Lukas 9

Elberfelder Bibel

1 Als er aber die Zwölf zusammengerufen hatte, gab er ihnen Kraft und Vollmacht über alle Dämonen und zur Heilung von Krankheiten. (Lk 6,13)2 Und er sandte sie, das Reich[1] Gottes zu predigen und die Kranken gesund zu machen. (Mk 3,14; Lk 8,1; Apg 28,31)3 Und er sprach zu ihnen: Nehmt nichts mit auf den Weg: weder Stab noch Tasche noch Brot noch Geld, noch soll jemand zwei Unterkleider haben! (Lk 22,35)4 Und in welches Haus ihr eintretet, dort bleibt, und von da geht weiter!5 Und wo immer sie[2] euch nicht aufnehmen werden – geht fort aus jener Stadt und schüttelt auch den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie!6 Sie gingen aber hinaus und durchzogen die Dörfer nacheinander, indem sie die gute Botschaft verkündigten und überall heilten. (Mt 14,1; Mk 6,14; Mk 16,20)7 Es hörte aber Herodes[3], der Vierfürst[4], alles, was geschehen war, und er war in Verlegenheit, weil von einigen gesagt wurde, dass Johannes aus den Toten auferweckt worden sei;8 von einigen aber, dass Elia erschienen, von anderen aber, dass einer der alten Propheten auferstanden sei. (Lk 9,19)9 Und Herodes sprach: Johannes habe ich enthauptet. Wer aber ist dieser, von dem ich solches höre? Und er suchte ihn zu sehen. (Mt 14,10; Mt 14,13; Mk 6,30; Mk 8,1; Lk 23,8; Joh 6,1)10 Und als die Apostel zurückkehrten, erzählten sie ihm alles, was sie getan hatten; und er nahm sie mit und zog sich abseits zurück nach einer Stadt mit Namen Betsaida. (Lk 10,17)11 Als aber die Volksmengen es erfuhren, folgten sie ihm; und er nahm sie auf und redete zu ihnen vom Reich[5] Gottes, und die Heilung brauchten, machte er gesund.12 Der Tag aber begann sich zu neigen, und die Zwölf traten herbei und sprachen zu ihm: Entlass die Volksmenge, dass sie in die Dörfer ringsum und auf die Höfe gehen und Herberge und Speise finden! Denn hier sind wir an einem öden Ort.13 Er aber sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie aber sprachen: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische – es sei denn, dass wir hingingen und für dieses ganze Volk Speise kauften.14 Denn es waren etwa fünftausend Männer. Er sprach aber zu seinen Jüngern: Lasst sie sich in Gruppen zu je fünfzig lagern!15 Und sie taten so und ließen alle sich lagern.16 Er nahm aber die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf zum Himmel und segnete sie; und er brach sie und gab sie den Jüngern, damit sie der Volksmenge vorlegten. (1Sam 9,13; Apg 27,35)17 Und sie aßen und wurden alle gesättigt; und es wurde aufgehoben, was ihnen an Brocken übrig geblieben war, zwölf Handkörbe ⟨voll⟩. (Mt 16,13; Mk 8,27)18 Und es geschah, als er für sich allein betete, waren die Jünger bei ihm; und er fragte sie und sprach: Was sagen die Volksmengen, wer ich bin? (Lk 5,16)19 Sie aber antworteten und sprachen: Johannes der Täufer; andere aber: Elia; andere aber, dass einer der alten Propheten auferstanden sei. (Lk 9,7)20 Er sprach aber zu ihnen: Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin? Petrus aber antwortete und sprach: Der Christus Gottes. (Joh 6,69)21 Er aber redete ihnen ernstlich zu und gebot ihnen, dies niemand zu sagen, (Lk 5,14)22 und sprach: Der Sohn des Menschen muss vieles leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohen Priestern[6] und Schriftgelehrten und getötet und am dritten Tag auferweckt werden. (Mt 16,21; Mt 16,24; Mk 8,34; Lk 9,44)23 Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach! (Lk 14,27; 2Kor 4,11)24 Denn wer sein Leben[7] retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben[8] verliert um meinetwillen, der wird es retten. (Lk 17,33)25 Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, sich selbst aber verlöre oder einbüßte?26 Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird der Sohn des Menschen sich schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Engel. (Lk 12,9; Lk 21,27)27 Ich sage euch aber in Wahrheit: Es sind einige unter denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich[9] Gottes gesehen haben. (Mt 17,1; Mk 9,2; 2Petr 1,16)28 Es geschah aber etwa acht Tage nach diesen Worten, dass er Petrus und Johannes und Jakobus mitnahm und auf den Berg stieg, um zu beten. (Lk 5,16; Lk 8,51)29 Und als er betete, veränderte sich das Aussehen seines Angesichts, und sein Gewand wurde weiß, strahlend.30 Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, es waren Mose und Elia. (5Mo 34,5; 2Kön 2,11)31 Diese erschienen in Herrlichkeit und besprachen seinen Ausgang, den er in Jerusalem erfüllen sollte. (Lk 9,51)32 Petrus aber und die mit ihm waren, waren beschwert vom Schlaf; als