Apostelgeschichte 13

Lutherbibel 2017

1 Es waren aber in Antiochia in der Gemeinde Propheten und Lehrer, nämlich Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Luzius von Kyrene und Manaën, der mit dem Landesfürsten Herodes erzogen worden war, und Saulus. (Apg 11,27; 1Kor 12,28)2 Als sie aber Gottesdienst hielten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir aus Barnabas und Saulus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen habe. (Apg 9,15)3 Da fasteten sie und beteten und legten ihnen die Hände auf und ließen sie ziehen. (Apg 6,6)4 Nachdem sie nun ausgesandt waren vom Heiligen Geist, kamen sie nach Seleukia und von da zu Schiff nach Zypern.5 Und als sie in die Stadt Salamis kamen, verkündigten sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden; sie hatten aber auch Johannes als Gehilfen bei sich. (Apg 12,12; Apg 12,25)6 Als sie die ganze Insel bis nach Paphos durchzogen hatten, trafen sie einen Zauberer und falschen Propheten, einen Juden, der hieß Barjesus;7 der war bei dem Statthalter Sergius Paulus, einem verständigen Mann. Dieser rief Barnabas und Saulus zu sich und begehrte, das Wort Gottes zu hören.8 Da widerstand ihnen der Zauberer Elymas – denn so wird sein Name übersetzt – und versuchte, den Statthalter vom Glauben abzuhalten.9 Saulus aber, der auch Paulus heißt, voll Heiligen Geistes, sah ihn an10 und sprach: Du Sohn des Teufels, voll aller List und aller Bosheit, du Feind aller Gerechtigkeit, hörst du nicht auf, krumm zu machen die geraden Wege des Herrn?11 Und nun siehe, die Hand des Herrn kommt über dich, und du sollst blind sein und die Sonne eine Zeit lang nicht sehen! Auf der Stelle fiel Dunkelheit und Finsternis auf ihn, und er ging umher und suchte jemanden, der ihn an der Hand führte.12 Als der Statthalter sah, was geschehen war, wurde er gläubig und verwunderte sich über die Lehre des Herrn.13 Paulus aber und die um ihn waren, fuhren von Paphos ab und kamen nach Perge in Pamphylien. Johannes aber trennte sich von ihnen und kehrte zurück nach Jerusalem. (Apg 12,12; Apg 15,38)14 Sie aber zogen von Perge weiter und kamen nach Antiochia in Pisidien und gingen am Sabbat in die Synagoge und setzten sich.15 Nach der Lesung aber des Gesetzes und der Propheten schickten die Vorsteher der Synagoge zu ihnen und ließen ihnen sagen: Ihr Männer, liebe Brüder, wollt ihr etwas reden und das Volk ermahnen, so sagt es. (Apg 15,21)16 Da stand Paulus auf und winkte mit der Hand und sprach: Ihr Männer von Israel und ihr Gottesfürchtigen[1], hört zu!17 Der Gott dieses Volkes Israel hat unsre Väter erwählt und das Volk groß gemacht in der Fremde, im Lande Ägypten, und mit starkem Arm führte er sie von dort heraus. (2Mo 12,37; 2Mo 12,40; 2Mo 14,8)18 Und vierzig Jahre lang trug er sie in der Wüste (4Mo 14,34; Ps 106,13)19 und vernichtete sieben Völker in dem Land Kanaan und gab ihnen deren Land zum Erbe, (5Mo 7,1; Jos 14,2)20 für etwa vierhundertfünfzig Jahre. Danach gab er ihnen Richter bis zum Propheten Samuel. (Ri 2,16; 1Sam 3,20)21 Und von da an baten sie um einen König; und Gott gab ihnen Saul, den Sohn des Kisch, einen Mann aus dem Stamm Benjamin, für vierzig Jahre. (1Sam 8,5; 1Sam 10,21)22 Und als er diesen verworfen hatte, erhob er David zu ihrem König, von dem er bezeugte: »Ich habe David gefunden, den Sohn Isais, einen Mann nach meinem Herzen, der soll meinen ganzen Willen tun.