Ausspruch über Moab: Verwüstung als Strafe für Götzendienst, für Hochmut und Spott über Israel
1Über Moab: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Wehe über Nebo! Denn es ist verwüstet. Zuschanden geworden, eingenommen ist Kirjatajim; zuschanden geworden ist die Felsenburg und schreckerfüllt[1]. (1Mo 14,5; 4Mo 32,3; 4Mo 32,37; Jes 25,12; Jer 25,21)2Moabs Ruhm ist dahin. In Heschbon[2] hat man Böses gegen es geplant: »Kommt und lasst es uns ausrotten, dass es keine Nation mehr ist!« Auch du, Madmen, wirst vernichtet werden; das Schwert läuft hinter dir her. (4Mo 21,26)3Horch! Ein Geschrei aus Horonajim: Verwüstung und großer Zusammenbruch!4Moab ist zerbrochen, seine Geringen haben ein lautes Geschrei erhoben.5Denn die Anhöhe[3] von Luhit steigt man mit Weinen ⟨hinauf⟩, mit Weinen; ja, am Abhang[4] von Horonajim hat man Angstgeschrei über den Zusammenbruch gehört.6Flieht, rettet euer Leben und werdet wie ein Wacholderstrauch[5] in der Wüste! (1Mo 19,17; Jer 17,6; Jer 51,6)7Denn weil du auf deine Werke und auf deine Schätze vertrautest, sollst auch du eingenommen werden. Und Kemosch[6] wird in die Gefangenschaft[7] ziehen, seine Priester zusammen mit seinen Obersten. (Ri 11,24; Jes 46,1; Jer 49,3; 1Tim 6,17)8Und der Verwüster wird über jede Stadt kommen, und keine Stadt wird entrinnen. Und das Tal wird zugrunde gehen und die ⟨Hoch⟩ebene vernichtet werden, wie der HERR gesprochen hat.9Gebt Moab Flügel, denn eilend wird es fliehen. Und seine Städte werden zur Wüste[8] werden, sodass niemand darin wohnt.10Verflucht sei, wer das Werk des HERRN lässig treibt, und verflucht, wer sein Schwert vom Blut zurückhält! (Jos 10,19; Ri 5,23)11Sorglos war Moab von seiner Jugend an, und still lag es auf seinen ⟨Wein⟩hefen und wurde nie umgegossen von Fass zu Fass, und in die Gefangenschaft[9] ist es nie gezogen. Daher ist sein Geschmack ihm geblieben, und sein Geruch hat sich nicht verändert. (Zef 1,12)12Darum siehe, Tage kommen, spricht der HERR[10], da ich ihm Küfer senden werde, die es umfüllen[11] und seine Fässer ausleeren und seine[12] Krüge zerschmettern werden.13Und Moab wird zuschanden werden an Kemosch, wie das Haus Israel zuschanden geworden ist an Bethel, seiner Zuversicht. (1Kön 12,29; 2Chr 25,15; Jes 16,12; Jes 45,20; Am 5,5)14Wie sagt ihr: Wir sind Helden und tapfere Männer für den Kampf?15Moab ist verwüstet, und seine Städte hat man erstiegen, und die Auslese seiner jungen Männer ist zur Schlachtung hinabgestiegen, spricht der König[13]; HERR der Heerscharen ist sein Name. (Jes 40,30; Jer 46,18; Jer 50,34)16Moabs Verderben steht nahe bevor und sein Unheil eilt schnell ⟨herbei⟩.17Bekundet ihm euer Beileid[14], ihr, seine Nachbarn alle, und alle, die ihr seinen Namen kennt! Sagt: Wie ist zerbrochen das Zepter der Macht, der Stab der Majestät! (Jes 14,4)18Steige herab von der Herrlichkeit und wohne in der Dürre[15], du Bewohnerin, Tochter Dibons! Denn Moabs Verwüster ist gegen dich heraufgezogen, hat deine Festungen zerstört. (4Mo 21,30)19Stelle dich auf die Straße und halte Ausschau, Bewohnerin von Aroër! Frage den Flüchtling und die Entkommenen! Sprich: Was ist geschehen? (Ri 11,26)20Moab ist zuschanden geworden, ja, es ist schreckerfüllt. Heult und schreit um Hilfe, verkündet am Arnon, dass Moab verwüstet ist!21Und das Gericht ist gekommen über das Land der ⟨Hoch⟩ebene, über Holon und über Jahaz und über Mefaat (4Mo 32,38; Jos 13,17)22und über Dibon und über Nebo und über Bet-Diblatajim (4Mo 33,46)23und über Kirjatajim