sie aber völlig aufgewacht waren, sahen sie seine Herrlichkeit und die zwei Männer, die bei ihm standen. (Mt 26,43)33 Und es geschah, als sie von ihm schieden, sprach Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind; und lass uns drei Hütten machen, dir eine und Mose eine und Elia eine. Und er wusste nicht, was er sagte.34 Als er aber dies sagte, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie fürchteten sich aber, als sie in die Wolke hineinkamen;35 und es geschah eine Stimme aus der Wolke, die sagte: Dieser ist mein auserwählter[10] Sohn, ihn hört! (Mk 1,11; Lk 1,35)36 Und während die Stimme geschah, war Jesus wieder allein[11]. Und sie schwiegen und verkündeten in jenen Tagen niemand etwas von dem, was sie gesehen hatten. (Mt 17,14; Mk 9,14)37 Es geschah aber am folgenden Tag, als sie von dem Berg herabgestiegen waren, da kam ihm eine große Volksmenge entgegen.38 Und siehe, ein Mann aus der Volksmenge rief laut und sprach: Lehrer, ich bitte dich, blicke hin auf meinen Sohn, denn er ist mein einziger; (Lk 7,12)39 und siehe, ein Geist ergreift ihn, und plötzlich schreit er, und er zerrt ihn unter Schäumen, und kaum einmal lässt er von ihm ab, er reibt ihn auf. (Lk 8,29)40 Und ich bat deine Jünger, dass sie ihn austreiben möchten, und sie konnten es nicht.41 Jesus aber antwortete und sprach: Ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, bis wann soll ich bei euch sein und euch ertragen? Bring deinen Sohn her! (Ps 78,8; Mk 16,14; Lk 24,11)42 Aber noch während er herbeikam, warf ihn der Dämon nieder und zerrte ihn zusammen. Jesus aber bedrohte den unreinen Geist und heilte den Jungen und gab ihn seinem Vater zurück.43 Sie erstaunten aber alle sehr über die herrliche Größe Gottes. Als sich aber alle verwunderten über alles, was er tat, sprach er zu seinen Jüngern: (Mt 17,22; Mk 5,42; Mk 9,30; Lk 8,25)44 Nehmt ihr diese Worte in eure Ohren, nämlich dass der Sohn des Menschen überliefert werden wird in die Hände der Menschen. (Lk 9,22)45 Sie aber verstanden dieses Wort nicht, und es war vor ihnen verborgen, dass sie es nicht begriffen; und sie fürchteten sich, ihn über dieses Wort zu fragen. (Mt 18,1; Mk 9,33; Lk 2,50)46 Es stieg aber unter ihnen eine Überlegung auf, wer wohl der Größte unter ihnen sei. (Lk 22,24)47 Als Jesus aber die Überlegung ihres Herzens erkannte, nahm er ein Kind und stellte es neben sich (Lk 5,22)48 und sprach zu ihnen: Wer dieses Kind aufnehmen wird in meinem Namen, nimmt mich auf, und wer mich aufnehmen wird, nimmt den auf, der mich gesandt hat; denn wer der Kleinste ist unter euch allen, der ist groß. (Lk 10,16; Lk 22,26; Joh 13,20)49 Johannes aber antwortete und sprach: Meister, wir sahen jemand Dämonen austreiben in deinem Namen, und wir wehrten ihm, weil er ⟨dir⟩ nicht mit uns nachfolgt.50 Und Jesus sprach zu ihm: Wehrt nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, ist für euch. (Lk 11,23)51 Es geschah aber, als sich die Tage seiner Aufnahme erfüllten, da richtete er sein Angesicht fest darauf, nach Jerusalem zu gehen. (Mt 16,21; Mk 10,32; Lk 9,31; Lk 13,22; Lk 17,11; Lk 18,31; Lk 19,28)52 Und er sandte Boten vor seinem Angesicht her; und sie gingen hin und kamen in ein Dorf der Samaritaner, um für ihn ⟨Unterkunft⟩ zu bereiten. (Lk 10,1)53 Und sie nahmen ihn nicht auf, weil er entschlossen war, nach Jerusalem zu gehen[12]. (Joh 4,9)54 Als aber seine Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sprachen sie: Herr, willst du, dass wir sagen, dass Feuer vom Himmel herabfallen und sie verzehren soll[13]? (Mk 3,17)55 Er wandte sich aber um und schalt sie.[14]56 Und sie gingen nach einem anderen Dorf. (Mt 8,18)57 Es geschah aber, als sie auf dem Weg dahinzogen, sprach einer zu ihm: Ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst, Herr.58 Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester; aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er sein Haupt hinlegt. (Lk 2,7)59 Er sprach aber zu einem anderen: Folge mir nach! Der aber sprach: Herr, erlaube mir, vorher hinzugehen und meinen Vater zu begraben. (Lk 5,27)60 Jesus aber sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben, du aber geh hin und verkündige das Reich[15] Gottes!61 Es sprach aber auch ein anderer: Ich will dir nachfolgen, Herr; vorher aber erlaube mir, Abschied zu nehmen von denen, die in meinem Hause sind. (1Kön 19,20)62 Jesus aber sprach zu ihm: Niemand, der seine Hand an den Pflug gelegt hat und zurückblickt, ist tauglich für das Reich[16] Gottes. (Mt 10,5; Mk 6,7; Phil 3,13; Hebr 10,38)

Lukas 9

