 3,13; Apg 13,28)15Weil nun Pilatus die Menge befriedigen wollte, gab er ihnen den Barabbas frei und übergab Jesus, nachdem er ihn hatte auspeitschen lassen, damit er gekreuzigt werde.
Verspottung und Dornenkrone
16Da führten ihn die Kriegsknechte hinein in den Hof, das ist das Prätorium[1]; und sie riefen die ganze Schar zusammen, (Mt 27,27)17legten ihm einen Purpur[mantel] um, flochten eine Dornenkrone und setzten sie ihm auf. (Mt 27,28; Lk 23,11)18Und sie fingen an, ihn zu grüßen: Sei gegrüßt, König der Juden! (Mk 15,29)19Und sie schlugen sein Haupt mit einem Rohr, spuckten ihn an, beugten die Knie und fielen vor ihm nieder. (Ps 22,7; Mk 14,65)20Und nachdem sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpur[mantel] aus und legten ihm seine eigenen Kleider an. Und sie führten ihn hinaus, um ihn zu kreuzigen. (Hebr 13,12)
Die Kreuzigung Jesu
21Und sie zwangen einen Vorübergehenden, der vom Feld kam, Simon von Kyrene, den Vater von Alexander und Rufus, ihm das Kreuz zu tragen. (Apg 2,10; Röm 16,13)22Und sie brachten ihn auf den Platz Golgatha, das heißt übersetzt »Schädelstätte«. (Joh 19,17)23Und sie gaben ihm Myrrhenwein zu trinken, aber er nahm ihn nicht. (Spr 31,6)24Und nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider und warfen das Los darüber, was jeder bekommen sollte. (Ps 22,2; Ps 22,19; Gal 3,13; 1Petr 2,24)25Es war aber die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten. (Mk 15,33)26Und die Inschrift, die seine Schuld anzeigte, war darüber geschrieben: »Der König der Juden«. (Mt 27,37; Joh 19,19)27Und mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken. (Hebr 12,2)28Da wurde die Schrift erfüllt, die spricht: »Und er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden«.[2] (Jes 53,12; Lk 22,37)29Und die Vorübergehenden lästerten ihn, schüttelten den Kopf und sprachen: Ha, der du den Tempel zerstörst und in drei Tagen aufbaust, (Ps 22,8; Ps 109,25)30rette dich selbst und steige vom Kreuz herab!31Gleicherweise spotteten aber auch die obersten Priester untereinander samt den Schriftgelehrten und sprachen: Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten! (Joh 12,24)32Der Christus, der König von Israel, steige nun vom Kreuz herab, damit wir sehen und glauben! Auch die, welche mit ihm gekreuzigt wurden, schmähten ihn. (Mk 14,61; Mk 15,26)
Der Tod Jesu
33Als aber die sechste Stunde anbrach, kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. (Am 8,9)34Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme und sprach: Eloi, Eloi, lama sabachthani? Das heißt übersetzt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«[3] (Ps 22,2; Kla 1,12; Kla 3,1)35Und etliche der Umstehenden, die es hörten, sprachen: Siehe, er ruft den Elia! (Mt 17,10; Mk 9,11)36Einer aber lief und füllte einen Schwamm mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr, gab ihm zu trinken und sprach: Halt! Lasst uns sehen, ob Elia kommt, um ihn herabzunehmen! (Ps 69,22)37Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus und verschied. (Lk 23,46; Joh 19,30)38Und der Vorhang im Tempel riss von oben bis unten entzwei. (2Mo 26,31; Hebr 10,19)39Als aber der Hauptmann, der ihm gegenüberstand, sah, dass er so schrie und verschied, sprach er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn! (Mk 1,1; Mk 14,61)40Es sahen aber auch Frauen von ferne zu, unter ihnen waren auch Maria Magdalena und Maria, die Mutter des jüngeren Jakobus und des Joses, sowie Salome, (Mk 16,9)41die ihm auch, als er in Galiläa war, nachgefolgt waren und ihm gedient hatten, und viele andere, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgezogen waren. (Lk 8,2; Lk 23,55)
Die Grablegung Jesu
42Und als es schon Abend geworden war (es war nämlich Rüsttag, das ist der Tag vor dem Sabbat),43da kam Joseph von Arimathia, ein angesehener Ratsherr, der selbst auch auf das Reich Gottes wartete; der wagte es, ging zu Pilatus hinein und bat um den Leib Jesu. (Lk 2,25; Lk 2,36)44Pilatus aber wunderte sich, dass er schon gestorben sein sollte, und er ließ den Hauptmann herbeirufen und fragte ihn, ob er schon lange gestorben sei. (Joh 19,33)45Und als er es von dem Hauptmann erfahren hatte, überließ er dem Joseph den Leib. (Mt 27,58; Joh 19,38)46Da kaufte dieser Leinwand und nahm ihn herab, wickelte ihn in die Leinwand und legte ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war; und er wälzte einen Stein vor den Eingang des Grabes. (Mk 16,2)47Maria Magdalena aber und Maria, die Mutter des Joses, sahen, wo er hingelegt wurde.
Markus 15
Zürcher Bibel
Die Verhandlung vor Pilatus
1Und sogleich in der Frühe fassten die Hohen Priester mit den Ältesten und Schriftgelehrten, der ganze Hohe Rat, Beschluss. Sie fesselten Jesus, brachten ihn weg und lieferten ihn an Pilatus aus. (Lk 22,66)2Und Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete ihm: Das sagst du! (Mk 15,9)3Und die Hohen Priester brachten viele Anschuldigungen gegen ihn vor.4Pilatus jedoch fragte ihn: Antwortest du nichts? Siehst du denn nicht, was sie alles gegen dich vorbringen?5Doch Jesus antwortete nichts mehr, und Pilatus wunderte sich sehr. (Jes 53,7; Mk 14,61)
Die Freilassung des Barabbas
6Zum Fest aber pflegte er ihnen einen Gefangenen freizugeben, den sie sich ausbitten durften.7Es war nun unter den Gefangenen, die einen Aufstand gemacht und dabei einen Mord begangen hatten, einer mit Namen Barabbas.8Und das Volk zog hinauf und begann, um das zu bitten, was er ihnen gewöhnlich gewährte.9Pilatus aber fragte sie: Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden freigebe? (Mk 15,2)10Er hatte nämlich erkannt, dass die Hohen Priester ihn aus Neid ausgeliefert hatten.11Die Hohen Priester aber überredeten das Volk, um die Freilassung des Barabbas zu bitten.12Da fragte Pilatus sie noch einmal: Was soll ich dann mit dem machen, den ihr den König der Juden nennt? (Mk 15,2)13Da schrien sie wieder und wieder: Kreuzige ihn!14Pilatus aber sagt zu ihnen: Was hat er denn Böses getan? Da schrien sie noch lauter: Kreuzige ihn!15Weil aber Pilatus dem Volk Genüge tun wollte, gab er ihnen Barabbas frei. Und Jesus liess er auspeitschen und lieferte ihn aus zur Kreuzigung. (Joh 19,1)
Die Verspottung im Prätorium