und über Bet-Gamul und über Bet-Meon (4Mo 32,38; Jos 13,17)24und über Kerijot und über Bozra und über alle Städte des Landes Moab, die fernen und die nahen. (Jes 63,1; Jer 49,13)25Das Horn Moabs ist abgehauen, und sein Arm ist zerschmettert, spricht der HERR[16]. (Ps 37,17; Ps 75,11; Hes 30,21; Sach 2,1)26Macht es betrunken – denn gegen den HERRN hat es großgetan –, damit Moab hineinschlägt in sein Erbrochenes und auch selbst zum Gelächter wird! (Hi 15,25; Jes 19,14; Jer 25,15; Jer 50,29)27Oder war dir Israel nicht zum Gelächter? Ist es etwa unter Dieben ertappt worden, dass du, sooft du von ihm sprichst, den Kopf schüttelst?28Verlasst die Städte und wohnt in den Felsen, ihr Bewohner von Moab, und seid wie die Taube, die an den Rändern des Abgrundes nistet! (Hl 2,14; Jer 49,8)29Vernommen haben wir den Hochmut Moabs, des sehr hochmütigen, seinen Stolz und seinen Hochmut und seinen Dünkel und das Großtun[17] seines Herzens.30Ich kenne wohl seine Überheblichkeit, spricht der HERR[18], und sein unaufrichtiges Geschwätz; unaufrichtig haben sie gehandelt. (Ps 75,6)31Darum heule ich über Moab, und wegen ganz Moab schreie ich um Hilfe; über die Leute von Kir-Heres seufzt man. (2Kön 3,25)32Mehr als ⟨über⟩[19] Jaser weine ich über dich, du Weinstock von Sibma. Deine Ranken gingen über das Meer, sie reichten bis zum Meer von Jaser. Über dein Sommerobst und deinen Ernteertrag[20] ist der Verwüster hergefallen, (4Mo 32,1)33und verschwunden sind Freude und Jubel aus dem Fruchtgarten und aus dem Land Moab. Und den Wein aus den Kelterkufen habe ich verschwinden lassen: man tritt nicht mehr ⟨die Kelter⟩ unter Jubelruf; der laute Ruf ist kein Jubelruf[21]. (Joe 1,12)34Vom Geschrei Heschbons an bis Elale, bis Jahaz[22] haben sie ihre Stimme erhoben, von Zoar bis Horonajim, bis Eglat-Schelischija; denn auch das Wasser von Nimrim soll zu Wüsten werden.35Und ich beseitige von Moab, spricht der HERR[23], den, der auf eine Höhe steigt und seinen Göttern Rauchopfer darbringt.36Deshalb klagt wie Flöten⟨klage⟩ mein Herz um Moab und klagt wie Flöten⟨klage⟩ mein Herz um die Leute von Kir-Heres. Deshalb sind die Ersparnisse, die es gemacht hat, ⟨auch⟩ verloren. (2Kön 3,25)37Ja, jedes Haupt ist kahl und jeder Bart abgeschoren. Auf allen Händen sind Ritzwunden, und Sacktuch ist an den Hüften. (Jer 16,6)38Auf allen Dächern Moabs und auf seinen Plätzen ist lauter Klage. Denn ich habe Moab zerbrochen wie ein Gefäß, an dem man kein Gefallen hat, spricht der HERR[24]. (Jes 30,14; Jer 22,28)39Wie ist es schreckerfüllt! Heult[25]! Wie hat Moab den Rücken gewendet, ist zuschanden geworden[26]! Und allen seinen Nachbarn wird Moab zum Gelächter und zum Schrecken sein.40Denn so spricht der HERR: Siehe, wie der Adler fliegt er daher und breitet seine Flügel aus über Moab. (Jer 4,13; Jer 49,22)41Kerijot ist eingenommen, und die Festungen sind erobert. Und das Herz der Helden Moabs wird an jenem Tag sein wie das Herz einer Frau in Kindesnöten. (Jer 6,24; Jer 49,24)42Und Moab wird ausgetilgt werden, dass es kein Volk mehr ist, weil es großgetan hat gegen den HERRN. (Ps 83,6)43Grauen und Grube und Garn über dich, du Bewohner von Moab!, spricht der HERR[27].44Wer vor dem Grauen flieht, wird in die Grube fallen, und wer aus der Grube heraufsteigt, wird im Garn gefangen. Denn ich bringe über sie[28], über Moab, das Jahr ihrer Heimsuchung, spricht der HERR[29]. (Jes 24,17; Jer 23,12; Jer 46,21; Jer 49,8)45Im Schatten Heschbons bleiben Flüchtlinge erschöpft stehen. Denn ein Feuer ist ausgegangen von Heschbon und eine Flamme mitten aus Sihon[30] und hat die Schläfe Moabs verzehrt und den Scheitel der Söhne des Lärms. (4Mo 21,28)46Wehe dir, Moab! Verloren ist das Volk des Kemosch! Denn deine Söhne sind in die Gefangenschaft weggeführt und deine Töchter in die Verbannung. – (Ri 11,24)47Aber ich werde die Gefangenschaft Moabs wenden am Ende der Tage, spricht der HERR[31]. Bis hierher ⟨geht⟩ das Gerichts⟨wort⟩ über Moab. (Jes 25,11; Jes 45,20; Jer 49,6; Hes 21,33; Hes 25,1; Am 1,13; Zef 2,8)