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Jesus rief die Zwölf zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht, alle bösen Geister auszutreiben und Krankheiten zu heilen. (Mt 10,1; Mt 10,5; Mk 6,7; Lk 10,1)2 Er sandte sie aus mit dem Auftrag, das Kommen der Herrschaft Gottes zu verkünden und die Kranken gesund zu machen. (Lk 11,2)3 Er sagte zu ihnen: »Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Wanderstock, keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und auch kein zweites Hemd! (Lk 22,35)4 Wenn jemand euch aufnimmt, dann bleibt in seinem Haus, bis ihr von dort weiterzieht.5 Wo sie euch nicht aufnehmen wollen, da verlasst den Ort und schüttelt den Staub von den Füßen, damit die Bewohner gewarnt sind.«[1] (Apg 13,51)6 Die Zwölf machten sich auf den Weg und wanderten durch die Dörfer. Sie verkündeten überall die Gute Nachricht und heilten die Kranken.7 Herodes Antipas,[2] der Fürst in jenem Teil des Landes, hörte von all diesen Vorgängen. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn manche Leute sagten: »Der Täufer Johannes ist vom Tod auferweckt worden.« (Mt 14,1; Mk 6,14; Mk 8,28)8 Andere meinten, Elija sei aus dem Himmel zurückgekommen, und wieder andere, einer der alten Propheten sei auferstanden. (Mt 16,14)9 Herodes aber sagte: »Johannes habe ich doch selber den Kopf abschlagen lassen. Wer ist dann der, von dem ich solche Dinge höre?« Darum wollte Herodes Jesus kennenlernen. (Lk 23,8)10 Die Apostel kamen zurück und berichteten Jesus, was sie getan hatten. Darauf zog er sich mit ihnen in Richtung Betsaida zurück. (Mt 14,13; Mt 15,32; Mk 6,30; Lk 6,13; Lk 10,17; Joh 6,1)11 Sobald die Leute das merkten, folgten sie ihm. Jesus wies sie nicht ab, sondern sprach zu ihnen über das Kommen der Herrschaft Gottes und heilte alle, die Hilfe brauchten.12 Darüber wurde es Abend, und die Zwölf kamen und sagten zu ihm: »Schick doch die Leute weg! Sie sollen in die Dörfer und Höfe ringsum gehen, damit sie dort übernachten können und etwas zu essen bekommen. Hier sind wir ja in einer ganz einsamen Gegend.«13 Aber Jesus sagte zu ihnen: »Gebt doch ihr ihnen zu essen!« Sie antworteten: »Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische; wir müssten erst losgehen und für dieses ganze Volk zu essen kaufen!« (4Mo 11,21)14 Es waren nämlich an die fünftausend Männer versammelt. Jesus sagte zu seinen Jüngern: »Sorgt dafür, dass die Leute sich hinsetzen, in Tischgemeinschaften von je etwa fünfzig.«15 Die Jünger taten es und alle setzten sich.16 Dann nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische, sah zum Himmel auf und sprach das Segensgebet darüber. Er brach die Brote in Stücke, zerteilte auch die Fische und gab alles den Jüngern, damit sie es an die Menge austeilten.17 Und die Leute aßen und wurden alle satt. Was sie an Brotstücken übrig ließen, wurde eingesammelt: Es waren zwölf volle Körbe.18 Einmal hatte sich Jesus zum Gebet zurückgezogen und nur seine Jünger waren bei ihm. Da fragte er sie: »Für wen halten mich eigentlich die Leute?« (Mt 16,13; Mk 8,27; Lk 5,16)19 Die Jünger gaben zur Antwort: »Einige halten dich für den wiederauferstandenen Täufer Johannes, andere für den wiedergekommenen Elija, und wieder andere meinen, einer der alten Propheten sei auferstanden.« (Mk 8,28)20 »Und ihr«, wollte Jesus wissen, »für wen haltet ihr mich?« Petrus antwortete: »Für Christus, den von Gott versprochenen Retter!« (Mk 8,29; Lk 22,67)21 Da verbot er ihnen streng, es irgendjemand zu sagen, (Mk 8,31; Mk 9,9; Lk 17,25; Lk 24,6)22 und fügte hinzu: »Der Menschensohn muss vieles erleiden und muss von den Ratsältesten, den führenden Priestern und den Gesetzeslehrern verworfen werden,[3] er muss getötet und am dritten Tag auferweckt werden.«23 Dann wandte sich Jesus an alle und sagte: »Wer mir folgen will, muss sich und seine Wünsche aufgeben, muss Tag für Tag sein Kreuz auf sich nehmen und auf meinem Weg hinter mir hergehen. (Mt 10,38; Mt 16,24; Mk 8,34; Lk 14,27; 1Petr 2,21)24 Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, gerade der wird es retten.25 Was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber zuletzt sich selbst verliert oder sich doch schweren Schaden zufügt?26 Wenn jemand nicht den Mut hat, sich zu mir und meiner Botschaft zu bekennen, dann wird auch der Menschensohn keinen Mut haben, sich zu ihm zu bekennen, wenn er in seiner Herrlichkeit kommt und in der Herrlichkeit des Vaters und der heiligen Engel. (Lk 12,9; 2Tim 1,8; 2Tim 2,12)27 Doch ich versichere euch: Einige von euch, die jetzt hier stehen, werden noch zu ihren Lebzeiten sehen, wie Gottes Herrschaft sich durchsetzt!