16Die Soldaten aber führten ihn ab, in den Palast hinein - das ist das Prätorium -, und sie rufen die ganze Kohorte zusammen.17Dann ziehen sie ihm einen Purpurmantel an und setzen ihm eine Dornenkrone auf, die sie geflochten haben. (Lk 23,11; Joh 19,2)18Und sie fingen an, ihn zu grüssen: Sei gegrüsst, König der Juden! (Joh 15,2; Joh 19,3)19Und sie schlugen ihn mit einem Rohr aufs Haupt, spuckten ihn an, beugten die Knie und huldigten ihm. (Mk 14,65)
Die Kreuzigung
20Und nachdem sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpurmantel aus und zogen ihm seine Kleider wieder an. Und sie führen ihn hinaus, um ihn zu kreuzigen.21Und sie zwingen einen, der gerade vorbeigeht, Simon aus Kyrene, der vom Feld kommt, den Vater des Alexander und des Rufus, ihm das Kreuz zu tragen. (Lk 23,26)22Und sie bringen ihn an den Ort Golgota, das heisst 'Schädelstätte'.23Und sie gaben ihm Wein, der mit Myrrhe gewürzt war; er aber nahm ihn nicht. (Ps 69,22; Lk 23,36)24Und sie kreuzigen ihn und teilen seine Kleider unter sich, indem sie das Los darüber werfen, wer sich was nehmen dürfe. (Ps 22,19)25Es war aber die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten. (Mk 15,33)26Und die Inschrift, die seine Schuld angab, lautete: König der Juden. (Lk 15,2; Lk 23,38)28Und mit ihm kreuzigen sie zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken.[1] Da ging das Schriftwort in Erfüllung: Und zu den Missetätern wurde er gerechnet. (Jes 53,12)29Und die vorübergingen, verwünschten ihn, schüttelten den Kopf und sagten: Ha, der du den Tempel niederreisst und in drei Tagen aufbaust, (Ps 22,8; Ps 109,25)30rette dich selbst und steig herab vom Kreuz! (Mk 8,11)31Ebenso spotteten die Hohen Priester untereinander mit den Schriftgelehrten und sagten: Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten.32Der Messias, der König Israels, steige jetzt vom Kreuz herab, damit wir sehen und glauben. Und die mit ihm gekreuzigt waren, verhöhnten ihn. (Mk 8,29; Mk 15,2)
Der Tod Jesu
33Und zur sechsten Stunde kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. (Mk 15,25)34Und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: Eloi, eloi, lema sabachtani!, das heisst: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen![2] (Ps 22,2; Mk 15,25)35Und einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Hört, er ruft nach Elija! (Mk 9,4)36Da lief einer hin, tränkte einen Schwamm mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken, und er sagte: Lasst mich, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihn herabnimmt. (Mk 15,23)37Da stiess Jesus einen lauten Schrei aus und verschied.38Und der Vorhang im Tempel riss entzwei von oben bis unten. (2Mo 26,31)39Als aber der Hauptmann, der ihm gegenüberstand, ihn so sterben sah, sagte er: Ja, dieser Mensch war wirklich Gottes Sohn! (Mk 1,11)40Es waren aber auch Frauen da, die von ferne zuschauten, unter ihnen Maria aus Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus des Kleinen und des Jose, und Salome, (Mk 15,47; Mk 16,1; Lk 8,2; Joh 19,25)41die ihm gefolgt waren und ihn unterstützt hatten, als er in Galiläa war, und noch viele andere Frauen, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgezogen waren.
Die Grablegung
42Und schon war es Abend geworden - es war nämlich Rüsttag, das ist der Tag vor dem Sabbat -,43da kam Josef von Arimatäa, ein angesehener Ratsherr, der selbst auch auf das Reich Gottes wartete, wagte es, ging zu Pilatus hinein und bat um den Leichnam Jesu. (Lk 2,25)44Pilatus aber wunderte sich, dass er bereits gestorben sei. Er liess den Hauptmann zu sich rufen und fragte ihn, ob er schon lange tot sei.45Und als er es vom Hauptmann erfahren hatte, überliess er Josef den Leichnam.46Dieser kaufte ein Leinentuch, nahm ihn herab, wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in ein Grab, das aus einem Felsen gehauen war, und wälzte einen Stein vor den Eingang des Grabes.47Maria aus Magdala aber und Maria, die Mutter des Jose, sahen, wohin er gelegt worden war. (Mk 15,40)
Markus 15
Neue Genfer Übersetzung
Jesus vor Pilatus
1Gleich bei Tagesanbruch, nachdem der gesamte Hohe Rat – die führenden Priester mit den Ältesten und den Schriftgelehrten – über das weitere Vorgehen beraten hatten[1], ließen sie Jesus fesseln und abführen und übergaben ihn Pilatus. (Mt 27,1; Mt 27,11; Lk 23,1; Joh 18,28)2Pilatus fragte ihn: »Bist du der König der Juden?« – »Du selbst sprichst es aus«, erwiderte Jesus.3Die führenden Priester brachten nun viele Beschuldigungen gegen ihn vor.4Da wandte sich Pilatus noch einmal an ihn. »Hast du darauf nichts zu sagen?«, fragte er. »Siehst du nicht, was sie dir alles vorwerfen?«5Doch zu seinem Erstaunen gab Jesus keine Antwort mehr.
Die Verurteilung Jesu
6Nun war es so, dass Pilatus an jedem Passafest einen Gefangenen freiließ, den die Juden selbst bestimmen[2] durften. (Mt 27,15; Lk 23,13; Joh 18,39)7Damals saß ein gewisser Barabbas zusammen mit einigen anderen Aufrührern im Gefängnis; sie hatten bei einem Aufstand einen Mord begangen.8Als jetzt eine große Menschenmenge zu Pilatus hinaufzog und ihn bat, wie üblich jemand zu begnadigen[3],9fragte er sie: »Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden freigebe?«10Denn es war ihm klar geworden, dass die führenden Priester Jesus nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatten.11Doch die führenden Priester wiegelten das Volk dazu auf, stattdessen die Freilassung des Barabbas zu fordern.12Da wandte sich Pilatus von neuem an die Menge. »Und was soll ich mit dem tun, den ihr den König der Juden nennt?«, wollte er wissen.13»Lass ihn kreuzigen!«, schrien sie zurück.14»Was für ein Verbrechen hat er denn begangen?«, fragte Pilatus. Doch sie schrien nur noch lauter: »Lass ihn kreuzigen!«15Pilatus wollte die Menge zufrieden stellen. Darum gab er ihnen Barabbas frei; Jesus hingegen ließ er auspeitschen und übergab ihn den Soldaten zur Kreuzigung.
Die Verspottung Jesu
16Die Soldaten führten Jesus in den Palast[4], in das so genannte Prätorium, und riefen die ganze Mannschaft zusammen. (Mt 27,27; Joh 19,2)17Sie hängten ihm ein purpurfarbenes Gewand um, flochten eine Krone aus Dornenzweigen und setzten sie ihm auf.18Dann riefen sie ihm zu: »Es lebe der König[5] der Juden!«19Sie schlugen ihm mit einem Stock auf den Kopf, spuckten ihn an und warfen sich vor ihm auf die Knie, um ihm zu huldigen.20Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, zogen sie ihm das purpurfarbene Gewand aus und legten ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann führten sie ihn zur Stadt hinaus, um ihn zu kreuzigen.