Jeremia 48
Lutherbibel 2017
Über Moab
1Über Moab. So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Wehe der Stadt Nebo, denn sie ist zerstört! Geschändet ist Kirjatajim und eingenommen, die hohe Feste ist zuschanden geworden und zerbrochen. (Jes 15,1; Hes 25,8; Am 2,1; Zef 2,8)2Der Stolz Moabs ist dahin, in Heschbon ersann man sein Verderben: »Kommt, wir wollen sie ausrotten, dass sie kein Volk mehr seien.« Auch du, Madmen, musst vernichtet werden; das Schwert wird hinter dir her sein.3Man hört ein Geschrei in Horonajim von Verwüstung und großem Jammer.4Moab ist zerschlagen. Man hört seinen Schrei bis nach Zoar; (Jes 15,5)5denn sie gehen mit Weinen die Steige von Luhit hinauf, und man hört ein Jammergeschrei den Weg von Horonajim herab:6»Flieht und rettet euer Leben!« Aber ihr werdet sein wie ein Strauch in der Wüste. (Jer 17,6)7Weil du dich auf deine Werke verlässt und auf deine Schätze, sollst auch du erobert werden, und Kemosch muss gefangen wegziehen samt seinen Priestern und Fürsten. (4Mo 21,29)8Denn der Verwüster wird über alle Städte kommen, dass nicht eine Stadt entrinnen wird. Es sollen die Täler verwüstet und die Ebene verheert werden; denn der HERR hat’s gesagt.9Setzt Moab ein Grabmal, denn es wird völlig zerstört, und seine Städte werden wüst liegen, dass niemand darin wohnen wird.10Verflucht sei, wer des HERRN Werk lässig tut; verflucht sei, wer sein Schwert aufhält, dass es nicht Blut vergießt!11Moab ist von seiner Jugend an ungestört gewesen und lag ruhig auf seinen Hefen. Nie ist es aus einem Fass ins andre gegossen worden und musste nie in die Gefangenschaft ziehen; darum ist sein Geschmack ihm geblieben und sein Geruch nicht verändert worden. (Zef 1,12)12Darum siehe, spricht der HERR, es kommt die Zeit, dass ich ihnen Küfer schicken will, die sie ausschütten sollen und ihre Fässer ausleeren und ihre Krüge zerschmettern.13Und Moab soll an Kemosch zuschanden werden, gleichwie das Haus Israel an Bethel zuschanden worden ist, auf das sie sich verließen.14Wie könnt ihr sagen: Wir sind Helden und rechte Kriegsleute?15Moab wird verwüstet und seine Städte werden erstiegen, und seine beste Mannschaft muss hinab zur Schlachtbank, spricht der König, welcher heißt der HERR Zebaoth. (Jer 46,18)16Denn der Untergang Moabs wird bald kommen, und sein Unglück eilt herbei.17Habt doch Mitleid mit ihnen, alle, die ihr um sie her wohnt und ihren Namen kennt. Sprecht: »Wie ist das starke Zepter und der herrliche Stab so zerbrochen!« (Jes 14,5)18Herunter von der Herrlichkeit und setz dich in den Staub, du thronende Tochter Dibon! Denn der Verwüster Moabs kommt zu dir hinauf und zerstört deine Bollwerke. (Jes 47,1; Jer 46,19; Sach 2,11)19Tritt an die Straße und schaue, du Einwohnerin von Aroër! Frage, die da fliehen und entrinnen, und sprich: »Was ist geschehen?