« (1Sam 16,13; Ps 89,21)23 Aus dessen Geschlecht hat Gott, wie er verheißen hat, Jesus kommen lassen als Heiland für das Volk Israel, (2Sam 7,12; Jes 11,1; Lk 16,16)24 nachdem Johannes, bevor Jesus auftrat, dem ganzen Volk Israel die Taufe der Buße gepredigt hatte. (Lk 3,3; Apg 19,4)25 Als aber Johannes seinen Lauf vollendete, sprach er: Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet; aber siehe, er kommt nach mir, dessen Schuhriemen zu lösen ich nicht wert bin. (Lk 3,16; Joh 1,20; Joh 1,27)26 Ihr Männer, liebe Brüder, ihr Söhne aus dem Geschlecht Abrahams und ihr Gottesfürchtigen, uns ist das Wort dieses Heils gesandt.27 Denn die Einwohner von Jerusalem und ihre Oberen haben, weil sie Jesus nicht erkannten, die Worte der Propheten, die an jedem Sabbat vorgelesen werden, mit ihrem Urteil erfüllt. (Lk 23,34; Joh 16,3)28 Und obwohl sie nichts an ihm fanden, das den Tod verdient hätte, baten sie doch Pilatus, ihn zu töten. (Lk 23,22)29 Und als sie alles vollendet hatten, was von ihm geschrieben steht, nahmen sie ihn von dem Holz und legten ihn in ein Grab. (Lk 23,52)30 Aber Gott hat ihn auferweckt von den Toten; (Apg 3,15)31 und er ist an vielen Tagen denen erschienen, die mit ihm von Galiläa hinauf nach Jerusalem gegangen waren; die sind jetzt seine Zeugen vor dem Volk. (Apg 1,3; Apg 1,22)32 Und wir verkündigen euch die Verheißung, die an die Väter ergangen ist,33 dass Gott sie uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus auferweckte; wie denn im zweiten Psalm geschrieben steht: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.«34 Dass er ihn aber von den Toten auferweckt hat und ihn nicht der Verwesung überlassen wollte, hat er so gesagt: »Ich will euch die Gnade, die David verheißen ist, treu bewahren.« (Apg 2,27)35 Darum sagt er auch an einer andern Stelle: »Du wirst nicht zugeben, dass dein Heiliger die Verwesung sehe.«36 Denn nachdem David den Menschen seiner Zeit gedient hatte, ist er nach dem Willen Gottes entschlafen und zu seinen Vätern versammelt worden und hat die Verwesung gesehen.37 Der aber, den Gott auferweckt hat, der hat die Verwesung nicht gesehen.38 So sei euch nun kundgetan, ihr Männer, liebe Brüder, dass euch durch ihn Vergebung der Sünden verkündigt wird; und in all dem, worin ihr durch das Gesetz des Mose nicht gerecht werden konntet, (Apg 10,43; Röm 8,3)39 ist der gerecht gemacht, der an ihn glaubt. (Röm 10,4; Gal 2,16)40 Seht nun zu, dass nicht über euch komme, was in den Propheten gesagt ist:41 »Seht, ihr Verächter, und wundert euch und werdet zunichte! Denn ich tue ein Werk zu euren Zeiten, das ihr nicht glauben werdet, wenn es euch jemand erzählt.«42 Als sie aber hinausgingen, baten die Leute, dass sie am nächsten Sabbat noch einmal von diesen Dingen redeten.43 Und als die Versammlung auseinanderging, folgten viele Juden und fromme Proselyten[2] Paulus und Barnabas. Diese sprachen mit ihnen und ermahnten sie, dass sie bleiben sollten in der Gnade Gottes.44 Am folgenden Sabbat aber kam fast die ganze Stadt zusammen, das Wort Gottes zu hören.45 Als aber die Juden die Menge sahen, wurden sie neidisch und widersprachen dem, was Paulus sagte, und lästerten.46 Paulus und Barnabas aber sprachen frei und offen: Euch musste das Wort Gottes zuerst gesagt werden; da ihr es aber von euch stoßt und achtet euch selbst nicht wert des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden. (Mt 10,5; Lk 9,3; Apg 3,25)47 Denn so hat uns der Herr geboten: »Ich habe dich zum Licht der Heiden gemacht, dass du das Heil seist bis an das Ende der Erde.« (Lk 2,32)48 Als das die Heiden hörten, wurden sie froh und priesen das Wort des Herrn, und alle wurden gläubig, die zum ewigen Leben bestimmt waren. (Röm 8,29)49 Und das Wort des Herrn breitete sich aus in der ganzen Gegend.50 Aber die Juden hetzten die gottesfürchtigen vornehmen Frauen und die Oberen der Stadt auf und stifteten eine Verfolgung an gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihrem Gebiet. (2Tim 3,11)51 Sie aber schüttelten den Staub von ihren Füßen zum Zeugnis gegen sie und kamen nach Ikonion. (Lk 9,5; Lk 10,10; Apg 18,6)52 Die Jünger aber wurden erfüllt von Freude und Heiligem Geist.