Die Kreuzigung Jesu
21Unterwegs begegnete ihnen ein Mann, der gerade vom Feld kam, ein gewisser Simon aus Zyrene, der Vater von Alexander und Rufus. Den zwangen die Soldaten, Jesus das Kreuz zu tragen. (Mt 27,32; Lk 23,26; Joh 19,17)22So brachten sie Jesus bis zu der Stelle, die Golgata heißt. (Golgata bedeutet »Schädelstätte«.)23Dort wollte man ihm Wein zu trinken geben, der mit Myrrhe vermischt war; doch er nahm ihn nicht.24Dann kreuzigten die Soldaten Jesus. Seine Kleider verteilten sie unter sich; sie losten aus, was jeder bekommen sollte.[6] (Ps 22,19)25Es war neun Uhr morgens[7], als man ihn kreuzigte.26Eine am Kreuz angebrachte Aufschrift gab den Grund für seine Verurteilung an; sie lautete: »Der König der Juden.«27-28Zusammen mit Jesus kreuzigte man zwei Verbrecher[8], einen rechts und einen links von ihm.[9]29Die Leute, die vorübergingen, schüttelten den Kopf und riefen höhnisch: »Ha! Du wolltest doch den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen!30Hilf dir selbst[10] und steig herab vom Kreuz!«31Ebenso machten sich die führenden Priester und die Schriftgelehrten über ihn lustig. »Anderen hat er geholfen, aber sich selbst kann er nicht helfen«, sagten sie spöttisch einer zum anderen.32»Der Messias[11] will er sein, der König von Israel! Soll er doch jetzt vom Kreuz herabsteigen! Wenn wir das sehen, werden wir an ihn glauben.« Auch die Männer, die mit ihm gekreuzigt worden waren, beschimpften ihn.
Der Tod Jesu
33Um zwölf Uhr mittags brach über das ganze Land eine Finsternis herein, die bis drei Uhr nachmittags dauerte. (Mt 27,45; Lk 23,44; Joh 19,28)34Um drei Uhr[12] schrie Jesus laut: »Eloi, Eloi, lema sabachtani?« (Das bedeutet: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« ) (Ps 22,2)35Einige der Umstehenden sagten, als sie das hörten: »Seht doch, er ruft Elia!«36Einer holte schnell einen Schwamm, tauchte ihn in Weinessig, steckte ihn auf einen Stab und hielt ihn Jesus zum Trinken hin. »Wartet«, rief er, »wir wollen sehen, ob Elia kommt, um ihn herabzuholen!«37Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus; dann starb er.38Da riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei.39Als der Hauptmann, der beim Kreuz stand[13], Jesus so[14] sterben sah, sagte er: »Dieser Mann war wirklich Gottes Sohn.«40Es waren auch Frauen da, die von weitem zusahen. Unter ihnen befanden sich Maria aus Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus dem Jüngeren[15] und von Joses, sowie Salome –41Frauen, die Jesus schon gefolgt waren und ihm gedient hatten, als er noch in Galiläa war. Auch viele andere Frauen waren da, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgezogen waren.
Das Begräbnis Jesu
42Es wurde nun schon Abend, und es war Rüsttag[16], der Tag vor dem Sabbat, sodass die Zeit drängte. (Mt 27,57; Lk 23,50; Joh 19,38)43Da fasste sich Josef aus Arimatäa ein Herz, ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. (Josef war ein angesehenes Mitglied des Hohen Rates, und er war einer von denen, die auf das Kommen des Reiches Gottes warteten.)44Pilatus war überrascht zu hören, dass Jesus schon tot sei. Er ließ den Hauptmann rufen und fragte ihn, ob Jesus wirklich bereits[17] gestorben sei.45Als der Hauptmann es ihm bestätigte, überließ er Josef den Leichnam.46Josef kaufte ein Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz ab und wickelte ihn in das Tuch. Dann legte er ihn in ein Grab, das in einen Fels gehauen war, und wälzte einen Stein vor den Eingang des Grabes.47Maria aus Magdala und Maria, die Mutter des Joses, sahen zu und merkten sich, wohin der Leichnam Jesu gelegt wurde.
Markus 15
Gute Nachricht Bibel 2018
Jesus vor Pilatus
1Früh am Morgen schließlich trafen die führenden Priester zusammen mit den Ratsältesten und Gesetzeslehrern – also der ganze jüdische Rat – die Entscheidung: Sie ließen Jesus fesseln, führten ihn ab und übergaben ihn dem Statthalter Pilatus. (Mt 27,1; Mt 27,11; Lk 23,1; Joh 18,28)2Pilatus fragte Jesus: »Bist du der König der Juden?« »Du sagst es«, gab Jesus zur Antwort. (Mt 27,11)3Die führenden Priester brachten viele Beschuldigungen gegen ihn vor. (Mk 14,61)4Pilatus fragte ihn: »Willst du dich nicht verteidigen? Du hast ja gehört, was sie dir alles vorwerfen.«5Aber Jesus sagte kein einziges Wort. Darüber war Pilatus erstaunt.
Das Todesurteil
6Es war üblich, dass Pilatus zum Passafest einen Gefangenen begnadigte, den das Volk bestimmen durfte. (Mt 27,15; Lk 23,13; Joh 18,39)7Damals war gerade ein gewisser Barabbas im Gefängnis, zusammen mit anderen, die während eines Aufruhrs einen Mord begangen hatten.8Die Volksmenge zog also zu Pilatus und bat für Barabbas um die übliche Begnadigung.9Pilatus erwiderte: »Soll ich euch nicht den König der Juden freigeben?« (Mt 27,11)10Ihm wurde nämlich immer klarer, dass die führenden Priester Jesus nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatten.11Doch die führenden Priester redeten auf die Leute ein, sie sollten fordern, dass er ihnen lieber Barabbas freigebe.12Da versuchte es Pilatus noch einmal und fragte sie: »Was soll ich dann mit dem anderen machen, den ihr den König der Juden nennt? Was wollt ihr?«13»Kreuzigen!«, schrien sie.14»Was hat er denn verbrochen?«, fragte Pilatus. Aber sie schrien noch lauter: »Kreuzigen!«15Um die Menge zufriedenzustellen, ließ Pilatus ihnen Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus mit der Geißel auszupeitschen und zu kreuzigen.
Die Soldaten verspotten Jesus
16Die Soldaten brachten Jesus in den Innenhof des Palastes, der dem Statthalter als Amtssitz diente,[1] und riefen die ganze Mannschaft zusammen. (Mt 27,27; Joh 19,2)17Sie hängten ihm einen purpurfarbenen Mantel um, flochten eine Krone aus Dornenzweigen und setzten sie ihm auf. (Lk 23,11)18Dann fingen sie an, ihn zu grüßen: »Hoch lebe der König der Juden!« (Mt 27,11)19Sie schlugen ihn mit einem Stock auf den Kopf, spuckten ihn an, knieten vor ihm nieder und huldigten ihm wie einem König. (Mk 14,65)20Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Mantel wieder ab, zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an und führten ihn hinaus, um ihn ans Kreuz zu nageln.
Jesus am Kreuz
21Sie zwangen einen Mann, der gerade vorbeiging, für Jesus das Kreuz zu tragen. Es war Simon aus Kyrene, der Vater von Alexander und Rufus, der gerade vom Feld in die Stadt zurückkam. (Mt 27,32; Lk 23,26; Joh 19,17; Röm 16,13)22Sie brachten Jesus an die Stelle, die Golgota heißt, das bedeutet übersetzt »Schädelplatz«.23Dort wollten sie ihm Wein mit einem betäubenden Zusatz zu trinken geben; aber Jesus nahm nichts davon.24Sie nagelten ihn ans Kreuz und verteilten dann untereinander seine Kleider. Durch das Los bestimmten sie, was jeder bekommen sollte. (Ps 22,19)25Es war neun Uhr morgens, als sie ihn kreuzigten.26Als Grund für seine Hinrichtung hatte man auf ein Schild geschrieben: »Der König der Juden!« (Mt 27,11)27-28Zugleich mit Jesus kreuzigten sie zwei Verbrecher, einen links und einen rechts von ihm.[2] (Jes 53,12)29Die Leute, die vorbeikamen, schüttelten den Kopf und verhöhnten Jesus: »Ha! Du wolltest den Tempel niederreißen und in drei Tagen einen neuen bauen! (Ps 22,8; Ps 109,25; Joh 2,19)30Dann befreie dich doch und komm herunter vom Kreuz!«31Genauso machten sich die führenden Priester und die Gesetzeslehrer über ihn lustig. »Anderen hat er geholfen«, spotteten sie, »aber sich selbst kann er nicht helfen!32Wenn er der versprochene Retter[3] ist, der König von Israel, dann soll er doch jetzt vom Kreuz herunterkommen! Wenn wir das sehen, werden wir ihm glauben.« Auch die beiden, die mit ihm gekreuzigt waren, beschimpften ihn.