« (Mk 9,1)28 Etwa acht Tage nachdem Jesus das gesagt hatte, nahm er Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg,[4] um zu beten. (Mt 17,1; Mk 9,2; Lk 5,16)29 Während er betete, veränderte sich sein Gesicht und seine Kleider wurden leuchtend weiß. (2Petr 1,16)30 Und dann standen auf einmal zwei Männer neben ihm und redeten mit ihm. Es waren Mose und Elija.31 Sie erschienen in himmlischem Glanz und sprachen mit ihm über das Ende, das er nach Gottes Plan in Jerusalem nehmen sollte. (Lk 24,25; Lk 24,44; Apg 26,22)32 Petrus und die zwei anderen Jünger waren in tiefen Schlaf gefallen. Als sie aufwachten, sahen sie Jesus in seinem himmlischen Glanz und die zwei Männer, die bei ihm standen. (Joh 1,14)33 Als die beiden von Jesus weggehen wollten, sagte Petrus zu Jesus: »Wie gut, dass wir hier sind, Herr! Wir wollen drei Zelte aufschlagen, eins für dich, eins für Mose und eins für Elija.« – Er wusste nicht, was er da redete.34 Noch während Petrus das sagte, kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf Jesus und auf Mose und Elija. Die drei wurden ganz eingehüllt von der Wolke,[5] und die Jünger bekamen Angst.35 Eine Stimme aus der Wolke sagte: »Dies ist mein Sohn, ihn habe ich erwählt; auf ihn sollt ihr hören!« (Mt 3,17)36 Nachdem die Stimme das gesagt hatte, war nur noch Jesus allein zu sehen. Die drei Jünger behielten dies alles für sich und erzählten damals niemand, was sie gesehen hatten. (Lk 9,21)37 Als Jesus mit den drei Jüngern am nächsten Tag den Berg hinunterstieg, kamen ihm viele Menschen entgegen. (Mt 17,14; Mk 9,14)38 Aus der Menge rief ein Mann ihm zu: »Lehrer, ich bitte dich, sieh nach meinem Sohn! Er ist mein einziges Kind.39 Ein böser Geist packt ihn, lässt ihn plötzlich aufschreien, zerrt ihn hin und her, bis ihm der Schaum vor dem Mund steht, und lässt ihn kaum wieder los; er richtet ihn noch zugrunde.40 Ich habe deine Jünger gebeten, den bösen Geist auszutreiben, aber sie konnten es nicht.«41 Jesus antwortete: »Was seid ihr doch für eine verkehrte Generation, die Gott nichts zutraut! Wie lange soll ich noch bei euch aushalten und euch ertragen? Bring deinen Sohn hierher!« (Mk 9,19)42 Als der Junge kam, riss ihn der böse Geist zu Boden und zerrte ihn hin und her. Jesus sprach ein Machtwort zu dem bösen Geist, machte den Jungen gesund und gab ihn seinem Vater zurück.43 Da erschraken alle sehr über die Macht und Größe Gottes. Während die Menge staunte über all das, was Jesus tat, sagte er zu seinen Jüngern: (Mt 17,22; Mk 9,30; Lk 9,21)44 »Merkt euch gut, was ich sage: Bald wird der Menschensohn den Menschen ausgeliefert werden.«45 Aber sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte. Gott hatte es ihnen verborgen; sie sollten es noch nicht begreifen. Doch sie fürchteten sich auch, Jesus danach zu fragen. (Lk 18,34)46 Unter den Jüngern kam die Frage auf, wer von ihnen der Größte sei. (Mt 18,1; Mk 9,33; Lk 22,24)47 Jesus kannte ihre Gedanken. Er nahm ein Kind, stellte es neben sich48 und sagte zu ihnen: »Wer dieses Kind in meinem Namen aufnimmt, nimmt mich auf. Und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Also: Wer unter euch der Allergeringste ist, der ist groß.« (Mt 10,40; Mt 22,26)49 Darauf sagte Johannes zu Jesus: »Herr, wir haben einen Mann gesehen, der hat deinen Namen dazu benutzt, böse Geister auszutreiben. Wir haben versucht, ihn daran zu hindern, weil er sich dir nicht anschließt so wie wir.« (Mk 9,38)50 »Lasst ihn doch!«, sagte Jesus. »Wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.« (Lk 11,23)51 Als der von Gott bestimmte Zeitpunkt näher rückte, an dem Jesus in den Himmel aufgenommen werden sollte, fasste er fest in den Blick, was auf ihn zukam, und machte sich auf den Weg nach Jerusalem.[6] (Mk 10,1; Lk 9,31; Lk 24,50; Apg 9,1; Apg 9,22)52 Jesus schickte Boten vor sich her. Die kamen in ein Dorf in Samarien und wollten eine Unterkunft für ihn bereit machen. (Lk 10,33)53 Aber die Dorfbewohner weigerten sich, Jesus aufzunehmen, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war.54 Als seine Jünger Jakobus und Johannes das hörten, sagten sie zu Jesus: »Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet?« (2Kön 1,10; 2Kön 1,12)55 Jesus wandte sich nach ihnen um und wies sie zurecht.[7]56 So zogen sie in ein anderes Dorf.57 Unterwegs sagte jemand zu Jesus: »Ich bin bereit, dir zu folgen, ganz gleich, wohin du gehst!« (Mt 8,19)58 Jesus antwortete ihm: »Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel ihr Nest; aber der Menschensohn hat keinen Platz, wo er sich hinlegen und ausruhen kann.«59 Zu einem anderen sagte Jesus: »Komm, folge mir!« Er aber antwortete: »Herr, erlaube mir, dass ich erst noch hingehe und meinen Vater begrabe.« (Mt 8,21)60 Jesus sagte zu ihm: »Überlass es den Toten, ihre Toten zu begraben! Du aber geh hin und verkünde, dass Gott jetzt seine Herrschaft aufrichten will!«61 Ein anderer sagte: »Herr, ich will ja gerne mit dir gehen, aber lass mich erst noch von meiner Familie Abschied nehmen!« (1Kön 19,20)62 Jesus sagte zu ihm: »Wer seine Hand an den Pflug legt und zurückschaut, den kann Gott nicht gebrauchen, wenn er jetzt seine Herrschaft aufrichten will.« (Lk 11,2; Phil 3,13)