«20Ach, Moab ist verwüstet und verheert! Heult und schreit; sagt’s am Arnon, dass Moab vernichtet ist!21Das Gericht ist über das ebene Land ergangen, nämlich über Holon, Jahaz, Mefaat,22Dibon, Nebo, Bet-Diblatajim,23Kirjatajim, Bet-Gamul, Bet-Meon,24Kerijot, Bozra und über alle Städte im Lande Moab, sie seien fern oder nahe.25Das Horn Moabs ist abgeschlagen, und sein Arm ist zerbrochen, spricht der HERR.26Macht es trunken; denn es hat sich gegen den HERRN erhoben! So stürze Moab in sein Gespei, auf dass es auch zum Gespött werde. (Jer 25,15)27Oder ist Israel dir nicht ein Gespött gewesen, als hätte man es unter den Dieben gefunden? Sooft du von ihm sprachst, hast du es verhöhnt.28O ihr Bewohner von Moab, verlasst die Städte und wohnt in den Felsen und tut wie die Tauben, die da nisten in den Löchern!29Man hat immer gesagt von dem stolzen Moab, dass es sehr stolz sei, hoffärtig, hochmütig, trotzig und übermütig. (Jes 16,6)30Ich kenne seinen Übermut wohl, spricht der HERR. Nichtig ist sein Geschwätz, nichtig sein Tun.31Darum muss ich über Moab heulen und über ganz Moab schreien und über die Leute von Kir-Heres klagen.32Mehr als über Jaser muss ich über dich weinen, du Weinstock Sibma; denn deine Ranken reichten über das Meer und kamen bis nach Jaser. Der Verwüster ist über deine Ernte und Weinlese hergefallen.33Freude und Wonne sind hinweggenommen aus dem Fruchtland und dem Lande Moab. Dem Wein in den Kufen mache ich ein Ende, der Kelterer wird nicht mehr keltern, der Winzer wird nicht mehr sein Lied singen.34Das Geschrei von Heschbon wird gehört bis Elale, bis nach Jahaz, von Zoar an bis nach Horonajim, bis Eglat-Schelischija; denn auch die Wasser Nimrims sollen versiegen. (Jes 15,4)35Und ich will, spricht der HERR, in Moab damit ein Ende machen, dass sie auf den Höhen opfern und ihren Göttern Opfer darbringen.36Darum klagt mein Herz über Moab wie Flötenklage, und über die Leute in Kir-Heres klagt mein Herz wie Flötenklage; denn das Gut, das sie gesammelt, ist zugrunde gegangen. (Jes 15,7; Jes 16,11)37Alle Köpfe werden kahl sein und alle Bärte abgeschoren, alle Hände wund geritzt, und jeder wird den Sack anziehen. (Jes 15,2; Jer 16,6)38Auf allen Dächern und Gassen, allenthalben in Moab ist Klage; denn ich habe Moab zerbrochen wie ein Gefäß, das niemand haben will, spricht der HERR.39O wie ist es zerschlagen, wie heulen sie! Wie hat Moab sich schimpflich zur Flucht gewandt! Moab ist zum Spott und zum Schrecken geworden allen, die ringsum wohnen.40Denn so spricht der HERR: Siehe, er fliegt daher wie ein Adler und breitet seine Flügel aus über Moab. (Jer 49,22)41Die Städte sind erobert, und die Festungen sind eingenommen. Das Herz der Helden in Moab wird an jenem Tage sein wie das Herz einer Frau in Kindsnöten.42Denn Moab muss vertilgt werden, dass es kein Volk mehr sei, weil es sich gegen den HERRN erhoben hat.43Schrecken, Schacht und Schlinge über dich, du Bewohner von Moab!, spricht der HERR. (Jes 24,17)44Wer dem Schrecken entflieht, der wird in den Schacht fallen, und wer dem Schacht entkommt, der wird in der Schlinge gefangen; denn ich will über Moab kommen lassen das Jahr seiner Heimsuchung, spricht der HERR.45Erschöpft suchen die Entronnenen Zuflucht im Schatten von Heschbon; aber Feuer geht aus von Heschbon und eine Flamme aus dem Hause Sihon. Es verzehrt die Schläfe Moabs und den Scheitel der lärmenden Krieger. (4Mo 21,28)46Weh dir, Moab! Verloren ist das Volk des Kemosch; denn man hat deine Söhne und Töchter genommen und gefangen weggeführt.47Aber in der letzten Zeit will ich das Geschick Moabs wenden, spricht der HERR. So weit das Gericht über Moab. (Jer 49,6; Jer 49,39)