Jesus stirbt
33Um zwölf Uhr mittags verfinsterte sich der Himmel über dem ganzen Land. Das dauerte bis um drei Uhr. (Am 8,9; Mt 27,45; Lk 23,44; Joh 19,28)34Gegen drei Uhr schrie Jesus: »Eloï, eloï, lema sabachtani?« – das heißt übersetzt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« (Ps 22,2)35Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: »Der ruft nach Elija!«36Einer holte schnell einen Schwamm, tauchte ihn in Essig, steckte ihn auf eine Stange und wollte Jesus trinken lassen. Dabei sagte er: »Lasst mich machen! Wir wollen doch sehen, ob Elija kommt und ihn herunterholt.« (Ps 69,22)37Aber Jesus schrie laut auf und starb.38Da zerriss der Vorhang vor dem Allerheiligsten im Tempel von oben bis unten. (2Mo 26,31; 2Chr 3,14; Hebr 10,19)39Der römische Hauptmann aber, der dem Kreuz gegenüberstand und miterlebte, wie Jesus aufschrie und starb, sagte: »Dieser Mensch war wirklich Gottes Sohn!« (Mt 27,11; Mk 1,1; Mk 1,11)40Auch einige Frauen waren da, die alles aus der Ferne beobachteten, unter ihnen Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Jakobus dem Jüngeren und von Joses, sowie Salome. (Lk 8,2)41Schon während seines Wirkens in Galiläa waren sie Jesus gefolgt und hatten für ihn gesorgt. Außer ihnen waren noch viele andere Frauen da, die mit Jesus nach Jerusalem gekommen waren.
Jesus wird ins Grab gelegt
42Weil es ein Freitag war, der Vorbereitungstag für den Sabbat, und weil es schon Abend wurde, (Mt 27,57; Lk 23,50; Joh 19,38)43wagte Josef von Arimathäa, zu Pilatus zu gehen und ihn um den Leichnam von Jesus zu bitten. Josef war ein hoch geachtetes Ratsmitglied und einer von denen, die auch darauf warteten, dass Gott seine Herrschaft aufrichte.44Pilatus war erstaunt zu hören, dass Jesus schon gestorben sei. Er ließ sich daher von dem Hauptmann Bericht erstatten und fragte ihn, ob es sich so verhalte.45Als der Hauptmann es ihm bestätigte, überließ er Josef den Leichnam.46Josef kaufte ein Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz und wickelte ihn in das Tuch. Dann legte er ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war, und rollte einen Stein vor den Grabeingang.47Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Joses, sahen sich genau an, wo Jesus bestattet worden war.
Markus 15
Neues Leben. Die Bibel
Jesus wird von Pilatus verhört
1Früh am nächsten Morgen traten die obersten Priester, führende Männer des Volkes und Schriftgelehrte – der gesamte Hohe Rat[1] – zusammen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Sie fesselten Jesus und brachten ihn zu Pilatus, dem römischen Statthalter. (Mt 27,1; Lk 23,1; Joh 18,28)2Pilatus fragte Jesus: »Bist du der König der Juden?« Jesus erwiderte: »Ja, es ist, wie du sagst.«3Daraufhin legten die obersten Priester Jesus zahlreiche Verbrechen zur Last.4Pilatus fragte ihn: »Hast du nichts dazu zu sagen? Siehst du nicht, was sie alles gegen dich vorbringen?«5Doch zum großen Erstaunen von Pilatus schwieg Jesus. (Jes 53,7; Mk 14,60; Lk 23,9)6Nun war es Brauch, dass der Statthalter jedes Jahr zum Passahfest einen Gefangenen freiließ, den das Volk selbst bestimmen durfte.7Einer der Gefangenen zu dieser Zeit war Barabbas, der bei einem Aufstand zusammen mit anderen des Mordes überführt worden war.8Eine große Menschenmenge bedrängte nun Pilatus und bat ihn, wie üblich einen Gefangenen freizulassen.9»Soll ich euch den König der Juden freilassen?«, fragte Pilatus.10Denn Pilatus erkannte, dass die obersten Priester Jesus nur aus Neid verhaftet hatten.11Doch nun hetzten die obersten Priester das Volk dazu auf, die Freilassung von Barabbas statt von Jesus zu fordern. (Apg 3,14)12»Wenn ich Barabbas freilasse«, fragte Pilatus sie, »was soll ich dann mit diesem Mann tun, den ihr den König der Juden nennt?«13Sie schrien: »Kreuzige ihn!«14»Warum?«, fragte Pilatus. »Was hat er denn verbrochen?« Aber die Menge schrie nur noch lauter: »Kreuzige ihn!«15Da ließ Pilatus, weil er dem Volk gefallen wollte, Barabbas frei. Er ließ Jesus auspeitschen und übergab ihn dann den römischen Soldaten zur Kreuzigung. (Jes 53,6)
Die Soldaten verspotten Jesus
16Die Soldaten brachten Jesus in das Prätorium, den Palast[2] des römischen Statthalters, und riefen alle anderen Soldaten zusammen.17Sie zogen ihm ein purpurfarbenes Gewand an und setzten ihm eine geflochtene Dornenkrone auf den Kopf.18Dann salutierten sie und riefen: »Sei gegrüßt, König der Juden!«19Und sie schlugen ihn mit einem Stock auf den Kopf, spuckten ihn an und knieten nieder und huldigten ihm.20Als sie genug davon hatten, ihn zu verspotten, zogen sie ihm das Purpurgewand wieder aus und zogen ihm seine eigenen Kleider an. Dann führten sie ihn ab, um ihn zu kreuzigen.