Lukas 9

Neue Genfer Übersetzung

1 Jesus rief die zwölf Jünger zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht, alle Dämonen auszutreiben[1] und die Kranken zu heilen. (Mt 10,1; Mt 10,5; Mk 6,6)2 Er sandte sie aus mit dem Auftrag, die Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden und die Kranken gesund zu machen.3 »Nehmt nichts mit auf den Weg«, sagte er zu ihnen, »keinen Wanderstab, keine Vorratstasche, kein Brot und kein Geld; auch soll keiner zwei Hemden bei sich haben.4 Wenn jemand euch in seinem Haus aufnimmt[2], dann bleibt bei ihm, bis ihr die Ortschaft wieder verlasst.5 Wenn euch aber in einer Stadt die Leute nicht aufnehmen, dann verlasst den Ort und schüttelt den Staub von euren Füßen als Hinweis auf das Gericht, das sie erwartet[3]6 Die Jünger machten sich auf den Weg und zogen von Dorf zu Dorf. Überall verkündeten sie die Botschaft vom Reich Gottes und heilten die Kranken.7 Der Tetrarch Herodes[4] erfuhr von all diesen Dingen. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn die einen sagten, Johannes sei von den Toten auferstanden, (Mt 14,1; Mk 6,14)8 andere waren der Ansicht, Elia sei auf die Erde zurückgekommen[5], und wieder andere meinten, einer der alten Propheten sei auferstanden.9 »Johannes habe ich doch selbst enthaupten lassen«, überlegte Herodes. »Wer ist dann dieser Mann, von dem man mir solche Dinge erzählt?« Darum wollte er Jesus unbedingt sehen.10 Als die Apostel zu Jesus zurückkamen, berichteten sie ihm alles, was sie getan hatten. Danach nahm Jesus sie mit sich und zog sich in die Nähe der Stadt Betsaida zurück, um mit ihnen allein zu sein. (Mt 14,13; Mk 6,30; Joh 6,1)11 Aber die Leute merkten es[6] und folgten ihm in großen Scharen. Jesus wies sie nicht ab, sondern[7] sprach zu ihnen über das Reich Gottes; und alle, die Heilung nötig hatten, machte er gesund.12 Als es auf den Abend zuging, kamen die Zwölf zu ihm und sagten: »Schick die Leute fort, dann können sie in die umliegenden Dörfer und Gehöfte gehen und dort übernachten und etwas zu essen bekommen. Hier sind wir ja an einem einsamen Ort.«13 Jesus erwiderte: »Gebt doch ihr ihnen zu essen!« – »Wir haben fünf Brote und zwei Fische, mehr nicht«, entgegneten sie. »Oder sollen wir uns etwa auf den Weg machen und für alle diese Leute Essen kaufen?«14 (Es waren etwa fünftausend Männer dabei.) Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Sorgt dafür, dass sich die Leute in Gruppen von je etwa fünfzig lagern.«15 Die Jünger taten, was Jesus ihnen gesagt hatte. Als alle sich gesetzt hatten,16 nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf und dankte Gott dafür. Dann zerteilte er die Brote und die Fische und ließ sie durch die Jünger an die Menge verteilen.17 Und alle aßen und wurden satt. Am Schluss wurde aufgesammelt, was sie[8] übrig gelassen hatten – zwölf Körbe voll.18 Als Jesus sich einmal zum Gebet zurückgezogen hatte und nur seine Jünger bei ihm waren, fragte er sie: »Für wen halten mich die Leute?« – (Mt 16,13; Mk 8,27)19 »Die einen halten dich für Johannes den Täufer«, antworteten sie, »andere halten dich für Elia, und wieder andere sagen, einer der alten Propheten sei auferstanden.« –20 »Und ihr«, fragte er, »für wen haltet ihr mich?« Petrus antwortete: »Für den von Gott gesandten Messias.[9]«21 Doch Jesus schärfte ihnen mit allem Nachdruck ein, niemand etwas davon zu sagen.22 »Denn der Menschensohn wird vieles erleiden müssen«, sagte er, »und wird von den Ältesten, den führenden Priestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird getötet werden und drei Tage danach[10] auferstehen.«23 Nun wandte sich Jesus an alle und sagte: »Wenn jemand mein Jünger sein[11] will, muss er sich selbst verleugnen, sein Kreuz täglich auf sich nehmen und mir nachfolgen[12]. (Mt 16,24; Mk 8,34)24 Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.25 Was[13] nützt es einem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen, wenn er dabei sich selbst ins Verderben stürzt[14] oder unheilbar Schaden nimmt[15]?26 Denn wer nicht zu mir und meinen Worten steht, zu dem wird auch der Menschensohn nicht stehen, wenn er in seiner Herrlichkeit und in der Herrlichkeit seines Vaters und der heiligen Engel kommt.27 Glaubt mir[16]: Einige von denen, die hier stehen, werden nicht sterben[17], bis sie das Reich Gottes gesehen haben.