Jesus Sirach 37

Lutherbibel 2017

1 Jeder Freund sagt zwar: Ich bin auch dein Freund –; aber manche sind nur dem Namen nach Freunde.2 Bleibt nicht Gram bis zum Tod, wenn ein Gefährte und Freund einem zum Feind wird?3 Ach trauriger Gedanke: Woher kommt es, dass du in Hinterlist verstrickt bist und damit die Welt überziehst?4 Wenn’s dem Freund gut geht, freut sich sein Gefährte mit ihm; wenn’s ihm aber schlecht geht, wird er sich gegen ihn stellen. (Sir 6,8)5 Der Gefährte steht dem Freund bei, wenn es um den Bauch geht; aber wenn es Kampf gibt, versteckt er sich hinter dem Schild.6 Vergiss den Freund nicht in deinem Herzen, und erinnere dich seiner, wenn du reich wirst.7 Jeder Ratgeber bietet seinen Rat an, aber manche raten zu ihrem eignen Nutzen. (Sir 6,6)8 Darum hüte dich vor dem Ratgeber: Überlege zuvor, was ihm nützlich sein kann, denn er denkt vielleicht daran, zu seinem Vorteil zu raten; lass ihn nicht über dich bestimmen,9 damit er nicht sagt: Du bist auf dem rechten Weg –, selbst aber beiseitesteht und achtgibt, wie es dir ergeht.10 Berate dich nicht mit dem, der dich missgünstig betrachtet, und vor denen, die dich beneiden, verbirg deinen Plan.11 Berate dich nicht mit einer Frau über ihre Nebenbuhlerin oder mit einem Ängstlichen über den Krieg oder mit einem Kaufmann über die Ware oder mit einem Käufer über den Preis. Berate dich auch nicht mit einem Missgünstigen über Dankbarkeit oder mit einem Unbarmherzigen über Barmherzigkeit, mit einem Faulen über die Arbeit oder mit einem Tagelöhner über das Ende der Arbeit oder mit einem trägen Hausknecht über zu viel Arbeit. Solche Leute frag nicht um Rat,12 sondern halte dich stets an einen Gottesfürchtigen, von dem du weißt, dass er die Gebote hält, der wie du gesinnt ist und Mitleid mit dir hat, wenn du strauchelst. (Sir 9,14)13 Und bleibe bei dem, was dir dein Herz rät; denn du wirst keinen treueren Ratgeber finden.14 Denn mit seinem Herzen kann ein Mann mehr erkennen als sieben Wächter, die oben auf der Warte sitzen.15 Doch bei alledem rufe den Allerhöchsten an, dass er in Wahrheit deinen Weg ebne.16 Ehe du etwas anfängst, überleg dir’s zuvor; und ehe du etwas tust, geh mit dir zurate.17 Veränderung beginnt im Herzen,18 und vier Dinge erwachsen daraus: Gutes und Böses, Leben und Tod; und darüber regiert allezeit die Zunge. (Spr 18,21; Jak 3,5)19 Mancher ist zwar fähig, vielen andern zu raten, aber sich selbst kann er nicht helfen.20 Mancher möchte klug raten und wird doch gehasst; der wird alles verlieren.21 Denn er hat vom Herrn keine Gnade empfangen, weil keine Weisheit in ihm ist.22 Mancher ist weise nur für sich selbst und schafft mit seinem Rat für sich selbst Nutzen.23 Aber ein weiser Mann lehrt sein Volk und schafft mit seinem Rat bleibenden Nutzen.24 Ein weiser Mann wird sehr gelobt, und alle, die ihn sehen, preisen ihn.25 Jeder hat eine bestimmte Zeit zu leben; aber Israels Tage sind nicht zu zählen. (5Mo 11,21; Hi 14,5)26 Der Weise hat in seinem Volk großes Ansehen, und sein Name bleibt ewig.27 Mein Kind, prüfe, was für dich gesund ist, und meide, was schlecht ist.28 Denn nicht alles ist jedem nützlich, auch mag nicht jeder alles.29 Überfriss dich nicht beim Gastmahl und sei nicht gierig beim Essen.30 Denn zu viel Essen macht krank, und Unersättlichkeit führt zu Erbrechen. (Röm 13,13; Sir 31,20)31 An übermäßigem Essen sind viele gestorben; wer aber mäßig isst, lebt länger.