Die Kreuzigung
21Ein Mann – er hieß Simon und stammte aus Kyrene[3] –, kam gerade von den Feldern zurück. Ihn zwangen sie, für Jesus das Kreuz zu tragen. (Simon ist der Vater von Alexander und Rufus.)22Sie brachten Jesus an einen Ort, der Golgatha heißt, das bedeutet »Schädelstätte«.23Dort wollten sie ihm Wein geben, der mit Myrrhe vermischt war[4], aber er nahm ihn nicht. (Ps 69,22)24Dann nagelten sie ihn ans Kreuz. Sie verlosten seine Kleider, indem sie darum würfelten[5], was jeder bekommen sollte. (Ps 22,19)25Es war neun Uhr morgens, als sie ihn kreuzigten. (Joh 19,14)26Über seinem Kopf wurde ein Schild am Kreuz befestigt, auf dem stand, wofür er angeklagt worden war. Die Aufschrift lautete: »König der Juden«.27-28Zusammen mit ihm wurden zwei Verbrecher gekreuzigt; ihre Kreuze standen rechts und links von ihm.[6]29Die Leute, die vorbeigingen, schüttelten den Kopf und verspotteten ihn: »Ha! Du kannst doch den Tempel zerstören und in drei Tagen wieder aufbauen, oder? (Ps 22,8; Ps 109,2; Mk 14,58; Joh 2,19)30Nun, dann rette dich doch selbst und steig vom Kreuz herab!«31Auch die obersten Priester und Schriftgelehrten machten sich über Jesus lustig. »Andere hat er gerettet«, lästerten sie, »aber sich selbst kann er nicht helfen!32Dieser Christus, dieser König Israels, soll er doch vom Kreuz heruntersteigen, sodass wir es sehen und ihm glauben können!« Selbst die beiden Verbrecher, die mit Jesus zusammen gekreuzigt wurden, verhöhnten ihn. (Zef 3,15)
Jesus stirbt
33Gegen Mittag legte sich eine Finsternis über das ganze Land, die drei Stunden anhielt.34Dann, um drei Uhr, rief Jesus mit lauter Stimme: »Eli, Eli, lama asabtani?«, das bedeutet: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«[7] (Ps 22,2)35Einige von den Leuten, die dabeistanden, verstanden ihn falsch und dachten, er rufe den Propheten Elia.36Einer von ihnen aber lief, tränkte einen Schwamm mit Weinessig, steckte ihn auf einen Stab und hielt ihn Jesus hin, damit er davon trinken konnte. »Wartet. Wir wollen sehen, ob Elia wirklich kommt und ihn herunterholt!«, sagte er. (Ps 69,22)37Da schrie Jesus laut auf und starb[8].38In diesem Augenblick riss der Vorhang im Tempel von oben nach unten entzwei. (2Mo 26,31; Hebr 10,19)39Der römische Hauptmann, der dem Kreuz gegenüberstand und mit angesehen hatte, wie Jesus gestorben war, rief aus: »Ja, dieser Mann war wirklich Gottes Sohn!«40Es waren auch einige Frauen da, die aus einiger Entfernung zusahen, unter ihnen waren Maria von Magdala, Maria (die Mutter von Jakobus dem Jüngeren und von Josef[9]) und Salome. (Lk 8,2)41Sie waren schon in Galiläa bei Jesus gewesen und hatten für ihn gesorgt. Danach waren sie und viele andere Frauen zusammen mit ihm nach Jerusalem gegangen.
Jesus wird begraben
42Dies ereignete sich alles an einem Freitag, dem Rüsttag[10], das ist der Tag vor dem Sabbat. Als es Abend wurde,43fasste Josef von Arimathäa, ein angesehenes Mitglied des Hohen Rates, Mut und ging zu Pilatus, um ihn um den Leichnam von Jesus zu bitten. Josef war einer von denen, die auf das Kommen des Reiches Gottes warteten. (Lk 2,25)44Pilatus konnte nicht glauben, dass Jesus schon tot war, deshalb ließ er den verantwortlichen römischen Hauptmann rufen und fragte ihn.45Der Hauptmann bestätigte den Tod, und Pilatus überließ Josef den Leichnam.46Josef kaufte ein langes Leinentuch, nahm den Leichnam vom Kreuz, wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in ein Grab, das aus dem Felsen gehauen war. Dann wälzte er einen Stein vor den Eingang. (Apg 13,29)47Maria von Magdala und Maria, die Mutter von Josef, beobachteten, wohin der Leichnam von Jesus gelegt wurde.
Markus 15
Neue evangelistische Übersetzung
Das Verhör
1Früh am nächsten Morgen traten die Hohen Priester mit den Ratsältesten und den Gesetzeslehrern – also der ganze Hohe Rat – zusammen und fassten ‹den offiziellen› Beschluss gegen Jesus. Dann ließen sie ihn fesseln, führten ihn ab und übergaben ihn Pilatus.[1]2Pilatus fragte ihn: "Bist du der König der Juden?" – "Es ist so, wie du sagst", erwiderte Jesus.3Daraufhin brachten die Hohen Priester viele Beschuldigungen gegen ihn vor.4Doch Pilatus fragte ihn noch einmal: "Hast du nichts dazu zu sagen? Hörst du nicht, was sie alles gegen dich vorbringen?"5Aber zu seinem Erstaunen sagte Jesus kein Wort mehr.6Nun war es üblich, dass der Statthalter jedes Jahr zum Passafest einen Gefangenen freiließ, den das Volk selbst bestimmen durfte.7Damals saß gerade ein Mann namens Barabbas im Gefängnis, der bei einem Aufstand zusammen mit anderen einen Mord begangen hatte.8Als nun die Menschenmenge ‹zu Pilatus› hinaufzog[2] und von ihm verlangte, wie üblich ‹einen Gefangenen zu begnadigen›,9fragte er sie: "Soll ich euch den König der Juden losgeben?"10Er wusste ja, dass die Hohen Priester ihm Jesus nur aus Neid ausgeliefert hatten.11Doch die Hohen Priester hetzten die Menge auf, lieber die Freilassung von Barabbas zu fordern.12"Wenn ich den freilasse", sagte Pilatus, "was soll ich dann mit dem tun, den ihr König der Juden nennt?"13"Kreuzigen!", schrien sie.14"Aber warum?", fragte Pilatus. "Was hat er denn verbrochen?" Doch sie schrien nur noch lauter: "Kreuzige ihn!"15Pilatus wollte die Menge zufriedenstellen und gab ihnen Barabbas frei. Jesus aber ließ er mit der schweren Lederpeitsche[3] geißeln und übergab ihn dann den Soldaten zur Kreuzigung.
Die Kreuzigung
16Die führten ihn in den Innenhof des Palastes, das sogenannte Prätorium, und riefen die ganze Mannschaft zusammen.17Sie hängten ihm einen purpurroten Umhang um, flochten eine Krone aus Dornenzweigen und setzten sie ihm auf.18Dann nahmen sie Haltung an und höhnten: "Sei gegrüßt, König der Juden!"19Mit einem Stock schlugen sie Jesus auf den Kopf und spuckten ihn an. Dann knieten sie sich vor ihn hin und huldigten ihm.20Als sie genug davon hatten, ihn zu verspotten, nahmen sie ihm den Umhang wieder ab, zogen ihm seine eigenen Gewänder an und führten ihn ab, um ihn zu kreuzigen.21Unterwegs begegnete ihnen ein Mann, der gerade vom Feld kam. Es war Simon aus Zyrene, der Vater von Alexander und Rufus. Die Soldaten zwangen ihn, das Kreuz für Jesus zu tragen.22So brachten sie ihn bis zu der Stelle, die Golgota, Schädelhöhe, heißt.23Dann wollten sie ihm Wein zu trinken geben, der mit Myrrhe[4] vermischt war, doch er nahm ihn nicht.24So nagelten sie ihn ans Kreuz und verteilten dann seine Kleidung unter sich. Sie losten aus, was jeder bekommen sollte.25Es war mitten am Vormittag,[5] als sie ihn kreuzigten.26Als Grund für seine Hinrichtung hatten sie auf ein Schild geschrieben: "Der König der Juden".27-28Zusammen mit Jesus kreuzigten sie zwei Verbrecher, einen rechts und einen links von ihm.[6]
Lebendig angenagelt
29Die Leute, die vorbeikamen, schüttelten den Kopf und riefen höhnisch: "Ha! Du wolltest den Tempel abreißen und in drei Tagen wieder aufbauen!30Rette dich doch selbst und steig vom Kreuz herab!"31Auch die Hohen Priester und Gesetzeslehrer machten sich über ihn lustig. "Andere hat er gerettet", riefen sie einander zu, "sich selbst kann er nicht retten!32Der Messias, der König von Israel, möge doch jetzt vom Kreuz herabsteigen. Wenn wir das sehen, werden wir an ihn glauben!" Auch die Männer, die mit ihm gekreuzigt waren, beschimpften ihn.33Als es dann Mittag[7] wurde, legte sich eine schwere Finsternis über das ganze Land. Den halben Nachmittag[8] blieb es so.34Zuletzt[9] schrie Jesus laut: "Eloi, Eloi, lema sabachthani?" Das heißt: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"35Einige der Herumstehenden hörten das und sagten: "Seht, er ruft Elija!"36Einer von ihnen holte schnell einen Schwamm, tauchte ihn in sauren Wein, steckte ihn auf einen Stock und hielt ihn Jesus zum Trinken hin. "Wartet", rief er, "wir wollen doch sehen, ob Elija kommt, um ihn herabzuholen!"37Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus und starb.38In diesem Augenblick zerriss der Vorhang im Tempel von oben bis unten in zwei Stücke.