«28 Etwa acht Tage, nachdem Jesus das gesagt hatte, nahm er Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg, um zu beten. (Mt 17,1; Mk 9,2)29 Während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichts, und seine Kleider wurden strahlend weiß.30-31 Auf einmal erschienen zwei Männer in himmlischem Glanz[18] und redeten mit Jesus; es waren Mose und Elia. Sie sprachen mit ihm über das Ende, das ihm in Jerusalem bevorstand, und wie sich damit sein Auftrag erfüllen würde[19].32 Der Schlaf hatte Petrus und seine Gefährten überwältigt. Als sie aufwachten, sahen sie[20] Jesus in seinem himmlischen Glanz[21] und die beiden Männer, die bei ihm standen.33 Als diese im Begriff waren, von ihm wegzugehen, sagte Petrus zu Jesus: »Meister, wie gut ist es, dass wir hier sind! Wir wollen drei Hütten bauen[22], eine für dich, eine für Mose und eine für Elia.« Doch Petrus wusste selbst nicht, was er da sagte.34 Während er noch redete, kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie. Als die Wolke sie ganz einhüllte, fürchteten sich die Jünger.35 Und aus der Wolke sprach eine Stimme: »Dies ist mein Sohn, mein Auserwählter; auf ihn sollt ihr hören!«36 Als die Stimme aufgehört hatte zu reden, war nur noch Jesus da. Die Jünger schwiegen über das, was sie erlebt[23] hatten; sie erzählten in jener Zeit niemand etwas davon.37 Als Jesus mit den drei Jüngern am nächsten Tag den Berg hinunterstieg, kam ihm eine große Menschenmenge entgegen. (Mt 17,14; Mk 9,14)38 Ein Mann aus der Menge rief: »Meister, ich flehe dich an, hilf meinem Sohn; er ist mein einziges Kind!39 Immer wieder wird er von einem bösen Geist gepackt. Dann schreit er plötzlich auf, wird von dem Geist hin und her gezerrt, und Schaum tritt ihm vor den Mund. Der Geist lässt fast nicht wieder von ihm ab[24]; er richtet sein Leben noch völlig zugrunde.40 Ich habe deine Jünger gebeten, den Geist auszutreiben, doch sie konnten es nicht.«41 »Was seid ihr nur für eine ungläubige und verkehrte Generation!«, erwiderte Jesus. »Wie lange soll ich noch bei euch sein und euch ertragen? Bring deinen Sohn her!«42 Sowie der Junge in die Nähe Jesu kam, warf ihn der Dämon zu Boden und riss ihn hin und her. Aber Jesus trat dem bösen[25] Geist mit Macht entgegen, heilte den Jungen und gab ihn seinem Vater zurück.43 Alle waren überwältigt von der Größe Gottes.; Die Leute waren voller Staunen über alles, was Jesus tat. Er aber sagte zu seinen Jüngern: (Mt 17,22; Mk 9,30)44 »Prägt euch gut ein, was ich euch jetzt sage: Der Menschensohn[26] wird in die Hände der Menschen gegeben werden.«45 Doch sie konnten mit dieser Aussage nichts anfangen. Was damit gemeint war, war ihnen verborgen; sie begriffen es nicht, wagten[27] aber auch nicht, ihn danach zu fragen.46 Unter den Jüngern kam die Frage auf, wer von ihnen wohl der Größte sei. (Mt 18,1; Mk 9,33)47 Jesus wusste, was in ihren Herzen vorging. Er nahm ein Kind, stellte es neben sich48 und sagte: »Wer dieses Kind um meinetwillen[28] aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wirklich groß ist der, der unter euch allen der Geringste ist.«49 Johannes sagte[29] zu Jesus: »Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb. Wir haben versucht, ihn daran zu hindern, weil er nicht mit uns zusammen dir nachfolgt.« (Mk 9,38)50 Doch Jesus gab ihm zur Antwort: »Hindert ihn nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.«51 Als die Zeit näher rückte, in der Jesus die Erde verlassen und in den Himmel zurückkehren sollte[30], machte er sich entschlossen auf den Weg nach Jerusalem.52 Er schickte Boten voraus; diese kamen in ein Dorf in Samarien und wollten dort eine Unterkunft für ihn besorgen.53 Aber weil er auf dem Weg nach Jerusalem war, wollte man ihn nicht aufnehmen.54 Als seine Jünger Jakobus und Johannes das hörten[31], sagten sie: »Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet[32]55 Da wandte sich Jesus zu ihnen um und wies sie streng zurecht.[33]56 Sie übernachteten dann in einem anderen Dorf.[34]57 Als sie weitergingen, wurde Jesus von einem Mann angesprochen. »Ich will dir folgen, wohin du auch gehst«, sagte er. (Mt 8,19)58 Jesus erwiderte: »Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel[35] ihre Nester; aber der Menschensohn hat keinen Ort, wo er sich ausruhen kann[36]59 Zu einem anderen sagte Jesus: »Folge mir nach!« Er aber antwortete: »Herr[37], erlaube mir, zuerst noch nach Hause zu gehen und mich um das Begräbnis meines Vaters zu kümmern[38]60 Jesus erwiderte: »Lass die Toten ihre Toten begraben. Du aber geh und verkünde die Botschaft vom Reich Gottes!«61 Wieder ein anderer sagte: »Ich will dir nachfolgen, Herr; doch erlaube mir, dass ich zuerst noch von meiner Familie Abschied nehme.«62 Jesus erwiderte: »Wer die Hand an den Pflug legt und dann zurückschaut, ist nicht brauchbar für das Reich Gottes.«