Apostelgeschichte 13

Neue evangelistische Übersetzung

1 In der Gemeinde von Antiochia gab es damals folgende Propheten und Lehrer: Barnabas und Simeon, genannt Niger,[1] Luzius von Zyrene und Manaën, der zusammen mit dem Vierfürsten Herodes[2] aufgewachsen war, und Saulus.2 Als sie einmal dem Herrn dienten und dabei fasteten, sprach der Heilige Geist: "Stellt mir doch Barnabas und Saulus für die Aufgabe frei, zu der ich sie berufen habe."3 Nach weiterem Fasten und Beten legten sie ihnen schließlich die Hände auf und ließen sie ziehen.4 So vom Heiligen Geist ausgesandt, gingen die beiden nach Seleuzia[3] und nahmen dort ein Segelschiff nach Zypern.5 In Salamis[4] angekommen, verkündigten sie die Botschaft Gottes in den jüdischen Synagogen der Stadt. Als Helfer hatten sie Johannes-Markus dabei.6 Sie durchzogen die ganze Insel bis nach Paphos.[5] Dort trafen sie auf einen Juden, der sich Barjesus nannte. Das war ein Magier und falscher Prophet,7 der mit dem Prokonsul[6] Sergius Paulus befreundet war, einem klugen und einsichtigen Mann. Dieser hatte Barnabas und Saulus zu sich gerufen, weil er die Botschaft von Gott hören wollte.8 Doch Elymas, der Zauberer, – so wird nämlich sein Name übersetzt – trat ihnen entgegen und versuchte mit allen Mitteln, den Prokonsul vom Glauben abzuhalten.9 Aber Saulus, der auch Paulus genannt wird, blickte ihn scharf an. Vom Heiligen Geist erfüllt10 sagte er: "Du elender und gerissener Betrüger, du Sohn des Teufels und Feind aller Gerechtigkeit! Wann hörst du endlich auf, die geraden Wege des Herrn krumm zu machen?!11 Doch jetzt wirst du die Hand des Herrn zu spüren bekommen. Du wirst blind sein. Eine Zeitlang wirst du die Sonne nicht sehen." Im selben Augenblick fand sich der Magier von tiefster Dunkelheit umgeben. Er tappte umher und suchte jemand, der ihn an der Hand führte.12 Als der Prokonsul sah, was geschehen war, kam er zum Glauben, höchst erstaunt über die Lehre des Herrn.13 Von Paphos stachen Paulus und seine Begleiter wieder in See und kamen nach Perge[7] in Pamphylien.[8] Hier trennte sich Johannes-Markus von ihnen und kehrte wieder nach Jerusalem zurück.14 Paulus und Barnabas aber zogen von Perge aus landeinwärts weiter, bis sie in das pisidische[9] Antiochia[10] kamen. Am Sabbat gingen sie in die dortige Synagoge und setzten sich unter die Zuhörer.15 Nach der Schriftlesung aus dem Gesetz und den Propheten ließen die Synagogenvorsteher ihnen ausrichten: "Brüder, wenn ihr ein Wort der Ermutigung für unsere Leute habt, dann redet!"16 [11] Da stand Paulus auf, bat mit einer Handbewegung um Ruhe und begann: "Männer von Israel und alle, die ihr Gott fürchtet, hört mir zu!17 Der Gott unseres Volkes, der Gott Israels, hat unsere Vorfahren erwählt. Er ließ sie in der Fremde Ägyptens zu einem großen Volk werden und führte sie dann mit starker Hand von dort weg.18 Ungefähr vierzig Jahre lang ertrug er sie in der Wüste.19 Dann vernichtete er sieben Nationen und gab deren Land unserem Volk zum Besitz.20 All das geschah in einem Zeitraum von etwa 450 Jahren.[12] Danach gab Gott ihnen Richter bis zur Zeit des Propheten Samuel.21 Jetzt wollten sie einen König haben, und Gott gab ihnen Saul Ben-Kisch, einen Mann aus dem Stamm Benjamin. Der regierte sie vierzig Jahre.22 Dann verstieß Gott ihn und machte David zu ihrem König. Ihm stellte er das Zeugnis aus: 'In David Ben-Isai habe ich einen Mann gefunden, der alles tut, was ich von ihm will.' (1Sam 13,14; Ps 89,20)23 Und einen von den Nachkommen dieses Mannes hat Gott dem Volk Israel, wie er es versprochen hatte, als Retter gesandt: Jesus.24 Bevor er aber auftrat, predigte Johannes dem ganzen Volk Israel, dass sie ihre Einstellung ändern und sich taufen lassen sollten.25 Johannes sagte am Ende seines Wirkens: 'Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet. Der kommt nach mir, und ich bin