Sprüche 7

Einheitsübersetzung 2016

1 Mein Sohn, achte auf meine Worte, / meine Gebote verwahre bei dir!2 Bewahre meine Gebote, damit du am Leben bleibst, / hüte meine Unterweisung wie deinen Augapfel!3 Binde sie dir an die Finger, / schreib sie auf die Tafel deines Herzens! (5Mo 6,8)4 Sag zur Weisheit: Du bist meine Schwester! / und nenne die Klugheit deine Freundin!5 Sie bewahrt dich vor der fremden Frau, / vor der Fremden, die ihre Worte glatt macht. (Spr 2,16; Spr 6,24)6 Vom Fenster meines Hauses, / durch das Gitter, habe ich ausgeschaut;7 da sah ich bei den Unerfahrenen, / da bemerkte ich bei den Burschen / einen jungen Mann ohne Verstand:8 Er ging über die Straße nahe ihrer Ecke / und nahm den Weg zu ihrem Haus,9 als der Tag sich neigte, in der Abenddämmerung, / um die Zeit, da es dunkel wird und die Nacht kommt.10 Da! Eine Frau kommt auf ihn zu, / im Kleid der Dirnen, mit listiger Absicht;11 voll Leidenschaft ist sie und unbändig, / ihre Füße blieben nicht mehr im Haus; (Spr 9,13)12 bald auf den Gassen, bald auf den Plätzen, / an allen Straßenecken lauert sie.13 Nun packt sie ihn, küsst ihn, / sagt zu ihm mit keckem Gesicht:14 Ich war zu Heilsopfern verpflichtet / und heute erfüllte ich meine Gelübde. (3Mo 7,15)15 Darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, / ich habe dich gesucht und gefunden.16 Ich habe Decken über mein Bett gebreitet, / bunte Tücher aus ägyptischem Leinen;17 ich habe mein Lager besprengt / mit Myrrhe, Aloe und Zimt.18 Komm, wir wollen bis zum Morgen in Liebe schwelgen, / wir wollen die Liebeslust kosten.19 Denn der Mann ist nicht zu Hause, / er ist auf Reisen, weit fort.20 Den Geldbeutel hat er mitgenommen, / erst am Vollmondstag kehrt er heim.21 So macht sie ihn willig mit viel Überredung, / mit schmeichelnden Lippen verführt sie ihn. (Spr 2,16)22 Sofort folgt er ihr, / wie ein Ochse, den man zum Schlachten führt, / wie ein Hirsch, den das Fangseil umschlingt,[1]23 bis ein Pfeil ihm die Leber zerreißt; / wie ein Vogel, der in das Netz fliegt / und nicht merkt, dass es um sein Leben geht. (Spr 1,17)24 Darum, ihr Söhne, hört auf mich, / achtet auf meine Reden!25 Dein Herz schweife nicht ab auf ihre Wege, / verirre dich nicht auf ihre Pfade!26 Denn zahlreich sind die Erschlagenen, die sie gefällt hat; / viele sind es, die sie getötet hat;27 ihr Haus ist ein Weg zur Unterwelt, / er führt zu den Kammern des Todes. (Spr 5,5; Spr 9,18)