Lukas 9

Neue evangelistische Übersetzung

1 Jesus rief die Zwölf zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht, alle bösen Geister auszutreiben und Krankheiten zu heilen.2 Er beauftragte sie, die Botschaft von Gottes Herrschaft zu verkündigen und die Kranken gesund zu machen.3 "Nehmt nichts mit auf den Weg", sagte er ihnen, "keinen Wanderstab, keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und auch nicht zwei Hemden!4 Wenn ihr in ein Haus aufgenommen werdet, dann bleibt dort, bis ihr den Ort wieder verlasst.5 Und wenn ihr in einen Ort kommt, wo die Leute euch nicht aufnehmen wollen, dann zieht gleich weiter und schüttelt den Staub von euren Füßen ab. Zeigt ihnen so, dass ihr sie nur noch dem Urteil Gottes überlasst."6 Die Zwölf machten sich auf den Weg und zogen von Dorf zu Dorf. Sie verkündigten die Freudenbotschaft und heilten die Kranken.7 Herodes Antipas, der Fürst von Galiläa,[1] hörte von diesen Dingen. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn die einen sagten: "Johannes der Täufer ist von den Toten auferweckt worden",8 andere meinten: "Elija ist wieder erschienen." Wieder andere sagten: "Einer der früheren Propheten ist auferstanden."9 Herodes sagte: "Johannes habe ich enthaupten lassen. Aber wer ist das, von dem ich solche Dinge höre?" Deshalb wollte er ihn unbedingt sehen.10 Die Apostel kamen dann wieder zu Jesus zurück und berichteten ihm alles, was sie getan hatten. Da nahm er sie mit und zog sich mit ihnen allein in die Nähe der Stadt Betsaida[2] zurück.11 Als die Leute das merkten, folgten sie ihm in Scharen. Jesus wies die Menschen nicht ab, sondern redete zu ihnen über das Reich Gottes. Und alle, die Heilung brauchten, machte er gesund.12 Als es auf den Abend zuging, kamen die Zwölf zu ihm und sagten: "Schick die Leute weg, damit sie sich in den umliegenden Bauernhöfen und Dörfern etwas zu essen kaufen und übernachten können, denn wir sind hier an einem einsamen Fleck."13 Aber Jesus erwiderte: "Gebt ihr ihnen doch zu essen!" – "Wir haben aber nicht mehr als fünf Fladenbrote und zwei Fische", entgegneten sie. "Sollen wir wirklich losgehen und für dieses ganze Volk Essen kaufen?"14 Es waren etwa 5000 Männer dort. Jesus sagte zu seinen Jüngern: "Sorgt dafür, dass die Leute sich hinsetzen. Sie sollen Gruppen zu je fünfzig Personen bilden!"15 Das taten die Jünger. Und als sich alle gesetzt hatten,16 nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische in die Hand. Er blickte zum Himmel auf und lobte Gott. Dann brach er die Fladenbrote in Stücke und gab alles den Jüngern, damit sie es an die Leute austeilten.17 Und alle aßen sich satt. Sie füllten sogar noch zwölf Körbe mit den Resten, die von den Brotstücken übrig geblieben waren.18 Einmal hatte Jesus sich zum Gebet zurückgezogen, und nur seine Jünger waren bei ihm. Da fragte er sie: "Für wen halten mich die Leute?"19 "Einige halten dich für Johannes den Täufer", antworteten sie, "andere für Elija, und wieder andere denken, es sei einer der alten Propheten auferstanden."20 "Und ihr", fragte er weiter, "für wen haltet ihr mich?" – "Für Gottes Messias", erwiderte Petrus.21 Aber Jesus schärfte ihnen nachdrücklich ein, mit niemand darüber zu reden:22 "Der Menschensohn wird vieles erleiden müssen", sagte er. "Er muss von den Ratsältesten, den Hohen Priestern[3] und den Gesetzeslehrern verworfen werden. Er muss auch getötet und am dritten Tag[4] wieder zum Leben erweckt werden."23 Und zu allen sagte er: "Wenn jemand mein Jünger sein will, dann muss er sich selbst verleugnen, er muss täglich sein Kreuz aufnehmen und mir folgen.24 Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Wer aber sein Leben meinetwegen verliert, der wird es retten.25 Denn was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert oder unheilbaren Schaden nimmt?26 Denn wer nicht zu mir und meiner Botschaft steht, zu dem wird auch der Menschensohn nicht stehen, wenn er – begleitet von den heiligen Engeln – in seiner und des Vaters strahlender Herrlichkeit kommt."27 Dann fügte er noch hinzu: "Aber es ist auch wahr: Einige von denen, die hier stehen, werden nicht sterben, bis sie die Gottesherrschaft