Das Begräbnis
39Als der Hauptmann, der vor dem Kreuz stand, Jesus so sterben sah, sagte er: "Dieser Mann war wirklich Gottes Sohn."40Einige Frauen hatten von weitem zugesehen. Unter ihnen waren Maria aus Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus, dem Kleinen, und von Joses, sowie Salome.41Sie hatten Jesus schon in Galiläa begleitet und für ihn gesorgt. Zusammen mit vielen anderen waren sie ihm bis nach Jerusalem gefolgt.42Es wurde nun schon Abend, und es war Rüsttag, der Tag vor dem Sabbat.43Da wagte es Josef aus Arimatäa, zu Pilatus zu gehen und ihn um den Leichnam von Jesus zu bitten. Er war ein angesehenes Mitglied des Hohen Rates und einer von denen, die auf das Kommen des Reiches Gottes warteten.44Pilatus war erstaunt zu hören, dass Jesus schon tot sein solle. Er ließ den Hauptmann kommen und fragte ihn, ob Jesus wirklich schon gestorben sei.45Als der das bestätigte, schenkte er Josef den Leib.46Daraufhin kaufte dieser ein feines Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz ab und wickelte ihn in das Tuch. Dann legte er ihn in eine Grabhöhle, die aus dem Felsen gehauen war, und wälzte einen Stein vor den Eingang.47Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Joses, beobachteten, wohin der Leichnam von Jesus gelegt wurde.
Markus 15
Menge Bibel
1Und sogleich frühmorgens fertigten die Hohenpriester mit den Ältesten und Schriftgelehrten und (somit) der gesamte Hohe Rat den (endgültigen) Beschluß aus, ließen Jesus fesseln und abführen und übergaben ihn dem Pilatus.2Dieser befragte ihn: »Bist du der König der Juden?« Er antwortete ihm mit den Worten: »Ja, ich bin es.«3Die Hohenpriester brachten dann viele Anklagen gegen ihn vor;4da fragte Pilatus ihn nochmals: »Entgegnest du nichts? Höre nur, was sie alles gegen dich vorbringen!«5Jesus aber gab keine Antwort mehr, so daß Pilatus sich verwunderte.6An jedem Fest aber pflegte er ihnen einen Gefangenen freizugeben, den sie sich erbaten[1].7Nun saß damals ein unter dem Namen Barabbas bekannter Mensch im Gefängnis mit den (anderen) Aufrührern, die beim Aufruhr einen Mord begangen hatten.8So zog denn die Volksmenge hinauf und begann um das zu bitten, was er ihnen gewöhnlich gewährte.9Pilatus antwortete ihnen mit der Frage: »Wollt ihr, daß ich euch den König der Juden freigebe?«10Er war sich nämlich klar darüber geworden, daß die Hohenpriester ihn aus Neid überantwortet hatten.11Die Hohenpriester aber hetzten die Volksmenge zu der Forderung auf, er möchte ihnen lieber den Barabbas freigeben.12Nun richtete Pilatus nochmals die Frage an sie: »Was soll ich denn mit dem (Manne) machen, den ihr den König der Juden nennt?«13Sie schrien zurück: »Laß ihn kreuzigen!«14Pilatus entgegnete ihnen: »Was hat er denn Böses getan?« Da schrien sie noch lauter: »Laß ihn kreuzigen!«15Um nun dem Volke den Willen zu tun, gab Pilatus ihnen den Barabbas frei, Jesus aber ließ er geißeln und übergab ihn dann (den Soldaten) zur Kreuzigung.16Nun führten ihn die Soldaten ab in das Innere des Palastes – das ist nämlich die Statthalterei – und riefen die ganze Abteilung (eig. Kohorte) zusammen,17dann legten sie ihm einen Purpur[2] um, setzten ihm eine Dornenkrone auf, die sie geflochten hatten,18und fingen an, ihm als König zu huldigen mit dem Zuruf: »Sei gegrüßt, Judenkönig!«19Dabei schlugen sie ihn mit einem Rohr aufs Haupt, spien ihn an, warfen sich vor ihm auf die Knie nieder und brachten ihm Huldigungen dar.20Nachdem sie ihn so verspottet hatten, nahmen sie ihm den Purpurmantel wieder ab und legten ihm seine eigenen Kleider an. Dann führten sie ihn zur Kreuzigung (aus der Stadt) hinaus21und zwangen einen Vorübergehenden, Simon aus Cyrene, der vom Felde kam, den Vater Alexanders und des Rufus, ihm das Kreuz zu tragen.22So brachten sie ihn nach dem Platz Golgatha, das bedeutet übersetzt ›Schädel(stätte)‹,23und reichten ihm mit Myrrhe gewürzten Wein, den er aber nicht nahm (Ps 69,22).24Dann kreuzigten sie ihn und verteilten seine Kleider unter sich, indem sie das Los um sie warfen, welches Stück jeder erhalten sollte (Ps 22,19).25Es war aber die dritte Tagesstunde, als sie ihn kreuzigten;26und die Inschrift mit der Angabe seiner Schuld lautete so: »Der König der Juden.«27Mit ihm kreuzigten sie auch zwei Räuber, den einen zu seiner Rechten, den anderen zu seiner Linken.28[So wurde das Schriftwort erfüllt, das da lautet (Jes 53,12): »Er ist unter die Gesetzlosen[3] gerechnet worden.«]29Und die Vorübergehenden schmähten ihn, schüttelten die Köpfe (Ps 22,8; 109,25) und riefen aus: »Ha du, der du den Tempel abbrichst und ihn in drei Tagen wieder aufbaust:30hilf dir selbst und steige vom Kreuz herab!«31Ebenso verhöhnten ihn auch die Hohenpriester untereinander samt den Schriftgelehrten mit den Worten: »Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen!32Der Gottgesalbte[4], der König von Israel, steige jetzt vom Kreuz herab, damit wir es sehen und gläubig werden!« Auch die (beiden) mit ihm Gekreuzigten schmähten ihn.33Als dann aber die sechste Stunde gekommen war, trat eine Finsternis über das ganze Land ein bis zur neunten Stunde;34und in der neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: »Eloi, Eloi, lema sabachthani?«, das heißt übersetzt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« (Ps 22,2) (Mt 27,46)35Als dies einige von den Dabeistehenden hörten, sagten sie: »Hört, er ruft den Elia!«36Da lief einer hin, tränkte einen Schwamm mit Essig, steckte ihn an ein Rohr und wollte ihm zu trinken geben (Ps 69,22), wobei er sagte: »Laßt mich[5]! Wir wollen doch sehen, ob Elia kommt, um ihn herabzunehmen!«37Jesus aber stieß noch einen lauten Schrei aus und verschied dann.38Da zerriß der Vorhang des Tempels in zwei Stücke von oben bis unten.39Als aber der Hauptmann, der ihm gegenüber in der Nähe stand, ihn so verscheiden sah, erklärte er: »Dieser Mann ist wirklich Gottes Sohn gewesen.«40Es waren aber auch Frauen da, die von weitem zuschauten, unter ihnen Maria von Magdala und Maria, die Mutter Jakobus des Kleinen[6] und des Joses, und Salome, (Lk 8,2)41die ihm schon, als er noch in Galiläa war, nachgefolgt waren und ihm Dienste geleistet hatten, und noch viele andere (Frauen), die mit ihm nach Jerusalem hinaufgezogen waren.42Als es nun bereits Spätnachmittag geworden war – es war nämlich Rüsttag[7], das ist der Tag vor dem Sabbat –,43kam Joseph von Arimathäa, ein angesehener Ratsherr, der auch auf das Reich Gottes wartete, begab sich mit kühnem Entschluß zu Pilatus hinein und bat ihn um den Leichnam Jesu.44Pilatus wunderte sich, daß er schon gestorben sein sollte; er ließ (deshalb) den Hauptmann zu sich rufen und fragte ihn, ob er schon lange tot sei;45und als er von dem Hauptmann das Nähere erfahren hatte, schenkte er den Leichnam dem Joseph.46Der kaufte nun Leinwand, nahm ihn (vom Kreuz) herab, wickelte ihn in die Leinwand und setzte ihn in einem Grabe bei, das in einen Felsen gehauen war; dann wälzte er einen Stein vor den Eingang des Grabes.47Maria von Magdala aber und Maria, die Mutter des Joses, sahen sich genau den Ort an, wohin er gelegt worden war.