nicht einmal würdig, ihm die Riemen seiner Sandalen zu lösen.'" (Mk 1,7)26 "Meine Brüder, ihr Nachkommen Abrahams, und ihr, die ihr Gott fürchtet: Uns allen hat Gott die rettende Botschaft gesandt.27 Die Einwohner Jerusalems und ihre führenden Männer haben nicht erkannt, wer Jesus wirklich war. Deshalb machten sie ihm den Prozess und erfüllten so die Worte der Propheten, die an jedem Sabbat vorgelesen werden.28 Obwohl sie keine todeswürdige Schuld an ihm fanden, verlangten sie seine Hinrichtung von Pilatus.29 Nachdem sie dann alles ausgeführt hatten, was über ihn geschrieben steht, nahmen sie ihn vom Kreuz herunter und legten ihn in ein Grab.30 Aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt.31 Und er hat sich als Auferstandener etliche Tage denen gezeigt, die ihm von Galiläa nach Jerusalem gefolgt waren. Das sind jetzt seine Zeugen vor dem Volk Israel.32 So bringen wir euch nun diese erfreuliche Botschaft: Gott hat die Zusage, die er unseren Vätern gegeben hat,33 an uns, ihren Nachkommen, eingelöst. Er tat das, indem er Jesus auferweckte. So steht es auch im zweiten Psalm: 'Du bist mein Sohn; ich habe dich heute gezeugt!' (Ps 2,7)34 Dass er ihn mit der Auferweckung aus den Toten aber für immer der Verwesung entrissen hat, kündigte er so an: 'Ich gebe euch die heiligen und unvergänglichen Güter, die ich David versprochen habe.' (Jes 55,3)35 Deshalb heißt es auch an einer anderen Stelle: 'Du wirst deinen heiligen Diener nicht der Verwesung überlassen.' (Ps 16,10)36 David freilich ist gestorben, nachdem er seiner eigenen Generation nach Gottes Willen gedient hat. Er wurde neben seinen Vorfahren beigesetzt, und sein Körper verweste.37 Der aber, den Gott auferweckt hat, ist nicht verwest.38 Ihr sollt deshalb wissen, Brüder: Durch diesen Jesus wird euch Vergebung der Sünden angeboten. Das Gesetz des Mose konnte euch nicht von ihnen freisprechen.39 Durch Jesus aber ist das möglich. Jeder, der ihm vertraut, gilt vor Gott als gerecht.40 Seht zu, dass nicht eintrifft, was im Zwölfprophetenbuch geschrieben steht:41 Schaut her, ihr Verächter, wundert euch und verschwindet! Denn schon bald werde ich etwas tun, das ihr nicht glauben würdet, wenn es euch jemand erzählt.'"[13] (Hab 1,5)42 Als Paulus und Barnabas die Synagoge verließen, wurden sie gebeten, am nächsten Sabbat weiter über diese Dinge zu reden.43 Als die Versammlung sich dann aufgelöst hatte, schlossen sich viele Menschen Paulus und Barnabas an, Juden und andere, die ebenso den Gott Israels verehrten. Paulus und Barnabas sprachen lange mit ihnen und ermahnten sie, sich auch weiterhin ganz auf die Gnade Gottes zu verlassen.44 Am nächsten Sabbat aber kam fast die ganze Stadt zusammen, um das Wort Gottes zu hören.45 Als die Juden die vielen Menschen sahen, wurden sie eifersüchtig. Sie widersprachen dem, was Paulus sagte, und beschimpften ihn.46 Da erklärten Paulus und Barnabas ihnen mutig und frei: "Zuerst musste euch das Wort Gottes gesagt werden. Weil ihr es aber abweist und das ewige Leben nicht empfangen wollt, wenden wir uns jetzt an die anderen Völker.47 Denn damit hat der Herr uns beauftragt. Er sagte: 'Ich mache dich zum Licht für die Völker. Du sollst das Heil bis ans Ende der Welt bringen.'" (Jes 49,6)48 Als diese Leute das hörten, freuten sie sich und priesen das Wort des Herrn. Und alle, die zum ewigen Leben bestimmt waren, kamen zum Glauben.49 Das Wort des Herrn verbreitete sich in der ganzen Gegend.50 Aber die Juden hetzten die vornehmen griechischen Frauen, die sich zur Synagoge hielten, und die führenden Männer der Stadt gegen Paulus und Barnabas auf. Sie zettelten eine Verfolgung an und vertrieben sie aus der Gegend.51 Da schüttelten beide den Staub von ihren Füßen gegen sie ab und zogen nach Ikonion[14] weiter. (Mk 6,11)52 Die Jünger in Antiochia aber wurden mit Freude und mit dem Heiligen Geist erfüllt.