gesehen haben."28 Etwa acht Tage, nachdem Jesus das gesagt hatte, nahm er Petrus, Johannes und Jakobus mit und stieg auf einen Berg,[5] um zu beten.29 Und als er betete, veränderte sich plötzlich das Aussehen seines Gesichts. Sein Gewand wurde strahlend weiß.30 Auf einmal standen zwei Männer dort und sprachen mit ihm. Es waren Mose und Elija.31 Auch sie waren von himmlischem Glanz umgeben und redeten mit ihm über das Ende, das er ‹nach Gottes Plan› in Jerusalem nehmen sollte.32 Doch Petrus und die zwei anderen Jünger kämpften sehr mit dem Schlaf. Als sie dann aber wieder richtig wach waren, sahen sie Jesus in seiner Herrlichkeit und die zwei Männer bei ihm.33 Diese wollten gerade weggehen, da sagte Petrus zu Jesus: "Rabbi, wie gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen: eine für dich, eine für Mose und eine für Elija." Doch Petrus wusste selbst nicht, was er da sagte.34 Und noch während er redete, fiel der Schatten einer Wolke auf sie. Als die Wolke sie dann ganz einhüllte, bekamen sie Angst.35 Da sagte eine Stimme aus der Wolke: "Das ist mein Sohn, der Auserwählte. Hört auf ihn!"36 Als die Stimme verhallt war, stand Jesus wieder allein da. Die Jünger schwiegen über das, was sie erlebt hatten, und erzählten damals niemand etwas davon.37 Am nächsten Tag, als sie wieder vom Berg herabgestiegen waren, kam ihnen eine große Menschenmenge entgegen.38 Einer aus der Menge rief: "Rabbi, ich bitte dich, sieh nach meinem Sohn. Er ist mein einziges Kind.39 Immer wieder wird er von einem bösen Geist gepackt. Dann schreit er plötzlich auf, wird von dem Geist hin und her gezerrt und hat Schaum vor dem Mund. Der Geist lässt ihn kaum wieder los und richtet ihn noch ganz zugrunde.40 Ich habe deine Jünger gebeten, ihn auszutreiben, aber sie konnten es nicht."41 "Was seid ihr nur für ein ungläubiges und verkehrtes Geschlecht!", sagte Jesus zu ihnen. "Wie lange muss ich denn noch bei euch sein und euch ertragen? Bring deinen Sohn her!"42 Als der Junge in die Nähe von Jesus kam, warf der Dämon ihn zu Boden und schüttelte ihn mit heftigen Krämpfen. Jesus bedrohte den bösen Geist, heilte den Jungen und gab ihn seinem Vater zurück.43 Alle waren überwältigt von der herrlichen Macht Gottes. Und während die Leute sich noch über alle seine Taten wunderten, sagte Jesus zu seinen Jüngern:44 "Merkt euch gut, was ich jetzt sage: Der Menschensohn wird bald in der Gewalt von Menschen sein."45 Doch sie konnten den Sinn seiner Worte nicht verstehen, er blieb ihnen verborgen. Sie begriffen ihn nicht, wagten aber auch nicht, Jesus danach zu fragen.46 Unter den Jüngern kam aber die Frage auf, wer wohl der Größte von ihnen sei.47 Jesus wusste, was sie dachten. Er nahm ein Kind, stellte es neben sich48 und sagte zu ihnen: "Wer dieses Kind in meinem Namen aufnimmt, nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer also der Geringste unter euch ist, der ist wirklich groß."49 Darauf sagte Johannes zu ihm: "Rabbi, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen ausgetrieben hat, und wir haben versucht, ihn daran zu hindern, weil er dir nicht mit uns nachfolgt."50 "Lasst ihn doch!", sagte Jesus. "Denn wer nicht gegen euch ist, ist für euch."51 Als die Tage näher kamen, an denen Jesus in den Himmel zurückkehren sollte, machte er sich entschlossen auf den Weg nach Jerusalem.52 Er schickte Boten voraus. Diese kamen in ein Dorf in Samarien[6] und wollten eine Unterkunft für ihn vorbereiten.53 Doch weil Jesus nach Jerusalem ziehen wollte nahm ihn keiner dort auf.54 Als die beiden Jünger Jakobus und Johannes das hörten, sagten sie zu Jesus: "Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet?"55 Doch Jesus drehte sich zu ihnen um und wies sie streng zurecht.56 Sie übernachteten dann in einem anderen Dorf.57 Als sie weiterzogen, wurde Jesus von einem Mann angesprochen: "Ich will dir folgen, wohin du auch gehst", sagte er.58 Doch Jesus entgegnete ihm: "Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel haben ihre Nester, aber der Menschensohn hat keinen Platz, wo er sich ausruhen kann."59 Zu einem anderen sagte Jesus: "Komm, folge mir!" Doch der antwortete: "Herr, erlaube mir, zuerst nach Hause zu gehen und meinen Vater zu begraben."60 "Lass die Toten ihre Toten begraben!", entgegnete ihm Jesus. "Deine Aufgabe ist es, die Botschaft vom Reich Gottes zu verkündigen."61 Wieder ein anderer sagte: "Herr, ich will ja gerne mit dir gehen, aber erlaube mir doch, erst noch von meiner Familie Abschied zu nehmen."62 Doch Jesus sagte: "Wer seine Hand an den Pflug legt und dann nach hinten sieht, der ist für das Reich Gottes nicht brauchbar."