Markus 15
Elberfelder Bibel
Anklage vor Pilatus
1Und am frühen Morgen fassten die Hohen Priester mit den Ältesten und Schriftgelehrten und dem ganzen Hohen Rat[1] sogleich einen Beschluss[2], und sie banden Jesus und führten ihn weg und überlieferten ihn dem Pilatus[3]. (Mk 10,33; Apg 4,26)2Und Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete und spricht zu ihm: Du sagst es. (Joh 19,21)3Und die Hohen Priester klagten ihn vieler Dinge an.4Pilatus aber fragte ihn wieder und sprach: Antwortest du nichts? Siehe, wie vieles sie gegen dich vorbringen!5Jesus aber antwortete gar nichts mehr, sodass Pilatus sich wunderte. (Mt 27,15; Mk 14,61; Lk 23,13; Joh 18,39; Joh 19,1; Joh 19,9)
Freilassung für Barabbas – Todesurteil für Jesus
6Zum Fest aber pflegte er ihnen einen Gefangenen loszugeben, wen sie sich erbaten.7Es war aber einer, genannt Barabbas[4], mit den Aufrührern gefangen, die in dem Aufstand einen Mord begangen hatten.8Und die Volksmenge ging hinauf und fing an, ⟨ihn⟩ zu bitten, ⟨dass er tue,⟩ wie er ihnen bisher getan hatte.9Pilatus aber antwortete ihnen und sprach: Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden losgebe?10Denn er wusste, dass die Hohen Priester ihn aus Neid überliefert hatten.11Die Hohen Priester aber wiegelten die Volksmenge auf, dass er ihnen lieber den Barabbas losgebe. (Apg 3,14)12Pilatus aber antwortete wieder und sprach zu ihnen: Was soll ich denn mit dem tun, den ihr den König der Juden nennt? (Joh 19,21)13Sie aber schrien wieder: Kreuzige ihn!14Pilatus aber sprach zu ihnen: Was hat er denn Böses getan? Sie aber schrien über die Maßen: Kreuzige ihn! (Jes 53,9; Joh 19,6; Apg 13,28)15Da aber Pilatus der Volksmenge einen Gefallen tun wollte, gab er ihnen den Barabbas los und überlieferte Jesus, nachdem er ihn hatte geißeln lassen, damit er gekreuzigt wurde. (Mt 27,27; Joh 19,2)
Verspottung durch die Soldaten
16Die Soldaten aber führten ihn in den Hof hinein, das ist das Prätorium[5]; und sie rufen die ganze Schar[6] zusammen.17Und sie legen ihm ein Purpurgewand an und flechten eine Dornenkrone und setzen sie ihm auf; (Lk 23,11)18und sie fingen an, ihn zu grüßen: Sei gegrüßt, König der Juden!19Und sie schlugen ihn mit einem Rohr auf das Haupt und spien ihn an, und sie beugten die Knie und huldigten ihm. (Mk 14,65)20Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm das Purpurgewand aus und zogen ihm seine Kleider an. Und sie führen ihn hinaus, um ihn zu kreuzigen. (Mt 27,32; Lk 23,26; Joh 19,16; Hebr 13,12)
Golgatha
21Und sie zwingen einen Vorübergehenden, einen gewissen Simon von Kyrene, der vom Feld kam, den Vater Alexanders und Rufus’, sein Kreuz zu tragen. (Röm 16,13)22Und sie bringen ihn nach der Stätte Golgatha, was übersetzt ist Schädelstätte.23Und sie gaben ihm mit Myrrhe[7] vermischten Wein; er aber nahm ihn nicht. (Spr 31,6)24Und sie kreuzigen ihn. Und sie verteilen seine Kleider, indem sie das Los über sie warfen, was jeder bekommen sollte. (Ps 22,19)25Es war aber die dritte Stunde[8], und sie kreuzigten ihn. (Apg 2,36)26Und die Aufschrift seiner Beschuldigung war ⟨oben⟩ angeschrieben: Der König der Juden.27-28Und mit ihm kreuzigen sie zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken.[9] (Jes 53,12; Lk 22,37)29Und die Vorübergehenden lästerten ihn, schüttelten ihre Köpfe und sagten: Ha! Der du den Tempel abbrichst und in drei Tagen aufbaust, (Ps 22,8; Mk 14,58)30rette dich selbst, und steige herab vom Kreuz!31Ebenso spotteten auch die Hohen Priester mit den Schriftgelehrten untereinander und sprachen: Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten.32Der Christus, der König Israels, steige jetzt herab vom Kreuz, damit wir sehen und glauben! Auch die mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn. (Ps 69,8; Mk 14,61)33Und in der sechsten Stunde[10] kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde;34und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: Eloí, Eloí, lemá sabachtháni?, was übersetzt ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Ps 22,2)35Und als einige der Dabeistehenden es hörten, sagten sie: Siehe, er ruft Elia.36Einer aber lief, füllte einen Schwamm mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr, gab ihm zu trinken und sprach: Halt, lasst uns sehen, ob Elia kommt, ihn herabzunehmen! (Ps 69,22)37Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus und verschied.38Und der Vorhang des Tempels zerriss in zwei ⟨Stücke⟩, von oben bis unten. (Hebr 10,20)39Als aber der Hauptmann, der ihm gegenüber dabeistand, sah, dass er so verschied, sprach er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn! (Mt 14,33)40Es sahen aber auch Frauen von Weitem zu, unter ihnen auch Maria Magdalena[11] und Maria, Jakobus’ des Kleinen und Joses’ Mutter, und Salome, (Joh 19,25)41die, als er in Galiläa war, ihm nachfolgten und ihm dienten, und viele andere, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgekommen waren. (Mt 27,57; Lk 8,2; Lk 23,50; Joh 19,38)
Grablegung
42Und als es schon Abend geworden war – es war nämlich Rüsttag[12], das ist der Vorsabbat –, (Mt 27,62)43kam Josef von Arimathäa, ein angesehener Ratsherr, der selbst auch das Reich[13] Gottes erwartete, und er wagte es und ging zu Pilatus hinein und bat um den Leib Jesu. (5Mo 21,23)44Pilatus aber wunderte sich, dass er schon gestorben sein sollte; und er rief den Hauptmann herbei und fragte ihn, ob er schon lange gestorben sei. (Joh 19,33)45Und als er es von dem Hauptmann erfuhr, schenkte er Josef den Leib[14].46Und der kaufte feines Leinentuch, nahm ihn herab, wickelte ihn in das Leinentuch und legte ihn in eine Gruft, die in einen Felsen gehauen war, und er wälzte einen Stein an die Tür der Gruft.47Aber Maria Magdalena[15] und Maria, die ⟨Mutter⟩ des Joses, sahen zu, wohin er gelegt wurde. (Mt 28,1; Lk 24,1; Joh 20,1)
Markus 15
Das Buch
Jesus vor Pilatus
1Direkt am frühen Morgen fassten die obersten Priester einen offiziellen Beschluss, zusammen mit den leitenden Männern und den Gesetzeslehrern und dem gesamten Hohen Rat. Sie fesselten Jesus und führten ihn ab und übergaben ihn an Pilatus.2Pilatus stellte ihm die Frage: »Bist du der König der Juden?« Jesus antwortete ihm: »Du sagst es!«3Da brachten die obersten Priester viele Beschuldigungen gegen ihn vor.4Pilatus befragte ihn noch einmal: »Antwortest du nichts auf all ihre Anklagen?«5Aber Jesus antwortete nichts, sodass Pilatus sich sehr verwunderte.6Es war so: Jedes Mal beim Fest ließ Pilatus einen Gefangenen frei, und zwar den, dessen Freilassung sie forderten.7Das war ein Mann namens Barabbas, der zusammen mit anderen Aufrührern gefangen genommen worden war, weil sie bei einem Aufstand einen Mord begangen hatten.8Da stieg die Menschenmenge die Stufen zum Palast von Pilatus hinauf und verlangte von ihm, dass er auch diesmal das für sie tun solle, wie es seinem Brauch entsprach.9Pilatus fragte sie: »Soll ich euch den König der Juden freigeben?«10Ihm war nämlich klar, dass die obersten Priester Jesus nur aus Neid ausgeliefert hatten.11Da peitschten die obersten Priester das Volk auf, dass er ihnen lieber Barabbas freigeben solle.12Pilatus ergriff noch einmal das Wort und sagte: »Was wollt ihr denn dann, dass ich mit dem tue, den ihr den König der Juden nennt?«13Sie schrien aber noch einmal: »Kreuzige ihn!«14Pilatus fragte: »Was hat er denn Böses getan?« Doch sie schrien nur noch mehr: »Kreuzige ihn!«15Pilatus wollte dem Volk den Gefallen tun und ließ für sie Barabbas frei. Jesus aber ließ er auspeitschen und übergab ihn dann den Soldaten, die ihn ans Kreuz nageln sollten.16Die Soldaten führten ihn ab in den Hof des Prätoriums und riefen die gesamte Kohorte zusammen.17Sie bekleideten Jesus mit einem Purpurgewand, flochten eine Krone aus Dornzweigen und setzten sie ihm auf.18Dann fingen sie an, ihn zu grüßen mit den Worten: »Grüß dich, du König der Juden!«19Sie versetzten ihm mit einem Stock Schläge auf den Kopf, spuckten ihn an und knieten vor ihm nieder, um ihm so ihre Verehrung auszudrücken.20Als sie dann mit ihrer Verspottung fertig waren, zogen sie ihm das Purpurgewand wieder aus und legten ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann führten sie ihn ab, um ihn zu kreuzigen.
Die Kreuzigung
21Sie zwangen einen, der gerade vom Feld kam und vorüberging, einen gewissen Simon, einen Mann aus der Provinz Kyrenaika – das ist übrigens der Vater von Rufus und Alexander –, den Kreuzbalken von Jesus zu tragen.22So brachten sie ihn zu einer Stelle, die den Namen Golgatha trägt. Das heißt übersetzt »Schädelort«.23Sie gaben ihm Wein, der mit Myrrhe vermischt war. Aber Jesus nahm ihn nicht an.24Dann hängten sie ihn ans Kreuz und verteilten seine Kleider unter sich, wobei sie darum würfelten, was jeder Einzelne bekommen sollte.25Es war neun Uhr morgens, als sie ihn kreuzigten.26Die Aufschrift, die seine Schuld bekannt geben sollte, lautete: »Der König der Juden«.27-28Zusammen mit Jesus kreuzigten sie auch noch zwei Gewaltverbrecher, einen an seiner rechten und einen an seiner linken Seite.29Die, die vorübergingen, stießen gotteslästerliche Flüche gegen ihn aus. Sie schüttelten ihre Köpfe und sagten: »Ha! Du willst den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen?30Rette dich erst einmal selbst und steig vom Kreuz herunter!«31Genauso redeten die obersten Priester und die Gesetzeslehrer voller Häme untereinander: »Anderen hat er geholfen! Doch jetzt ist er nicht in der Lage, sich selbst zu retten!32Der Messias, der König von Israel! Er soll jetzt vom Kreuz herabsteigen! Dann können wir es selbst sehen und an ihn glauben!« Auch die, die zusammen mit Jesus gekreuzigt worden waren, beschimpften ihn.
Das Sterben
33Dann, um zwölf Uhr am Mittag, überzog eine tiefe Finsternis das ganze Land bis um drei Uhr nachmittags.34Gegen drei Uhr schrie Jesus mit gewaltiger Stimme: »Eloï, eloï, lama sabachthani?« Das bedeutet übersetzt: »Du mein Gott, du mein Gott, warum nur hast du mich verlassen?«35Einige von denen, die dabeistanden, hörten das und sagten: »Ach, er ruft den Elia!«36Da kam einer herbeigelaufen, tauchte einen Schwamm in Essig, befestigte ihn auf einem Rohrstock, um Jesus zu trinken zu geben. Dabei sagte er: »Lasst ihn, wir wollen mal sehen, ob Elia kommt, um ihn vom Kreuz herabzunehmen!«37Doch Jesus stieß einen lauten Schrei aus und starb.38Da zerriss der Vorhang im Tempel in zwei Teile von oben bis unten.39Der römische Offizier, der ihm genau gegenüberstand, beobachtete, dass Jesus auf diese Weise starb, und sagte: »Es ist wirklich so: Dieser Mensch war Gottes Sohn!«40Es waren auch einige Frauen da, die von Weitem zugeschaut hatten, darunter Maria aus Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus dem Kleinen und von Joses, und auch Salome.41Sie waren Jesus schon nachgefolgt, als er noch in Galiläa war, und hatten ihn unterstützt, zusammen mit vielen anderen Frauen, die mit ihm hinauf nach Jerusalem gezogen waren.
Das Grab
42Inzwischen war es schon Abend geworden. Es war ja der Vorbereitungstag, also der Vorsabbattag.43Da kam Josef, ein Mann aus Arimathäa – ein angesehenes Mitglied des obersten Rats – zu Pilatus. Josef wartete auch auf das Hereinbrechen der guten Herrschaft Gottes. Er erbat von ihm den Körper von Jesus.44Pilatus wunderte sich sehr, dass der schon gestorben sein sollte, und ließ den Offizier kommen und fragte ihn, ob Jesus schon lange gestorben sei.45Als er das vom Offizier erfahren hatte, übereignete er Josef den Leichnam.46Der kaufte ein Leinentuch und nahm ihn vom Kreuz herunter, wickelte ihn in das Leinentuch und legte ihn in ein Grabmal, das aus dem Fels herausgehauen war. Dann wälzte er einen Stein vor den Eingang des Grabes.47Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Joses, sahen, wo er den Körper von Jesus hinlegte.